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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190009195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-19
- Monat1900-09
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1900
- Autor
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Am S4. September 1VVV v Uhr Vormittags findet ans de» Hose der I. Abthrllunq 3. Feldarttllerte-Regimenii» Nr. 32 di« Versteigerung Riesa, 18. Sept. 1900. Der Ser.-Bollz. hei« «gl. Amtsger. Sek. SÄ»««. Montag, den 24. Sept. 1900, BOim.1v Uhr, ko««eu t« Aukt.-Lokal hier 1 Fahrrad ünd 2 «serai Kassetten gegen sofoitige Bezahlung zur I» Laschlaß aa unsere Betam»t»ochuag vöm 14. Jult 1900 — Riesaer Lag,blatt Nr. 161/19HO —, betreffend dir Bestellung und Verpflichtung von Frilulelu ESellie Dos« in Dre-dea alt »etbliche Bertraurntpersyn sür die Gewerbeausficht, geben wir bekannt, daß die Genamtt« la der Regel Dieustag und Freitag abend» von S bl« 8 Uhr, sowie Sonntag vor. Mittag» von 11 bi« 12 Uhr in ihrer Wohnung sn DrSd«, Wiuklmannstraß« 1 II. für An. hrlrgeahttt« Ihre« Lutte« zu sprechen sein wird. Riesa, deu 19. September 1900. Der Bath der Stadt Riesa. Vatters? Hdr. KmtMatt per stSnigl. Amtskauptmannschaft Großenhain, des Kvni-l. Amtsgerichts und Les GadkatbS W Uiesa. S18 Mittwoch, 1t». September 1800, MrndS der «m»-«m«ftertt» Pferd« de« 3. Felda,tUni,.Moment« Ne. 32, st. Kldstttilltttt^e^meut» Nr. S8 und der Kommandantur dtt Truppm-UebuegS-Motzr« Feifhaiu statt. SSutGÜche« «LWlda-ttillerie-R^imtttt Str. »8. SteiNUesernng. Für die Regulierung de« Elbstrome« zwischen MtLte« und Uebiga« unterhalb Drebde» soll die Lieferung von 2109 odw hatten Bruchstein« au« Granit, Syenit oder Basalt zur Schüttung von Sopfschumllm, 170 odm groben harten Echüttsteinrn au« Granit, Syenit oder Basalt zu Vor lagen und V800 odm Schüttsteiueu au« Granit, Syenit oder sestem Porphyr zur Bedeckung von Büschnugbflticheu an eine» oder mehrere Unternehmer verdungen werden. Dir Lieferungsbedingungen könne» während der GrschLft«stunden bei den unterzeichnete» Behörden eingesrhea werdm. - - 7f Angebote fiulxberfiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehrn bi« 29. September diese« Jahre« Vormittag» II Uhr postftei bei der BauoerwaUerrl II hier, Schitßgaffe N«. 241, ttnzusrude», woselbst »zu dem angegebne» Zeitpunkt« die EÖffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erschienene» Bewerber stattfindeu wird. > ' Die Vewerber bleiben bi« zum 80. October diese» Jahre» an ihre Gebote gebunden; er- folgt bi» dahin auf da» abgegebene Gebot eine Beantwortung nicht, so ist Hafselb« al» «chgelehut zu bettachten. // : Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung unangemessener Gebote, sowie die Bertheiluug der Lieferung unter mehrere Bewerber bleibt Vorbehalten. Dresden, am 14. SepteSber 1900. " Königliche Straffen- med Wasfer-Vaninspeetio» l. Königliche Bauverwalterei L O. Schmidt. Schaefer. Arettag, den 21. und Sonnabend, den 22. September 1900 finden bei un» weg«, mch der Geschäftsräume nur «nanfschi^bbare Sache« ihr« Erledigung. Im Königliche» StgndeSawt werden au beide« Lagen Anzeigen über Lodtgrburten und Wl« VSttNittag» von 8 bi» 9 Uhr angenommen. isti«sa.den 17. September 1900. Der Rach der Stadt Riesa. Boeters. Sch An» Lode des Prinzen Mett. Tie Leiche Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Albert ruht in einem purpur- und goldausgeschlagenen Sarge in dem Gemache der verstorbenen Mutter des Prinzen. Tas Hernach trägt einen schlichten und ernsten Character. Zu Häupten des Sarges brennen Kerzen- zu Füßen des selben steht ein Gebetpult. Bor dem Zimmer steht ein Dop pelposten des 13. Jäger-Bataillons. Aeußerst friedlich * schlummert der Prinz in der Uniform der 17 Ulanen- die Hände wie zum Gebet gefaltet. Im Laufe des gestrigen Vormittages fanden sich die königlichen Majestäten in dem H Trauergemache ein und verrichteten ein stilles Gebet. . Aeußerst zahlreich kommen die Leidtragenden in das Pa lais, um sich in die Listen einzuzeichnen, aus allen Krei sen der Bevölkerung sprechen Herren und Damen vor. Durch welche Umstände das entsetzliche Unglück eigent lich herbeigeführt worden ist, ist immer noch nicht endgiltig geklärt. Der „Dr. Anz." meldet heute: Das auf der Landstraße von Nossen nach Pinnewitz hinter dem prinz- lichen Wagen herankommende Jucker-Gespann des Prin zen v. Braganza, welcher dasselbe selbst führte, war mit Gummireifen und Schellengeläute versehen. Durch das mit wenig Geräusch verbundene, plötzliche Vorbei kommen des Geschirrs prallten die prinzlichen Pferde links zur Seite und rasten davon. Der Leibjäger, welcher zuerst vom Bock des prinzlichen Wagens geschleudert wurde, erlitt nur eine Verletzung am Fuße und auch der Kutscher, welcher mit Geistesgegenwart, unter Aufbietung aller Kräfte die scheuen Thiere zu halten versuchte, trug beim Herabstürzen nur einige Schrammen davon. Hut und Handkoffer des Prinzen fand man später beim Absuchen apf der Straße vor. Das eine der durchgegangenen Pferde kam übrigens noch in der Nacht, das zweite in den frühen Morgenstunden am Stalle in Pinnewitz an und erhebliche äußere Verletzungen waren an keinem der Thiere be merkbar. Entgegen dieser Darstellung schreibt das Meißner Tageblatt: In den Berichten auswärtiger Blätter ist metstentheils als Ursache des Scheuwerdens der Pferde da» schwelle Borüberfahren des Prinzen von Braganza angegeben Daß dieses Ueberholen des prinzlichen Ge schirrs aber nicht die Ursache zu dem tiefbedauerlichen Un- »falle ivurde, geht aus folgenden Thatsachen hervor. Beide Prinzen kamen mit dem gleichen Zuge von Dresden an und fuhren mit ihren von den Kutschern geführten Geschirren in langsamem Tempo die von Nossen bis über da» Torf Rhäsa hinaus ziemlich steil ansteigende Straße, bo- M - gen oberhalb Rhäsa rechts ein und fuhren auf dem Wege, I , ivelcher in gerader Richtung nach Ilkendorf führt, weiter. Ta Prinz von Braganza, welcher als Leutnant bei den Gardercitern steht, in Saultitz in Quartier lag, blieb der selbe auf dieser nach Ilkendorf führenden Straße und über holte daher auch das Geschirr des Prinzen Albert auf diesem Wege. Wenn nun die Pferde durch das Ueberholen scheu geworden wären, dann würden dieselben auch! in gerader Richtung, also aus der Straße; nach Ilkendorf, fortgerast sein; der nach Wölkau führende Weg aber geht ziemlich im rechten Winkel von der Jlkendorfer Straße ab, und auf diesem Wege haben sich die Pferde bereits befun den, als sie scheu wurden, und hierher ist der Wagen des Prinzen von Braganza gar nicht gekommen. Von dem Wege, auf welchem das Geschirr des Letzteren weiter ge fahren ist, bis zur Unfallstelle sind noch 900 Meter, und dieser Weg ist an beiden Seiten dicht mit Pflaumenbäumen bepflanzt. In Folge großen Fruchtreichthums hängen die Aeste dieser Pflaumenbäume tief herab und es ist daher anzunehmen, daß eins der Pferde, und zwar das Hand pferd, von einem herabhängenden Aste an den Kopf ge schlagen wurde, da das Handpferd in den Straßengraben sprang und stürzte, schnell aber wieder aufsprang und nun in wildem Galopp davonjagte. Der Leibjäger sprang in Folge dessen vom Wagen herunter und rief dem Prin zen auch zu: „Königliche Hoheit, springen Sie ab", wäh renddessen wurde der Kutscher vom Bocke geschleudert, die Pferde rasten mit dem Wagen fort, und am Bretschneider- schen Grundstücke in Wölkau ereignete sich das Unglück. Kurz hinter dem Geschirr des Prinzen war noch ein Wagen nach Wölkau zu eingebogen, in welchem sich meh rere Offiziere befanden. Diese sprangen sofort helfend bei und trugen den Verunglückten mit in die Oberstube des Gutes. Spuren des Unglücks waren noch an den Bäumen vor dem Bretschneiderschen Gute zu sehen Der zerbrochene Hagdwagen des Prinzen Albert stand im Gutsgehöfte. Tie „Dresd. Nachr. wollen aus „sicherer Quelle" er fahren haben: Vrini Albert und eine Anzahl von Offizieren, die den dienstfreien Sonntag zu einem Abstecher aus dem Manöver gebiet nach Dresden benutzt Hattens trafen Abends 9 Uhr 5 Minuten mit dem Zuge in Nossen ein und bestiegen dort ihre Wagen zur Fahrt in ihre Quartiere. Se. Königs. Hoheit Prinz Albert fuhr allein in seiner eigenen Equi page, neben dem Kutscher hatte ein Leibjäger Platz ge nommen; hinter dem prinzlichen Wagen fuhr; in einem Abstande von etwa 50 Metern ein Wagen, in dem sich die Herren Rittmeister Graf Wilding von Königsbrück und Oberleutnant v. Fritsch befanden. Kurz vor Wölkau wur den beide Wagen von dem Gefährt des Prinzen v. Bra ganza eingeholt, dessen Pferde bekanntermaßen sehr hef- tige Thiere und scharfe Traber sind, die in ihrem Bor- wärtsdrängen schwer zu halten waren und bald sowohl den Wagen des Grafen Wilding, wie den des Prinzen Albert überholt hatten. Nachdem der Wagen des Prinzen von Braganza schon eine Strecke über den dcS Prinzen Albert hinaus war, ohne daß, wie durch das Zeugniß de» Kutschers des Grafen Wilding und eines neben dtzm Kub scher auf dem Bocke sitzenden Trompeters, vom Garde reiterregiment festgestellt ist, durch das Börbeifahven die Pferde des Prinzen Albert irgendwie beeinflußt Wörde» wären, bog er in einen direkt nach dem Quartier des Prinzen von Braganza führenden Seitenweg ein. Erst da ereignete sich der verhängnitzvolle Zufall, daß ein Hin terrad des Wagens des Prinzen Albert infolge der Dunkel heit in einen Graben geriet!), wodurch der Wagen einen s» heftigen Stoß erlitt, daß der Kutscher vom Bocke geschlen dert wurde. Hierdurch erst wurden die Pferde unruhig,' ; sprangen zur Seite und rasten dann, obwohl das Schleifi zeug stark angezogen war, den abschüssigen Weg hinab. Die Insassen des nachfolgenden Wagens, der bis zu de« Moment, in dem der prinzliche Wagen in den Grabe« gerieth, stets möglichst die gleiche Distanz gehalten hatte, mußten Zeugen des Unglücks sein, ohne etwas zu seiner i Verhinderung thun zu können. Es steht demnach authen tisch fest, daß nicht das Vorbeifahren des Prinzen voir Braganza das Unglück verschuldet hat. Sofort nach dem Unglücksfalle wurde der katholisch« Pfarrer Zschornack in Meißen zur Spendung der Sterbe- sacramente an das Sterbelager berufen und zwar sowohl durch Telegramm aus der Umgebung des Prinzen Albert- als auch durch den Adjutanten des Prinzen Friedrich Slugust. Um halb 1 Uhr Nachts fuhren zwei Wagen in schärfster Gangart, die während der ganzen Fahrt nicht gemildert wurde, von Meißen nach der Unglücksstätte ab; ior ersten Wagen befand sich die Begleitung des Prinzen Fried rich August, im zweiten befand sich Seine Königliche Ho heit selbst mit dem Pfarrer. Um dreivicrtel '! Uhr träfe» ; die Wagen in Wölkau ein, leider schon zu spät. Prinz Albert war bereits verschieden. Sein Kopf war schwer i verletzt. Ter Pfarrer Zschornack verrichtete am Lager de» Prinzen die Todtengebete; tief ergriffen betete Prinz 1 Friedrich August, neben der Leicke Iniend. mit. Tas Bretschneidersche Gut in Wölkau war vom frühe« Morgen bis zur Ueberführung I>» Leichnam» von zahlrei- Z chem Publikum umstaicken. Bor dem Güte hielten -wel Ulanen mit gezogenem Säbel Wache. Prinz Georg und Prinzessin Mathilde sowie die Hofdame Freiin von Gärt ner verweilten von Vormittags 9 Uhr bis dreiviertel 11 - Uhr am Todtenlager in herzergreifendem Schmerze. Die l Leiche lag im Schlafzimmer der Familie Bretschneider auf 1 einem einfachen Bette und war von weißen Lilien umgebe» Am Kopfende standen ein Crucifix, sowie mehrere Myr tenstöcke und zwei brennende Aerzen. Das bleiche Gesicht des Tobten zeigte am rechten Auge unterhalb der Augen brauen und hinter dem rechten Ohre blaue Stellen. Der Gesichtsausdruck des Verewigten war friedlich-die Hänbe waren gefaltet und in denselben ruhte ebenfalls ein Lru- s
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