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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360702023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936070202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936070202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-02
- Monat1936-07
- Jahr1936
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ffamUienanzeigrn u. Stelleng-Iuch« MMmetn- »ri!« « Ups. MO-iseb. »0 «ps. — RachdniL nur mit Quellenangabe Dretdner Rachrichlen. Unverlangte Tchrillstücke werden nicht aulbewahrt Postbezug NM. ».IS einlchl. «9,1 Np>. Postgeb. lohne Poftiuftellung«gebsthr) bet stebrnmal wöchentl. Perland. ltinzel-Nr. >0 Nps., außer halb Lachlen« mit Morgen-Ausgab« ld Npl. straßeZS/ir. Fernruf L524I. Postscheckkonto losS dreoden Dir« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtehauptmannschast Dresden und de« Schiedsamte» beim <vberversicherung«amt Dresden Die König-Heinrich-Feier in Suedlinburg ReichMrer SS Himmler Wt die Se-enkanlnrache Sn 5« Stunden Frankfurt-Reuyork „LZ Hindenburg' gelingt die schnellste Ozeanüberquerung Quedlinburg, 2. Juli. Hamburg, 2. Juli. Aus ganz Niedersachsen sind am Morgen des 2. Juli die Zehntausenden herbeigeeilt, um das Gedenken des Gründers des ersten Deutschen Reiches, de» Städtebauers und Bauernkönigs würdig zu feiern. Das niedersächsische Volk, das so viele echte deutsche Erinnerungsstätten an eine grohe germanische Vergangenheit in seinem Raum auszuweisen hat, ist sich der Bedeutung dieses grasten Tages, an dem einer seiner gröhten Söhne von den führenden Männern von Partei und Staat geehrt wird, vollauf bemüht. Das Lustschtll «Hindenburg-- hat nach Meldung der Deut» schen Seewartc um 7,80 Uhr Nenyork erreicht. Die g«, samt« Fahrzeit von 5 9 Stnnden sür die Strecke Frankfurt— Nenyork, die durch die Ausnützung günstiger Winde über de» Rordatlantik erreicht wurde, stellt die schnellste Ozean« Überquerung dar, die bisher einem Lustschtll gelungen ist. Seit den frühen Morgenstunden ist die Stadt trotz deS regnertschen Wetters in Bewegung. Die Absperrmannschasten und Formationen der nationalsozialistischen Gliederungen aus ganz Niedersachsen marschieren mit klingendem Spiel durch die Strasten. Hier und da wird an die Ausschmückung der Häuser noch die letzte Hand angelegt, und z» Beginn der Feierlichkeiten zeigt sich die Blumenstadt Quedlinburg wahr haftig in ihrem schönsten Festgewand. Inzwischen waren im Dom und in der Heinrich-Krypta alle Vorbereitungen für die graste Gedenkseter der Schutz staffeln getroffen. Aus dem Schlostbcrg bildeten SS-Män ner der BerfügungStruppc und der Führerschulc Braunschweig Spalier. Der Dom zeigt sich nunmehr, nachdem das Gestühl an- ihm entfernt worden ist, in seiner echt deutschen Monu mentalität. Die Wände sind über den Säulen mit blaue m Königssamt verkleidet, der mit zwanztg Wappen der niedersächsischen Städte geschmückt ist. Durch die Scheiben fällt gedämpftes Licht, das den eigenartigen Zauber, der von dieser trabitionSymwobenen Stätte auSgeht, noch erhöht. Vom Domschiff fällt der Blick durch das offene Tor in die eigentliche Krypta, die mit Kerzen erleuchtet ist. Zwei SS-Männer halte« hier di- Ehrenwache an de« Gräbern König Heinrichs k. und seiner Gemahlin Mathilde. Als einzigen Schmuck tragen die Wände schlichte Lorbeer kränze. lieber der Krypta haben aus der Empore die Fahnen der Bewegung Ausstellung genommen. Wenige Minuten vor 12 Uhr trifft der N e i ch s s ü h r e r S S mit den Ehrengästen, von der Wigbert-Krypta kommend, ein und schreitet die Front der angctretenen SS-Formationen ab. Nach Fanfarenklängen und einem sinfonischen Vorspiel hielt NeichSftthrer SSHtmmler folgende Ge-enkansprache: Nur zu ost wird davon gesprochen, dast man die Ahnen und groben Männer ehren und ihr Vermächtnis nie vergessen soll, und nur zu selten wird diese ost ausgesprochene Weis- heit beachtet. Wir stehen heute, am 2. Füll 198«, an der Begräbnisstätte des deutschen Königs Heinrich l., der vor genau 1009 Jahren gestorben ist. Vorweg dürfen wir behaup ten, dast er einer der grüßten Schöpfer des Deutschen Reiches mar und zugleich einer, der am meisten vergessen wurde. AIS im Jahre 919 der damals 48jährtge Heinrich Herzog der Sachsen, aus dem Bauernadel der Ltudolfingcr, deutscher König wurde, übernahm er etn Erbe fu rchtbarster Art. Er wurde König eines Deutschen Reiches, das kaum noch dem Namen nach bestand. DaS ganze östliche Deutschland war im Verlause der vorhergegangenen drei Jahrhunderte und insbesondere der Jahrzehnte unter dem schwächlichen Nach- folger Karls des Franken an die Slawen verlorengegan- gen. Die uralten germanischen Siedlungsgebiete, in denen die besten Germanenstämme Jahrhunderte hindurch saßen, waren restlos im Besitz der slawischen, das Deutsche Reich be kämpfenden und die deutsche Reichsgewalt nicht anerkennen den Völkerschaften. Der Norden war verlorengegangen an bi« Dänen, im Westen hatte sich Elsaß-Lothrtngen vom Reiche gelöst und dem westsränktschen Reiche angeschlossen. Die Herzogtümer der Schwaben und Bayern hatten ein Menschenalter hindurch die deutschen Schattenköntge, so besonders Ludwig das Kind und Konrad l. von Franken, bekämpft und nicht anerkannt. Ueberall waren noch die Wunden der radikalen und blutigen Einführung des Christentums offen. Das Reich war im Innern geschwächt durch die ewigen Machtansprüche der geistlichen Fürsten und die Einmischung der Kirche in weltliche Angelegenheiten. Die geschichtliche Tät der Schöpfung einer Retchsgewalt über auSetnanderstrebende germanische Stämme durch Karl den Franken war aus tief ster eigener Schuld dem völligen Zusammenbruch nahe, da das System dieser rein verwaltungsmäßig auf einem art fremden Fundament gebauten Zentralgewalt von den ger manischen Bauern der Sachsen, Bayern, Schwaben, Thüringer und auch Franken blutSmäßig abgelehnt wurde. So war die Laar, als Heinrich I. als König sei« schweres Amt ««trat. HelnriH war der echte Sohn seiner sächsisch-bäuerlichen Hei mat. Zäh und zielbewußt ging er schon als Herzog und erst recht al» König seinen Weg. Bei seiner KvntgSwahl im Mai 919 in Fritzlar lehnte er, ohne auch nur mit einem Wort ver letzend zu werben, die Salbung durch die Kirche ab und legte damit vor allen Germanen Zeugnis ab, daß er bet kluger An erkennung der nun einmal bestehenden Zustände nicht willens war, zu dulden, daß kirchliche Gewalt in politischen Dingen in Deutschland nnter seiner RegierungSzett mitzurede» habe. Noch im Jahre 919 ordnete sich der schwäbische StammeS- her»oa Burkhart Heinrich als König unter, und dieser bind« damit Schwaben erneut an da» Reich. Im Jahre 921 tzteht er mit einem Heer auch nach Bayern und gewinnt auch dort nicht mit der Gewalt der Masse», sondern mit der überzeugenden Krast seiner Persönlichkeit in offener deutscher Aussprache den Herzog von Bayern, der ihn freiwillig als König der Deutschen anerkannte. Das Jahr 921 bringt Heinrich, diesem bewegten, vor sichtigen und zähen Politiker, die Anerkennung des west- fränkischen, noch von einem Karolinger regierten, heute französischen Reiches. Die Jähre 928 und 925 fügen dem Reich das bereits völlig verlorene Elsaß-Lothrin- gen wieder ein. Man stelle sich ««« aber nicht vor, daß diese Wieder gestalt««» Deutschlands leicht und ohne jede Behinde rung von außen vollzogen wurde. Die bis dahin kraftlose deutsche Nation war seit einem Menschenalter Jahr für Jahr in allen ihren Teilen das Beuteobjekt ständiger, fast nie zu fassender und säst niemals besiegbarer Ungarnzüge. Schutzlos lagen Land und Leute in ganz Deutschland, ich möchte sagen, in ganz Europa dem Zugriff dieser politisch und strategisch hervorragend ge führten Rtiterbokden und Heere offen. Die Annalen und Chroniken der damaligen Zeit erzählen uns sowohl von der Berennung Venedigs und Plünderung Ob e r i t a li e n S, dem Angrtss aus Cambrai, dem Nioderbrennen Bremens, sowie von der immer wiederkchrenden Zer störung der bayrischen, fränkische», thüringischen und säch sischen Lande. Der nüchterne Soldat Heinrich erkannte, daß da» vorhan dene Heerwesen der deutsch-germanischen Stämme und Her zogtümer sowie die damals übliche Taktik sür die Abwehr oder gar für die Vernichtung dieses Feindes nicht geeignet war. Das Glück kommt ihm nun zu Hilfe. Im Jähre 921 gelingt es ihm, gelegentlich eines Einfalles der Ungarn in die sächsischen Lande in der Nähe von GoSlar einen bedeut«»- den ungarischen Heerführer aefangenzuschen. Die Ungar» bieten unerhörte Summen von Gold und Schätzen, um ihren Heerführer auszulösen. Trotz der gegenteiligen «tim- men auch damals reichlich vorhandener törichter und kurzsich tiger Zeitgenossen tauschte der stolze König den ungarischen Heerflihrer gegen einen neunjährigen Mass en still st an- der Ungarn zunächst sür Sachsen und dann wohl sür das ganze Reich aus und verpflichtete sich, neun Jähre lang demütigende Tribute an die Ungarn zu zahlen. Fortsetzung Sette 2 Das Lustschiss Iras am Donnerstagmorge« «m 8,59 Uhr Neuqorker Zeit über dem Lusthasen Lakehurst «i«. SS hat bi« Reise Franksurt-Lakehurst in der kurzen Zeit von 51 Stunden 29 Minute« zurückgelegt und damit die bisher schnellste Flugzeit um acht Stunde« verringert. Amerika baut sieben Riesen FluvpIStze Washington, 2. Juli. Das Kriegsministerium hat mehrere Offiziere beauftragt. In der Nähe der Stadt Fairbanks in Alaska eine ge eignete Stelle für die Anlage eines großen Flugplatzes ausfindig zu machen. Dieser Flugplatz soll so groß sein, dast die gesamten L u ft st r e i t k r ä f t e der Armee, die gegen wärtig aus 1000 Flugzeugen bestehen, innerhalb von 24 Stun den untergebracht werden können. Die Armee beabsichtigt, eine Reihe weiterer strategischer Flugplätze dieser Art zu baue». Vorerst sind sieben Flughäfen geplant, die wahr- scheinlich innerhalb eines großen Dreiecks liegen werden, dessen Spitzen von den Städten Spokane im Staate Washington, Port land im Staate Oregon und Salt Lake City im Staate Utah gebildet werden. Es ist be- merkenswert, -aß der erste dieser sehr kostspieligen riesigen Flughäfen, sür deren Bau der Kongreß vor einem Jahr be sondere Zuwendungen bewilligte, in der Mitte von Alaska gebaut werden soll und daß die nächsten wahrscheinlich eben falls in der Nähe der Nordwcstküste des Stillen Ozeans liegen werden. Die ungenügende Bcrteidigungsstärke Alaskas ist schon seit langem das Sorgenkind von Armee und Marine gewesen. Ma» erinnert sich in diesem Zusammenhang der Aussage, die vor wenigen Monaten ein vereidigter Zeuge vor dem Untersuchungsausschuß des Kongresses machte. Dieser Zeuge sagte damals aus, baß 250 aus Stahl gebaute, angeb lich Fischfang betreibende und von japanischen Reserveoffizie ren bemannte Boote mit einem Aktionsradius von 8000 Mei len vor der Küste von Alaska ständig kreuzten. GUy Detnhom heiratet Vern- Rokemeyer Berlin, 2. Juli. Am 18. Juli werden die bekannte Fliegerin Elly Bein horn »nd der erfolgreiche Rennfahrer der Auto-Union Bernd Rose meyer, wie einem auf dem Standesamt Berlin-Wil mersdorf aushängenden Aufgebot zu entnehmen ist, getraut. Heute abend Sitzung in Gent über Samts Rtcht-ffentltche Berhan-lunv Gens, 2. Juli. I« einer Besprechung, die der BölkerbundSkommiffar i« Danzig, Lester, mit dem Ratspräside«te« Ede« «nd dem polnische« Außenminister Beck heute vormittag batte, wurde beschlösse«, daß der Rat heute abend 9,89 Uhr zu einer nicht- öffentliche« Sitzung znsammentreten soll, «m sich mit der Lage in Danzig zu befassen. In dieser Sitzung wird, wt« man hört, bestimmt werden, ob auch eine össentliche Sitzung in dieser Angelegenheit abgehalten werde« soll. Dte Abrette -er ttaltentschen Aournaltsten Gens, 2. Juli. Der Vorsteher b«S Justiz« und Bolizeidcpartements deS KantonS Genf, StaatSratSpriisibeut Nicole, teilte de« italie- «tjche« Jvnrnaltste» bei der Bekanntgabe des RuSweisnngS« beschlnffeS mit. daß sie den Kanton bis Mitternacht z« »erlasse« hätte«. Da die vekanntgabe erst um 22,89 Uhr erfolgte, der letzt« Zug «ach Italien aber bereits nm 22,52 Uhr abgeht, bestand sür di« Journalisten keine Möglichkeit mehr, in ihr Hotel zurückzukehren «nd ihr Gepäck z« hole«. Sie beschlossen daher, in Krastwage« «ach dem waadt« ländisthe« Ort Coppet z« fahren. Um 28H0 Uhr setzte sich dte Wagenkolvnn« nach Coppet tu Bewegung. Nnter de« In sasse« sah «an «eben de« anSgewiesene« Journalisten de» italienisch«« Gesandte« in Bern und de« italienischen Generalkonsul in Gens sowie zahlreiche Freunde der A«S- gewtesenen. Auch Australien für Aufhebung -er Sanktionen Gens, 2. Juli. In der BormittaaSsltzung -er VölkerbundSversammlüng erhielt der Vertreter Australien», Bruce, das Wort. Wie alle ihm vorangegangenen Redner, erörtert« er die im Halte- nisch-abessintschen Konflikt zu nnternrhmenden Schritte, um dann die grundsätzlichen Folgerungen ans dem Versagen de» Völkerbundes in dieser Angelegenheit für die Zukunst gn ziehen. Alsdann verkündete er -en Beschluß der australischen Regierung, die Aushebung der Sanktionen zu beantragen, da sie aussichtslos geworden seien. Ihre Fortführung hätte nur Sinn, wenn sich a l l c an ihnen beteiligten, eine Vor aussetzung, die nicht erfüllt sei, oder wenn die bestehenden wirt schaftlichen und finanziellen Maßnahmen verschärft und durch solche militärischer Art verstärkt würden. Roch iLLvoo Stretken-e in Frankreich Parts. 2. Jul«. Die Zahl der Streikenden in ganz Frankreich wird mit 154 802 angegeben. Nach längeren Verhandlungen ist in der Präfektur in Metz eine Einigung zustande gekommen, Es wurde beschlossen, daß die Räumung der Fabriken am Donnerstag um 6 Uhr beginnen und die Arbeit möglichst bald wieder ausgenommen wird. Neue Streiks und Werks besetzungen werden ans folgenden Ortschaften Lothrin gens gemeldet: Bürbach, Angevillers, Hayangen, Fontoy und Noncourt. In Lille ist der ZeitnngSstrcik durch einen Schiedsspruch des Präsekten beendet worden. In Nizza wnrde in der vergangenen Nacht eine vorläufige Einigung im Gaststättengewerbe erzielt. Die Hotels an der französischen Riviera werden am Donnerstag wieder geöffnet. Die Ver handlungen über den EinheitSrahmentaris dauern noch an. Im Pariser Zeitungsgewerbc wurde von Verlegern und Setzern der Schiedsspruch des A r b e t t S m i n t st e r S ange fordert, über dessen Annahme oder Ablehnung beide Jnteressenverbändc zu entscheiden haben werden. Aeberschwemmmrven tn Gü-rexas - 2» Lote San Antonio ITexaS), 2. Juli. Infolge eines Dauerregens und des damit verbundenen Hochivassrr» aller Flüsse sind in Lüd-TexaS verheerende ll e berschwe m m » ngc n ctngctreten. Soweit bi» jetzt be kannt, lind 20 Personen ertrunken, 14 werden ver miß«. Zahlreiches Vieh ist in den Fluten umgekommrn. Bet der Ernte und in den Fluren sind große Schäden sestgestellt. Der bisherige Sachschaden soll Uber eine Million Dollar betragen.
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