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Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194203061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-03
- Tag1942-03-06
- Monat1942-03
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1942
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Ar. 55 ,50. Jahrgang Freitag, 6. März 1942 drangen a» aS»7 X Au« be« Führerhauvlqnareter, 6. März Da« vba»I»«ma«»tz» de» Wehrmacht gibt be- kannt: Deutsch« llnterseebool, versenkten in «,»v- «ad mittelamrrtkantschen Gewässern wiederum 12 feindliche Schiff« mit zusammen 82 880 BRT., darunter sieden groß« ranker. Im Verlauf die- fee Angriff« w>zxd« außerdem «in großer amertka- »tscher Zerstörer versenkt und zwei weiter« Schiff« durch Torhedotreffer beschädigt. ^Schiffe mit 82500B^T.versenkt Völlige Besetzung Batavias durch japanische Truppen Raum aleiten, dann drängt sich einem unwillkürlich ein Vergleich mit dem Innern eines D-Zug-WagenS auf, denn au den Münden entlang stehen überall kleine, schmale Tische, die durch gewöhnlich mit gelber Farbe gestrichene nnd nur selten gepolsterte Holzbänke mit hohen Lehnen voneinander abgcgrenzt sind. DaS ganze erweckt dir Vorstellung eines Eisenbahnabteil». Es entspricht dem Eharakter des Bulgaren, bah er die Geselligkeit liebt, doch vermeidet er dabei jede Aus schweifung nnd Uebersteigerung. So ist eS auch zu er klären, das, cs in Sosia im Gegensatz zu anderen Bal- kanstädtcn kein ausgesprochenes Nachtleben gibt. Pttnkt- lich um Mitternacht schließen die meisten Lokal«. Nur die wenigen VarS haben jetzt erst vor kurzem die Er laubnis wieder erhalten, ihre Gäste, von denen die mei sten Ausländer sind, bis drei Uhr nacht» zu bewirten. Eine der beliebtesten UnterhaltungSstüiten ist in den letzten Jahren für die Sofiaer Bevölkerung das Kino geworden. Wer in diesen Tagen eines der vielen Licht- spieltheater der bulgarischen Hauptstadt besuchte, wurde Zeuge der Aufführung des ersten Kulturfilmes, -er in Bulgarien ohne sreindc Unterstützung gedreht wurde. Dieser Film, der einen deutlichen Beweis von -em be achtlichen technischen Stand der jungen bulgarischen Filmkunst gab, zelate zwanglos aneinandergerechte .^«Ntzwgus -«mtLgWcu Lehüc der Helden bulgarischen Bomben auf nor-westaustralische Häfen Lrvome und Wäyndham von den Japanern angegriffen - LS Flugboote zerstört gesellschafken tm scharfen SonkUrrenzkamps stand, so haben die - eutschen Spitzenfilm« unstreitig das Feld erobert. Schon diese» «Ine Beispiel genügt, um die große geistige Wandlung auszuzeigrn, die im bulgarischen Volte i» den letzten zwanzig Jahren vor sich gegangen ist. Wer viel Verkehr mit den Bulgaren pflegt, macht immer wieder die Feststellung, daß di« ältere Gene ration noch teilweise stark dem französisch en Kul- turkrei» nahesteht, während sich die Jugend eindeutig dem deutschen Kulturleben zugewandt hat. Es ist mit hin auch nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß namentlich in den vergangenen zehn Jahren der deutsche Einfluß ans allen Gebieten stark zngenommcn hat. Ebenso muß man jedoch dem Bulgaren dafür Anerken nung zollen, daß er dank seinem ausgeprägten National bewußtsein jede sinnlose Nachahmung vermeidet und stets daraus bedacht ist, das sremde Kulturgut seinen bodenständigen Bedürfnissen anzupassen. So stammt beispielsweise der „Ausbauplan" für Sofia von dem bekannten deutschen Stadtbaumeister Mnßmann, doch trägt er insolne der engen Zusammenarbeit mit den zuständigen bulgarischen Stellen in jeder Hinsicht dem LandschastSbilde und den LebenSbedingungrn der haupt städtischen Bevölkerung Rechnung. Dies gilt auch von den repräsentativen Neubauten Sofias, die vielfach be- reit» von bulgarischen Archilekten, die in Deutschland ihre Ausbildung erhielten, ausgeslthrt worben sind. Sofia kann sich heute würdig t» die Reibe der übrigen Hauptstädte im Südostraum stellen, womit keineswegs gesagt sein soll, daß die Entwicklung der bulgarischen Hauplstadt schon zum Abschluß gekommen ist. Im Gegenteil, die Erfüllung des politischen Trau mes aller Bulgaren, heute wieder an den alten, histo rischen Grenzen des Landes zu stehen, stellt Sofia vor neue Ausgaben, nnd die Inangriffnahme ihrer Lösung bietet der Bevölkerung und darüber hinaus dem ganzen Lande hinreichende Möglichkeiten zu neuen Leistungen. Katt« DAN. Durch die weitere Ausdehnung der javanischen Be- setzung Güdsumatras gelangten, wie Domel meldet, SO bl« 70 v. S. der erglebigen Oelselder tn Sli-sumatra unbeschädigt tn die Hände der Japaner. folgt. Nach Londoner Informationen, die der dortige Korrespondent von „Dagens Nyheter" als glaubwürdig bezeichnet, bat der zurückgetretene Bcsehlühaber der alliierten Seestrettkräsle im SUdpazistk, Vizeadmiral Helfertch, selbst um sein« Entbindung vom Oberbefehl gebeten tn der Einsicht baß nach den schweren Verlusten »ur See kelne erfolgreichen Flottenoperationen in -diesem Gebiet mehr möglich seien. Au« diesem Vorgang zieht man in London die einzig mögliche Schlußfolge rung, daß wettere japanische Landungen auf Java nun fast ungehindert vor sich gehen können. Auch dl« Londoner Presse kann den Zusammenbruch der Verteidigung Javas ntcht mehr verbergen. „Daily Expreß" gibt zu, daß die Kämpfe auf Java eine für dje Verbündeten ernste Wendung genommen hätten. Der SriegSkorrespondrnt deö Blattes aus Java erklärt, aus selten der Verbündeten brauche man dringend Nachschub an Kampfflugzeugen. Wenn diese auSblieben, lei Java so gut wie verloren. In den letzten Tagen sei es den Japanern sogar gelungen, schwere Tanks aus Java zu landen und mit diesen ^n die Kämpse einzugretsrn. Aus Java wiederhol« sich die Tragödie von Singapur. X Tokio, S. Mär» Wie da» kaiserliche Hauptquartier laut Domei be kanntgab, Haven japanische Marineflugzeuge am 8. März «inen Anglist ausBroome an der Norbwestküstr von Australien auSgesilhrt, wobei sie im Hafen 28 Flugboote zerstörten. Eine andere Formation von Mariyrslug- zeugen griff am gleichen Tage Wyndham an und setzte ein Transportflugzeug und einen Schuppen in Brand. Die beiden von der japanischen Luktwasf« angearif- jenen Hasrnstäbte liegen an der Rorbkttste von West australien, Wyndham im äußersten Winkel de» Eam- bridgegolse» und Broome am Rordrand der Roebuck- ducht. ' Weiter wird gemeldet, daß japanische Martneflug- zeuge, die am 1. und 2. März über Vstjava und den Sundainseln östlich von Java operierten, 86 feindlich« ylcwzeug« abgekchossen oder am Boden zerstört haben. Nach Mitteilung des japanischen Hauptquartiers sind am 2. Mär» japanische Geestreitkräste, di« bei den Phtltppturn operierten, mit Erfolg bei Zamboanga, einem nordamerikaqischen Luftstützpunkt «m südlichen Teil der Insel Mindan uv « gelandet. Der Stützpunkt wurde vollständig besrtzs. Durch dieses Unttrnehmen lst die Besetzung brr wichtigsten Inseln der Philippinen bis auf geringe Reste al» vollendet anzusehen. verbreitet, die Regierung Seiner britischen Majestät be dauere, daß dieser Luftangriff aus Parts stattsinden mußte. Da» britische Volk stehe mit entblößten Häup tern vor den Opsern, dtr da« französisch« Volk habe bringen müssen. Mit dteser Erklärung hat die britische Heuchelet den Gipsel tn diesem Krieg erklommen. Stalin sollte nach den immer dringlicher gewordenen bolschewistischen Hilseruseu die britisch Bereitschaft zur Unierstützung demonstriert werden. Nachdem man diese» Bombardement, dessen Todesopfer nun schon die Zahl 1000 «rreicht haben, al» Ablenkungsmanöver und Prestiaeaktion durchgestthrt hatte, ging man hin und vergoß Tränen der Rührung Uber dle Opfer. Dies« „VeileidSkundgebungen" der englischen Regierung wer ten von d,r Pariser Presse mit größter Erbitterung kommentiert. Der „Pestt Pgrlsien"7chre«bt, man ket be stürzt über eine solche Heuchel«! und «inen solchen Zynitiyu«. Da» in Trauer versetzt« französisch« Volk nehme die britischen Erklärungen als die gemeinste und stärkst« Bkleidtauna aus. Da» von Churchill vergossene Blut französischer Arbeiter verlanae nicht VrtleidSkunb- gebungen, sondern die schrecklichst« und unerbittlichste Rache. Der „Mattn" schreibt, angestcht» eine» solchen lFortsetzüntz äus SkU« v " düng von Ceylon gab er Befehl, die Insel in Ver teidigungszustand -u sehen. In Colombo, dem wich tigsten Kohlenhafen sttr den Schiffsverkehr zwischen Europa und Ostasien bzw. Australien, würden auf An ordnung der Regierung Lustschutzräume angelegt. Man übernimmt hier türkische Pressestimmen, die davon spreche», baß die Indien drohende Gefahr turch die Ernennung General WavellS von der britischen Regierung bestätigt worden sei. Novell kehre unter sehr schweren Bedingungen nach Indien zurück. Seine Bitt« an Marschall Tschang Kai-schek um Entsendung chtnrsischer Truppe« nach Burma beweise, daß er kein allzu großes Vertrauen tn die indische Truppe setze, obwohl er, nach amerikanischen Stimmen zu schließen, -en Austrag erhalten habe, ein indische» Heer zur Ver teidigung der britischen Kolonie auszustellen. Man verzeichnet im gleichen Augenblick übrigen» den Unwillen WasGsngton« über WavellS Abberufung; denn offenbar hat die» tn den USA. einen Sturm der Entrüstung hervora^rufen. Man erinnert in -er am«- rlkantschen Presse daran, baß die Einsetzung eine» ein zigen Kommandos der Alliierten im südlichen Stillen Ozean gelegentlich sie» Besuche« Lhurchtll» in Amerika geschaffen und al» ein Ereignis von ausschlaggebender Bedeutung gefeiert wurde, dazu bestimmt, auf den ganzen weiseren KrtegSverlauf «inen entscheidenden Slnflnß auszullben'. Diese» einheitliche Kommando sollte die erst« Ossenbarung de» gemeinsamen Willen» zum äußersten Widerstand sein. Wavell» Flucht bat in den Veretnigtrn Staaten schon -«»halb einen so üblen Eindruck hervoraerusen, weil der enalisch« Marschall nur nach geineinsgWr Entscheidung, also auch mit Zu- sttmmung RöoseveM, aus seinen hohen Posten gerufed aßr snr die Verteidiger wenigsten» ryeoren, kett besteht, Verstärkungen zu empfangen, ist Tjtlatjat an der Südküfte. Er wurde starken Bombardement» ausgesetzt, wobei große Zerstörungen angerichtet wurden. Selb» der Londoner Nachrichtendienst muß einae- stehen, daß dir Japaner da» Zentrum von Java, den Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt Solo, erreicht haben. Von dort würden sie vermutlich zur Slldküste durchzustoßen suchen, um die Insel in zwei Teile zu spalten. Der Reuterkorresponbent aus Java bezeichnet heut« die Lag» in Iapa als kritisch, doch nicht als ver zweifelt. Es seien weitere Landungen in Westiava er- Dresdner Neueste Nachrichten »e^gsV»«»'Ackß^SiBckl0»,tz>«Ha>»chMt.»lMlch»m»oa«I.».-«^ »» v. »o »,,,l,,n»e»ts« «nmdsrekH di« ,w«Iß>aM,» »»<S«il« r» N»». «Mea^fUch, PMM» »- AA. lNaschMA. h-m »MI»«. ßHGßff - «'rZäbßttlN/t u«d püool. z-mMm-m.'«« .«.ispalil, rr dl, .«Äspam,, -»-M. .le GGTGT «I^5555V^5v» T555V ^A55V55f55 5^ ' ^I5e555555« »ew«an»N,e 1,10 KM. NochcaS nach Malftassu I »»n Mwewliaffu ». Sückwd«» atazotpeot«, «ognhak» GwückNAUms l» Not» I» weeß^vewd« 1» »kok. fürZIffnanjN,« zo n»f. aachchl. pari«, gut Seil Ist diuNeenprMift» Id. 10 Ogtäch -erH» ««- S-ltVeWß: Dr«»-« 5, V«Mm--rsße 4 * p-ßmschrtß: Vrrsde««1, Postfach « Zerunif: orttvertehr SammrltUimmer risoi, Zmiverletzr 27-si * relegramme: Aeoeste Vreöden. postschell: Vresdea 20« Richtverlangt« Einsevdvnchm an di« Schriftlettuaj »hn« Röckp^t» w«rd«a weder zurückgesandi aech aufbewahrt. - Im Fall« HSHerer Gewalt oder Letriedsstiirung haben unsre »tjicher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung de» entsprechenden Entgelt» > -I" milch Korso in Bulgariens Hauptstadt Telegramm unsere» Korrespondenten -LL. Sofia, im Mär» Wenn ein Fremder aus dem Fenster eines der zahlreichen Hotels blickt, die im Mittelpunkt Sofias liegen, aus das Schloß und den großen Schioßplatz, der aus der einen Sette von dem repräsentativen Bau der Nationalbank nnd aus der anderen von Hochhäusern mit ihren abends hellerleuchtrten Rrklameschtlbern ab gegrenzt wird, dann sieht er bas, was Großstadt ist in Bulgarien. Anfangs mutet ihn das Gesehene wie rin Bild aus FriedenSzeiten an, doch allmählich muß er sich mehr und mehr davon überzengrn, daß auch Bulgarien mitten im Kriege steht, obwohl die Begleiterscheinungen dieses Zustandes nicht so stark mir im Reich hervor treten. Unter den Fußgängern sieht man zahlreiche Angehörige der bulgarischen Wehrmacht, deren schmucke Uniformen sich mit dem Feldgrau der bentscheu Sol daten mischen. An die Stelle der Luxusauiomobile sind wieder dl« Psrrdedroschkrn mit ihren klingenden Schel len getreten, »nb da der Taxibetrieb infolge der Ben- ztnrationierung stark eingeschränkt worden ist, weisen die Straßenbahnwagen zu manchen Tageszeiten eine beängstigende Fülle auf, so daß e» viele Menschen vor ziehen, zu Fuß »u gehen. Dieser Entschluß fällt um so leichter, al» «» in Sosia kaum größere Entfernungen gibt, und, di« breiten, von väumen umsäumten Straßen -uMW Hpaztee^anß. riyladrN. Auch Han-urrg und Surabaja bedroht BahÄttz-teaMikt Sürakarta genonmmi - London ans das Schlimmste gefaßt Telegramm unseres Korrespondenten Steckhel», 6. Mär» Die nordamerikanische Nachrichtenagentur United Preß bereitete bereit» gestern auf da» Schlimmste vor, indem st« meldete, daß die Japaner aus sämtlichen Ab- schnitten unaufhaltsam vorwärts marschierten. In einer Zangenbewegung näherten sie sich Batavia gleichzeitig vom Osten und Westen her und hätten Tangerand, drei Meilen von Len Vororten Batavias entfernt, bereits besetzt. Inzwischen ist Batavia gefallen. Wie da» kalser- liche Hauptquartier bekanntalbt, haben die japanischen Heere»- und Marinestrettkräste, die auf Java overier- teü, die Einnahme von Batavia, ber Hauptstadt von Ntederländtsch-Jndten, am b. März um 21.80 Uhr japa nischer Zett vollendet. Auch Bandung, wo sich da» Hauptquartier ber Ver teidigung bestndet, ist, laut United Preß, bereits in akuter Gefahr. Entscheidend dabet ist, daß der Flug platz Kaltdjati, unweit von Bandung, als Basis für ununterbrochene Gtukaangriss« aus die Stabt bient. Orstkich von Batavia versuchen die Japaner mit Er- folg, Surabaja von seinen Verbindungen abzuschnet- den. Sie haben Surakarta erobert, wobei der japa- gm tiefsten -tuLava «i r letzte Ei «ubahnverbtni ttM M l,ö Kilometer langen Stkaß« flutet »wischen 8 und 8 Uhr ein wogende» Menschengewimmel, da» von den au» den großen Fenstern der Luxu»kafse«häuser blickenden Gästen interessiert beobachtet wird. Die Zahl ber Fremden — unter ihnen stehen Deutschtum- Ungarn an ber Spitze — ist außerordentlich groß, und e» kann daher nicht überraschen, wenn man aus Schritt und Tritt deutsche Laute hört, denn Deutsch ist heute tm Südosten die am meisten gebräuchliche Verständigungs sprache zwischen den Angehörigen der verschiedenen Nationen. Seit -er Errichtung eines neuen Großbulgarischen Reiches hat Sosia einen neuen und starken Auftrieb erhalten. Besonders ausfallend im Straßenleben der Stadt sind die in bunte Volkstrachten gekleideten Menschen aus den nach über zwanzig Jahren mit dem Mutterland« wieder vereinigten mazedonischen und thraztschrn Gebieten. Brett und wuchtig schreiten diese bäuerlichen Gestalten durch den für sie ungewohnten großstädtischen Verkehr. Die Sofiaer Bevölkerung tritt diesen alten und doch neuen Landsleuten mit Herzlichkeit und kameradschaftlicher Bereitschaft ent gegen, um so lieber, als Zehntausend« von engen Bluts verwandtschaften und Freundschaften zwischen dort nnd hier bestehen. Aus diese Weise erfüllt er seine Sendung als Betreuer und Herold ber rückgegliederten Pro vinzen nicht nur aus politischem Instinkt, sondern auch mit dem Herzen. Wie tn allen Ländern dteser Breiten, so spielt sich auch in Bulgarien ein großer Teil des öffentlichen Le bens in den Kafseehäusern ab, dir zu bestimmten Stun den des Tages überfüllt sind. Die männlichen Besucher überwiegen bet weitem. Manchmal hat man in einem solchen vokal den Eindruck, al« besinde man sich in einem Debattierklub, so laut und reich an Gesten wird bei einem „Schwarzen" die Unterhaltung geführt. Läßt man den Blick durch den vom blauen Rauch erfüllten Angesichts -es bevorstehenden Angriffs Zach dein Eintreffen Wavell« in Indien - Wird LondonZein Provisorium treffen? Telegramm unsereSKorrespondenten x» Rom, 6. Mär» Nach hier vorliegende» Meldungen au» Ostasten hat ber Sender Delhi Kenntnis gegeben von der in Gang befindlichen Räumung von Madras Nnd ber bereits dnrchgeführten Räumung de» Bezirke» Chittagong. Nach Informationen au» afrikanischer Quelle sollen die Eingeborenen, die zumeist die Japaner unterstltben, ganz offen rebelliert und zahlreiche unbewaffnete Eng länder ermordet haben. Einzelne zur Verteidigung Rangun» ausgestellte bewaffnete Verbände sind zu den Japanern tibergelaufen. In diesem Zusammenhang be- grgnen die Ausführungen d«S Leiter» der amerikanischen Militärbelegatlon in Tschungking, Brigadrgrnrral MacRudrr, der jetzt in Indien gewesen war, be- sonderrm Interesse, wonach der japanische An griff aus Indien wahrscheinlich nicht mehr lange aus sich warten lassen werde. Der in Burma befindliche Sonderkorrespondent von Renter weist gletchzettta ans di« Gefahr hin, die mit der drohenden Besetzung Ran- gun» durch di« Eroberung der dort liegenden auSge- zeichneten Flugplätze gegeben sei,- denn diese würden den Japanern nicht nur «ine sehr günstig« AuSgang»- bafl» für eine Offensive gegen Indien verschaffen, son dern ihnen vielleicht auch die Möglichkeit zu wieder- holten Angriffen gus große Teil de» östlichen Indien und ans die Schiffahrt in der Bengalischen Bucht. Wavell und Wafhlngton Allel» schon -«»halb ist e» nach hiesiger Ansicht von Bedeutung, daß der neu» Oberkommanbierendr sür Indien, General Wavell, den vberbesehlshaber der ÄM^Vuttwasse in Indien durch Luktmarschall Sir BrichaÄ P«irs« ersetzen ließ. Angesicht» der «efähr- Massenelend im pariser Arbeiterviertel Ar<uq--fch« Erßittenm- über Churchill« „BeileidMndgehung an die Regierung in Vichy Telegramm «ufere» Korrespondenten — Vern, tz. März Dle Empörung übL da» britische Verbrechen in Pari» ist In der UnbeseHten Zone nicht geringer al» «m besetzten französischen Gebiet. Die Zeitungen äußern sich mit einer Gchärs«, wie sie gegenüber dem ehemaligen Alliierten noch nicht zum Ausdruck gekommen ist. Der „Avenir" schreibt aus Clermont-Ferrand: „Dieser An griff reiht sich würdig an die anderen Angriff« an, dir seit -em Juni Illtsi dir tragischen Kennzeichen der fran- zösisch-englischen Beziehungen sind. Unser Land bleibt der Gewalttätigkeit deS-verbilndeteu von gestern au», gesetzt, ber au» den Schlägen grgeu uns «ine Kompen sation für sein eigene» Mißgeschick zu machen fuchs." Die ^Depeche de Toulouse" Mit au»: .Während kn Boulögne nnd Villancourt Witwe« und Waisen di« französisch,u Opfer England», beweine», überlassen ml, e» der ganzen Welt, ihr Urteil,» sprechen. Vir über lassen «» ihr, di« Fragf.sü stellen, ««»halb England zu «in» Stund«, wo «» überall selbst in Gefahr schwebt, diese» Verbrechen au»a«heckt bat, «in Verbrechen nicht nur gegrn Frankreich, sondern gegen da» Recht «nb dtr Gerechtigkeit der Menschheit." ... Vterundzwanzig SMden-nach dem Angriss aus di« pssene Stadt Part» hakta» Neutervüro eine Erklärung dwobodtiel". >enbe» Menschengewimmel, da» .... .... — Ken Fenstern der Luxu»kafse«häuser blickenden
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