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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031220020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903122002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903122002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-20
- Monat1903-12
- Jahr1903
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Diese« Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe verugsgebilhr: «inl'I'R'rli«t«' bei t!t«N» >w«>nalia«r «utmauna durck »Niere Boie» l,» «»» und -n L«»i >md Moiitaecn nur eiiimav -Ml »oP> .dur<r>Lu«würli«k»oui- lüillirnürk 2 MI dt« 2 MI. »0«s. »lei «iumaliaer tjuliellun» durch die Kol,, Mt. lodtteBeltrUe-'td? imituk lÜud mir enllvrechrndem Autcktage. Mach brück aller ArtUet u. Onainal- Awlrttn»««, nur m» deullickier Ourllrnan-ade („Dresd. NacktrK) ililürNri Stack>»»i,ticke doiiorar-, LU'vrürdc bleibe» uiiberücksickvat; wurrlLuulc Manullrivte werden nicht auidkwatrrt. releoramm-AdreOe: Rachrichte» Lresd«». HegvLtn-oL L8L0 Norlag von Ktepsch L Neiriiardt zugestellt/während eS die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhallen. l Fsnreigen-calif. *»»aln»e von "üuü»b»i»r-i?» dis «achmitta-rr :r Mir Ko>!« „,I , »ciertliur r rrr Mirrieulrrun '« >» n brs '/allbr. Die : wM,»»» >c,,,u. reite (ca. « Silber s> Litt. Uu ründigun-cu nuf bei ü ??»o'i»-ie Sb Pr'ki : d:c LlpatNae , !»ul- .i-g. acGibt oder aui Tccir-ii? e»> P», In Nummern nach Tonn- irud i eu > la-en l bez. -wallrse Ntrundaile,, so. <ro de«, so und ev M-. »u,l, i- iondercm Tarü. Auswärlrue rin» Iniar nur acnen!üormiLbemt>Um„ BeleuVIiiller werden mit WP r berechnet. Ner»!precka»tckl»h: Amt I Rr. U und Nr. r«»S6 «ilexei 8 mollige pssclil-^tilsssöelce. Sctilssföelle! Lcklsfl'llelc- ^evei'. k«'Slien8l!'S88e 7. AuA k<ü!inLckei'ftz5Ökne " "2° allen ». s»s Neueste Trahtbenchte. Hofoachilchte», Oiesoun der Erste» Kamnier. Laildtagsvelkandluogen. Lvhndissclcnzeu a» e-«« I » im Bangewirbe. Geitchtsveihaudlunaen. Weihnachten und die zwölf Nächte. ! Sonntag, 20. Tezember 1003. Rencsie Drasitmeldminen vom 19. Dezember. Hannover. Heute vormittag 1.0 Uhr wurden die lorbeer- gcschinücklen Geldzeichen der deute ihr hundertjähriges Inb.läum ic.clndeu Reg.menter, nämlich des ä önigs-Ulanen-Regi- ments. des Füsilier-Regiments „Prinz Alb recht von Preußen" Nr. 73 und des Feldartillcrie-Negt- ments „v. s-charn borst" Nr. 1.0, durch eine Ehrenkompagnie nach dem Platz vor der Garnisonk.rche gebracht. Bald daran» («gab sich der Kaiser in der Nniso>'in der Königs-Ulanen ün r,lenen Waaen mit dem Generaladjulanten v. Scholl ebendahin. Auf dem Wege bildeten die nicht feiernden Truppenteile der Garnison mit ihren Rczimentskapellen Spalier. Zahlreiches Publikum erwarlcle hinter dem Spalier den Monarchen und begrüßte ihn mit lauten Hochru'en. Bor der Kirche präseutierte tue Ehrenkompagnie. Tie Fahnen wurden in die Kirche gebracht und fanden zu beiden Seiten des Altars. Ausstellung. Um 10 Uhr ö M.nnleu begann der FestgotteSdiensl, an-dem—die—alte» -auimverschcn, die ehemaligen und jetzige:; Manyschgsten der drei Regimenter, ferner die Generalität, die direkten 'Vorgesetzten und die Herren der Umaebnng des Kaisers tech:ahmen. 'Vormittags iras auch Prinz Albrechi von Preußen, ein. Für ,die attcw, Mannschasten ist eine Erinnerungsmedaille gestiftet worden, die. heute zur Berte lung gelangt. Tic bezügliche.Mknnde wird-im „Staalsanzelger" vcrosfenllicht. Für die! katholischen Mann schaften fand gleichze.tig in der katholischen Godehardittrche eine <,eier statt., . »> Berlin. Das „ArmceoerochnungMall" meldet: Der uaiscr stiftete zur Erinnerung an das hundertjährige Be stehen der früheren hannooersche» Truppentelle eine hanno versche I u b i l ä n m s d e n t in ü n z e. Tic Denkmünze be steht aus Bronze von erobertem Geschütz: die Aorderseite ,vigt das Abbild der Waterloo-Sänle in Hannover, die Rückseite trägt den Lurch Ordre vom 21. Januar 1699 festgesetzten Stistungs- iag und den Tag der Jubiläumsfeier. Sie wird am Bande des Allgemeinen Ehrenzeichens getragen. Tie Denkmünze erhalten die Teilnehmer an der Jubelfeier, die früher in den betreffenden rriippcillcilen der hannoverschen Armee gedient haben: sie ver bleibt nach dem Tode des Inhabers den Hinterbliebenen. Crimmitschau. .Tis für den"24. Dezember geplanten, .wer, wie schon berichtet, verbotenen WeihnachlSfeierlrchkeiken Haben gestern abend ein recht trauriges Borsviel erfahren. Im ?aa!e des „Deutschen Hauses" war für die zur Verteilung kommenden Gaben ein Gerüst aufgebaut, ivelchcS bei der'Be legung plötzlich z ns am men brach, wodurch die im Saale arbeitenden Personen zum Test sehr schwer, zum Teil nur leich« verletzt wurden. Durch zwei Aerzte wurde den Verletzten rasch die erste Hilfe gebracht. Chemnitz. 'Rack dem Genüsse von rohem Fleisch erkrankten ">» Personen, darunter einige sehr schwer. Ein Todesfall ist bis- .. r nicht zu verzeichnen gewesen Rack ärztlichem Gutachten ucat c.ne Arien ikvcrg istung vor. Behördliche Untersuchun gen sind im Gange. Breslau. Tie Reihe der Festlichkeiten aus Anlast der dihjahrigeil Iubelfe er der schlesischen Gesellschaft für vater- eiiönchc Kultur wurde gestern abcno wit einer Hcrdcrfeier gc- ichloiien, bei der die Professoren Koch Mid Cernill Vorträge eilen Eine große Anzahl in- und ausländischer Gelehrter wurden zu Ehren- und korrespondierenden Mitgliedern ernannt. Paris. In einem hiesigen Varietätheatcr kam es gestern abend bei der Ausführung einer Posse, in welcher der Marine- mnüiler und dessen Frau sti der gröblichsten We'se verspottet werden, zu einem stürmischen Austritt. Eine Anzahl Zuschauer, enter ihnen besonders Studenten, pfiffen und zöchten. Andere dagegen klatschten demonstrativ Beifall. Zwischen beiden Partmen entstand schl eßlichIein Handgemenge. Ter Vorhang mußte lallen und der Saal geräumt werden. Tie Rauferei dauerte auf der Straße fort. Tie Polizei nahm mehrere Bcr- gastungen vor. Basel. Der große Rat des Halblantons Basel-Stadt hat einen Antrag angenommen, der Regierungsrat wolle neuerdings —I ^NN U», I» ,,, M,»»I , die Frage einer Schiffahrtsverbindung für den Güter verkehr zwischen Basel und den Rheinhäsen in Erwägung ziehen. Lienz. Im Lsllirolcr Hochgebirge ereigneten sich große Lawinenstürze. Viele Seitentäler sind vom Verkehr ab- gcschnitten, zahlreiche Unfälle sind vorgekommen. Athen. Die neuen Minister habe» den Eid geleistet. Die Kammer ist zum 21. d. M. emberufen. Konstant in opel. Ter Eindruck der au? die Türkei be züglichen Ausführungen des Exposes des Grasen Golu- chowski ist anhaltend außerordentlich groß. Dagegen haben die gegen Bulgarien gerichteten Ermahnungen im Ä ldiz und bei der Pforte sehr befriedigt. — Tie beiden Zivilaaenten sollen in nächster Woche hier eintresfen. Tas Gesamtergebnis der EdiktzPascha unterstehenden Untersuchungskommission ist voll kommen unbefriedigend. Sie hatte nicht hinreichende Vollmacht, Spielraum und Zeit weder für das Studium der Reorganisation der Gendarmerie, noch für Untersuchungen über das Ansnabme- gcrichksvcrsahren, wegen der vörgekominenen Truppcnausichrci- tungew und für die Konstatierung der >n den Dörfern, verübten Plünderungen.. — Eine Mitteilung »der Pforte-j.an' die' Entente, Mächte besä t, daß nach einer Meldung des Vast von Saloniki, seine etwa 100 Mann starke Komitecv.ände die Schlucht Cadi in der Nähe' von Küsteüdil passiert habe und den Grenzüber tritt oorbereite, um die Ruhe der Provinz» zu stören. Aui'dic jüngsten Vorstellungen der Pforte an die bulgarische Regierung wurde die sreundschastliche Versicherung gegeben, daß die Be- schiverden unzutreffend seien. Das Gerücht, daß die Pforte sich weigere, einen italienischen General als GeUdormerlckomman- danten anzuwerbcn, wird off ziell nicht bestätigt. Washington. Ein Bataillon Scesoldaten wird bald von Philadelphia an Bord des Kriegsschiffes „Dixiv" zur Fahrt nach Colon emgeschifft. Port Arthur. Aus Söul wird gemeldet, die koreanische Regien,ng habe dem französischen Ministerrcsidenten eine offi zielle Note zugehen lassen, derzuiolge die Gerüchte über eine den Japanern erteilt^ Konzession zum Ban einer Bahn linie von Söul nach Wtju unbegründet lind. Lertliche» und Sächsische». Dresden. 19. Dezember. —* Auf Iahnishausener Revier fand heute König!. Jagd statt, zu welcher Se. Majestät der König mit Ihren König!. Hohe.ten dem Kronprinzen und dem Herzog von Vendöme kurz nach vorm, nnk Sonderzug in Nickritz eintraf. Neben einigen Herren aus Dresden waren aus der Umgebung von Jahnishausen folgende Herren mit Einladungen ausgezeichnet worden: die Konigl. Kammerherren Edler v d. Planitz auf Naundorf und v. d. Decken ans Hof, der Kommandeur des 68. Feld-Artillerie-Regiments in Riesa Oberstleutnant v. Wilucki, Oberstleutnant z. T. v. Schönberg aus Bornitz, die Anttshanpi- leute Lossow-Meißen und Tr Uhlcmann-Großenhain. die Ritter gutsbesitzer v. Oppel aus Zöscha», Freiherr v. Fritsch aus Sec- yaustn und Freiherr v. Fcrbcr auf Ragcnitz und Oberleutnant Täweritz in Prausitz. Tie Zusammenkunft der Schützen fand Vorm ast Uhr an der Schäferei in Böhlen statt. Das Jagd- frühstück wurde mittags 12 Uhr im Gasthanse zu Mehltheuer ein genommen. 'Rach Schluß der Jagd wurde die Rückkehr nach hier mit Sonderzug nachmittags 4'/, Uhr ab Nickritz angctreten. . —* Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte in den gestrigen Nachmittagsstunden. begleitet von der Hofdame Gräfin v. Eckstädt. die Ehristbeschcrungen armer Kinder im Schwesternhmije. Känsserstraße 2. und in der Mädchcncrzichungs- anstalt des Pestalozzistifts in der Palmstraße. —* Anläßlich des Namenstages des Kaisers von Rußland fand heute vormittag in der russischen Kirche ein Festgottcs- dienst statt. Nach der Messe zelebrierte die Geistlichkeit ein Tcdenm, dem auch die Vertreter der Gesanotfchast beiwohnten. —* Zur Reform der Ersten sächsischen Kammer lesen wir in den „Sachs Pol, Rachr.": „Der emc Reform der Ersten Kammer verlangende Antrag der konservativen Fraktion der Zweiten Kammer steht gegenwärtig im Mittelpunkte de; öffentlichen Interesses. 'Allgemein empfindet man das BorgGen der kowervatwcn Fraktion als e.ne wirkliche Tat, die. ichon jäbr langen Wünschen wener Kreise Ausdruck verleiht. Diese Wünstn traten besonders lebhast in die Erscheinung, als die Regierung die Absicht kund tat. eine Reform des Wahlrechts zur ,-ffoeit n Kammer anznbahnen. Allerorten w es man daraus bin. da': bei dieser Gelegenheit auch die verbessernde Hand an die Bei sassilng der Ersten Kammer zu legen sei. Eniivrechend den vee änderten wirtschaftlichen Verhältnissen müßte diese Körper'chw'r unbedingt eine Verstärkung aus den Kreisen der Industrie, e.» Handels und des Gewerbes erhalten. Gegen diele DeweiÄühru.tg läßt sich nichts einwenden. Dem Ansehen der Ersten Kami! .", in unserem Staat?!- den ist es sicherlich nicht zuträglich, daß di-? für das Wirtschaftsleben Sachsens wichtigsten Stände in ihr ein-! gesetzliche Vertretung nicht haben. Andererseits ist ab?r die Zähigkeit, mit der I-ndustric, Handel und Gewerbe ihre ans w? Erste Kammer gerichteten Wünsche in den letzten Jahren ver folgten,, ein erfreuliches Zeichen dafür, daß sich in diesen Krei'eu „ein eigener sozialer Geilt, ein gewerblicher Stolz", gebildet hat. der volle Gleichberechtigung für die gewerbliche Aristokratie mir der asten Aristokratie verlangt. Tie geietzeSinäßioe Zulassung zur Ersten Kammer wird diese Entwicklung des BürgerstvlzcS, di? man nur begrüßen kann, noch weiter fördern. Der towervatwe Antrag überläßt die Erwägung über die Art und Weise der Reform zunächst der Regierung und der Ersten Kammer. Bon verich ebenen Seiten wurde jedoch bereits vorgeschlagen, Sr. Me jeflät die vcrias'ungsmcißige Befugnis zu erteilen, aus den b?- zeiclmeten Ständen eine Anzahl Abgeordnete für die Erste,Kammer zu designieren. Damit sind die Rechte der Krone, wie die Reckst? der Erstell Kammer allenthalben gewahrt, während den berechtig ten Wünschen der beteiligten Kreisen Genüge geschieht. Das ist rechte konservative Politik, die vorausschauend den Interessen des aesamten Landes dient. Die Konservativen werden sich, den Dank des Boikes erwerben, m imcher Weise vorgegangen zuZein. Auch in der Ersten Kammer begegnet der Antrag vielen Sympathien, da auch dort der gegentvärt ge Mangel der Vertretung der Happt; erwerbe;weg? unseres Landes schon längst empfunden wurde/ L««»tl>S»verl,au»t,„ii,tn. Zweite Kammer. Unttr den Eingängen befindet sich der gestern erwliknte Antrazzcher 'Rc> tivnnIliberalen an! Aenderung in der Zusammensetzung Ver Ersten Kammer, dessen Beiatung mit der über die zu erwar lende Deiiki'chtlst betreffend die WablrechtSreform vereinigt werden 'oll. — Ans der Tagesordnung stebt die Schliißberatnng über Kapitel 31 und 37 des ordentliche» Etats für 1901/05, betiesfend Ordensko»;l'i,'is. sowie Gesetz!- und Verordnungsblatt. Ter Beiichierstnlter der Flnanzdeputation Abg. FaciuS- Lugau «koiis.) beantragt die Genebinignng be;w Bewilligung der Kapitel nach der'Vorlage. — Aba. Gnnthcr-Plcnien lfrei,.): Ta die iür die Oldeiiskanzlei geforderte Summe weder einen, wiitschafiiichen Zwecke noch einem wiiklichen Bedürfnisse des Staates diene, weide er gegen deren Bewilligung stimnwn. — Es werden sodann dem Anträge gemäß bei Kapitel 84. Ordens kanzlei, die Einnahmen mit 519 Mk. gegen die Stimme des Abg. Günt b e r genebmiat (große Heiterkeit), sowie die A»soeben inst 40019 Mk gegen dieselbe eine Stimme bewilligt. Einstimmig und ohne Debatte weiden hieraus bei Kapitel 37. Gele tz - und Vervrd » !, ngsblntt, die Einnahnien «Berkcms von Makulatur) mit 5 Mk. genehmigt und die Ausgaben nur 3700 Mk. bewilligt. - 'Mit dem Wunichc eines glückliche», fröh lichen Weihnackstsiestes und eines gesegneten Neujahrs icblicßt der Piäsidenl die Sitzung. — Nächste Sitzung: Donnerslag. de i 7. Januar 1904, mittags 12 Uhr. - —* Z» dem bei der Gesetzgebungs-Deputation befindlichen Gesetzentwürfe, betreffend die Organisation des ärzt lichen Starndes, ist von seiten e'ner Anzahl sächsischer 'Raturhcilvereinc unter Führung des 'Ratnrheiloereins,: i Planen i. V. eine Petition eingegangen. Die Petition wüwcbt die Aufhelstina mehrerer Bestimmungen des neuen Gesetzes »no ist mit einer längeren Begründung versehen. U. a. wird gstagi. daß die Stcigenmg der Ansgaben für Aerztehonorare im Koma reich Sachsen seit der Einführung des Gesekes über die -ärzt lichen BezirKvereine mehr als 2 Millionen Mark betragen habe, und daß ans einen sächsischen Arzt etwa 3000 Mark Kranken- Kmrst und Wissenschaft. Wochen-Spielplan der Königs. Hostheaier. Opernhaus: Sonntag: „Ter Barbier von Sevilla." Wma- viva: Herr Tr. Copony a. G. „Aus Japan." Moniaar „Hansel und Grctel." Dienstag: „Siegfried." Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag: Geschlossen. Fre.tag: 'Manon." Sonnabend: ..Lohengrin." Sonntag: „Hossmanns Erzählungen." Montag >28. Dezembers: „Gälterdämmernw;." — Schauspielhaus-. Sonntag: Nachmittags 3 Uhr: „Heilfried." Abends M Uhr: stur d e Freitags-Abonnenten des 25. Dezember: „Das vierte Gebot." Montag: „Julius Cäsar." Dienstag: „Der siebzigste Geburtstag." M.ttwoch: Nachmittags 3 Uhr: „Hestsried." Abenos 0,8 Uhr: „Onkel Bräsig." Donnerstag: Geschlossen. Freitag: „Herodes und Maricimnc. Gebot." 1-* Mitteilung aus dem Bureau der K ö » igl. Hof- mm erstenmal in Szene. Die Antonie spielt Frau Bastä, den Johann Christian Herr Wieckc, die Rolle der Stella, die an wichtiger Stelle Geicmgspartic ist, Frl. v. d. Osten. — Zu den weiteren Aufführuncen des Weihnachtsmärchens „Heil sried" von B. Wiidberg, die zunächst für Sonntag, den 20., Mittwoch, den 23., Sonnabend, den 26., Sonntag, den 27. De zember, in Aussicht genommen sind, iverdcn an der Kasse des Schauspielhauses Texte, das Stück für 20 Pfg., verkauft. und die swölf Rächte. n. Vornehmlich ist c? also der Gott Wuokan, dem die Feier der Wintersonnenwende gilt. Zog er schon seit der Ernte durch das in der heiligen Weihnachtszeit einen noch seicr- Land, so hält er in ... .. . sicheren Umzug. Bald kommt er als Reiter auf weißem Rosse die Waldwege daher, oder pocht als Fußwcmdercr im PelzNcide an das verschlossene Hoftor, bald auch braust sein Gefolge hinter chm drein, das Wuotanshecr, auch das wütende oder wilde Heer, die wilde Jagd oder dos Nachtf.csaid geheißen, dos den großen Gott im Sturmeswehcn begleitet. Tie Zeit des Um zuges ist vorzugsweise Weihnachten nnd die Zwölften. In diesem nächtl'chen Umzüge nahm Wuotan die Opfer entgegen, welche man chm brachte. Mitten im winterlichen Schnee, am liebsten an einem Kreuzwege, damit ihn der Gott nicht verfehle, pflanzte man als freudiges Symbol der nie verlöschenden Lebenskraft den grünen Tannenbaum auf. der mitten in Frost und Estesstarrc sich die Leibfarbc des Sommergottes bewährt und wollte da gemeinem Festbrauch heiliger Nächte mit brennenden Lichtern unser heutiger Christbaum. Neben Wuotan thronte in eben bürtiger Majestät seine Gemahlin, die vielnamige Mutter des Lebens. Ihre uraermanische Bezeichnung war Freia, die liebende, sreimdliche. Auch sie hält unter verichiedenen Rainen: Frau Berchta. die Glänzende, Frau Holdo oder Holle, die Gnädige, wie sie nach der Landschaft gerade heißt, in den Zwölften ihren Um zug durch die Häuser und vor .allem die Spinnsniben. denn der Flachs steht unter ihrer besonderen Pflege, nnd die Kunkel, des Weibes Zeichen, ist ibr heilig. Aych Berchta hielt ihre haupt sächlichsten Umzüge um Mitternacht m der Weihnachtszeit. Aber von der Vorstellung einer lichten, liebevollen Göttin ist wenig übrig geblieben; ihre jugendliche Schönbcit hak sic an die christ liche Himmelskönigin verloren. Ms altes Weib powt sie nachts an die Fenster, und unwillkommen ist ihr Besuch. Tie chr'urchtS- volle Scheu vor der Göttin hat sich zur Angst vor dem Gespenst verdüstert. Auch der Drcikönigstag war ibr heilig und hieß durch das ganze Mittelalter und noch heute i» einzelnen Gegenden der Berchtentag, die vorangehende Nacht Bcrchtennocht. Leit alter Zeit waren am Bcrchtenabend Bolksaufzüge im Schwang, welche die Umfahrt der Berchta mimisch darsiellten. Frau Berchta mit ihrem Gefolge zog von Haus zu HanS und He sclste Gaben: man nannte das „berchteln" oder „bcchteln". Im ElAß siel das Fest in die Wcihnachtsfeiertage, an anderen Orten iui Mittelalter auf den 30. Dezember, den Tag der „milden Bechta". 'Da liefen in Straßburg „die Handwcrckskncchte oder -Knaben nach aller Gewohnheit" von einer Trinkstube in die andere und drangen auch frommen Leuten in die Häuser, um Gaben zu er bitten und zu eroressen, daher der Umzug bei Strafe auf di Trinkstuben und die Häuier der Handwerksmeister beschränn wurde. Ein Ucberrest mittelalterlichen „Becksteins" findet sich noch im Unter-Elsaß, wo in de» Ortschaften am Christabend Sperrnacht gehalten wird, das heißt, die Rädchen werden ge sperrt und das Spinnen über die Feiertage eingestellt. Tie snnae» Leute versammeln sich partienweise, halten Mahlzeiten und treibe» allerlei Kurzweil. Ein Hauptspaß besteht darin, daß sich die jungen Burichen. wie einir die Handwerksknaben zu ch-traßbnro. i» die Küchen auch minder bekannter Leute schleichen, »i» di Pfanne mit dem Broten wegzustehlen. In den gaiize» daitsäse» Alpe» ist Sitte des „Berchtenlaufens" oder „Berchtenspri» gcns" verbreitet. Während der Rauhnöchte ziehen die Burichen der Alpendörier, oft hundert an der Zahl, mit Kuhglockcnsckiall und Peitschenlärui in seltsamer Vermummung von Ha-us zu Hau. , von Tori zu Tors, mit Hüpfen und Springen. Lärmend, mit Stäben in der Hand, tanzen sie den ganzen Tag im Tors? herum, wie cs im ivürtiembcrgischeii Oberlnnd zur Zeit der Fast nacht heutigen Tages noch Mod? ist. Sicher ist, daß wir i» diesem Berchteuspriilgcn den Rest eines der Göttin Berchta heilig-?, Tages za sehen haben. Die Erinnerung an d'e heidnischen Inlgclaae, die Opfer schmänse der ollen Germanen zu Ehren ihrer Götter, lmt sic!? mich i» Denticyiand durch die Gerichte bcwahrl, welche am Clckistabend, Silvester- oder Dreilöniysabcnd »och nacki alter Sitte bereitet werden. Im Thüringischen ißt man Knvacl inii Hering, iur WürllcmbergOch?» .Heringssalat, wer dies Int, wird im nächsten Jahre immer Geld haben. Dasselbe verbeißt ma» in Schwaben dem, welcher Neujahr gelbe Rüben ißt. I» Steiermark vslegt man Kannen und »inen Mob», oder Homg strndel, in Mähren Molmknodci, i» Schlesien Molmklvse nun Karpfen oder geräuchertes Schweinefleisch im' Backobst zu esse» In der Altmark muß Hering oder Hir'e. in der Uckermark wÄ, rend der Zwölften Kohl mit Scbweinstopf und Lnnyenwurjt g, gtisen werden. Der Ebcriopf bildet in England das feierlich Hauptgerich! der Weihnachten. Es sind dies alles, lvie bereits m wähnt, Opferaenchle, ein Teil davon mußte also der Gotthett znkoiiimen. Noch heute ist es in Oberkarnteu teilweise Sitte,
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