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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060131010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906013101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060131
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906013101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-31
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1906
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An- tünbiaunae» aui der Dnvaiieit« Zeit« « PI, > di« rwailiae Zeile aut Ter« - ielie so Bi*. als Einaelandt Zeile t» P'a, I« Nummern »ach «»»». und st«t«rtu»en l lvalüac wrund»eile So Pl*.. aus Privatlkite 40 Pt*.. Slvalliae Zeile aus TerVeUc und als Einaelandl so Ma Auswärtige Aus- träge nur gegen Vorausimalilung. tUelegdiätler kosten ro Pscnnige. Tunsprecher: Nr. U und 2000» Hauptgeschäftsstelle: Marienftr. U> 8 I'unlrs, LeIürm§ese1M ! 8 kllrxerstrnss« 44 Drk8ä8ll'?l68LdSll Lürxsrstinss« 44 ! K ^Nanking von uvct Hkvnnvmvnl« kür äls H „IZI > Lroulvueklvr ----- > La», pstrolvum anü Xoer«a. ^5 6. vvvAntivi', D Luast-Lsloii °° »HM, 8 k: v-nssr 8„--r3s. Lmii kieliter ------ Oescllllktssteils äor -> -7-- » § UrvInitzMiiK «tvi« IL L küclMtMl'Icl'iiliiliilili !» LI»rI «ksnürelmeliv 1 ll Pinr-su <1,8 NMISN vorbasaarton M» I? A a I, I ii » » s«, »« t I H har- I avitollt " virü. Ml« Der nativnnlliberale Zug nach links. Fluß- und Kanglschissglirt, Landlngsverhandlungen.! Mutmaßt. Witterung: ! »N)»4t1„„«4, »kl (>«,1»»»«,^ AI». ««»/. vlmürl. König Friedrich VIII. von Täneniark. ReichStagSdiätcn, Tgbakgrbeiterkona.eß. I Kiihl. verimverlick,. > e»I. I Ter nationalliverale „Zug nach links" macht sich fortgesetzt mit einer olle besonnenen reciivvlitlschen Erwägungen beiseite schiebenden Hartnäckigkeit bemerkbar, die der im Gesamtintercsse unseres nationalen Lebens so überaus wünschenswerten Wiederannäherung des gemäßigten Liberalismus an die konservativen Parteien steigende Hindernisse in den Weg legt. Die die Dinge einmal liegen, läßt sich nicht mebr verkennen, daß die Verhältnisse innerhalb der nationalilberalen Partei lang sam, aber sicher einer Krisis zutreiben, wenn es den einsichtigen und erfahrenen Elementen nicht noch rechtzeitig gelingt, die immer begehrlicher ansschäumenden radikalen Gewässer znrückzudämmrn und einen befriedigenden, auf die Dauer berechneten Ausgleich der Gegensätze herzustellen. Wer die Entwicklung des „Zuges nach links" im gemäßigten Liberalismus genauer verfolgt und beobachtet hat, wird sich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß -- leider! — der Einfluß der radikalisierende» Elemente bis jetzt wenigstens eine stetige Vermehrung erfahren hat. Es ist in dieser Hinsicht sehr bezeichnend, daß die schärfere Richtung, die organisatorisch in dem „Neichsverbande der Vereine der national- liberalen Jugend" ihre Hauptstütze besitzt, sich bereits den über wiegenden Teil der Pnrteipreise in solchem Maße dienstbar zu machen verstanden hat, daß beispielsweise selbst ein so angesehenes Blatt wie die .Köln. Ztg." schon nicht mehr ernstlich wider den radikalen Stachel zu lecken wagt. Je mehr aber die öffentliche Erörterung von den Schürern des „Zuges nach links" beherricht wird, desto schwerer muß es naturgemäß den älteren gereiften Führern der Partei fallen, ihre überlegene Autorität zur Geltung zu bringen und den parteiofsiziellen Kurs auf einer vernünftigen mittleren Linie zu halten. Dazu kommt, daß auch «in erheblicher Teil der ehemals auf gemäßigt liberalem Boden stehenden Wähler schaft in den Bannkreis der linkslibcralen Treibereien elngctreten ist. Es lassen sich hier ziemlich genau abgegrenzte Bezirke unter scheiden. und zwar kann man im allgemeinen sagen, daß Nord deutschland und der Osten ebenso fest ans den Grundsätzen des alten gemäßigten Liberalismus beharren, wie Süddentschland und der Westen sich mit ansgriprochener Entschiedenheit der iung- liberalen Richtung zngewandt haben, während das Königreich Sachsen eine Mittelstellung einnimmt. Im Norden znmnl ist die Stimmung derartig, daß die „Hamb. Nachr." vor einiger Zeit die Erklärung abgeben konnten, viele hochangcichene Mitglieder der Partei batten sich bereits ernstlich die Frage vorgelegt, ob unter solchen Umständen ihre fernere Zugehörigkeit zu dem gegenwärtigen politischen Verbände des gemäßigten Liberalismus, der dieien Namen bei weiterem Fortsckreiten des Nadikaliiiernngsprozesies überhaupt nicht mehr mit sachlichem Rechte zu führen vermöchte, noch mit ihrem Gewissen vereinbar wäre. Neuerdings ist es namentlich der preußische Schnl- geietzentwurf. der die linksliberalcn Gemüter stark erhitzt und sie zu immer schärferen Angriffen gegen die Vertreter einer gemäßigten Politik treibt. Nachdem in dieier Frage, in der die nationalliberale Fraktion deS prenßffchen Abgeordnetenhauses in Uebereinstimmnng mit der allgemeinen Parteileitung daS bekannte, auch an dieser Stelle eingehend gewürdigte Kompromiß ab geschlossen hat, ziierst die Leipziger Jnngliberalen mobil gemacht und die parteioffiziellen Zirkel in rücksichtslosester Weile gestört hatten, ist jetzt ein neuer Vorstoß nach derselben Richtung von dem in den letzten Tagen in Mainz versammelt gewesenen Reichs- verbandr der nationallibcralen Jngendvereine ansgegangen. Es wurde eine Resolution angenommen, die den Schnlgesetzentwnrf und damit auch seine Grundlage, daS konservatlv-iiationalliberale Sclmlkompromiß, worauf die preußische Regierung ihre Vorlage aufgebant hat, schlechthin verwirft, weil er „kulturfeindlich" sei und „die Schule in den Dienst reaktionärer Bestrebungen" stelle. DaS sind dieselben, durch keine Sachkenntnis getrübten agitato rischen Redensarten, deren tendenziöse Zuspitzung bereits bet der Kritik der ähnlich lautenden Leipziger Beschlüsse bei früherer Gelegenheit nachgewieien wurde. Erregte schon damals daS radi kale Vorgehen der Leipziger „Jungen" mit vollem Recht den Un mut der älteren, mit politischer Erfahrung und Verantwortungs- bewußffein ansgestatteten Führer der nationnlliberalen Partei, so kann eS nicht wundernehmen, daß die blinde Nachbetnng der selben Holsten Phrasen durch die Mainzer Veriamminng die Geduld der Parteileitung vollends inS Wanken gebracht hat. Ein sehr deutlicher Ausdruck der gereizten Stimmung, die an den leitenden Stellen der Partei herrscht, ist eine geharnischte Verlautbarung der parteiamtlichen .Nationalilberalen Korresp.", worin die „Jungen" einen derben und ungeschminkten Rüffel dafür erhalten, daß sie sich unterfangen haben, „noch vor der nahe bevorstehenden Sitzung deS Zrntralverbandes Stellung zu einem kn Beratung desindlichen Gesetzentwürfe zu nehmen und wiederum den Versuch zu machen, der Parlamentaiischen Vertretung der Partei in den Rücke» zu fallen". Weiter wird ln der Kundgebung das Bedauern auSgediiickt. daß der Reichsverband es sich nicht versagen könne, „auf dem Gebiete der gedankenlosen Schlagworte in eine Konkur renz mit andere» Parteien einzntreten". Daß im übrigen derartige leere Phrasen aus die nationalliberale Fraktion irgend welchen Eindruck machen könnten, werde der Nelchsvcrband wohl selbst nicht glauben. Eine derartige Abkanzelung haben die „Jungen" ln der nationallibevalen Partei durch ihr ganzes bisheriges Gebaren nur zu wohl verdient. Als die nationalliberalen Jugendoereine gegründet wurden, trugen die Führer der Partei sich mit der Hoffnung, daß sie dem gemäßigten Liberalismus neuen Nach- wuchs zuführen und diesen im Sinne der gemäßigt liberalen Grundsätze politisch zu erziehen bemüht sein würden. Statt dessen haben sich die „Jungen" bislang lediglich als radikale Quertreiber erwiesen, die bei jeder Gelegenheit der Partei leitung Knüppel zwischen die Beine werfen und sich ein von radikaler Unverträglichkeit und Nörgelsucht diktiertes Zensor- und Richtevomt gegemiber den alten und erprobten Führern der Partei anmaßen, eine Uebcrhebung, in der sie bedauerlicher- weise in dem oben geschilderten Umsauge durch einen Teil der liberalen Presse und Wählerschaft unterstützt und gefördert werden. Der gemäßigte Liberalismus darf diese unaufhör lichen linksliberalen Anstürme nicht auf die leichte Achsel nehmen. Es handelt sich dabei auf die Dauer für ihn geradezu um eine Lebensfrage, weil die Grenzen zwischen ihm und dem Links liberalismus sowohl durch seine glänzende rrationalgeschichtliche Vergangenheit, wie durch die hohen und verantwortlichen Auf gaben, die das nationale, wirtschaftliche und soziale Leben der Gegenwart auf dem Gebiete des einträchtigen Zusammen wirkens mit dem Konservatismus an seine schöpferische und gestaltende Kraft stellt, scharf vorgezeichnet sind, und w-il er darüber nicht hinwegschreiten kann, ohne sein eigentliches innerstes Wesen prciszugcben und zu zerstören. Die beiden großen Probleme der Gegenwart, die wirk- same Bekämpfung der Sozialdemokratie und die möglichste Aus schaltung des vorherrh-henden ultramontonen Einflusses aus unserem öffentlichen Leben, können nun dann einer befriedigen den Lösung zugeführt werden, wenn die bedeutsamen staats- erhaltenden und prote st antisch, nationalen Kräfte, die sich in unserem Konservatismus und gemäßigtem Liberalismus verkörpern, dauernd zu gemeinsamer Arbeit frei gemacht werden. Je mebr aber der Radikalismus in der natio- nallibenalen Partei die Oberhand gewinnt, desto unfreier muh sie auch mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes in natio naler und staatserbaltender Hinsicht werden. Je mehr sich der gemäßigte Liberalismus in die Fesseln deS Radikalismus schlagen läßt, desto allgemeiner und unmittelbarer wird für die ganze Partei die Gefahr einer Entwicklung, auf die durch das jüngste Wahlbündnis des badischen Nationalliberalismus mit der Sozialdemokratie ein so grelles, weithin bemerktes Schlaglicht gefallen ist, daß der höchste verantwortliche Beamte des Reiches selbst sich in seinem Genüssen verpflichtet fühlte, in seiner im preußischen Herrenhause letzthin abgegebenen Erklärung in Sachen der Wahlrechtsdemonstrationcn eine solche den elementarsten ordnungsparteilicken Anforderungen schnurstracks zuwiderlaufend« Handlungsweise an den Pranger zu stellen. Nicht minder schädlich ist das Hinüberpendeln des bis her gemäßigten Liberalismus zum Radikalismus für die erfolg reiche Führung des Kampfes wider den Ultramontanismus. Mit der zielbewußten Bekämpfung und tunlichsten Ausmerzung aller ultramcmtanen Schädlichkeiten in unserem vaterländischen Ge- samtorganismuS ist der Name deS gemäßigten Liberalismus in seiner Blütezeit auf das engste verknüpft. Um so empfindlicher würde sich für unsere geistige und kulturelle Weiterentwicklung das Ausfallen deS gemäßigten Liberalismus als eines die allgemeine Lage mitbeherrschcnden Faktors fühlbar machen, wie cs mit der gänzlichen Uebcrwncherung der nationalliberalen Partei durch die nach links drängenden Elemente unzertrenn lich verbunden wäre. Gerade das preußisch« Schulkompromiß, um das die gemäßigten! und die radikalen Geister in der nationalliberalen Partei so besonders heftig oufeinandergeplatzt sind, gibt einen eindrucksvollen Beweis dafür, welche hohen Güter im Falle einer von linksliberoler Seite bewirkten Durch kreuzung des konservativ-nationalliberalen Zusammengehens auf dem Spiele stehen. Der leitende Gedanke der preußischen Schulaktion ist eben die Ausschaltung deS ultramontancn Ein flusses, die Beseitigung der Gefahr, daß die Schule, dieses kost bar« nationale Gut unseres Volkes, vom Zentrum mit Beschlag belegt wird. Deshalb haben sich die einsichtigen und besonnenen Führer des preußischen Liberalismus mit den Konservativen auf dem gemeinsamen Boden des Schulkompromisses zusammen gefunden. Wenn nun die „Jungen" in der nationalliberalen Partei gleichwohl mit allen Kräften an der Zerstörung dieses Kompromisses arbeiten, so leisten sie dadurch nur der Aus lieferung der Schule an den Ultramontanismus Vorschub und befördern so im blinden Eifer gerade die Reaktion, die sie an geblich bekämpfen wollen. Wie es aber in dem einen Falle geht, so wird eS auch sonst fein: Tie Umklammerung des ge mäßigten Liberalismus durch den Radikalismus kann keinen anderen Erfolg in der praktischen Politik haben, als daß da durch in fortschreitendem Maße die Aufrechterhaltung und Ver teidigung der staatsechaltenden und geistig-sittlichen Güter unseres Volkes gegenüber dem Umsturz und dem Ultramontanismus ge schwächt und gefährdet wird. Hierin liegt das Moment, das der gegenwärtigen Krisis innerhalb des gemäßigten Liberalis mus weit über die engeren Parteigrenzen hinaus Bedeutung verleiht. Stcueste Drahtmcldnngtn vom 30. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Vorlage wegen Abände rung einiger heffischer und badischer Reichstags Wahl kreise wird ui dritter Lesung endgültig angenommen und dann die c.ste Beratung des Äejetzcntwurfs über die Hilss- kassen fortgesetzt. Abg. Beck er-Hessen inatl.j: Das gegen wärtige HilsSkajsengcietz reiche allerdings nickt aus, um allen beklagten Mißstäudcn abzuhelsen. So biete es keine Handhabe, um die Gründung von Schwindelkassen zu verhindern. Aber es biete dock) anderseits Handl-abcn genug, um wenigstens eine ganze Anzahl von MißstänLcn zu beseitigen, wofern nur die Verwal tungsbehörden mit der nötigen Schärfe Vorgehen. Bisher sei aber die Aussicht mangelhaft gewesen. Mit dem Entwurf werde jedenfalls die Beseitigung der Schwindelkajsen viel zu teuer er kauft. lSehr richtig!! Einverstanden könne man ailcujallS mit einem solchen Gesetze sein, wenn eS sich um Kassen handle, die ncugegründet würden, aber aus die bestehenden Kassen dürfe es keine rückwirkende Kraft haben. — Direktor Caspar im Rerchsamt des Innern betont, es werde in keiner Weise beab sichtigt, soliden Kaffen die Eristcnz zu erschweren, ebenso wenig aus die Hilsskassen die versicherungstechnischen Grundlagen der Privatversicherung anzuwenden. Das bestehend'' Gesetz versage jedenfalls insofern, als es ein Einschreiten schon bei der Grün dung von Schwiiidelkasseu nicht Masse, sondern erst, wenn das Unglück schon geschehen sei. — Abg. o. Trockhausen skons.I ist mit seinen politischen Freunden der Ansicht, daß der von der Regierung voracschlugcu« Weg, um den vorhandenen Mißständen abzuhelsen, doch wohl der zweckmäßigste sei. Daß die Hilsskassen segensreich gewirkt, erkennen seine Freunde an, ebenso daß des halb die soliden Kassen in ihrer Erislenztähigkeit geschützt tver- den müßten. Seine Freunde würden daher auch, falls >das be stehende Hilsskassengesetz nicht sollte aufgehoben werden, gern daran Mitarbeiten, daß das Gesetz entsprechend revidiert werde, um eine Abhilfe der Mißstände zu ermöglichen. — Geh. Rat Iaub macht zu gunsteu der Vorlage geltend, daß die Unttw- stellung der Hilsskassen unter das Privatversicherungsgeseh ihnen sogar gestatte, sich freier zu bewegen. Eine große ReilK von Beschränkungen käme in Wegfall, so in bezug auf Familicu- Unterstütznng, desgleichen in Schwangerschaftställen, ferner in bezug auf "Ausschließung von Mitglieder», welche bisher in sehr einschränkender Weste geregelt sei. Auch die Selbstverwaltung werde vielfach erweitert. — Abg. Schräder Ereil. Ver« spricht gegen die Vorlage. Das bestehende Hilsskassengesetz er- mögliche eine ausreichende Aufsicht. Man möge nur davon Ge brauch macken. Besseres gewährt die Aufsicht durch das Bcr- sicherungsamt auch nicht. — Aba. Schack iWirtsch. Ver.j spricht sich in gleichem Sinne aus. Die Unterstellung unter das Aus- sichtsamt für Prioatvcrsicherung biete keine Gewähr für eine ein wandsfreie Kcschästssü'bruiig. Er denke da an eine Berliner Lebcusoersicherungsaeicllschgit, in deren Aistsichtörot neben ver schiedenen Kommerzienräten sogarcinMitalied desReickstaas sitze. Gewisse Grundsätze, etwa über den Reservefonds und dergleichen mehr, könnten einfach in das bestehende Hilsskassengesetz aus genommen werden, falls man sie für notwendig halte. — Abg. Stadthagen kSoz.j verwirft ebenfalls die Vorlage unter Hinweis auf Pläne zur Vernichtung der Selbstverwaltung auch der Zwangskassen, wie sie im Herrenhaus« durch de» Reichs kanzler und hier im Reichstage durch den Abgeordneten Mugdan in den letzten 'Sessionen offenbart worden seien. Die jetzige Vorlage sei eine unbrauchbare Schülerarbeit. sPräsidcnt Graf Stolbcrg rügt diesen Ausdrucks — Abg. Meier-Jobst ffreis. Volks».) wendet sich gleichfalls gegen die Vorlage, durch die ein großer Teil der Saisonarbeiter einfach rechtlos werde. Das einzig. Richtige sei, an das bestehende Hiffskaffcugefetz die bessernde Vaud anzulegen. — Aba. Jt schert sZentr.) hat gleichfalls den Eindruck, als richte sich die Vorlage weniger gegen Lchwiudelkassen, als gegen die Hilfskaffcn nberhauvt und deren Selbstverwaltung. — Staatssekretär Gras Posadoiosky: Wenn man den Schwindelkaffen cntgcgcntrcten wolle, so muffe man auch die AilssichtSbestiguisse verstärken. Eine besondere Gesetzgebung gegen Schwindelkassen sei nicht möglich. — Die Vorlage wird an eine besondere Kominission verwiesen: — Schluß der Sitzung 4hs> Uhr. — Morgen 1 Uhr: Toieranz- antrag des Zentrums und WahlrcchtSanlrag der Sozialdeuw- kraten. Berlin. sPriv.-TA) 'Die Budaetkommission des Reichstags setzte die Beratung des Kolonial- etats, und zwar bei dem für Kamerun, iort. Dazu lag die Petition des Kings Akwa vor. die aber vorläufig von der Tages ordnung abgesctzt wurde, und zwar auf Wunsch der Kolonial" Verwaltung, die Wert daraus legt, erst das gesamte Material zu besitzen, das der Gouverneur v. Puttkamer mitbriugen will Im Lause der Debatte wurde regierungsseitig mitgeteilt! nach den einaeggugenen Nachrichten gewinne es den Anschein, als ob die Batanaa-Mine durch ihr Kamerunivstem die Unruhen in Südkamerun veranlaßt hätte. Weiterberotung morgen. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Steuerkommission des Reichstags setzte beut« die Beratung der Tabak- steuervorlagc sort. Die Regierungsvorlage wurde in allen Teilen abgclehut, und zwar einstimmig bis aus Nr. O Zigarrenzoll, die mit allen gegen 7 Stimmen fiel. Ein Kom promißantrag des Zcubnims und der Naüoncilliberalen wurde mit U, gegen 9 Stimmen abgclehnt. Im übrigen wurde der Zcntrnmsgntrog angenommen, wonach cs bei den bisherigen Zollsätzen verbleiben soll, mit Ausnahme des Zolls für feinge- sck>nittenen Tobak, der aus 3M Mk. erhöht werden soll, ß 2. Tabaksteuer, wurde noch dem Zentrumsantrage angenommen, die Steuer aus Tabakblätter demnach aus 45, für Krumpen aus 49 Mk festgesetzt. Ferner wurde ein Antrag Lichtender-« -»>?» I>I*> /, «,»»^
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