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Weißeritz-Zeitung : 16.11.1849
- Erscheinungsdatum
- 1849-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-184911167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18491116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18491116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-11
- Tag1849-11-16
- Monat1849-11
- Jahr1849
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.11.1849
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Freitag, 16. November 26. 184S. Dieses Blatt erscheint Freitag- in I'/»Bogen und kostet vierteljähr lich 10 Ngr., wofür cs WetßertH-Zettung auch durch alle Post- anstalteun.Buchhand- langen ohne Prei-er- Höhung zu beziehen ist. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verleger: Nedaeteur: Tarl Jehne in Dippoldiswalde. vr. Z. Schladebach ln Dresden. Verordnung, die wegen Beleidigung der Person des StaatsoberbaupteS und seiner Familie zu ertheilende Amnestie betreffend; vom 3. November 1849. Wir, Friedrich August von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. haben uns bewogen gefunden, wegen aller nach dem zweiten Kapitel im zweiten Theile des Criminalgesctzbuches zu beurtheilenden, bis zum 3d. October dieses Jahres vorgekommencn Vergehungen Amnestie zu crtheilen. Demzufolge tollen wegen der eben gedachten Vergehungen Untersuchungen nicht cingeleitet werden, auch werden alle wegen dieser Vergehungen bereits anhängigen Untersuchungen hierdurch niedergeschlagen und die deshalb zuerkauntcn Strafen, so weit sie noch nicht vollstreckt sind, erlassen. Wegen der Verbindlichkeit zur Kostenabstattung bewendet es bei dem, was deshalb bereits rechtlich er kannt ist, vorbehaltlich der dagegen zuständigen gesetzlichen Rechtsmittel. Ist noch kein Erkenntniß gesprochen, so sind die Kosten gerichtS- wegen zu übertrage». Gegeben zu Dresden, den 3. November 1849. Friedrich August. o. Ferdinand Zschinsky. Weltfchau Aus der Provinz Preußen. Wir können nicht wissen, welchen Ausgang die CrisiS haben wird, Vie jetzt in Frank reich sich vorbereitet; aber wir dürfen eS wenigstens nicht für unwahrscheinlich halten, daß sie auf unser Vaterland nicht minder erschütternd einwirken wird, als die Februar». Revolution. Wahrscheinlicher jedoch ist eS, daß ähnliche Wirkungen für unö entstehen werden durch die CrisiS, welche jetzt in aller Stille in Rußland sich vorbereitet; und noch wahrscheinlicher, ja beinahe gewiß, daß die russische CrisiS zum Ausbruche kommen wird, sobald der Czar durch feine eigenen Leidenschaften ober durch die Künste derjenigen Par tei, welche hinter der Kreuzzcitung steht, sich zu einer Intervention in Deutschland oder überhaupt in die Ange legenheiten des Westens verführen lassen sollte. Die „Dorf zeitung für Preußen" meldete neulich, daß der ungarische Krieg und die Opfer an Geld und Mannschaft, die derselbe dem russischen Reiche gekostet habe, und überdies die von dem Großfürsten Michael hinterlassenen Schulden, angeblich im Betrage von 20 Mill. Silberrubel, eine „sehr Besorgniß erregende Stimmung" in den Kreisen der höheren Aristokratie erzeugt haben. Inzwischen wäre diese Mißstimmung bcS Adels für den Fortbestand deö Czarentlnims selbst von nicht allzugroßer Bedeutung. Denn der Adel für sich würbe cs in Rußland immer nur zu einer Pallastrevolution, zu einem bloßen Wechsel in der Person beS Selbstherrschers bringen. Aber der Widerwille nicht blos gegen die Person deö jetzigen Kaisers, sondern auch gegen die ganze Dynastie ist ein viel weiter greifender. Der Hofadel freilich, der nur zur Hälfte russischen, zur anderen Hälfte aber deutschen Ursprunges ist, und ebenso die Kaufleute in Petersburg und in den anderen Ostseestädten wünschen nichts Anderes, als einen friedliebenderen Kaiser, um von dem Drucke des noch mehr begünstigten Offizieradels und der Belästigung ihrer materiellen Interessen befreit zu werden. Dagegen ist schon der Thcil des Adels, der in Moskau oder auf seinen Gütern rcsidirr, im hohen Grade gegen die Dynastie selbst einge nommen. Er haßt sie in Uebercinstimmung mit der unge heuren Majorität des eigentlich russischen Volkes, als eine fremdländische, als eine von Deutschland her ihm auf gedrungene. Dazu kommt endlich, daß die Masse deö Volkes, die an ein festes, in sich geschlossenes, den einzelnen Indi viduen gegenüber vollständig autonomes Gemeindcleben ge wöhnt ist, mit immer steigendem Hasse den wachsenden Druck der Büreaucraiie und der Milirärherrschaft betrachtet. So Hal sich allmälig auch in Rußland eine Volkspartei gebildet, die weil und breit auch über die ländliche Bevöl kerung, auch über das Heer sich verbreitet; und eS bedarf bei der jetzigen Lage der Dinge nur eines Anstoßes, eS be darf nur etwa einer nochmaligen Intervention in die Ange legenheiten fremder Völker, um baS ganze künstliche Gebäude des büreaucralisch-militärischen Despotismus über den Haufen zu werfen. Berlin, 10. Nvv. Die Besitznahme der Fürstcnthümer Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen durch die Krone Preußen, oder der Ucbergang der RegicrungS- gcwalt über die Fürstcnthümer auf den König von Preußen, ist so gut wie erfolgt. ES sind nur noch einige Formali täten in Ordnung zu bringen. > Berlin. Am 5. d. endlich ist die Anklageschrift des Oberstaatsanwaltes gegen den geheimen Rath Walbeck dem Eriminalqcrichte eingeceicht worden. Sie lautet aus unterlassene Anzeige von der Wissenschaft eincö hvchvcr« räthcrischen Unternehmens, und ist somit auf 8. 07 deS Strafrechtes gestützt Noch keine Anklageschrift hat zu ihrer Fertigung so viel Zeil erfordert, wie die im Waldeck'schen Proteste, da die Versetzung in den Anklagestand Seilens deö AppellationSgerichteS bereits in der Sitzung deö An, klagcsenateö vom 30. September erfolgte. — Die Ver handlung dieses Prozesses wird nach der Bestimmung deö Justizministerö noch in diesem Monate statlsinben. Man bezeichnet den 27. ober 29. d. M. als den Sitzungstag. Die Gesuche um EinlaßbilletS sollen bereits so zahlreich cingcgangcn sein, daß an eine Befriedigung derselben nicht mehr zu denken ist, da der Zuhörcrraum im Sitzungösaale deö Schwurgerichtes nur 150 Personen faßt. Berlin, 9. Nov. Der 4. und 2. Volkövcrcin, welche schon gestern Abend zur Feier von Blum's Todestag Sitzung hielten, sind aufgelöst worden. Der 2. Volks-
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