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Dresdner neueste Nachrichten : 26.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193702265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-26
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.02.1937
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S-rlfllettung, Verlag und SaoptgeskhMstelle: Dresden A., Aerdlnandfiraße 4 Freitag, 26. Februar 4937 4S. Jahrgang Anreiaenvreile' DrundprelS: die tspaliigewm-Zeile lm An« ' ietgen < til14 Npf., Sieüengksuche und private Famiiienanzrigen sNpf.,dielS mmbreite mm-Zeile Im Tertteil 1,10RM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. »riesgebiihr für Ziffer, anzeigen Za Npf. auösihl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreislist« Nr. L gültig. Nr. 48 Dresdner Neueste Nachrichten -MM. mit Handels« und Industrie «Zeituna Halbmonatig,aoNM.Postbezugmonali.2X>0NM.einschl.4SNpf.postgebahren ***** V»- lohne ZusteNung«gebühr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 AM. Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Srvß.VreSdenS 15 Rpf. Postanschrift: Sresben«A.l. Postfach - Fernruf: Orisvenehr Sammeinummer 24S01, Fernvenehr 27S81-279S3 « relegr.: neueste Dresden * Lerltner Schrlftleitung: Serlin W.3S, Viktorlastr.-t»; Fernruf: KurfürstS361-SZ66 Postscheck: Dresden rosa - Nichiveriangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder ziirückgrsandt noch aufbewahrt. - Im Faste höherer Gewalt ober Letrlebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts England gegen Rüstungsstillstand Eine außenpottiische Aussprache im Oberhaus — Oer Führer spricht bei der Parteigründungsfeier in München Dio /loc/ioe-onckon Z'iirke» cke« A/iein« bei ^ül» Oer Rhein steigt weiter Telegramm unsres Korrespondenten Löst. Köln, 2S. Februar Der Rhein steigt entgegen den Erwartungen weiter. In Köln zeigte der Pegel heute morgen einen Stand von 7,17 Meter, so daß die Hochwasser zentrale in Tätigkeit trat und die Bewohner zur Räumung der bedrohten Häuser ausgesordert wurden. Die wichtige Fernverkehrsstraße zwischen Hohen, zollernbritcke und Hafengelände steht bereits bis zu 1V Zentimeter unter Wasser. Der Straßenbahn verkehr mnstte eingestellt und durch die Innenstadt um- geleitet werden. Der Hochwasserdienst trisst bereits alle notwendigen Einrichtungen siir den Schutz des bedrohten Viertels. I» Koblenz hat der Rhein einen Stand von 6,75 Meter erreicht. Die Uferstraßen sind weit überschwemmt. Der Werftbahnbetrieb mußte eingestellt werden. Die Notbrücken zu der bereits mehrfach verlängerten Schiffsbrücke nach Ehrenbreitstein ragen wett in die Straßen hinein. In Linz steht das Hochwasser be- rettS mitten in der Stadt. In Braubach rissen die reibenden Fluten 800 Festmcter Holz mit sich fort. In St. Goar steht das Rheinwasscr bereits in den Häusern. Hier führte der Rhein Uber 1000 Festmeter Holz weg. InAndernach wurden die ersten Häuser geräumt und die Bewohner in Notwohnungen unter gebracht. Die Ncichösernverkehröstraße Andernach- Koblenz ist überspült und der Verkehr gesperrt. Zwischen Remagen und Bonn stehen alle Orte bis zu einem Meter unter Wasser. Die Feuerlöschpolizpi und die freiwilligen Helfer liegen in Alarmbereitschaft. Ueberall wurden Notstege gebaut und die Bevölkerung mittels Kähnen mit Lebensmitteln versorgt. Die Verladung der Industrie erzeugnisse in Ligz,Neuwied und A n d ernach mußt« eingestellt werden. Auch sn Bonn sind die Straßen am Rheinufer wett überschwemmt. Notsteige vermitteln behelfsmäßig den Verkehr. Hochwasser auch in Oesterreich X Wien, 25. Februar Aus Oberöste.rreich werden große Ueber- schwemmunge'n gemeldet. Tas Gemetndegebiet der Ortschaft Leonbing bet Linz, wo sich das Grab der Eltern des Führers befindet, ist in einen See ver wandelt. Bet Altkoven an der Bundesstraße nach Passau ereignete sich ein Dammbruch, wodurch weite Strecken überflutet wurden. Kriegszustand in Addis Abeba Ras Vesta gefangengenommen — Man spricht von sofort erfolgter Hinrichtung Sonderdtensi der Dresdner Neuesten Nachrichten Nom, SS. Febrnar. sDurch United Preß) Wie von zuständiger Stelle verlautet, ist über Addis Abeba und das umliegende Gebiet das Kriegsrecht »erhängt worden. Die italienischen Truppen in Addis Abeba haben Beseh! erhalten, gemeinsam mit Ein« geborenentruppcn eine umfastende SäuberungSaktion im Gebiet südlich der Hauptstadt durchzusühren und RaS Desta, der als Anstifter des Mordanschlages aus Bizekönig Graziani gilt, lebend oder tpt zu sangen. Im Berkaus dieser Aktion ist RaS Desta, der sich mit dem Rest seiner Rebellen in däS Seengebiet ge« flüchtet hatte, von den ihn verfolgende«» italienischen Abteilungen gesangengenommen worden. Roch am Mittwoch hatte, den englischen Korrespondenten der römischen Blätter zufolge, der sogenannte abessinisch« Gesandte in London behauptet, RaS Desta «erd« z« den KröuungSseierltchkeiten nach London komme«. Wie in unterrichteten italienische» Kreisen, die der üöesangennahme des ehemaligen Heerführers d«S > ReguS größte Bedeutung beimrssen, weiterhin ver- lautet, soll Ras Delta sosort erschossen worden sein. Wie verlautet, wurde der Kriegszustand verhängt, weil sich eine aufrührerische Stimmung in gewissen Eingeborenenkrelsen bemerkbar machen soll. Das gilt in erster Linie von den Amhareu, die unter der Herrschast des NeguS eine ganze Reihe von Vor rechten genossen, die sie unter italienischer Herrschaft verloren haben. Bekanntlich haben die Italiener allen Eingeborenen gleicht Rechte gewährt. Der Umstand, daß die Kaste der Ainharen im Gebiet nm Abdis Abeba den Unruheherd bildet, dürfte auch die Erklä rung dafür sein, baß in allen andern Teilen Adelst- nienS Ruhe und Ordnung herrscht. Ueber den Gesundheitszustand Graziants verlautet zuverlässig, daß der Bizekönig bald voll körn, men wiederhergestellt sein bürste. Graziani zeichnet schon wieder Berichte, die an die italienische Reatetuna in Rom abgegangen sind. . Richtlinien der Londoner Außenpolitik Im Oberhaus fand gestern eine Aussprache statt, in der die Außenpolitik des Kabinetts sowohl von dein zur Arbeiterpartei gehörigen Lord Arnold Ivie auch von dem kontcrvativcn Lord Mount Templc scharf kritisiert wurde. Beide Redner for derten vor allem mehr Verständnis siir Deutschland und lehnten die schulmeisterliche Art, mit der Außen minister Eden Deutschland zu behandeln pflege, energisch ab. Lord Arnold wies daraus hin, daß Eng land sich praktisch, wenn auch nicht formal, auf ein Militärbündnis mit Frankreich scsigelegt habe. Frank reich aber sei durch den Franko-Sowjctpakt eng an Moskau gebunden. Daran» ergebe sich eine un geheure Gefahr für den Frieden. Beide Redner unterstrichen diese fricdcnsgesährdende Bedeutung des Russcnpaktcs, der, wie Lord Mount Tcmple erklärte, für nenn Zehntel der englischen Bevölkerung ein Greuel sei. England müsse den Kopf aus dieser ge fährliche« Schlinge ziehen. Die Antwort der Regierung war mehr als matt. In der Rede des UntcrstaatssekrctärS im Auswär tigen Amt, Lord Plmnonth, findet sich kein einziger konstruktiver und den Frieden in Europa fördernder Gedanke. Tie englische Außenpolitik kann nach dieser Rebe, über die wir anschließend anssührlich berichten, in folgende Punkte zusammcngcsaßt werden: 1. England lehnt eine Politik der Isolierung ab. 2. England rüstet auf, nicht nur, um sich zu verteidigen, sondern um seinen Der- Pflichtungen aus dem V'ölkcrbundSshstem nachkommen zu können. 3. England lehnt im gegenwärtigen Augenblick jeden NtistungSwaffenstillstand ab. 4. England ist der Ansicht, daß der Friede Europas am besten durch gegenseitige Garantien nach dem Muster von Locarno gesichert werden kann. 8. England wird mit aller seiner bewaffneten Macht Frankreich und Belgien im Falle eines Angriffes automatisch Alls« leisten. > 6. England wird auch an andern Stellen Europas aktiv im Rahmen seiner Völker- bundsvcrpflichtungen eingretfen, wenn englische Interessen bedroht sind. 7. England steht zum Gedanken des Völker bundes, sieht aber in regionalen Beistände- Pakten keine Derlehung des Völkerbunds gedankens. Dieser letzte Punkt wurde von dem Lordsicgel- bcwahrer Lord Halifax in einer Rede vor der Völkerbnndsvcreinigung in Southampton ganz beson ders unterstrichen. Wenn Lord Halifax erklärte, ein Ziel der englischen Außenpolitik lei nicht nur die poli tische Befriedung zwischen den Völkern, sondern auch eine bessere Berücksichtigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die, wenn sie nicht behoben werden würden, noch größere Schwierigkeiten in der Zukunst verursachen wurden, so ist daS zunächst nichts andres als eine in London oft gehörte billige theoretische Mcinnngskundgcbnng, der bisher keinerlei prak tische Taten gefolgt sind. In welchem Geist starke Kräfte gerade der ausschlaggebenden englischen Regic- runaspartei an eine solche Besprechung Herangehen würden, beweist die Rede, die der einfluß reiche Abgeordnete General Sir Henri Page-Crost am Dienstagabend in Swindon hielt. Er erklärte es siir eine Voraussetzung jeder Debatte über Deutschlands Kolonial- und Rohsiols- sordcrungcn, daß Deutschland siir alle Zeilen voll ständig und dauernd aus U-Boolc verzichte, seine Wehr pflicht abschassc oder in eine Verminderung der Lust- slotte um 75 Prozent einwilligc. Angesichts einer der artigen geistigen Verfassung maßgebender politischer Kreise erübrigt sich von vornherein natürlich jede Diskussion, und daS deutsche Volk muß den Eindruck gewinnen, daß die Regierung, die ja zum größten Teil aus Mitgliedern der Konservativen Partei besteht, lediglich durch allgemeine schön klingende Redensarten ihre wahren Ziele verbirgt, die der General Pagc- Erost etwas unvorsichtig, wenn auch lediglich „nicht amtlich" enthüllte. veriiimst und Llnvermmst in England Vorstoß gegen die Außenpolitik der Negierung im Oberhause - Lord Plymouth wiederholt die oft gehörten Argumente Edens Telegramm unsres Koxrespondenten London, 25. Februar „Es gibt nnr wenig Leute, die Vertrauen zum Völkerbund haben, und wenn ein Staat erklärt, daß er treu zu den Verpflichtungen der Völkcrbundö- satzung steht, dann weiß jeder, daß das wenig oder nichts bedeutet. Für alle praktischen Zwecke hat der Völkerbund einzig siir Frankreich und England be standen. Und das hat man als kollektive Sicherheit hingcstellt. ES ist durchaus möglich, daß wir wegen des Franko-Sowjetpaktcs in einen Krieg mit Deutsch land hineingczogen werden können. Diese Aussicht ist so erschreckend, daß wir ihr ossen ins Gesicht sehen müssen. Wir müssen Schritte unternehmen, damit wir unfern Kops wieder aus der Schlinge hcrausbekom« men, in der er heute steckt." Mit diese» Worten hat das zur Arbeiterpartei gehörige Mitglied dcö Oberhauses Lord Arnold, ehemaliger Unterstaaissckretär im Kolonialamt, gestern die außenpolitische Debatte im Oberhaus eingelcitct. Was Lord Arnolds Rede aber besonders bedeutsam macht, ist die Tatsache, daß er Verständnis siir Deutschland gezeigt hat, und Lord Mount Temple, der als Konservativer zu den innerpolitischcn Gegnern Lord Arnolds gehört, begann in seiner Rede mit dem Bekenntnis, daß er mit allem, was dieser gesagt habe, völlig einverstanden sei. ,fiin solches Bekenntnis gehört selbst in der ruhi geren Atmosphäre des Oberhauses zu den Selten heiten, und die Ucbereinstimmnng von sozialistischen und koktscrvativcn Lords zeigt, daß eS unabhängig von innerpolitischen Gegensätzen gerade auch im eng lischen Volk Stimmen gibt, die sich in der entscheiden- den außenpolitischen Frage, nämlich dem guten eng lischen Verhältnis zu Deutschland, einig sind. Lord I Arnold hat in seiner OberhauSrede einer englischen Isolierung das Wort geredet. Die Zett sei längst da, « so erklärt« er, wo England sich aus -en Streitigkeiten auf dem Kontinent heraushalten müsse. „Wenn wir", erklärte der Redner, „von unfern europäischen Ver pflichtungen befreit mären, dann würden wir sicherer sein, als wir es jemals seit An fang dieses Jahrhunderts gewesen sind. DaS letzte Land, gegen das England zu kämpfen wünscht, ist Deutschland. Die Theorie, daß England Bündnisse haben muß, um sich selbst und das Empire zu verteidigen, ist ohne wirkliche Begründung." Die Idee, daß es auch einmal einen Krieg geben könne, in den England nicht ein- bezogen sei, scheine, so meinte Lord Arnold weiter, die Unterstützer einer Völkerbnndspolitik in Aus- rcgung versetzt zu haben. Er sei erschrocken über die leichtfertige Art, in der man in England ossen vom Kriege spreche. Dann setzte Lord Arnold mit seiner Kritik dcS Franko —Sowjetpaktes ein und benutzte die Gelegenheit, Herrn Eden wegen seiner schulmeister lichen Art gegen Deutschland ein paar kräftige Sätze inS Stammbuch zu schreibe». Er erklärte: „SS kann keine Neuordnung in Europa geben, solange der Franko—Russenpakt besteht. Warum richtet Herr Eden Ermahnungen immer an Deutschland und niemals an Frankreich? Der Außenminister neigt nur allzusehr dazu, Deutschland als einen möglichen Feind und nicht als einen Freund zu behandeln." Warum müsse Herr Eden die deutschen Absichten immer aufs schlechteste und die französischen immer aufs wohlwollendste auSlegen? Er sollte sich bemühen, etwas mehr die Waage zu halten und mehr Verständ- ni» als bisher für Deutschlands Schwierigkeiten zu stnden. Noch schärfer als Arnolds kritisierte Lor- Mount Templ« 'den Russenpakt. Der Außen«
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