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Dresdner Nachrichten : 13.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187006138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-13
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1870
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l» 4 Mr. fr billig :lgaffr. ich. zcr ^xrr. Bekannt' , älteren an oder dat, sich Damm, ,enct>mcs , baden 1k untcr izusenden Nachr. -Eomplcr dcr dtäbc ch.Haupt- ii. e. Ge- M-, da- r. Wiesen itadler ». >it ca. 14 ilc dci ltt ngvbalder nteu gut. !luds. und w. i. Adr. P- d. Itg. cr »vcrdrn >auer- mor-Ar- »M ffndcn u»g. (sin letzten 18 tcn durch- l ZlUr. in sttistlger 1) höhnen »nbudg. k>!r. l. I« asctmsllchkte turcil. ich ticstlbe i gebracht, arf, stldiae dcr Wir^ dcr Farbe amlt Kops- arz. braun zu 20 Ngr, «r. 184 Mnfrehnter gMMW» «Mtüt», X» L«t Mwt 1M«r ^^r/chenü: LSgli» sr«h 7 Uhr- A»s«r«k« vrrd^" angtuommea: bi,NbendSV,T»nn- ta<jö bis Mittags 1L Uhr: Marirnstra-r 18. dlnr«ig in dies. Blatte fiadeu einc rrsolgreichc Verbreitung. Auslage: 19,000 Eremplare. Tageblatt Geschäftsverkehr. Mitredacleur: Theodor Drovisch. ZS«n«e»eil1: Vierteljährlich MRgr bei uneotgeldlicherr'it- seruug iu's Hau«. Durch die Känigl Post Vierteljahr!. 28> nN-r. Eiigcluc Nummern l 4igr. Zuseratrnpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: t Ngr. Unter „Eingesandt' die Zeile 2 Ngr. . * Druck uno Eigenthum der Herausgeber: Eitpslh §e Rtichui'dt. — Verantivorilicher Redacteur. IklklUS Ueichurdt. rner, nptstr. i«. e Alpaeea» Damen , in Leipzig ?eiclx dicsci' cn u»k> cin- »d bcrscndtt sc bcrechntt. uncr Saison ät. dic ncuc- mittclbraun. - >, blau, rosa, caux skills und schwarz, icUlciS »n Geinüren Lhlr. liobcn «aucrt a, scbr kurze bärtige Hcrr- vcrtbcn bricl- aio möglich wir noch im gcnau nach kaum ttr e io. Proben cin dci dem gro- Zcrsentungcn cru nur bc igabc dcr ge- rt werde», teller bitten ldcn odcr unv cn. l im Proouc- r. >2 z. vcrk. ilagen »itagobci>agc. Dresden, den 1>. Juni. j ^ — Dem gesetzgebendenKörper zu Paris liegt jetzt der Antrag zur Beschlußfassung vor. die Gesandtschaften in Deutsch land, mit Ausnahme von denjenigen in Berlin und den Hanse städten, aufzuheben und so eine Ersparnis, von circa 100,MO Thlr. zu erzielen. Die Annahme dieses Antrags würde leider auch die Aushebung der hiesigen französischen Gesandschaft zur Folge haben. ., -- Der deutsche Iuristentag wirb diesmal nach Leipzig einberufen und zwar in den letzten Tagen des Monats August, 25., 26. und 27. ' ( — Heute Montag, den 16. d. M., wird, wie bisher alljährlich, zum Besten des Dresdner Lohnkellner Unlerstützungs Fonds für altersschwache und arbeitsunfähig gewordene Lohn kellner, sowie deren Wittmen und Waisen cin Eonccrt statt finden, das von der Kapelle des Regiments „König Wilhelm" unter Leitung des Herrn Musildirector A. Trentler in den Räumen des Schillerschlößchems »nsgcsührt wirb. Eine brillante Illumination mit 5000 Gasflammen dürfte vie Annehmlich keilen des Abends erhöhen. Möge auch das Wetter diesem wohllhätigen Unternehmen günstig sein, an der Theilnahme des Publikums hat es für obigen Zweck in keinem Jahre gefehlt. — Bekanntlich gastirt seit dem l. Mai Frl. Lina Mayr vom Petersburger Hosthcater auf der Bühne unseres Sommer theaters im König!. Großen Garten. Sie ist bereits in größeren und kleineren Stücken aufgetreten. Die Operette ist ihr reich haltigstes Feld u»d namentlich die Offenbach'sche. Was voraus zusehen war, traf auch cin, Frl. Mayr füllte bis jetzt jeden Abend das HauS bis ans den letzten Platz, das ihr Spiel mit stürmischem Applaus und Hervorruf ehrte. Sie ist auch wohl jedenfalls zu den besten Soubretten dieses Genres für Deutsch land zu zählen; sie vereinigt in sich Alles, was zu ihrem Fach czehöri, Statur, reizendes Aeußere, Naivität, flinkes, vortreff liches Spiel, Helle, klare, klangreiche Stimme, Deutlichkeit im Portrage und jenes schnippische Wesen in allen ihren Situationen und Bewegungen, das nur wenigen Soubretten eigen ist, das aber angeboren sein muß, wenn es wirken soll. Ich hatte Gelegenheit, die Künstlerin einige Maie, zuletzt als Boulotte im „Blaubart" zu sehen, wo sie, wie in „Pariser Leben", das Publikum zum lauten Enthusiasmus hinriß und durch ihre Naivität bezauberte. Dazu iomint, daß Lina Mayr nebenbei ,.»ch durch eine reiche, prachtvolle Garderobe zu imponiren ver lieht. Noch sei erwähnt, daß die neuen und vorjährigen Mit gijeder in der Mehrzahl ein präeises, abgerundetes Ensembie Masten, und dürften neben Herrn Nesmüller selbst noch die Herren Stepban. v. Sabatzty. Schling, Arrcll, Lignori, L'Hame' i.i'.d die Damen o. Pawlinsta, Nieminier, Koppla, Fr. v. Sabatzky, Schäfer, König ec. zu erwähnen sein. Dcr Aufenthalt im Sommcrthcatcr ist übrigens ein sehr angenehmer, und bietet per dasselbe einschließende Garten, sowie der Weg durch den Park selbst Erholung und Reize schönster Art. — In den Vcrlaussladen des Herrn Bäckermeisters Hammer, Ecke der großen Ober'.vrgasse und Pragerstraße stellt sich schon seit längerer Feil jeden Morgen und Rachinitiag ein dcr Hillme schon Reitbahn angehöriges, vierbeiniges Individuum — eine schwarze Ziege ein, welche hier unter zahlreichen Zuschauern ihr kostenfreies Frühstück, mit den Vorderfiißen auf cr Ladentascl stehend, cinniinmt — Die Meißner Porzcllanmanusaelur hat im vergangenen Geschäftsjahre, in dem sie ihren langjährigen, treuverdienten Direktor, den Geh. Bergrath Kühn durch den Tod verlor, wiederum einen recht bedeutenden Ueberschuß erzielt. Der Ab satz für deren allerivarts berühmte Fabrikate ist auch ein so bedeutender, daß z. B. für Porzcllangeschirre in einfacheren Formen, trotz dcr bei der mangelnden Eoncnrrenz natürlich sehr hohen Preise, die Nachfragen oft nicht zu befriedigen sind. Die ^Vergrößerung der bctamrllich noch neuen Fabrikgebäude im Tricbischthale zu Meißen ist deshalb in Aussicht genommen und soll zunächst mit dem Anbau eines Flügels vorgegaugen werden. — Die Schwurgerichts Verhandlung gegen ocn belannten Michael Heinrich wird am 5., 6.. 7. und 8. Juli d. I. statt finden. Es handelt sich um ca. 20 der verwegensten Ein drüche, bei denen Mirage bis zur Höhe von .">000 Thaler entwendet morden sind. Zum Vertheidiger Hai sich Heinrich Herrn Advocat Kuntzsch gewählt, während die Herren "Advo caten Ilr. Schastrath, Fränzei. Schanz I., Grüner und Lederer die Vcrtheidigung seiner Eomplieen führen werden. Als Vor sitzender fungirt Herr Appelialionsrath Lamm ans Bautzen, als Staatsanwalt Herr Roßtäuscher. — Dcr vcrhängnißvolle Mühlgraben Dresdens, der sich j n»chcimlich an belebten Passagen hinzieht, hat schon manches Opfer gefordert. Erst in diesen Tagen hatten wir die traurige Gelegenheit, das Verunglücken eines Kindes zu erzählen, in der 1 'Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gegen halb i Uhr war ig demselben Graben ein anderes Menichcnleben ans's Neue gefährdet, das aber dem tückischen Wasser wieder von träftiger Hand entrissen wurde. An der Stelle, wo der Mühlgraben längs des alten Annenkirchhofs dahinfließt, ist nur eine niedrige Barriere, über welche die Paffanten in der Dunkelheit leicht hinwegslürzen können. Am oben genannten Abende hatte be lanntlich aus dem Feldschlößchen das angekündigtc Eonccrt der Postunlerbcamten stattgefunden, nach welchem noch ein gcmüth liches Zusammensein die Anwesenden vergnügte. Ein Truppe von mehreren Männern und Frauen, darunter cin Postillon in Uniform gingen halb l Uhr heim und als sie an jenen Traet des Mühlgrabens kamen, stürzte der Postillon über die niedrige Barriere in den tiefen Graben. Man kann sich oeu Schreck der Begleiter und der jungen Frau des Hineingefalle- nen denken, als Letzterer in der schwarzen Tiefe verschwand. Nachdem cn eine längere Strecke geschwommen, wurde er von seinen Freunden hcrausgczogen und auf einem rcguirirten vier rädcrigen, mit Stroh belegten Wagen nach seiner Wohnung aus die Palmstraße gebracht. Wir meinen, cs dürste nunmehr nach solchen Thalsachen bald Zeit sein, das Leben und die Ge sundheit dcr Passanten, wenigstens an dieser menschenverschün gcnde Stelle, besser in'S Auge zu fassen, als cs jetzt von bc treffender Seite geschieht. — Eine traurige Erfahrung bei Gelegenheit einer Psingst parthic machten vier Dresdener, welche sich das Bad Teplitz im Böhmerlande als Zielpunlt ihrer Reise ausersehen hatten. .In dem Gasthofe eines Dorfes bei Dur übernachtend, wurde ihnen wegen Raummangel, nebst mehreren andern unbekannten Personen, die Gaststube als "Nachtquartier angewiesen. Mit ihrem Schicksal verlieb nehmend, bemächtigte sich doch ihrer eine gewisse Unruhe in Betreff der ihnen beigesellten Schläfer, welche ihrem Thun und Treiben nach wohl nicht den Anspruch auf reelle Leute machen konnten. Als das vierblätterige Kleeblatt beim Morgengrauen im Begriff war, sich in die abgelegte Festtagskleidung zu werfen, bemerlte einer der Herren, daß sein vollständiger Anzug nicht mehr am Platze war und trotz aller Nachforschung auch nirgends aufgeftmden werden konnte. Seine ebenso bestürzten Eollezen machten die traurige Wahrnehmung, daß ihr Portemonnaie mit oder ohne Uhr gleichfalls aus dem Bereiche dieses ouünöseu Nachtquartiers in unberufene Hände übergegangcn war, deren Inhaber bereits das Weite gesucht hatten. Sofort wurde natürlich die dortige Behörde von dein Diebstahl in Kenntnis; gesetzt, und dies hatte zur Folge, daß gegen Mittag eine richterliche Person an Ort und Stelle an langte und den Sachverhalt unter ungeheuren Weitschweifig keiten gemächlich aufnahm, wobei derselben das Nähere wegen ihrer Unkenntnis; im Schreiben förmlich vordictirt werden mußte. Was aus dem seiner Kleidungsstücke und der ihrer Börsen be raubten Psingstiourisien ohne fremde Hilfe geworden wäre, läßt sich nicht bestimmen, jedoch fand sich in oer Person des DoZ Müllers ein äußerst eoulantcr Mann, oer dem KleidungSloscn mit vollständigem "Anzug und die ihrer Börse beraubten Herren mit dem nolhigcn Geld zur Heimtetzr versa!». Ehre diesem Manne! — In die>en Tagen ist am sogenannten Gabelwcgc aus Kreycr Forstrevier der Gutsbesitzer Tronicke, ein achlungs wcrthcr und sein lhäiiger Mann ans Kölitz, tvdt aufgeftinden worden. Derselix war in geschäft!icl>er Verrichtung kurz vor her in Moritzburg gewesen, wohin die Reiche auch vorläufig wieder-, gerichlsanttlicher Reeognitioir halber, zurückqebracht wurde. Ueber die plötzliche Todesursache des Verlebten enrsircn verschiedene Angaben. Vor .Kurzem kam nächtlicher Welle im Schlöffe Hin lerglanchau Feuer aus, das; jedoch bald wieder gelöscht wurde Ueber die Ursache der Entstehung hört man, daß ein Kammer Mädchen, riiii sich eine freie Nacht zu machen, zum Fenster habe hinaussteigen wollen, hierbei jedoch mit dem Züchte un vorsichtig tlingegangen sei und Kleider, denen sie zu nahe ge kommen, in "Brand gesetzt habe. — Die Leipziger Polizei hatte neulich die traurige Pflicht, einen seit Kurzem an dasiger Universität iirseribirten Stridi reirden dcr Medici» in Haft zu nehmen. Derselbe hatte seinen Stubencollegcn vier Zehnrhalerscheine ans dem Secretär ent wendet und das Geld in kurzer Zeit verthan — Vorgestern ist in Leipzig ein scheußliches Verbrechen verübt worden. Als der I'ylvgraph Werner, Grii»»iallchc Straße 26, ausgegangen war und in dessen Wal,innig sich nur feilte beiden Tochter Elara, IK Jahre alt, und Elise, 0 Jahre alt, befanden, kam dcr Sohn E. H. Bruno Werner, ein mehr sach bestrafter und im Georgcnhause zur Eoneetion unterge brachte;- Mensch, der Stiefbruder der beiden gedachten Schwestern, in die elterliche Wohnung, Holle aus der Küche cin Beil herbei und schlug seine beiden Stiefschwestern dermaßen auf den Kopf, daß dieselben bewußtlos zusammcnsanten. Dann erbrach der Mensch das Pull seines Vaters, nahm daraus, was cr an Geld» fand, raffte Kleidungsstücke seiner Schwestern zusammen nah suchte, seine Schwestern hilflos in ihrem "Blute liegen las send das Weite. Ein Vaar Stunden nachher wurden die Haus bewohner durch cin Wimmern in der Werner'schen Wohnung aufmerksam, inan drang in dieselbe cin, und fand die beide« Mädchen mit bedeutenden Kopfwunden. Dieselben wurden nach sofortiger Anzeige des Vorfalls bei der Eriminalpolizei zur Eur ins Jacobshospital gebracht, und sollen die Verletzungen«? besonders der älteren Schwester, nach ärztlichem Gutachten sehr gefährlich sein. Die Polizei fahndet mit allen ihr zu Gebe - stehenden Mitteln nach dem entflohenen Verbrecher. Der Vau c dcr unglücklichen Kinder kam gerade nach Hause, als die älteste Tochter im Siechkorbe fortgetragen werden sollte; inan kann sich seine» tiefen Schmerz denke». Am 4. d. M. ist das Wohnhaus nebst Seitengebäude des Gutsbesitzers Heinze in Hohenstein b. St. niedergebrannt und sind dabei 2 Schweine und mehreres Federvieh in den Flammen umgekommen. Tags darauf wurden das Wohn Haus der Neumerkel'schcn .Kanimgai-nspinnerei in Liebschwitz bei Werdau und die Fleischnmnnsche Backmühle in Altcnhain bei Grimma, sowie am 7. die Stciniger'schc "Mahl- und Oelmühle in Hänichen bei Leipzig vom Feuer gänzlich zerstört. — Am >K. erhing sich der Webergcselle und Rekrut Schüler in Falken stein aus Abneigung gegen den Militärstand. — Am !). waren die Steinbrecher Liebe (Vater und Sohn in Beucha bei Neun Hof mit dem Anbohreu einer Felsenwand behufs des Sprengens beschäftigt, als sich der oben herübcrhängende Theil löste und die Genannten untcr sich begrub. Nach zweistündiger Arbeit, von Seiten hcrzugekommener Personen wurde zwar der Vater schwer verletzt aus einer Höhlung noch lebend befreit, der Sohn jedoch ganz zerschmettert vorgefunden. Bereits vor einigen Jahren haben zwei Söhne Liebigs in demselben Steinbruche ihren frühen Tod gefunden. o — Jeremiade aus dem Erzgebirge. Bei einer Besuchäreise in meinen frühern -Heimathsort, der in einem an muthigen Flußthale des östlichen Erzgebirges gelegen und um säumt von lieblicher Waldeinsamkeit, von dem damaligen Prin zen, nachherigen Mitrcgenten Friedrich "August, botanischer Aus beute wegen nicht selten ganz incognito besucht wurde, erfreute ich mich zwar einer gemüthlichen, wohlthuenden Aufnahme, wie man sich einer solchen von Seiten des bieder-herzigen Ge birgsbcwohncrs immer versehen kann, wenn er weiß, man hat es stets gut mit ihm gemeint: — die Klagen aber, welche ich hören mußte, erschienen mir gleichsam als Wermuthslropfen in meinem Freudenbecher. Wer, wie Einsender Dieses, eine lange Reihe von Jahren untcr diesen armen, bicnenemsigen und streng rechtlichen Leuten gelebt hat, dcr weif; auch, wie sie von Jugend auf gewöhnt sind, auf jeglichen Comfort des Lebens zu ver zichten, wie sie so ganz anspruchtos und genügsam, ja, wie sie glücklich sind, wirst'S bei aller säuern Mühe auch nur die un entbehrlichste Nothdurft ab. Ihr Wahlspruch: „Und haben wir s auch nicht mit Scheffeln, pickt s unser Herrgott doch mit Löffeln", kennzeichnet genugsam das zufriedene Gcmüth. Doch wenn sie sehen, wie auch die trockene, höchstens mit O.uark bestrichene Kartoffel oder der Bissen Brod ihnen mehr und mehr verküm inert wird, dann haben sie wohl triftige Ursache, ihr Leid zu äußern, was jedoch nie durch Murren oder unzieuilichc Worte geschieht. Sic selbst und auf sich allein angewiesen, sind denn nun viel zu abhängig von den betreffendem Forstbeamten — weil Walvarbcit, die im Winter bei allem hohen Schnee und strenger Kälte täglich etwa 5—6 Ngr. abwirft, fast der aus schließlich;', wenigstens hauptsächliche Broderivcrb ist — als daß sic mit einer Eingabe an die eompetente Behörde sich zu wenden den tollkühnen Gcdanten haben könnten. In solchen Fällen tann die Presse und nur die Preist allein die Wendung ,iiiii Bessern erwirlcn. Und worin besteht die Beschwerde? fragt der freundliche Leser. Man höre uno urlheile! Zunächst ist der dortige gehegte aber nicht, wie im nachbarlichen Bobinen, in hohen Wildzäuncn cingeschlossene Hochwild und Rehbeffanv, der den Winter hindurch fürsorglich» gefuttert wird, dermaßen angeivachsen, daß dem, durch wildes Klima ohnehin nicht bcgün fügten Besitzern Keiner Feld und Wiesenparzellen von hoch stems 10 bis herab zu IG. Ackern Flächengröße wegen Wild fraß stets mir eine kärgliche Ernte in Aussicht steht. Der Haut sich zu wehren, verpönt das Gesetz und der Flurschütz galt gleicb "Null -. denn ließ cr sich ja einmal öeitommen. einen Schuß zu ihn» und traf nicht auf's Blatt, sondern schoß nur ivaidc wund, so retirirte Vas Stück in die ringsum nahe, die schma len Fluren unmittelbar begrenzende Staatswaldung und die Herreil Forstbeaintcn zeigten de»; Schützen das Weiße i»> Auge oder maßregelten ihn gar. Jetzt ist auck das anders, aber nickii besser. Venn die Jagd ist dermalen an eine hochstehende Per söiilichleit verpachtet, der bei aller hoch und cdclherzigen Muni sicen; von Wildschadenvcrgütung wohl kaum etwas zu Ohrei' gebracht werden darf Frühere menschenfreundliche und ein sichtige Fo> stbcainte suchten denn nun durch Verabreichung von Waldgrasplätzen um billige Forsttarc den geschädigten Leuten möglichst genug zu thun und konnte in dessen Folge stall für ein.' oder zweie, vielleich! für > Kilbe das benöthigte Futter cingeheiinst werde,;: jeyt wird cs meistbietend verkauft und ailt
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