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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193507316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-31
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt «ud Anirigrr MedlM m»d Amtkao-. Lageblatt Mesa. V « 5 Dr««!xn lLSO. Sernrnf Nr. ». Da» Mefaer Lagebkatt tst do« Wr ve«üst«tltch»ng der amtkche» vebmmtmachmi-« der Lnrt»ha»pttnaanschast Gtrokaffer vostkach tstrr ML Großenhain. d^» Finanzen»« Mesa und der Lauvttallamt« Metren bebürdlicherseit» bestimmte Blatt. Mesa Nr. er I-17« Mittwoch, SL. Juli 1S3S, abends 88. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erfchei»« jede» Laa abend» '/,« Uhr mit «»»nähme der Gönn- und Festtag«. Bezugsprei», »ei Bora»»»ahlung, für einen Monat S Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte t« avfetnanderfolgenbe Nr.) SS Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,' eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 40 mm breite mm.Zeike ober deren Raum 0 Rpf., die 90 mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Texttetl 2S Rpf. lGrunbschrift: Petit 3 mm hoch). Zjffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz SVV. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Vestellnug oder fernmündlicher Abänderung eingesan-ter Snzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch. «ahm« au» Mängeln nicht drucktechnischer Art an». PreiSltste Nr. 2. Bet Konkurs ober Zwangsvergletch wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschästsstelle: Riesa, Goetheftrabe SS. Uniform- und Versammlungsverbot für den Stahlhelm in Sachsen sf Dresden. Der sächsische Minister des Inner« erläßt im Sächsischen Berwaltnngsblatt vom »0. Juli 19S5 folgend« Verordnung: « 1 Auf Grund von 8 1 »er Verordnung deS Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 19« (Reichsgesetzblatt II S. 8») wird für das Gebiet des Landes Sachsen 1) daS Tragen von Abzeichen oder vo« einheitlicher Kleidung jeder Art, di« die Zugehörigkeit zum NSDFV. sStablkelm) kennzeichnen, 2) daS Abhalten von irgendwelchen Versammlungen einschließlich geschlossener Mitgliederversammlungen und sogenannter Pslichtappelle sowie vo« andern Neranstaltnngeu sKouzerten usw.) im Freie» oder in geschlossene» Räumen durch den RLDFB. sTtahlhelm) verboten. « r Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot sollen unter die Ltrasvorschristen deS 8 t der obenerwähnten Reichs« präfidentenverordnung. Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung i» «rast. U MMkgklW V» MMk» WWW DaS Verbot gründet sich, wie wir hören, auf eine Reihe höchst bedauerlicher Vorkommnisse, die der Regierung zu- nächst noch keinen Anlaß gegeben hatten, einzuschreiten, weil sie geneigt war. sie als Einzelfülle zu werten und der Etahlhelmsübrung selbst die Möglichkeit zum Dnrchgreifen zu geben. Erst das Ausbleiben der erwarteten Schritte hat zum Erlaß des Verbotes geführt. Den verantwortlichen sächsischen Stellen sind seit Mona ten Mitteilungen über Verhalten und Aeußerungen von Stahlhclmmitglicdern zngcgangrn, die darauf schließen ließen, daß die Betreffenden nicht die rückhaltlose positive Einstellung zum nationalsozialistischen Staat gefunden haben, die die VnndeSsübrnng des Stahlhelm selbst von ihren Mitgliedern verlangt. Der Stahlhelm hat sich außer stande gezeigt, die nach dem Siege deS Nationalsozialismus scharenweise in seine Reihen gekommenen alten Gegner der nationalsozialistischen Weltanschauung zu verantwortungs bewußten und den Staat vorbehaltlos bejahenden Volks genossen zu erziehen. Es kann heute als erwiesen angesehen werden, daß eine Reihe von alten unverbesserlichen Staats» seinden im sächsischen Stahlhelm ttuterschlnps gesucht ha«, um eine getarnte Wühlarbeit gcgttt daS Dritte Reich zu be ginnen. Auch wurden während der allgemeinen Mitglieder sperre immer noch neue Mitglieder ausgenommen. Die» führte bis in die jüngste Zeit zu einer Reihe von unlieb samen Vorkommnissen. Erwähnenswert ist unter anderem, daß sich in einer westsächsischen Industriestadt in kürzester Zeit Ist Fälle er eignet haben, wo Stahlhelmcr wegen staatsfeindlicher Aeußerungen oder Betätigung zur Rechenschaft gezogen werden mußten. Ein Gutsbesitzer, der Mitglied des Stahl helm» ist, hatte drei Nationalsozialisten auf einmal gekitn- digt, wodurch sich sechs andere znm Austritt ans der Partei verleiten ließen, weil sie sonst den Verlust ihrer Arbeits stellen befürchten mußten. Aeußerungen von Stahlhelmern deuten darauf hin, daß solche Gesinnung von Stahlhelmunternehmern in Sachsen nicht vereinzelt dasteht. Die Tatsache, daß Stahlhelmer wieder- holt als Quelle von unruhestiftenden Gerüchten festgestellt worben sind, ließ die Ueberzeugung Raum gewinnen, daß in dieser Organisation Elemente die Qberkand gewonnen haben müssen, die, vom Nationalsozialismus in ihre Schlupf winkel getrieben, sich unter der Maske eines nationalen Verbände» wieder an ihre zersetzende Arbeit machten. Unter anderem ist es zu Fällen gekommen, in denen daS seit dem 1. Juni bestehende öffentliche Aufmarschvcrbot demonstrativ übertreten wurde. Eine andere Quelle von Beschwerden ist di« Verbrei tung von «nroheftiftcnden Gerüchten, als deren Urheber ebenfalls Stahlhelmer festgestellt wurden. Das ist eine besonder» gefährliche Art der Wühlarbeit gegen den Staat. Der Stahlhelmführung wird e» deshalb ganz besonder» znm Vorwurf gemacht, daß sie nicht dagegen eingeschritten ist, sondern den nationalen Eharaktcr der Organisation al» Schutzschild für solch« Bestrebungen mißbrauchen ließ und baß einzelne Führer in Versammlungen durch kanm noch zu mißdeutende Redewendungen diesem Verhalten einzelner und ganzer Eliguen in der Mitgliedschaft Vorschub leisteten. AnS alledem ist innerhalb des Bundes eine allgemeine Front gegen den nationalsozialistischen Staat entstanden, deren Vorhandensein und Tätigkeit nicht länger geduldet werden konnte. Die Führung selbst mußte sich der allgemeinen Stim mung bewußt sein, sonst wäre es nicht zu erklären, daß sie in den letzten Tagen in auffälliger Hast die Mitgliedsgelder in Sicherheit gebracht hat. Wie gesagt, diese Vorkommnisse sind aufs tiefst« zu be dauern, da sie naturnotwendig zu der Folgerung führen mußten, die der auf seine Totalität gegründete Staat aus ihr gezogen hat. Inwiefern dem Hunde nach dem Verbot, seine Abzeichen zu tragen und geschlossen auszutrcten, «in Fortbestehen gestattet und möglich ist, wirb vielleicht noch von weiteren Weisungen abhängen. Daß eS nur auf dein Boden eine» rückhaltlosen Bekenntnisse» zum nationalsozia listischen Staat denkbar tst, bedarf keiner weiteren Dar legungen. Diejenigen Stahlhelm Mitglieder, die gegen daS Dritte Reich kämpfen, kann man nur als Eidbrecher bezeichnen, denn sie brachen die Verpflichtung gegenüber dem Führer und der Bewegung, die sie auf sich nahmen, als der ehe malige Stahlhelm in den Nationalsozialistischen Front- kämpserbnnd und damit zur Ausbauarbeit in daS Tritte Reich eingegliebert wurde. Aust all in Gens )s Genf. Der fowjetrussjsche Außenminister Litwinow, der bei der heute Mittwoch beginnenden Ratstagung wieder den Vorsitz führen wird, tst Dienstag nachmittag in Genf ringetroffen. In der Nacht wurde der Führer der italieni schen Abordnung, Baron Aloisi, erwartet. Andere Mitglie der der italienischen Abordnung haben bereits Dienstag abend mit -en zuständigen Beamten des Bölkerbundssekre- tariatS Fühlung genoyimen. Heute Mittwoch früh wurden Eden und Laval hier erwartet. Die eigentliche Tagung wird hcnte Mittwoch nm 17"Uhr beginnen und zwar mit einer nichtöffentlichen Sitzung. Zu öffentlichen Verhandlungen dürfte es voraussichtlich erst dann kommen, wenn die Rich tung, in der die Verhandlungen sich bewegen sollen, einiger maßen festüebt. lWMlhell W Ne» MMM )s London. Der Minister für Völkcrbunbsangelegcn- heitcn, Eben, der am Dienstag nach Paris abgereist ist, lehnte eS vor seinem Start in Eroudon Pressevertretern gegenüber ab, sich in irgendeiner Form über die kommende Ratstagung zu äußern. In unterrichteten englischen Kreisen wurde am Diens tag der Erwartung Ausdruck gegeben, daß als Ergebnis der gestrigen Besprechung zwischen Eden und Laval eine Verständigung zwischen England und Frankreich über die in Genf einzunchmcndc Haltung der beiden Länder er folge» werde. Die britische Abordnung gehe völlig unvor eingenommen nach Genf. Eden habe Vollmacht, seine Pläne je nach den Gefühlen einzurichtcn, die er in Gens antrejse. Jedenfalls seien feste Entscheidungen über die Haltung Großbritanniens nicht getroffen worden. M MWM Mllteimkt »er MMm Nelle )s London. Tas Interesse der Londoner Morgen blätter gilt hauptsächlich der heute beginnenden, bedeutungs vollen Tagung des Völkerbundsrates. In halbamtlichen Londoner .8reisen wurde Dienstag erklärt, Frankreich scheine noch immer den italienischen Wunsch einer Ein schränkung der Genfer Aussprache zu begünstigen, um Zeit für weitere Vermittlungsversuche zu gewinnen. Es heiße aber, daß die britische Regierung angesichts der großen An sammlungen italienischer Truppen in Afrika es an der Zeit erachte, daß der Völkerbund das ganze Problem behandle. Gegenwärtig verhindere die Regenzeit den Ausbruch von Feindseligkeiten, aber da sie im September ihr Ende finde, würde nach britischer Ansicht ein weiterer Aufschub den Völkerbund keine Zeit zn wirksamen Eingreifen lassen. Der Reuter-Vertreter in Gens hat den Eindruck, daß dort eine zuversichtlichere Stimmung herrsche, einerseits, weil Italien die Schwierigkeiten eines übereilten und rücksichts losen Vorgehens zu erkennen beginne und daher maßvoller werde, andererseits wegen zuversichtlicher Berichte über die Aussprache zwischen Eden und Laval. Ma» erkenne, daß Großbritannien entschlossen sei, die Völkcrbundssatzung unverletzt zn erhalten, doch glaube mau, daß ein kleine, Zettausschub der Mühe wert wäre, wenn dadurch der Völkerbund vor der Erschütterung deS Austritts eiuer weiter«» Großmacht bewahrt werden könnte. „Mels Ml«" zsr ssitrtMW )s Warschau. Zur gegenwärtigen Ratstagung in Genf bemerkt die halbamtliche „Gazeta Polska" in einem Leitartikel, der Völkerbund sei jetzt vor eine so schwere Probe gestellt, wie nie zuvor. Jetzt räche sich der Fehler jener Bestrebungen, möglichst zahlreiche Mitglieder auszu nehmen, ohne ihre Eignung zu prüfen und ein Universal institut zu schassen, das seine Entstehung dem Weltkrieg zu verdanken habe. Die zn erwartende Veriagnng werde keineswegs den unvermeidlichen Wassenkonslik» verhindern können, und es komme lediglich daraus an, Zeit zu gewin nen. Wie dem auch sei, die Aussichten deS Völkerbundes sehe« keineswegs rosig auö. Mke-lllM WWll »eil SkWenm )s Genf. Ter Mittwochvormittag war in Genf be reits mit einer großen Anzahl von Besprechungen der maßgebenden Ratsmitglieder ansgcsüllt. Ter italienische Delegierte Baron Aloisi batte eine längere Unterredung mit dem französischen Ministerpräsidenten Laval, der dar aus mit dem englischen Minister Eden zusammcntra«. Eden sprach sodann mit dem abessinischen Vertreter Hawariate und dem Generalsekretär des Völkerbundes. Schließlich fand eine Znsammcnkunst zwischen Eden nnd Aloisi statt, von deren Ergebnis es abhangcn wird, ob die beabsichtigte nichtöffentliche Sitzung des VölkcrbundSratcs am Mittwoch nachmittag zur festgesetzten Zeit stattsindcn kann. Von allen Seiten wird der Versuch gemacht, die Ver handlungen des Völkerbundsratcs aus dem Boden des ein geleiteten Schlichtungs- und Lchicdsversahrcns zu sührcn und inucrhalb weniger Tage z» beenden. Man hält es heute nicht sür ausgeschlossen, daß ein Kompromiß in der Weise gesunden werden könnte, daß Italien der Ernennung eiueS S. Schiedsrichters und der Einbeziehung des gesam ten Streitfalles in das Schiedsverfahren zustimmt. Doch würde der englisch« Vertreter auch für diesen Fall gewisse Zusicherungen verlangen, die allerdings noch nicht im ein, zelucn angegeben worden sind. Wik« Wi «MI UM l« WIM Wenig Aussicht ans Erfolg )s London. „Daily Telegraph" zufolge hat Italien in London Erkundigungen einziehen lassen, die sich auf Gewährung neuer HandelSkredtte beziehen. Man glaube aber nicht, daß die Anfragen Erfolg haben würden. Die Londoner Finanzhäuser erblickten gegenwärtig nicht» an ziehende» in der Gewährung solcher Kredite, zumal sie möglicherweise direkt oder tndtrekt für Kriegszwecke Ver- wendung fi»den könnt«.
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