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Dresdner Nachrichten : 13.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189808139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-13
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1898
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Be»«»O,«bübr dur« «, »I, >miadmr«o>, «r'olit tn der hir die nückilie Numiner «r'olit tn der /smwtactwa'U-tieltc. Dlanniur^s. u. in den Nebcminnadmelie :an«wir. ss. u. Zellen v vorm. 8 biss Udr Nachm SannlaoS nur Marien!»:, ss t> >!->/,t UdrMilta,». Anzeioentarif. -ildem riva«. ro vio- Er kamiltennackriditen >c >. de«, so Wt. — Ändwaritae Nuitraie nur aeaen Voraiidbemdluna. veleodMIIer werd m io Pi. bcnikinst. vur Nii-koade cinaeiandter Schriit» lmcke keine Verbindlichkeit. Sernivrechanichlub: 2tn,t I Nr. <> u. Nr. SOS«. Die Dresdner Nachrichien ericheinen ta« lich Moraens. 43. Jahrgang. 3. Klimpert, WzeiiliSMtrMe lS. 8tsts modern« nnd kein« ALL IL0LfSL««:L4n»»VL». tIMv llitr8eliülll, Horitrztrsm 14. VttpStSN. OiV8« »tslw«»«- »«rtk Närlcead« lv- ooictea-V^rtilxvnzr»- " >«7.i»IitLt int in asokso üb«r»II nn Iiadso, reo ^ckorlin- 1'I»kc»t« »ustcodLnpft sind. Telear-Adresse: Nachrichten, Dresden. >. kAmmer, Dresden42, II «mpüsdlt sied der ^selirtsn Uamenrrslt. G Sai^mntte tün I»an««n. — »ee>i«i«ii»kr prompt« MU" Kretin« »«NN. ^>G DM" II «IvIlR«t I»v nini liovlikdsiidrt« ^leutioiten in jeäer I'wisla^n. 4^. Ll. IR«-,»««, 26 Alarlsnfftrnffffv 26 (3 kitknn). Rr.222. MB: Eisenbahnfahrpreise, Wcttin-Bnndesichicßen, Bergsteigen und Höhen- iina, Entsprungene Verbrecher, Gerichtsverhandlungen. Bismarck nnd Bülow. Kriegervereinc. kfti Muthmaßiiche Witterung: Heiter, warm Kriegervereint. an die Wehrkraft seiner Bürger stellt, reicht wesentlich weiter und ! umfaßt auch die Behaglichkeit des Lebens, die bis zu einem an- ^ gemessenen Grade unbedingt den Invaliden mid ihren Hinter- Dle Krlegcrvercinc haben in der letzten Zeit die Aufmerksam-. blicbcnen gewährleistet werden muß. Daran hat es aber bis letzt kc" nach zwei Nichtnngen in Anspruch geiw.nmen, einmal durch 8n7ft'!nuil?den" klbft. 'twtz de?ÄV der mehrfache Fälle von Widerstrebe» der Gcncralvcrsammlnngen gegen patriotischen Presse, trotz der befürwortende» Stimme» im Reichs behördliche Anordnungen, die im staatserhaltenden patriotischen In- ' "" - tcrcsse gegen ungeeignete, namentlich sozialdemokratische Mitglieder getroffen werden mußten, und zum andern durch verschiedene scharfe tage. Ter Deutsche Kriegerbnnd hat seine Stimme im Namen von 1»/s Millionen alter Soldaten um Vcrbessening der Lage der Invaliden erhoben, der Verband Deutscher Kricgsveteranen in ^xipii^ ebenfalls einen weithin hörbaren Ruf um Erlösung Erlasse der Aufsichtsbehörden, die sich gegen daS Eindringen des > „„z hxx materiellen llkvtl, ergehe» lassen, der Reichstag hat noch sozialrcvolntionciren Gifts in den Organismus der Kriegervereinc im März dieses Jahres alle Wünsche der Petenten für berechtigt richteten. Es ist begreiflich, daß alle diese Vorgänge In den national gesinnten Kreisen, die in den Kriegervercincn eine der zuverlässigsten Säulen des vaterländischen Sinnes und der bestehenden Ordnung überhaupt erblicken, mit angespanntem Interesse verfolgt werden und daß man den Ursachen der hervorgetretcne» Erscheinungen auf den Grund zu gehen sucht. alle . erklärt und die Regierung dringend um unverzügliche Abhilfe ge beten: es ist Alles umsonst gewesen. Das ist eine Art von Fiskalisinus, die nicht schars genug vernrtheilt werden kann, weil sie geradezu de» Staat i» Gefahr bringt. Dazu kommt ein weiterer himmelschreiender Ucbeistand. daß die zuständigen Behörden vielsach die alten Soldaten bei der Verfolgung ihrer Jnvalidenansprüche mit einem auffallende» Mangel an Wvhl- . . . . ...... . , ..... , „ ... wollen behandeln. Tritt zu der Aermlichkeit der Unter- Bci einer unbefangenen Prüfung der einschlägigen Verhältniffe! Mtzung auch noch Engherzigkeit bei ihrer Gewährung und Schross- .— - ^...v... .! -irr. heit j„ der Behandlung, so schlägt das vollends dem Fasse den Boden ans und man darf sich in der Tbat nicht kann zunächst nicht geleugnet werden, daß eine gewisse opposi tionellc Stimmung i» den Generalversammlungen an Umfang zu gewinnen scheint. Immer häufiger sind Meldungen des Inhalts zu verzeichnen, daß behördliche Weisungen, die den Ausschluß von sozialdemokratischen oder sonst entschieden reichsseindlichen Mit gliedern (z. B. Welsen) aus Kriegervercincn betreffen, von der Generalversammlung nicht gutgeheißen werden. Auch bei uns i» Sachsen sind ähnliche Erfahrungen nicht ausgeblicben. Im Anschluß daran ist es öfters zu dem demonstrativen Austritt von angesehe nen Vorstandsmitgliedern und zu Auflösungen von Vereinen ge kommen. Daß solche Tinge von den verantwortlichen Behörden nicht unbeachtet bleiben dürfen, sondern strengste Ahndung er heischen, liegt auf der Hand. Hier sind nur rücksichtslose Maß regeln gleich von vornherein, ehe das Uebcl Zeit findet, sich ein zunisten und schleichend zu werden, am Platze. Deshalb dürfen auch die ans diesem Anlaß ergriffenen besonderen Maßnahmen der ungetheilten Zustimmung aller Patrioten sicher sein, so z. B. die Verfügung des Regierungspräsidenten von Puttkamer in Frank furt a. O., daß denjenigen Kriegervereinen, die ihre sozialdemokratischen Gesinnungen huldigenden Mitglieder nicht nusstvßen, das Recht zur Führung der Fahne entzogen bez. ein solcher Verein aufgelöst werden soll. Der Pollen ungehemmten Wirksamkeit derartiger fürsorglicher Anordnungen der Behörden wird leider durch einen Therl der bürgerlichen Presse selbst entgcgengcnrbcitet, und zwar durch jene Organe, die im Drange eines gesinnungstüchtigen Radikalismus kein höheres Behagen kennen, als wenn sie dem bestgehaßten „Militarismus" etwas am Zerige flicken dürfen. Alles, was auch nur entfernt mit militärischer Disciplin zusammenhängt, wirft auf diese Elemente wie ein rothes Tuch auf den Stier, ^ie verlieren jedes patriotische Anstandsgcfühl und geben sogar die einfachsten Grundsätze der politischen Logik Preis, um nur ihr Miithchen an dem Popanz des „Militarismus" kühlen zu können. Sv bietet jene Presse letzt das wahrhaft klägliche Schauspiel, das; sie einer seits feststeüt, es sei unzweifelhaft „eine sozialdemokratische Unter- strömung" in den Kriegervereinc» vorhanden, zugleich aber die von der staatlichen Autorität gegen die drohende Gefahr gerichteten Abwehrmaßrcgcln mit verbissener Wuth benörgelt und bekrittelt Ein solches Treiben ist vom nationalen Standpunkt geradezu ein Skandal. Namentlich die Spielart des württembergischen „bürger lichen" Radikalismus gefällt sich bei der Besprechung des Gegen stands in wahrhaft empörenden Ausschreitungen. Die Presse dieser Richtung ruft förmlich Triumph darüber, daß die alten Krieger ihre» Führern Unbotmäßigkeit beweisen, erklärt freudestrahlend, daß die Kasernen „Brutstätten der Sozialdemokratie" seien und ereifert sich gleichzeitig über das Verbot sozialdemokratischer Schriften in den Kasernen unter dem heuchlerischen Vorgeben, daß die »lugen Soldaten möglichst frühzeitig mit den Lehren der Sozialdemokratie zum Zwecke der Vorbeugung (!) bekannt gemacht werden müßten. Ganz gewiß trägt die Hetzarbcit des bürgerlichen Radikalismus nicht unwesentlich mit dazu bei, daß sich auch schon Steine von dem festen Gefüge der Kriegervereinc loszubröckeln be ginnen unter der Einwirkung einer für de» Boden des Umsturzes vorbereiteten unzufriedenen Stimmung. Es erscheint daher sehr wohl angebracht, daß die leitenden Kreise ihr Augenmerk auch nach dieser Seite hin richten und über dem Kampfe gegen die sozial demokratische Verhetzung nicht die hier lauernden Gefahren uber sehen oder geringschätzen. Indessen — die Sache hat doch auch noch eine Kehrseite, die iebt für einen Theil der einen tieferen Grund zur hetzung von außen her. Das kann keinem Einsichtigen entgehen, der sehe» und höre» will und daS ebenso wohlfeile wie gefährliche Mittel der Vertuschung in einer das Lebensinteresse der Station berührenden Frage ver schmäht. Alle Welt weiß, daß seit Jahrzehnten die alten Soldaten über die Unzulänglichkeit der I nv a l id cn pe ns i o n en geklagt haben, und nicht nur das: auch die jungen Krieger, die im Fnedens- dienste untauglich und theilweise erwerbsunfähig geworden sind, beschweren sich darüber, daß die ihnen gewährten Pensionen sie nicht vor Roth schützen. Das erkennt auch die „Köln. Ztg." au. indem sie rund heraus sagt, cs könne gar nicht zweifelhaft sei», daß unter den alten Soldaten eine tiefe Mißstimmung herrsche über die Behandlung, die man den Invaliden, den Wittwen der Gefallenen rc. habe zu Theil werden lassen. Was nach der bezeichneten Richtung an staatlicher Fürsorge bl- jetzt geleistet worden ist. entspricht nicht nur nicht den bescheiden sten Anforderungen der Gerechtigkeit, sonder» es muß wegen seiner ' »glichen Geringfügigkeit dem Volke in Waffen geradezu die der Verlegen beit In s Gesicht treiben. Nicht dadurch erfüllt tnat seine heilige Pflicht gegen Diejenigen, die in seinem :e ihr kostbarstes Gut. die Gesundheit, dahingcopsert haben, daß er ihnen einige elende Brosamen hinwirft, mit denen sie nur die schreiendste Nothdurft des Lebens zu stillen vermögen. Die Aerpslichtuna! den Boden ans und man dort sich tn wundern, wenn viele alte Soldaten ihrem tiefen inneren Groll durch Hinneigung aus die Seite der sozialdemokratischen Bethörer Ausdruck verleihen. Ja, das obenerwähnte rheinische Blatt, das als Vertreter des rheinischen Großinduslrialismus sich zur Sozial demokratie wie Feuer zum Wasser verhält, giebt sogar ganz un verhohlen sein Erstaunen zu erkennen, daß die vorhandene tiefe Mißstimmung noch nicht viel schärfer zu Tage getreten sei. Daß dies bis jetzt noch nicht geschehen ist. ist lediglich der im Grunde doch immer »och unerschüttcrt gebliebenen Königstrene, Vaterlands liebe und Manneszucht der in ihren heiligsten Rechten gekränkten alten Soldaten zu verdanken. Die leitenden Kreise mögen aber nicht länger die Augen verschließen gegen die thatsächlich bestehende Gefahr, daß die mit Recht unzufriedenen Elemente der Krieger- Vereine bei hartnäckiger Verweigerung ihrer berechtigten Forder ungen schließlich doch einmal ganz in das Lager der umsturzpartci getrieben werden könnten. Die Verhältnisse liegen schon heute recht bedenklich in dieser Beziehung und darum ergeht an die ver antwortlichen Stellen noch einmal der dringende Mahnruf: „Helft de» Invaliden und de» Wittwen und Waisen der gefallenen Krieger in einer Weise, die des Deutsche» Reiches würdig ist, helft ausgiebig und gründlich, ehe cs zu spät ist!" Fernschreib- unv Fcrnsvrech-Berichte vom 12. August. Berlin. Der Kaiser wird am 2ft d. M. aus dem Große» Sand bei Mainz eine Parade über die Mainzer und Darmitädter Garnisonen abhalten und dann mit dem Großhcrzog von Hessen an der Spitze der Truppen in Mainz einziehen. Ter „Hannöve- rische Anzeiger" meldet: Tie 87. Division, welche anläßlich der Kaisermnnöver formirt worden ist. erhält als Kommandanten den Generalmajor v. Blnmenthal nnd die tZ8. Division den Erbgroß herzog von Oldenburg Die Kavallcricdivision ft erhält den General v. Lange als Kommandeur. - Die Deutsche Landwirth- schafts-Gesellschait hält ihre diesjährigen Herbstsitznngen in der Woche vom lft bis )ö. Oktober ab. — Der Oberbürgermeister von Berlin, Zelle, hat sich heute vom Magistrat verabschiedet. Er geht auf Urlaub nnd kehrt von diesem auf seinen Posten nicht wieder zurück. — Aus Ehrisiiania wird gemeldet, daß ein deutscher Tourist. Namens Kramer aus Berlin, gestern Nacht bei Ersteig ung des Berges Gausta in Telemarken vernnglückt ist. Er war mit einem Kamerade» ohne Führer ausgeftiegcn. Nach zwei Tage lange» Nachforschungen wurde die Leiche endlich gefunden. * M ü n ch e n. Die Trauerscicr für den Fürsten Bismarck auf dem Königsplatze vor den prächtige» Propiiläen »ahm einen über aus weihevollen Verlaus Zn Danseiiden hatten sich Einheimische und Fremde, Vertreter der Behörden nnd Vereine eingefnnden. Mehrere Prinzen des königliche» Hauses und Vertreter der Diplo matie waren anwesend. Vor dem ausgebauteii Sarkophag wurden unter den Klängen eines Trauermarsches Kränze nicdergelegt. Am Schlüsse der Feier wurde von Tausenden gemeinsam „Die Wacht am Rhein" gelungen. Flensburg. Die Fcrien-Strafkammcr vcrurtheilte den früheren Kassirer der Flensburger Vvlksbank Christian Petersen, der im Jahre 1892 von hier geflüchtet war. später in Kopenhagen ergriffen wurde und dort wegen Verbrechens gegen das Leben eine 8jährige Zuchthausstrafe verbüßte, wegen Wechselfälschung und mehrfachen Betrugs zu 3 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsvcrliist. Posen. Der General-Inspekteur der 2. Armee-Inspektion Prinz Georg von Sachsen trifft am 28. August zur Trnppen- besichtigung hier rin. Der Prinz wird bei dem kommandirenden General v. BomSdorff Wohnung nehmen. Von hier reist der Prinz zur Besichtigung des 6. Armeekorps »ach Schlesien. * Ulm. Der Dachstuhl des neuen Postgedäudes ist abge brannt. Das Gebäude wurde stark beschädigt. Der Brand brach Abends '/«8 Uhr aus. Vermuthlicb wurde derselbe dadurch veran laßt. daß Arbeiter die Löthpfanne brennend stehen ließen. Lämnit- liche Telephonleitungen sind unterbrochen. Wien. Baron Banffh begiebt sich heute Abend nach Ischl, wo er ein bis zwei Tage verbleiben wird. Graf Thun ist bereits dort cingetrosfe» nnd wurde vom Kaiser empfangen. Banffp wird in Ischl de» Standpunkt des ungarischen KabinetS vertreten. Sollte er mit seiner Ansicht nicht durchdringen, so wird er, wie angenvminen wird, sofort seine Demission einreichen. Man hofft ledoch. daß ein Ausgleich gefunden werde. Wien. Wie ans Bozen gemeldet wird, ist die Nachricht von seiner .... . in . tscherö, wo es photographische Auf nahmen machte, von einem «teinschlag erfaßt, der von kurz vorauSgchenden Personen verursacht worden sein soll. Die Ver letzungen des Ehepaares sind nicht gefährlich. Paris. Die Anklngekammer fällte heute die Entscheidung über die von dem Untersuchungsrichter Bertulus getroffene Ver sügnng, gegen Esterliazn und Madame Pans Anklage zu erheben 'g. gegr Urthcil lautete dahin, daß dieselben nicht vor die Geschworenen ' nderu sofort in F des modernen Staates, der so enorme Anforderungen l verwiesen werde» könnten, sondern sofort in Freiheit zu setzen seien. Sonnabend, 13. August 1898. Rom. Der Zustand des Papstes ist unverändert. Die Schwäche ist kaum zu beheben. Die geringste Uebertretung der ärztlichen Vorschriften könnte verhängnißvoll werden * No m. Der Papst, dessen Befinden ein gutes ist. erhob sich früh 9 Uhr. hatte eine halbstündige Besprechung mit dem Leibarzt, empfing sodann Rampolla. den Assessor der Jnauisition-Konarcga- tivn Sennari und den Erzbi Hof von New Orleans. Nachmittags empfing der Papst mehrere andere Persönlichkeiten. Madrid. Die Regierung hat dem französischen Minister des Auswärtigen wissen lassen, daß sie den Wortlaut des von Seite» der Vereinigten Staaten entworfenen Friedensprotokolls annehme. Sie werde an die französische Regierung die Bitte richten, an den Botschafter in Washington, Cambon. die Voll macht gelangen zu lassen, die ü<» zur Unterzeichnung des Protokolls, entsprechend dem von Mac K'.nlep ausdrücklich gestell te» Ersuchen, ermächtigen soll. Dem Vernehme» nach wird der spanische Botschafter in Paris den Vorsitz unter den spanischen Mitgliedern der Friedcnskommiision führen. Spanien wünscht auf dem ganzen Philippinen-Archipe! seine Oberhoheit aufrecht er halten zu sehen nnd will dort weitgehende Reformen in politischer nnd administrativciHinsicht gewähren. Wie verlautet, werden die Evrtes nun zur Genchmigiing des Jriedensvertrags zusammen treten. — Ter „Liberal" spricht seine lebhafte Freude über das Ende des Krieges aus nnd sagt, der Besitz Spaniens in Amerika sei vollständig verloren. Tie Ereignisse der letzten drei Jahre würden ans der Geschichte Spaniens schwer lasten. — Die auf rührerische Bande in der Provinz Eastellon hat sich, nachdem sie einige Schüsse mit den sie verfolgenden Gendarmen gewechselt halte, in das Atalapas-Gebirgc geflüchtet. London. Unterhaus. Griffith richtete die Anfrage an die Regierung, ob irgend ein Theil Marokkos von Frankreich oder Dcntichlnnd als wczicll unter deren Einfluß stehend rcklamirt worden sei und ob die Regierung um die Anerkennung einer sran- zösischcn oder deutschen Einfluwphäre in Marokko angegangen worden sei. Der erste Lord des Schatzes Balfour erwiderte, es sei ihm kein solcher Bericht zu Ohren gekommen, wie ihn der Frage steller in dem zweiten Theile seiner Anfrage erwähnt habe. London. Unterbaus Warten frag: an. ob die Regierung i ihren Einfluß in Peking geltend machen wolle, um die Ratifirir- nng der Konzession für die Pekiiig-Hankan-Eisenbakn zu Gunsten fremder Regierungen oder Snndikate z» verhindern und ob die Regierung behufs Sicherung der Ncutralisiruiig dieser Bahn ihren Bau durch die chinesische Regierung erleichtern und nölhigen Falls eine Anleihe sift dieselbe garantiren wolle. Balionr erwidert, er könne die verlangten Zusage» nicht machen. Lowles fragt an, ob die Regierung, wenn die von französischen oder delgischcn Snndikaten bereits erworbenen Eisenbahn-Konzessionen im Vangtl'e- Tbale von englischen Kapitalisten angekanst nnd ausgcbeutet würden, diele Gesellschaften unterstützen werde. Balfour erklärt, jedes legitime Handelsunternehmen in China werde seitens der Regierung Unterslütznng erhalten. Darauf wird die dritte Lesung der Appropriationsbill »»genommen. Ter Schluß des Parlaments ^ erfolgte halb 8 Uhr Nachmittags. In der Thronrede heißt es: ..Meine Beziehungen zu den anderen Mächten sind svrtdanernd irenndliche. Mit tiefsten Bekümmernissen habe ich die Feindselig keiten zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten wahr genommen, zwei Nationen, mit welchen mein Reich durch viele Bande der Zuneigung und der Uebcrlicferiing verbunden ist. Die vor Kurzem eröffncten Bcrhandlnnge» geben guten Grund zu der Hoffnung, daß dieser beklagenswcrthc Kamps rasch durch den Abschluß eines ehrenvolle» dauerhaften Friedens zu Ende gebracht werde. Die Beranderungen, welche i» den territorialen Bezieh ungen anderer Mächte zu dem chinesischen Reich stattgcfundeir haben, veranlaßten mich. Vereinbarungen abzuschließen, nach welchen der Hasen Wei-hai-wei und gewisse, an meine Kolonie Hongkong anstoßende Oertlichkeiten mir von dem Kaiser von China verpachtet wurden. Ich hoffe, daß diese Vereinbarungen zur Auftechterhaltnng seiner Unabhängigkeit nnd der Sicherheit seines Reiches führen lind der Entwickelung eines ausgedehnten Handels zwilchen den Völkern Großbritanniens und Chinas förderlich sein werden." Tie Thronrede erwähnt dann die Ränmnng Thessaliens und das mit Frankreich abgeschlossene Kongo-Abkommen. Die selbe dankt schließlich dem Unterhaus für die weitgehende Bewilligung der Mittel zur Bcrtheidigung des Reiches und be merkt dazu, die verlangten Opfer seien schwer, aber nicht größer, als die Anforderungen der gegenwärtigen Zeit sic erheischten. * Belgrad. Die Snipschtina nahm das Budget für 1899 an; dieselbe wird Svniitag geschlossen. New-Bork. Ans Santiago wird gemeldet, Garcia habe angcdentet, daß er den Wunsch habe, sich lein Vorbaben betr. den Abbruch der B«ichii»gen zn der amerikanischen Armee nochmals zu überlegen. Er erbiete sich jetzt, Führer für die^Erpedition am Portorico zu stellen. — Die Civilverwaltung in Santiago ist jetzt völlig abgeschafft worden. — Aus Hongkong wird tclcgravhjrr, die philippinische Junta habe dem amerikanischen Konsul Wildmcm öffentlich mitgctheilt, ihr einziger Wunsch sei die Annektirnng der Philippinen durch Amerika. * Washington. Heute Nachmittag >/-1 Uhr erhielt der französische Botschafter Cambon von der spanischen Regierung ein Telegramm, durch welches er die unbeschränkte Vollmacht erhält, das Friedcnsprotokoll zu unterzeichnen. Washington. Das Protokoll über die Friedensbeding ungen wurde henke Nachmittag im Weißen Hause unterzeichnet. Die Berliner Börse war auch heute fest, aber sehr still. Die politischen Meldungen bliebe» ohne Einfluß. Die Nachrichten von einer Erhöhung der Eisenpreise in Berlin veranlaßten für Hüttenwerthe Preisbesserungen. Banken gcichäftslos, Kreditaktien und Deutsche Bank fest, Berliner Handelsgesellschaft und Dresdner Bank nachgebend. Von Bergwerken erfreuten sich Hüttenwerthe lebhafter Nachfrage bei steigenoen Kursen; auch Kohlenaktien fest. Von Eisenbahnen heimische vernachlässigt, Amerikaner und Trans vaal etwas schwächer. Fremde Renten matter. Spanier auf Realisationen gedrückt. Jndustriepapierc ziemlich fest- Der Schluß der Börse war still. Privatdiskont 8'/« Prozent. — Loco- Spiritus still und unverändert, Termine etwas schwächer. Im Getreide- Verkehr behauptete sich die feste Haltung. Am Frühmarkt wie im Mittagsverkehr herrschte ziemlich rege Nach frage bei knappem Angebot. Stimulirend wirkten die höheren Notirnngen von Paris und Amerika, sowie das Gerücht, daß der neue Roggen ans Posen and Schlesien in der Hnnpffache nach den Konsilmge^endcn^ in^ Sachsen :c., unter Umgehung des Berliner L sr ,eS gehen soll. Weizen und Roggen zogen bei?iillem Geschäft >k. an. Hafer behauptet. Nach Ermittelung der Central-
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