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Dresdner Nachrichten : 07.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185810074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18581007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18581007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-07
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.10.1858
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Tageblatt für Unterhaltung »nd Geschäftsverkehr. ,.N 280 Donnerstag den 7. Oktober 1858. Erich, tägl. Mvrg. 7. — Inserate bie Spaltzetle Z> Pf. werden bis Ab. 7 entgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durchs» Post Viertelt. 20 Nqr Ein, ! Local- und. Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 7 October. — Se. M. der König ist vorgestern Mitrag nach Riesa gereist, um daselbst Se Kais. H. den über Leipzig eingetroffenen Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich zu empfangen, und hat sich nach der gegen 5 Uhr Hierselbst erfolgten Rückkunft mit demselben ohne Aufenthalt nach Schloß Weesenstein begeben. — Sc. M. der König hat den Oberleutnant von Stransky von Stranka und Greisenfcls des 3. Reiter- Reg. zum Rittmeister, den Oberleutnant Senfft von Pil- sach des 2. Reiie>-Neg. zum Brigade Adjutanten der 2. Reiter-Brig, sowie die Leutnants von Tümpling I. vom I., von Tümpling II. vom 2. und von Kreutzburg vom Gardereiter Reg. zu Oberleutnants der Reiterei ernannt. — Das Ministerium des Innern macht bekannt, daß vom 1. Nov. an die Apotheker beim Hausveftauf in allen § Fällen, wo die Waare nicht ausdrücklich nach Medicinal- gewicht unter Gebrauch der dafür üblichen Benennungen gefordert wird, sich ausschließlich des neuen Landesgewichts zu bedienen haben. — Am gestrigen Tage entschied das K Obcrappel- lationsgeftchr über das Schicksal des von dem Bezirksge- richte zu Eibenstvck wegen dreifachen Giftmordes zum Tode verurlhciltrn Drahizichns K. F. A. Brelschneider, geb. am 19. Nov. 1807. Derselbe hatte sowohl in der Vvr- unrersuchung wie in der Hauptverbandlung die ihm bei« gemlssenci, verbrechen beharrlich geleugnet, die Masse der gegen ihn sprechenden Judicien hatte ihn aber erdrückt. Zu dem Verdacht des verübten Giftmords gab zunächst der am 5. Nov. 1856 erfolgte Tod des Drahtziehers K. H. Humann Veranlassung, der zugleich mit Brcischncidcrn in dem Drahtwerke des Hin. Bonitz bei Schwarzenberg arbeitete. Gegen diesen hatte Bretschncider, ein als rach süchtig, unversöhnlich und nachträglich geschilderter Mensch, angeblich deshalb eine furchtbaie Wuih gefaßt, weil er seinen Schwager, den Drahtmeifter Reichenberger, mit des sen ältester Tochter, seiner Nichte, er selbst in einem sehr nahen Verhältnisse gestanden zu haben scheint, wegen eines Diebstahls bei seinem Herrn angezeigt hatte, so daß der selbe seines Dienstes ohne Weiteres entlassen und das an genehme Verhältniß, in welchem Brelschneider zu der Fa milie stand, wegen deren Wegzugs gänzlich zerstört wurde. Noch dazu sollte Humann die hierdurch vacant gewordene Mistelstelle erhalten und damit Bretschneidrrö Vorgesetz- (Sonnt, v. 11—2) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 20 Ngr. bet un- Nummern > Rar. Expedition Jobanne«-Allee K u. Watsenhau-str. 6 pt. ter werden. Humann war nun am Morgen des 4. Nov. i 1856 bei vollkommener Gesundheit aus seiner Behausung an seine Arbeit gegangen, hatte sich sein Mittagsessen in einem Topfe mitgenommen und letzteren einstweilen an sei nen Arbeitsstand gestellt, sich aber von dort wegen ander weiter Arbeit entfernt gehalten. Während dieser Zeit war Brelschneider daselbst gesehen worden. Humann hatte ge gen Mittag das Essen sich gewärmt, war jedoch, während seine Frau ihren Aniheil ganz ohne üble Folgen genossen, darauf so stark erkrankt, daß er sich aus der Arbeit nach Hause verfügen mußte, und, nachdem er selbst den Ver dacht der geschehenen Vergiftung ausgesprochen, schon deö andrren Nachmittags 3 Uhr verstorben. Die in Folge dessen ftattgefundencn Erörterungen führten nun nicht blos zu der Thalsache der erfolgten arsenitalischen Vergiftung Humanns, sondern auch zu der Erinnerung, daß die bei den unetelrchen Kinder, welche Bietschneiders Nichte, Au- i gisse R ich nberger, von dem Fleischergesellen Schwarz ge boten hatte (iäm l und Marie Schwarz), auch unter ähn lichen Krankheitssymplomen verstorben feien, und die er folgte Ausgrabung der Leichname dieser Kinder brachte auch bei diesen die Vergiftung durch Arsenik zur Gewiß heit. Da eine große Menge Anzeigen hervortraten, welche Breischneidern der Verübung dieser drei Mordthaten über- führten, >o sprach das Gericht über ihn das Todesurtheil aus. In der gestrigen zweitinstanzlichen Verhandlung nun, in welcher Seiten der Staatsanwaltschaft Hr. stellvertr. Oberstaatsanw. Heinze sungirte und Hrn. Adv. Kohlschüt ter die Verlheidigung übergeben worden war, trug der er- stere auf Bestätigung des gefällten Erkenntnisses an, wäh rend der Letztere den geführten Jndicienbeweis angriff und Klagfreisprechung beantragte. Der hohe Gerichtshof sprach den Angeklagten in Mangel ausreichenden Bcwei es der Schuld ksagfrei. — Die als Beilage zum »Dr. I." erschienene .Be leuchtung der Bedenken gegen die Hypotheken-Versicher- ung und gegen die Errichtung einer Hypotheken-Versicher, ungs-Gesellschaft. Von 0. Ernst Engeft ist jetzt in einer zweiten vermehrten Auflage (als Broschüre) erschienen. Aus dem Vorwort zu derselben ersehen wir, daß seit der Zeit der Niederschrift des Inhalts der ersten Auflage und der vorliegenden der Gründungscomitö der sächsischen Hy potheken- und Rückversicherungs-Gesellschaft den Beschluß gefaßt hat, .daß dieselbe unter allen Umständen inS Leben trete, bis auf Weiteres aber die Rückversicherung aus dem Programme des Geschäftsbetriebes der Gesellschaft gänz-.
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