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Dresdner Nachrichten : 31.03.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-03-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193403312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19340331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19340331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-03
- Tag1934-03-31
- Monat1934-03
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1934
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E-MttEtNö, RI. Würz L-HH kll Ser Mord an Schuhmacher bleibt ungelühnt MiltrS Mell »es Smisbrmker «nMs kukv »0 kukv kukv 4°" Msselüii über Rille» und Kankrel» nnAß»Sn6 »nor praekti SlZS Er »UM Im vkrsln» N0MM0V kuk« 4" «j ilie KoiniminMn zerlilien das Me»Me Seer Die Vrvvayan-azrnkale aufgedeckt - 81 Kausfuchungkn, 24 Berhaftmgrn «rett »ki-ssrsilsn Innsbruck, Sv. Mär». Am Freitag wurde vor dem Lchössensenat des Landgerichts wegen beS Grenzzwischenfalls ,m 23. November v. I. verhandelt, bet dem der Reichs» wehrsoldat Schuhmacher aus Nürnberg erschossen wurde. Angeklagt ist der Heimatwehrma«« Auto« Dir » UlhUGIß »^.acous«. G-grünöet 1KAH «üt^L «L iL* ZernruI VoU-ktl» i»hx« «»piuNellunga-tta-r) »ü ßetenm»' «ichrntllchem ve»»nd. Sinirl- xm,»«, U» Ups, <mtrrp»>d «^ch>«» L» Ups. vielmehr -en Anfang einer Zusammenarbeit in Mitteleuropa bar, an der jeder, der es wünsche, teilnehmen könne. Seine letzte große Rede sei ziemlich entstellt worden. Er denke keineswegs daran, wie behauptet werde, seinen bisherigen Standpunkt in der Rttstungsfrage fallen zu lasten. Beispiels weise habe er nicht von der „definitiven" deutschen Aufrüstung gesprochen, sondern von der „defensiven", und das sei doch etwa- anderes. Der italienische Plan scheine dem franzö sischen Standpunkt am weitesten entgegenzukommen. Er ver stehe nicht, warum Frankreich ihn nicht annehmen wolle. Die Abrüstungskonferenz ironifierte der Dnee. Er hält die Abrüstung für ein unerreichbares Ziel und würbe es lieber sehen, wenn die Genfer Konferenz sich bescheidener „Konferenz zur Beschränkung und Pro- portionier» ng der Rüst» ngen" nennen würde. Auf die Frage, ob er die Revision der Verträge für ei» unüberwindliches Hindernis halte, erklärte Mussolini, die Revision sei stets aktuell, vor allem für die Länder, die unter der jetzigen Grenzziehung in Europa zu leiden hätten. ES gebe Ungerechtigkeiten, die durch die Verträge ge- schasfen worben seien. UcbrigenS habe man diese Verträge bet der Unterzeichnung keineswegs sür ewig gehalten, nicht einmal Frankreich. Auch Dr. Beuesch und Masaryk hätten erklärt, daß man unter gewissen Bedingungen und der Voraussetzung politischer und wirtschaftlicher Ausgleiche die Frage der Revision in Erwägung ziehen könnte. gung außerordentlicher Verhältnisse an der Grenze Hinweisen ,u können. Der ««geklagte Streik wurde unter Anwendung des außerordentliche» Milder««gSrechtes ,« r Monaten strenge« Arrests, bedingt mit zweijähriger ve« wiihrnngssrist, verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt eS u. a., daß es in der Lage, in der sich Streik besand, nicht gerecht fertigt gewesen sei, die drei Schüsse abzugeben. Bet der Urteilsfindung habe jedoch die überspannte Auf regung StreleS zur Zeit der Tat berücksichtigt werden müssen. Daher sei bas Milderungsrecht zur Anwendung ge kommen. — Der Staatsanwalt meldete Berufung gegen das Strasmaß «nd die bedingte Verurteilung an. Sn Wahrheit: Sin Freispruch „Zwei Monate strengen Arrest und zwei- jährig« Bewährungsfrist" — -aS bedeutet praktisch einen Freispruch! Darüber kann auch nicht die vom Staatsanwalt angemeldete Berufung gegen bas Strafausmaß »sch » Reichard«, Vresden-A. I, Marlen, «riEkv» r», »« o«u> 's rrr». Postscheckkonto ISS» vr«,t»«n "F'vk. Vie. »latt enthält di. amtttchen Bekanntmachungen der Amwhauptmannschast vre^en und d^o Schleimte« beim un. Vberverstcherungoamt Vreeden echrvuwa« »erden nl»« -ustei--drt. Mm Schmnknns in der -HMmMa-r Paris, 80. März. Mussolini hat dem nach Rom entsandten Sonderberichterstatter des „Paris Soir", Perreux, eine Unterredung gewährt, die nach der aussehenerregenden Rede des Duce, die in Frankreich einen mehr als peinlichen Ein druck gemacht hat, des Interesses nicht entbehrt. Mussolini, der den in Frankreich oft gebrauchten Satz von den „bei- den lateinischen Schwestern, die eigentlich zusam- mengehörten", nicht ohne weiteres gelten lasten will, da bei spielsweise die in Frankreich herrschende Spottsucht und Auf schneiderei jbla-ue) dem italienischen Bolkscharakter sern- liege, wiederholt seine Erklärung, daß zwischen Frankreich und Italien die moralische Atmosphäre sich gebessert habe, da beide Länder gewisse Fragen in gleicher Weise beurteilten. Hossentlich «erb« man bald die Aussprache und die Lösung der seit Id Jahre« schwebende« französisch, italienische» Frage« in Angriff nehme« könne«. Die allgemeine Weltlage hält Mussolini sür keines wegs katastrophal. Er glaubt nicht an einen bevor- stehenden Krieg. Jedenfalls werde nicht die faschistische Re gierung den Brand entfachen, da das faschistische Regime noch zu viele moralische und materielle Ausgaben zu erfüllen habe, die nur in einer langen FrtedenSzeit durchgestthrt werden könnten. Die in Rom unterzeichneten Protokolle seien gegen niemand gerichtet, so erklärte der Duce. Sie stellten umfangreiche Erhebungen unter den Angehörigen der Armes durch. Mistige Zeugenaussagen stlr »le Eiserne Sarde Bukarest, 80. März. Tie Zeugenaussagen im Duca- Prozcß gestalten sich sür die Eiserne Garbe immer günstiger. Nachdem gestern der F e l d m a r sch a l l Ave- re s c u sehr warm für die Garde gesprochen hatte, wurde heute der ehemalige Ministerpräsident Waida-Woiwod vernommen, der dem Führer der Garde ein glänzendes Zeugnis auSstellte. Woiwod erklärte, er könne die Ziele der Garde vollauf verstehen,.da er selber als Student die gleichen Ziele verfolgt habe. Er habe sich ost stundenlang mit Eodrcanu, dem Führer der Garde, unterhalte» und. ihm von Gewaltmaßnahmen abgeraten, was Codreauu nicht nur versprochen, sondern auch gehalten habe. Die Eiserne Garbe sei, so sagte der ehemalige Minister, Präsident, nichts wetter als die natürliche Reaktion der rumänische« Jugend gegenüber den Gcsahreu, die ihr von Fremdstämmige«, insbesonderheit Inden, drohe«. Man rechnet damit, daß -er Prozeß noch vor dem rnmä- Nischen Osterfest zu Ende gehen wird, zumal das Gericht auf die Vernehmung der restlichen SM Zeugen verzichtet hat. Misch» AnttsaMteiwrmntsat'on i« Rai'ea Mailand, 80. März. Am 1t. März war bei der Grenz kontrolle in Ponte Trcsa ein au- der Schweiz nach Italien sahrender, mit zwei Personen besetzter Personenkraft wagen von italienischen Grenzpolizeibeamten untersucht worden, wöbet anttsaschtsttfche» Propaganda- material in groben Mengen ausgesundcn wurde. Ta- Material sollte vor den «ammerwahien in Italien verteilt und die bedingte Verurteilung Hinwegtäuschen. Die ganze Führung des Prozesses sowie die Absassung der Anklageschrift ist so, daß man leider diese Berufung nur als eine theatra lische Geste nach außen hin werten kann, die an dem faktischen Fretsprrzch nichts ändern wirb. Das werden die Tatsachen be weisen. — Wie schon gesagt: Schon die Anklageschrift muß Kopsschtttteln erregen; der Angeklagte habe vermeint, SA.- oder SS.-Männer vor sich zu haben; daß er sich nicht darüber vergewisserte, wen er vor sich hatte, sei fahrlässig gewesen. Daraus scheint die Ausfassung zu sprechen, daß er zum Schieben aus deutsche SÄ.-Männer durchaus berechtigt ge wesen wäre. Wir meinen aber, baß es vollkommen gleich gültig ist, ob es Reichswehrsoldaten ober SA.-Männer oder irgendwelche andere deutsche Volksgenossen sind, aus die man schießt, daß dieses Verbrechen gleichermaßen ungeheuerlich ist, und daß man die Tatsachen verhöhnt, wenn man da von. Fahrlässigkeit spricht. Solches Verhalten ist unmöglich zwischen Kulturvölkern, und mögen sie auf noch so ge spanntem Fuß stehen, es ist aber ein ruchloses Verbrechen, wenn Menschen sich durch ein sahrlässiges Regie run aSsy st em so sehr ausputschen lassen, baß sie auf Volks genossen gleichen Blutes, gleicher Sprache und Sitte schießen. — Wahrhastig, man pflegt in Oesterreich sehr milde Urteile zu fällen, wenn das Verbrechen sich „nur" gegen Reichs deutsche richtet und nicht gegen -en Bestand eines morschen RegterungSsystems. Dann hängt man sogar Sterbenskranke. Das scheint eine StaatSraison zu erfordern, für die ab gestorbene Formen, aber nicht LaS Volk das Primäre sind. Prag, 80. März. Die Polizetkorresponbenz meldet: Die Sicherheit-- und Polizeibehörden beobachteten bereits seit längerer Zeit, daß im ganzen Staatsgebiet eine erhöhte um stürz le rische Tätigkeit im Gange war, die be sonders eine Zersetzung der Wehrmacht und die Ver breitung von Unruhe in ihren Nethen anstrebte. ES wurde festgestellt, baß es sich um ein ausgedehntes Notz von Spionage und anttmtlitartsttscher Propaganda handelt. Als einer der Hauptorganisator«» der Aktion «nrde der ehemalige Bäcker Fra«, Hampl, der ,«letzt als Redakteur der kommunistische« Zeitung „Rovnost" tätig war, sichergestellt. . unterhielt mit einer ganzen Reihe von Zivil- und Militärpersonen Beziehungen, verfügte über erhebliche Geld- betrüg«, unternahm ost längere Reisen im ganzen Staats gebiet, war Soldat in der Reserve und Absolvent des Lenin-Kurses in Moskau. Bet den Haussuchungen in den Wohnungen der Vertrauensmänner Hampls wurde die Benutzung einer Geheimschrift, de>en Schlüssel entdeckt wurde, scstgestellt und eine geheime Handdrnckeret für die Herstellung einer zur Verbreitung im Heer bestimmten illegalen kommunistischen Zeitschrift gesunden. Eine unter dem ausgesunbenen Gchristenmaterial besindliche Abschrist eines wichtigen militärischen Schriftstückes der Olmützer Garnison stthrt« zur Verhastung zweier Funktionäre des Olmützer Magistrats. Im Bereich der Polizei direktion Prag wurden bisher 81 Haussuchungen und 28 Verhaftungen vorgenommen. Die Unterlnchnna erstreckt sich «ns daS gesamte Gebiet der tschechoslowakische« Republik. Außerhalb Prags wurden bisher 120 Hausdurchsuchungen vorgenommen und 20 Verbastungen vorgenommen. Ebenso wie die Polizeibehörden führen auch di« Militärbehörden der als Gendarmerieasslstenzmann die österreichische Grenz- Patrouille, die die tödlichen Schüsse abgab, sllhrte. In der Anklageschrift heißt es, der Beschuldigte habe gesehen, daß eine Gruppe deutscher Skiläufer entlang der Grenze ab- zulleigcu begann. ES wird dann behauptet, daß einzelne Mit- „lieber „Heil Hitler" gerufen hätten und daß der Angeklagte vermeint habe, SA.- oder SS.-Männer vor sich zu haben. Es handelte sich bekanntlich um 2 Unteroffiziere und 21 Mann des Bayrischen Infanterie-Re giments Sl, die eine Laufübung abhielten und ohne militärische Ausrüstung und Waffen waren. Strele hat seinen beiden Untergebenen, den Hilfspolizisten Schall- hart und Pritz« er, Anweisung gegeben, daS Feuer auf das Lalschenseld unterhalb des Grenzsteines 0 zu eröffnen. Während icdcr der Begleiter StreleS einen Schutz abgab, seuerie Anton Strele dreimal. Durch einen dieser Eckühc wurde der Reichswehrsolbat Schuhmacher in den Kops getrosten und sofort getötet. Die Leiche lag bekanntlich auf deutschem Gebiet. In »er Anklageschrift wirb schließlich festgestellt, baß ber Rissttgebranch »«der »ach b«m v-n-orweriesesrtz »och nach der Die«ft>«ftrnktto« »«rechtfertigt »ar, Die Erteilung des FenerbefeblS »nd die Abgabe ber Schüsse sei sahrlässig gewesen, ba Strele sich vorher hätte ver, gemifleru müsse«, we« er i« Wirklichkeit vor sich hatte. Zu Beginn der Verhandlung, der zahlreiche Heimatwehr leute als Zuhörer beiwohnten, stellte der Verteidiger den Antrag, die beiden Begleiter StreleS als Zeugen zu ver nehmen. Der Staatsanwalt Dr. Huber wandte sich gegen diesen Antrag mit der Begründung, der Fall habe gestern in letzter Minute «ine ««erwartete Wendung genommen, so baß sich die Staatsanwaltschaft veranlaßt sehe, nach Schluß der heutigen Verhandlung die Wiederauf nah ine des Verfahrens gegen Schallhart und Pritzner zu beantragen. Die Untersuchung gegen diese beiden war seinerzeit eingestellt worden mit der Begründung, daß sie nur aus dienstlichen Befehl geschossen hätten. Nach kurzer Beratung gab das Gericht dem Antrag des Verteidigers statt und erklärte, die Wiederaufnahme des Ver fahrens schließe die vorläufige Zeugenvernehmung nicht aus. Schal «hart und Pritzner wurden jedoch lediglich un- vereidigt vernommen. Der Staatsanwalt behielt sich daraufhin die Anmeldung der Nichtigkeitsbeschwerde vor. Der Angeklagte Strele, der in der Unisorm eines HilfS, Polizisten erschiene« «ar, verneinte di« Frage des Bor, sitzende«, ob er sich schuldig bekenne. Er gab nochmals eine Schilderung des Vorfalls und blieb bei seiner früheren Aussage. Die Frage des Vorsitzenden, ob er die Vorschriften über den Wasfengebrauch gekannt habe, beantwortete Strele mit: Ja! Sie seien von ber Gen darmerie vor dem Eintritt in das SchutzkorpS ausgebildet worden, es habe aber sehr schnell geben müssen, so daß nur dasAichttgste gesagt worben sei. Auf eine Frage des Vorsitzenden, ob er nicht gewußt habe, daß er nach den Vor» schritten zum Schießen nicht berechtigt war, ant wortete der Angeklagte, das habe er sich nicht gedacht. Er habe geglaubt, baß er recht habe. Damit war die Bkrnehmnng beendet. Es folgte die Verlesung des umfangreichen Akten. tnaterialS und die Zeugenaussage der. Hilfspolizisten, die damals der Patrouille angehörten. Pritzner gab an, »S sei nur geschossen worden, um die Lente zu vertreiben. Aehnlich äußerte sich auch Schallhart. Auf die Frage des Vorsitzenden wie der Befehl Streiks gelautet habe, ant wortete der Zeuge: „Einfach: Schießen." Der Vorsitzende fragt dann, weshalb ber Zeuge nach dem ersten Schuß nicht weiicrgcfcnert habe. Der Zeuge erwiderte, er habe sich ge- dacht, es set schon ge« ug. — Die Frage des Verteidigers, «b es dem Angeklagten leid tue, daß ber Vorsall so aus gegangen lei. beantwortete Strele mit: Ja. In seinen SchlußanSsührungen wies Staatsanwalt Dr. bubcr auf die Bedenkenlosigkeit hin, mit der der Ange- llagie den Befehl zum Schieße» gegeben habe. Wenn es Strele tatsächlich nur darum zu tun gewesen sei, die reich», »rutsche Patrouille zu vertreiben, dann hätte er Warnung-schlisse abgeben können. Als Milderung»- «rund könne bet ber Beurteilung ber Tat höchsten» die Auf regung und bi« mangelhafte Kenntnis ber militärischen rienslanweisung in Frage kommen, «l» erschwerend sei der Umstand anzusehen, daß mehrer« Personen gesährbet waren. Der Verteidiger erklärte, er spreche nicht nur im Namen de» Angeklagten, sondern auch im Sinne der obersten Heim- wthrßihrer, wenn er über den unglücklichen AuSgang des «orsallcs da» ttesste Bebauern auskpreche. Er be antragte Freisprechung de» Angeklagten. Zur Vr-ründung dieses Antrages glaubte er auf die Berücksichti-
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