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Dresdner Nachrichten : 03.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-03
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1888
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Nacht-Telearamme. «Nur in einem Hicilc der klullaae.) «erli». 2. Mai. Der Sailer da«e einen recht ante» lag. brachte «men ariche» Ideil »e« Taae« ander t<eit zu nn» laa LtaaiaaeichLite» ad. Der «»Petit »nd die Ltinnnuua sind qn«. Lin Wechicl de» Änienthalt« wir» »arerit nicht deaviichtia«. Uten. 2. Mai. Der Bndaet- tilel Le»ir,il-t!eitn»a »e» Nnter- rlchisininiilerinm» ivnrde mit l«v aeaen di Sünnnen anaenounnen. Daaeaen iliunnle» die Innaezechcn. einiae «iiereche». einiae MiI„Iir»cr »es »enüch-äiierreichiichen Lind», der dentiche Lind, die »entichnalia- nale Äkikinianna. die Tenwlraten nn» Änitirmüen. Latania. 2. Mai. »ln» dem knmtiikrater Sec Aetna steigt eine 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exeuipl. Vusora ^mioncvn-Lxpcnlltion doünckot sioli 4S 4S (aodsll ävr Ist-Moor Lunlc uvck vis-ä-vis lloll-I --oläovr LiiMl). LIaa«vo8t«1» DroiGso. Dresden, dimu iltanchinttle n»i nn» dninpics t»einik lnndiat einen Ansbrnch nti. Ter »aoumei ist veriinitert. London, 2. Mai. Il ltnr n>M. .ttonioto —^laliencr Tülle,, , Ungar» 78,«o, Otio- inanbank , Spanier N7.7.,. lkanntcr 79,87, tttnsscn 99,1,2, !t!,a Tinto . , Mexikaner kann. 97,97, Mir 98,97. ttenirat Pncidc , , Miuraulec 78,In, Louiouitte , Late Sichre 97,12, — .ziemlich seit. Stettin, 2. Mai. (Getreide»,.! Weizen rutjia, loe» —, Nr. Mai.Inni IIn.n». g„„>-gnli,77.n>. «cpi. Oelde. >77,n». 9Iv»n>» rn»>». locv 1,2 >19, pr. Mai-Iu» UI,.>n. InnrInti,2«.«ii. Sept.-Llt. !25..',0. Pouimerichrr Hascr toro IN >18, 91, ol delniuplrl, M»i-,zu»> 47,«o. Eepl.-Oii 17,»n. Spitt,,,c. iesl, laeo oinie Han.'.Nr 92.''». 7». 92.25. Via,. In»i 7>ir IN.» .. ' nn,. Seritir. 21,0». ivetlo!c«itu 1u,v v'Ltzvlrt ll,7.',. Uidttn^ «, Via»««», I ckis asuostoo b'nc-0118 kür ckas b'rülzjnhr, nur vixono solläo Cvr«to>Iunsx. >lLvi>li»el>emgl!ii in vmiiLll: L'lruLikclier I'lut/., WLI8 öc SedlOchH^traiiko II, KNONLNEOEKc. delldtaar. , ß Mlilinmien i» litzütei' -lü^iÜüüiix ß A ompüoliit in grosser stnimvalil rn »olickon l'reiLcn U Z ?. W. MMSer, 8e!!Il!jI!!tl6!l(;l!!!6«^t6I', »' ^ 17 Z7 Noritr kliu^ner, «mzisiolilt xur biIUs7vll uoä pnißtisolion lioixo lioll'vr u>8 Euieum ckvr I-oioiiti^koit, Kolickitist, uock Iplex-tiiii!. von I»i»i»-Hc«;«8närL8 «to. ^.uxustuWtrLTso M. 4 «I<8 V«»>Nk5<;). hl?«» ^ I Lttia-rak-Minister Gautsch und die üstencichische Schulvorlauc. Hosnachrichten, GebcimraUl a. D. von Collier j-, Bcrlchr aus der Eibe, NahlNngSniittelbciiisdnciivssenschnit, Gelichisverl)a»dltiiis;en. lkerantworlllchcr NedaNenr für PvtttislhkA vr. Emil Blerev in Dredden. Als der ilstcnelchische Unterrichtsmlnister v. Gautsch am 1. Mai eine Rede, die zu den auSnezcichnctsten gelsürt, die je im Wiener Reichsiathc gehalten wurden, schloß, rührte sich im ganzen Hauie leine Hand, ui» ihm Beitall zu klatschen. Nur ein einziger Pole, Chamicc heißt der Edle, näherte sich dem Minister zu einem tzündc- druck. Sogar die übrigen Minister, die sonst »ach jeder der nicist treiflichen Ausführungen ihres beredten Kollegen diesen beglück wünschen, hielten sich fern. Unter den Abgeordneten selbst aber entsland eine ungeheure Bewegung. Sie traten gruppenweise zu sammen und erörterten die durch die Gantsch'sche Rede neugcschasfcnc tiage. Der gcincinsame Vorstand der vereinigten Rechten (Klerikale, Slavcn und Hvchadcl) verließ den Sitzungssaal und wenig hätte gefehlt, so wäre er mit dem Beschlüsse znrückgekommcn, dem Mi nister den gelammte» Geldbedarf seines TicnstzwcigeS zu verweigern. Ter Minisicipräsident Gras Taassc jedoch, der in die Wandelgänge hinaiwgccilt war, hinle^lrieb einen solchen Beschluß und beschwor die Zürnenden, sich's bis Morgen noch zu überlegen. Was ist denn geschehen? WaS schloß dem Wiener Ncichsrath, der sonst der Tummelplatz wüster, an das WlrthshauSlebcn erinnernder Austritte ist, den Mund ? Warum wollen die Parteien der Rechten, ans die sich sonst dis Regierung stützt, ihr die Hcereöfolgc anssagcn? Das hat mit seinem Anträge Fürst Liechtenstein gctha». Um diesen Schulantrag dreht sich seit mehreren Monaten daS ganze politische Leben in Oesterreich: höchstens lenkten die SpirituSstener, das Wchrgesetz und die fortwährenden Trangsalirniigcn der Denlicl-en vorübergehend die Ansnierksamkeit ans sich. Ter Antrag des Fürsten Liechtenstein, eines Vertreters des ultramontanen Hochadels, richtet sich gegen die jetzige Volksschule Oesterreichs und zwar verfolgt er einen dreifachen Zivcck. Einmal will er die jetzt konfessionslose Volksschule kvnicssionell machen, sodann das Lehrziel niedriger stecken, endlich das Schulwesen überhaupt, das jetzt eine Angelegenheit des Gciaiiimtrciches ist, zur Sache der einzelnen KroiilLndcr Oesterreichs machen (verlandern). Der Licchtcnslein'sche Schnlaiilrag hat unter allen VolkSstännnen Oesterreichs eine lioch- gclicndc Auslegung hcrporgeruscn: ganze Wagenladungen von Ein gaben, für und gegen, sind dem Reichsrathc zugcaange»; die Par teien sind in emsiger Berathung über seine geschäftliche Behandimig begüssem Die Antragsteller perlaiigen. daß derselbe bevorzugt und mit Hinlaiiietzniig von bereits früher elngcrcichtcn 44 andere» An trägen schleunigst einer ersten Lesung unterzogen werde. Die Gegner sind über diese Znmulhniig empört und fordern die Jnnchallung der zeitlichen Reihenfolge der ringebrachlen Anträge. Solchen- ialls käme bei der Schwerfälligkeit des Wiener Parlamentarismus Liechtenstein erst im nächsten Jahre dran. Noch che jedoch über diese Acnßeilichkc'stm ein Beschluß gefaßt war, loderte der Streit über de» Inhalt des Antrags heftig ans. Als nämlich die Berathnng dcS Staaishaushaltcs bis zum Geldbedarf des Untcrrichtsministers ge diehen war. schleuderten die Parteien von links und rechts die hef tigsten Angriffe gegen die Negierung wegen dieses Antrags. Herr v. Gautsch hatte zwar bis dahin mit keinem Worte verralhcn, wie er sich dazu stelle, aber das schilpte ihn mit Nichten vor wüthcndcn Le>'ch,ildignngen Parteien. Nun mußte er mit der Sprache heraus und diese seine Erklärung war es, welche die oben geschilder ten Wirkungen crzeugie. Der Minister hat eS Niemandem recht gemacht. Er hat die Erwartungen aller Parteien enttäuscht. Folgt etwa daraus, daß sein Slandpunkt ein völlig verfehlter war? Das volle Gcgcnthcil ist richtig. Man hat vielmehr bei der Verschiedenheit der Ansprüche der einzelnen Nationalitäten Oesterreichs den Schluß zu ziehen. daß der Minister sich auf dem rich tigen Wege befand. Indem er die Staalsmicressen Oesterreichs gegen die sich feindlich bekämpfenden ungemcsscnen Machtansprüche aller Parteien und Nationalitäten verlheidigte, that er nur, was ieincS Amtes ist. Der Minister weiß nur zu gut, daß die jetzige Valkssihnlc Oesterreichs, indem sie konskssionslos ist, schwere Nach teile im Gefolge hatte. In Sachsen wie in Preußen, wo die Volksschule von jeher konfessionell war, kann man unmöglich darin einen Rückschritt erkennen, wenn man auch in Oesterreich mit der Konicssionsiosigkeit der Volksschule brechen will. Insonderheit hat der ProtcslaniismuS in Oesterreich schwer unter der Konfessionslosig keit zu leiden gehabt; den» imscre evangelischen Brüder in Oester reich wurden durch das jetzige Schulgesetz gezwungen, wenn sie ihre Kinder in dem Glauben ihrer Väter erziehen lassen wollten (und das ihn! in einem so überwiegend katholischen Lande wie Oester reich doppelt nolh) aus eigenen Mitteln eine cvangeiische Schule zu mttcrhaltc», ohne daß sie jedoch »ur um einen Kreuzer in ihren Stenern für die konfessionslose Gcmeindeschnle entlastet worden wären; denn das Schulgesetz betrachtet die evangelischen Volks schulen als bloße Privaischulcn. Biele evangelische Volksschulen in Oesterreich sind insolgcdessc» cingegangcn. denn zu doppelten Schulen sind die Protestanten Oesterreichs größtentheils zu arm. So ist es ge kommen, dag infolge der Neuschule allmählich' viele cvangelochc Kinder ihrer Religion entfremdet wurden und der Protestantismus >n Oesterreich, wenn nicht gar zum Rückgänge, io doch zum Still stände gekommen ist. Wurde jedoch nach dem Liechtenstcin'schen Anträge die Volksschule wieder konscisioiicll, so würden die von de» Evangelischen nittcrhciltcnen Schulen den Charakter öfsciitlicher Schule Ware Lchulcn aimchiuen. eine wesentliche Erleichterung der Evangelischen onrc die Folge. Diese,Seite der Sacbe liegt jedoch »atüriich de» schätzt, bewahrt man auch in Oesterreich überall den Eifer der Inden, ihren Kindern an de.» ösfenliichcn Bildungsmittclii möglichsten An- Iheil zu vciichasscn. Dicies an sich crirenlichc Stieben hat sich freilich auch in erncr Erscheinung geäußert, welche de» Ocichi Inden Oesterreichs nicht als ei» Vvrlhcil erscheint. Es Hai ein massenhaf ter Andrang jüdischer Lehrer in die Volksschule» slatigeilinaen. Bc- ionders in den großen Städten. Der Wunsch christlicher Ellern, ihre Kinder auch in weltlichen Fächern in der Hanpliachc durch clntttt liehe Lehrer unterrichtet, sie nhcrhcmpt christlich enogen zu sehen, ist kein unbilliger. Niemand würde, wenn die österreichncheVoilsichnle ihren konfessionslosen Charakter abstreiste, die Inden hindern, eigene Judenschulen zu unterhalte», die dann ebenfalls als öffentliche und nicht mehr als bloße Privatichnlen zu gelten haben. Jnstnem alio, als der Licchtcnstein'sche Antrag mit der Konicssivnslosigkctt der Volksschule brechen will, kann er bei christlichen Dcuiichen keinen Widerspruch erregen. Das ist aber auch das einzige Gnie nn ihm. In seinen beiden anderen Richtungen fordert er den enttclüe- dcnstcn Widerspruch heraus: er verfolgt geradezu verwerfliche Ziele, seine Verwirklichung wäre ein gar nicht wieder gittzumachendcs Un heil für Oesterreich. Warum beirciinden sich denn die Slavcn io mit dem Liechienstcin'ichcn Alttrag? Weil sie i» ihm de» wirksam sten Hebel erblickt habe», die Volksschulen z» enldenlschen und zu slovisiren. Sobald nicht mehr der Gesanimircichsralh i» Wie» über das Volksschiilwcseii zu bcsttinnic» hat, sondern die Enlscheidnng darüber in den Händen der Landtage dcw einzelnen Kronlä»dcr liegt, kann es gar nicht fehlen, daß die Schulen i» Böhmen czechlsiel, in den Alpcnländcm mit gcmischl-slaviichee Bevöllerung slovcnisiel werden. Die Dcutichcn teiuicn von anderen Ticnstzweigen her zur Genüge die Mittel, wie's die Ezechen mach"». Wir begreife» daher die hochgradige Aufregung unserer deutschen Brüder in Nord- liölniien, das; jetzt ihr Schulwesen dem grausamen Belieben des czechischen Landtags in Prag überliefert werden soll, wo dann kein Untcrelchisminislcr wie Herr v. Gautsch seine schützende Hand darüber batten kann. Gegen diesen Minister sichren »n» die Ezechen am's Frechste los. Sic köimen's ihm nicht verzeihen, daß er einige ichlrchtbcsilchte czcchische Mittelschulen ansgehobcn hat. Vollends Verschüttet aber hat es Herr v. Gauttch bei den Ezechen, als derselbe ansrief: „er halte cs für seine Pflicht, daraus zu siche», daß, wer Beamter werde» wolle, auch der denlichen Spruche in dem Maße mächtig sei, das für den össeiittichcn Dienst nun einmal i» Oester reich crsorderlich ist." Das war ein treffliches-Wort! Das hieß einmal denlsch gesprochen! Nicht minder entschieden sprach sich der Unlerrichtsminisier aber auch beircsss der drillen Seite des Liechte,istein'schen Antrages ans. Derselbe will — unglaublich! die Bildniigsziele der Volks schule verkürzen. Dem snriilichen Römling lerne» die Kinder in der Schicke zu viel, sie solle» möglichst dumm bleiben. Kinder, die mit leidlichem Wissen in's Leben lrctcn, sind ihm ein Gianel. Insofern ist sein Antrag nnuiittelbar hildn»gSsci»dlicb, ein siecher Schlag in's Gesicht diese» Jahrlninderls! ES ist eine Schmach ohne Gleiche», dein Volke eine solche Verdnmninngsinaßregel znziumtthen. Dem gegenüber erstarke der Untemchtsiiisinster klar und denilich, fest imd bündig, „leine Ausgabe sei es, die Bildung zu verallgemeinern und bei allen Völkern Oesterreichs daS BildilngSweicn zu fordern und er könne überhaupt nnter gar leinen Umstünden kilie Hcrabdrüclnng des Bildungsniveaus znncbcn." Damit warf er dem Fürsten Liech tenstein seine» Verdiimmunqsaittrag zerrissen vor die Füße. Es hätte de» Deutschen wolckangestande». ein solches ehrenfestes Wort mit Beiiall zu begrüßen. Sie thalcn es nicht. Umio tiefer »hing die Bomb; in die Reihen der Klerikalen, Slavcn und der Kavaliere ein. Sie waren zuerst wie vom Blitze gerührt; nachher folgten die oben gemeldeten Nusttitte. Nn» heilst es: Herr v. Gauttch habe sich »m seinen Ministersessel geredet, er sei am Längsten Minister gewesen. Möglich ist's schon, aber zunächst ist doch daran zu ennnern, daß Herr v. Gaulich nicht eigenmächtig, sondern nur im Einvernehmen mit Gras Taasse seine Erklärung abgegeben hat und daß er an der Krone seinen Rnckenhcckt findet. Sollte er doch stürzen, io hat er wenigstens ehrenvoll seine Laufbahn geendet. Oestecreich aber würde es am schwersten verspüre», was es heißt, die Schicke dein Krummsiabe auSzuliescui. Tonne:stllsi, 2. Mai. aus die Gesichts sinn Bedenken trage, Deutschland zum Eingehen pnnkie der englische» Politik anzuregen. Bl a r b n r g. Der Lehrer Fenner ward wegen Beschimpf,mg der jüdischen Religion zu 14 Tagen Geiängiitß und in die Koste» des Verfahrens veriirlheitt, weck er geäußert: „Im Talmud stehe, daS Gesetz MoseS gelte »nr von einem Inden zum anderen. Sic dürf ten die Gojims bestehlen und betrügen." W i e n. Einer hiesigen Lolalkorrcspondenz zufolge sieht die Kronprinzessi» Stephanie einem sreudigcn Familicncrcigniß entgegen. Brüsic l. Die belgische Regierung richtete eine Anträge nach Berlin, ob Preuße» geneigt msprechi sei, Verhandlungen betreffs der Jnbc- «eukfte rtieurinilmt Ser..DreSvtttr Kachr." vom 2. Mai. Berlin. Das Befinden des Kaisers war befriedigender als gestern, die Nachtruhe ziemlich nngcslöct und das Fieber ohne An wendung von Fiebermitteln wieder gesimsi». Solche geringe Schwankungen in der Körperiemvcratnr haben bei dem vorhande nen offenen Wnndprozcssc nichts Befremdliches. Nach einer solchen bessere» Nackt wie die letztere ist das Aussehen des Kaiicts siischcr, der Blick lebhafter und die Theilnahme an den Vorgängen i» der Uingcbnng und die Neigung zu geistiger Beschäftigung größer. Die Acrztc gestatteten dem Kaiser heute wieder das Verlassen des Bettes. Die Bcschiverdcn seitens des örtlichen Leidens sind veihälinißinäßig gering. Nur zuweilen ist der Hnstenaniall stärker und der AiiSwurs reichlicher, namentlich wenn Partikel von den immer neu sich bilden den Wucherungen in der Luftröhre abgestoßcn und durch die Kanüle hcransgcstoße» werden. Die Kreiste fahren nur langsam fort sich zir heben. Angesichts der günstigeren Gestaltung des Befindens des KaricrS tritt die Kaiserin morgen früh die gcplanie Reise nach de» E'lbnbcrschwcmmungsgcbictcn an. — Die Kaiserin erhielt von der Königin von England ei» Danllchrciben für die herzliche Ausnahme, die ihr bei dem Anscitthatte in Berlin von der Bevölkerung zu Theil geworden. — Der Kaiser verlieh dem Oberbürgermeister Tr. V. Forkcnbeck i» Anerkennung dessen Thäligkeik zur Unierttützang der Ucberschwcmmlen den Stern des rothen Adierordcns 2. Klasse. Gleichzeitig beanilragte der Kaiser das Ministerium weitere Vor schläge zur Auszeichnung Derer zu machen, welche sich Zur Unlcr- stühung der Wasserkalaniitoscn besondere Verdienste erworben haben. — Prof. Dr. Rudolf Gneist soll die Freihcrrenwürde erhalten. — Die Wiedererrichtung eines alten seit längerer Zeit ruhende» Erb- amtcs soll bevorstelien. Die Zahl der mit Orden zu Dekorircndcn soll die bisher bei Ordcnsiesten höchste dagewescne bei Weitem übcrtrcfscil. — Die aus gestern anbcranmt gewesene Zusammenkunft >, , . ^ zwischen Fürst Bismarck und Karl Schurz hat erst heute Mittag j 'ctzesttmde stattgciun.dcn, weil der Reichskanzler gestern zum Vortrag beim Kaiser " berusen war, — Der König von Dänemark überwies dem Komilce nehmen. London. Emir Pascha (Dr. Schnitzler) hat, um Nachrichten über Stanley zu erlangen, eine Necogiioseirimg vorgeiw»:mcn, welche fruchtlos blieb. Der Emir selbst iinterhält befriedigende Be ziehungen mit den benachbarten Häuptlingen und Völkern uiiv hasst, Stanley werde gegen Ende des Jahres znm Vorschein kommen. Tie Berliner Börse setzte auf das günstigere Befinden deS Kallers fester ein. Das Geschäft war allenthalben lebhaft. Neben welnlattven Käufen fanden ziemlich bcdeuiendc Deckungen statt. Im wetteren Verlaufe machte die steigende Bewegung wei tere Fortschritte. Lebhafte Kauflust bestand namentlich für inlän dische Bahnen, Laucahuttc, Gclicukirchncr und Taraislädter Bank. Von fremden Reitten Ivmcn Egypier zu besseren Kursen gciragt. Im Kassavcrkehre waren Bahnen und Bauten fest, Bergwerke stei gend, Industrien! bei großen Umsätzen meist hoher, deutsche Fonds vielfach besser, von österreichischen Privriiälen besonders ll-prozentige Lombatden sehr rege. Priecttdiskont l'/p Prozent. grnntf » rl >>. M., 2. Mni. ijrc»» 22Z>/,. «rlaaidbadn IN«,/,. L»w- linidni in'/,. Gnltztcr l«5,-/, cxnvptcr 81,«9, rprnc. Nn«ar. woldrrirtr 7tt,vb» Diöcmuo 192,7«. 8«er Nnlsc» —. HanoclS«. —. Laura —. 9!»li>«. W « rn,> 2. Mat. Nrkdi, 278.«!«. eiaalddadu 292.««. tvmiiiardrn 77.5«. 9!orr,wct,b. i'!>. Markuote» «2,2ä. N»a. lsredit 279.79. viichi«. V a > ! d . 2. Mai. ,Schi»h.> »<«!»« 82,17. Tinlcive 105,72. Italiener 98,45. Slaalddaim 471,29. Lnmdardcu 178,25, !>o. Prioritäten —. Spanier «8,/,. Eavpter 4!I,88, eilomanc» 514,««, Olcuc «inlcllic —. Türken —. »inlitg. Pari >1 (Produkten,, 2. Mai. (Schluöy Wetten »er Mai S4.I«. per Sepidr.-Decdr. -29,8«. eiligst. Cpirllns per Mo, 49.:-!, per Scpl.-Dkc, 42,50, niali. «tüdöl per -Mai 52,oo, per Srincmbcr-Dcccin'icr 54,0«, malt. -1i in fl e r d a u, . 2. -Mai. Prodntic» iSchluf». Wetze» per Mai 20«, per Novcmbcr 2«8, fielstrnd. «toaste» per Mal l«l, «er Oktober t«7. fest. L o n d o n. 2. Mai. iProdukic», Schiuh. Weizen rnhiq, euqlischcr Weizen stetig, fremder Weizen «ragest, anstctommcne Ladungen scsi, Mein z» Gunsten Nünser, Hascr trüge, Gerste stetig, Maid fest, knapp. — Weller: Scho». Lokales ttttv SächsisltzeS. — Gestern Vormittag kalb l2 Uhr ist Sc. Majestät der König von Zittau aus über Görlitz nach Sibyllenvrt gereist. — Gestern Vormittag 8 Uhr begab sich Se. Kvnigl. Hoheit Prinz Georg nach dem Kabal hrcirplatzc und wohnte den Besichtigungen der drei Batai-. .. ,es 2. Grenadier-Regi- mcniS bei, in welchem Se. Königl. ^ heit Prinz Max als Setoiidelenttiant Diriisl leistet. Di tigiingcn ettolgtc» durch den Brigadekvmmandcur Gcneralniai^^ u. ^'cinckwitz in Gegenwart des Divisionskommandeurs Geuerallcittnay»,»-. Rudorfs, Excclleiiz. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg wohnie vorgesicm Abend' mit hoher Familie dem Gottesdienste (Maiandacht) in der lathviiichen Hvfkicche bei. Bis Ende des Monats findet dieser Gotlcedieiist daselbst allabendlich um 7 Uhr statt. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte am Moiitag Nachmittag einem von dem Oifiziees-Corps des Lcib- Grciiadicr-R Sicrn-, theils „FtschhanS" in der Dresdner Haide bei und nahm älsdann Abends an dein von dem genannten Offizier-Corps in der Waldschlößchcn- Rcstanraiivn trefflichst arrangirten Abendessen Theil, wobei die Offiziere noch längere Zeit in zwangloser, gemüihlicher Weise mit einander verkehrten. Das erwähnte Ucbnngsscliießcn wird übrigens- während der Sommermviiate allwöchenttich auch von den Offi zieren der anderen Regimenter abwechselnd gepflegt und verbringen dieselben alsdann de» Abend ans dem Waldschlößchcn, wo sie gc- memichastlich den Abcndimbiß zu sich nehmen. — Se. Königl. Hoheit Prinz Fricdri ch Augnst begicbt sich heute noch Auerbach, um ans dortigen Revieren aus Aucrhähne zu jagen. Der Prinz, der von dem periöulichcn Adjutanten Hanpl- mann Freiherr v. Wagner begleitet ist, kehrt Sonnabend nach Dresden zurück. — Gestern Vormittag hat sich Se. Königl. Hoheit Prinz Georg von Preußen, der am Montag hier aiigckommcn und im Victoria-Hotel als Graf Tecklenburg abgcstiegcn war, nach Karls bad zur Kur begeben. — Ter charakierisiric Hanptmann und Pwpiantineistcr des roviantamts zu Dresden, Hacker, welcher am 1. August in den »Heiland teilt, wurde zum Major ernannt. — Dem Bczirksschnlinspcktor Schnlraih Lohse in Frcibcrg wurde die Stelle deS Bczirksschulmspektors in dem Bezirke der Amtshauptmannichast Zwickau und dem Bezirks, hnliiiipertor Dr. Phil. W i n kl er m Onyatz die Stelle des-BezirksichnttnspektorS in dem Bezirke der Amishanplinanmchast Frcibcrg übertragen. Der zcithcrigc Bürgettchuldneklor in Glauchau, Ferdinand Eg er, ivnrde zum Bezilsisch.ckwspcktor im Bezirk der Amtshaiiptmann- ichast Oichatz ernannt. — Ter seit mehreren Jahren sich des wolilverdicitten Ruhe- standes eisleucnde Geh. Naili v. Ko einer ist gestern Morgen lauft entschlafen. Im Jahre l8V7 »i Bischofswerda geboren, war er m iniigcii Jabrcn in de» Staatsdienst getreten: er durchiies m der Vermattung ziemlich mich die unteren Stellen, wurde Awtshaupt- inann und trat sodann in das Ministerium des Innern ein, in welchem er zuletzt die Stellung eines AbllieiiniigSvvrstandcs und Ministerialdirektors bekleidete. Die Sichcrheits- und Preßvolizci gehörten zu seinem Ressort. Großes Wissen, eine ungemeine Ge nick slrcngrcchllicyc Denkungsart zeichneten r-Ncgimcnts vir. siÖ veranstalteten Ücbungsschicßen (theils theils Scheibenschießen :c.) hinter dem Forsthause zum .... , ihn aus. weck der Reichskanzler gestern znm Vortrag beim Kaiser, Em trcner Diener seines Königs, hing er mit allen Fasern seines Der König von Dänemark überwies dem Komilce j am^ sachs>ichen Vateriande. Seme großen Verdienste für die Ueöcrschwcmnttcn Norddeutschlmcks 1000 Kronen. - Die „Post" demetlkirk die diachncht der „Köln. Zig." von dein Rücktritt ocS AdmiralitätSchei Caprivi unter Nebernahme eines Korpskom- maudoS seitens desselben. Köln. Die „Köln. Ztg? schließt ans der Eriwmmng dcS Kathaliken weniger am Herzen. Sie ihrerseits klagen, daß das jetzige Generals Bvgdinvwittch zum Geheimen Rath in das Ministerium Schulgesetz nur die Volksschule vcrjndct habe. Thatiachc ist, daß! des Jimcin, daß der PamlnvismnS heute bercils stärker ist als der das Iiidcnthnm von der Konsessiviislosigkeit der Schule den meisten Ezar selbst. Die Nichtbeachtung der Zusammensiintt der Königin Vorihcil hat. Es ist eine den Inden nur zur Ehre gereichende Er- von Eiigu ' ' ' ----- ... . .. tchemimg, wie einsig sie in dem sich Aneignc» vo» Kcuntnisjen sind. Während die Trägheit vieler Christen das WissciEnicht gebührend winden — ein in Sachsen und namentlich im Ellnttsdienst äußerst sellencr Fall — dadurch geehrt, das; ihm der Adel verliehen wurde. Der letzt Entschlafene war Ritter ic. sehr zahlreicher Orden, darunter des Großlrenzcs des AlbrechtSordcnS. Sein Sohn steht als Ober- fmanzrath im Stacttsdicitste. — Etwas po^t ckst-nm gehe» der Redaktion folgende „Woric ans Kreisen Unbemittelter beim Abgänge der Kinder ans der - „ , . , > Schule" zu: Mit brioickerer Befriedigung hat man i» letzterer Zeit von England mit dem Kaiser in Berlin seitens Rußlands, sehe fast - Bckaimtmachinigcii in den TageSblättern gelesen, »geh welchen die aus,'als vertraue die rnisischc Politik so fest aus das baldigste Em-! Herren Geistlichen verschiedener Kirckyprengei bitte», alle öffentlichen porkommcn der Bonlanaer und Deroulcdc in Frankreich, daß sie Danksagnngcn für etwa von denselben gelcistete Amtshandlnngcn II n I Zavck OL S88u^»8o;.is;«jA
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