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Dresdner Journal : 08.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185309080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-08
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 08.09.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. .V 208. Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de- Sonntag- täglich Abends und ist durch aNe Postanftalten zu beziehen. Donnerstag, den 8. September. Preis für da- Vierteljahr tH Thaler. Insertion«»Gebühren für de» Raum einer gespaltenen Zeile l Neugroschen. 18S3 Amtlicher Lheil. Dresden, 2. September. Se. Majestät der König haben auf Antrag AllerhöchstJhreS KriegS-MinisteriumS, die Entfernung deS Leutnant« Frank, von der Brigade reitender Artillerie, aus der Armee, unter Enthebung de« Offiziers-Charakters, anzubefehlen geruhet. Dresden, 7. September. Se. Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist gestern Mittag hier ein- getroffen und in dem Garten-Palais Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Johann abgetreten. Höchstderselbe hat Sich Nachmittag in daS Königliche Sommerhoflager nach Pill nitz begeben und ist von da gestern Abend nach Wien ab- gereist. Se. Königliche Hoheit der Prinz Albert ist heule früh von Wien wieder hier eingetroffen. Nichtamtlicher Lheil. Aebersicht. Tagesgeschichte. Tel, graphischeDepescheausTriest. — Wien: Der Kaiser zurückgekehrt. Hohe Gäste in Schönbrunn. Manöver. Hoftrauer. Die Eisenbahn bauten. Ein Cholerafall. — Berlin: Die großen Ma növer bei Merseburg. Die Mecklenburgische Truppen division erwartet. Der Jahreslag der Schlacht bei Den- ncwitz. — Stuttgart: Rückkehr der Königin. — Ko- burg: Die Hauptversammlung deS Gustav-Adolf-Vereins. — Paris: DaS neue Hotel deS Ministeriums des Aus wärtigen. Minister Magne. Die Manövers im Lager von Satory. Die Koßtaangelegenheit. Die Kornschiff fahrt auf den Staatsflüssen freigegeben. — Brüssel: Hofnachricht. Ordensverleihungen. — Haag: Herr Lig- thenveldt zurückgekehrt. — London: Die Reise der Königin. Ankunft der Königin Christine von Spanien. Die Flotten in der Besikabai. — Madrid: Die Times verboten. — Bujukdere: Die russisch-türkische Diffe renz. — New-Aork: Gesandtenwechsel bei der Pforte. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Vermischtes- — ^Chemnitz: Mangel an Bauhandwer- kern und Gesellen. — Meerane: DaS Seifert'sche - Examen. Der Bau eine- Stadtkrankenhauses projeclirt. — Aus dem Pauenschen Grunde: Knappschaftsfest. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börfennachrichten. Tage-geschichte. Telegraphische Depeschen. Triest, Mittwoch, den 7. September. AuS Konstan tinopel sind heute Nachrichten vom 27. August eingetroffen. Sie melden keine Veränderung. Die Truppensendungen nach Varna dauern fort. Eine holländische Flottille wurde in Smyrna erwartet. Wien, 5. September. (W. Bl.) Se. Maj. der Kaiser ist gestern (Sonntag) früh 2 Uhr nach längerer Abwesen heit im besten Wohlsein über St. Pölten und Siegharts kirchen von Linz in Schönbrunn eingetroffen. — Seit längerer Zeil war Schönbrunn nicht so zahlreich besucht als gestern. Alle Räume des großen schattigen Parkes waren mit Spaziergängern angefüllt. Se. Maj. der Kaiser wurde bei jedesmaligem Erscheinen mit Enthusiasmus be grüßt. — Ihre Maj. die Kaiserin Maria Anna ist heule Abend auf der Durchreise von Italien nach Prag in Schön brunn eingetroffen. — Se. königl. Hoheit Prinz Albert von Sachsen hat, dem Wunsche Sr. Majestät de« Kaisers entsprechend, heute den Aufenthalt im k. k. Lustschlosse zu Schönbrunn genommen und das Hotel „Munsch", wo Höchst- derseibe abqestiegcn war, verlassen. — Heute früh 7 Uhr fand am Schmelzer Exercierplatze rin großes Manöver in Gegen wart Sr. Maj. des Kaisers statt. Zuerst manövrirte im Feuer das Infanterieregiment Fürst v. Schwarzenberg, dann das Kürassierregiment Graf Hardegg. Im Gefolge Sc. Maj. deS Kaisers befanden sich Ihre königl. Hoheiten Prinz Albert von Sachsen und dec gestern in Schönbrunn einge troffene Prinz Ludwig, Herzog in Baiern, und die sämmt- lichen hier anwesenden Erzherzoge. — Ihre k. k. Hoheiten die Erzherzoge Karl Ludwig, Leopold, Ernst, Sigismund, Rainer, Albrecht, Karl Ferdinand Wilhelm und Joseph werden Se. Maj. den Kaiser in daS große militärische Uebungslager nach Olmütz begleiten. Folgende Truppen körper haben bereits den Marschbefehl dahin für die nächste Woche erhalten: Die Brigade Colo des zweiten Armee korps, die Brigade Nostiz, die Brigade Degenfeld. Der Herr General der Cavallerie und Commandant der ersten Armee, Graf v. Wratislaw, welcher das Oberkommando im Uebungslager führen wird, begiebt sich Ende dieser Woche dahin. So viel bis jetzt verlautet, wird sich Se. Majestät der Kaiser am 13. d. M. nach Olmütz begeben. — (W. Zlg.) Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre königl. Hoheit Maria Karolina Amalia, Prin zessin von Schweden, die Hoftrauer von heute angefangen durch sechszehn Tage mit einer Abwechselung und zwar die ersten acht Tage die liefe, dann die letzten acht Tage die mindere Trauer getragen werden. -4- TtZien, 5. September. Im Ministerium des Han del- werden gegenwärtig Bcratbungen über lene Linien in der Monarchie gepflogen, welche künftighin noN als StaalS- eisenbahnen erklärt werden sollen. ES strht vWe Maßregel mit jenem bereits von mir gemeldeten BeschRsse in Ver bindung, daß man die Scitenbahnen nun der MivaC^ustrie anheimgeben will, waS ohne Zweifel zu einem VrschM Aus baue der Verzweigungen des Eisenbahnnetzes beilrageN» wird, ! ohne die Kräfte des Staates in einem so bedeutenden Grade, wie dies bis jetzt geschehen, in Anspruch zu nehmen. Leider stehen die Erträgnisse der Staatseisenbahncn noch immer in einem ungenügenden Verhältnisse zu den auf ihre Her stellung und auf ihren Betrieb verwendeten Summen, und was die so ungemein kostspielige Strecke über den Sem mering betrifft, so ist es wohl eine ausgemachte Sache, daß dieselbe selbst unter den günstigsten VerkehcSverhält- nissen ein Ertcägniß nicht abwerfen wird, welches der auf sie verwendeten Bausumme entspricht. Im Laufe des gegenwärtigen Jahres haben sich überhaupt die Einnahmen der im Betriebe stehenden Slaatseisenbahnen vermindert, eine Erscheinung, die nicht blos in Beziehung auf diese Finanzquelle betrübend ist, sondern im Allgemeinen eine Abnahme des Verkehrs und der Industrie darthut. Man mißt dieselbe der herrschenden Theuerung, namentlich der Lebensmittel bei, welche die Bevölkerung zu immer größerer Sparsamkeit nöthigt und in Allem, was Luxus heißt, be schränkt. Das Uebel wird jedoch, wir wollen es hoffen, nur vorübergehend sein, und die Regierung läßt sich auch nicht dadurch beirren, den großen Plan beharrlich zu ver folgen, wodurch daS Kaiserreich in wenigen Jahren schon in allen Hauptrichtungen mit Eisenbahnen durchkreuzt sein wird. Die größte Thäligkeit im Baue derselben herrscht gegenwärtig in Ungarn. Noch Heuer wird die Strecke von Czegled nach Szegedin in fahrbaren Stand gesetzt sein; dasselbe war hinsichtlich der Szolnok-Debreczinrr Bahn bean tragt, allein die so ungemein schwierigen Terrainverhältnisse bei Ueberschreitung der Theiß, wo der Brückenbau in den Sümpfen große Hindernisse findet, werden die Vollendung derselben erst im kommenden Jahre gestatten. — Leider zeigt sich auch bei uns die Cholera, wenn auch nur ver einzelt. So ist nach einer amtlichen Anzeige ein MithauS- eiqenthümer in der Stadt, namens Reinhard Frauer, 28 Jahre alt, vorgestern nach lOstündigem Leiden an dieser Krankheit gestorben. Berlin, 6. September. (St. A.) Während der großen Truppenmanöver in dec Provinz Sachsen wird Se. Maj. der König bis zum 7. d. M. in dem königlichen Schlosse zu Merseburg sein Hoflager aufschlagen, wo auch zur Auf nahme Ihrer königlichen Hoheiten deS Herzogs von Cam bridge und des Prinzen Karl von Baiern die nöthigen Appartements eingerichtet sind. Ebendaselbst waren auch zur Aufnahme Sr. kaisecl. Hoheit deS Erzherzogs Leopold von Oesterreich die erforderlichen Einrichtungen getroffen'; Höchstderselbe ist aber nach den neuesten Nachrichten für jetzt noch verhindert, an den diesseitigen großen Manöver» Theil zu nehmen. Se. königl. Hoheit der Prinz von Preu ßen, sowie Ihre königl. Hoheiten die Prinzen Karl und Adalbert werden wahrend der Dauer des Aufenthaltes Sr. Majestät die Stadt Merseburg mit ihrer Gegenwart beehren, und von auswärtigen regierenden Häuptern Se. königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar und Se. Hoh. der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha. Der Letztere, welcher zu den Manöver» des 4. Armeecorps das Commando einer Cavalleriebrigade übernommen hat und aus dieser Ver anlassung bereits am 31. August in Lauchstädt eingetroffen war, wo ec zwei Tage residirte, hat bereits seit dem 2. Sep tember seinen Aufenthalt in Merseburg genommen. Außerdem befinden sich daselbst seit dem 2. September die Stäbe dec 7. Division, du 7. rrt. 2n- fanteriebrigade, sowie deS 4. ArtillerieregimentS, und als Besatzung sind für die nächsten Tage 2 Escadrons nebst Stab des 10. Husacenregimenls und das 1. Füsilierbataillon deS 27. Infanterieregiments dort einquartirt. — (Z.) Am 9. d. M. trifft die großherzoglich mecklen- burg-schwerinsche Division zur Theilnahme an den Herbst- manövern des Garde- und 3. Armeekorps hier ein. Die Truppen erhalten hier und in der Umgegend Quartiere auf einen Tag und marschiren am 10. d. M. mit den Trup pen deS GardecorpS nach Alt - Landsberg und Vogelsdorf ab. Se. königliche Hoheit der Großherzog von Mecklen burg-Schwerin, welcher dem Manöver beiwohnt, trifft, wie wir hören, am 11. d. M. hier ein und wird im könig lichen Schlosse wohnen. — Heute Nachmittag am Jahres tage der Schlacht bei Dennewitz, fand auf dem in der Hasenhaide belegenen Friedhöfe die 40jährige Todtenfeier der gebliebenen und gestorbenen Kämpfer aus den Jahren 1813, 1814 und 1815 statt. Stuttgart, 3. September. (Schw. M.) Heute Nach mittag ist Ihre Majestät die Königin mit Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Friedrich in erwünschtem Wohlsein von Friedrichshafen wieder hier eingetroffen. -f-s- Kvburg, 5. September. Zu der Hauptversamm lung der Mitglieder des Gustav-Adolf-VereinS haben sich bereits sehr zahlreiche Abgeordnete au« allen Theilen Deutsch- Blüthen und Dornen, rin lyrisch.rpischeS Ztiibild aus dem sechszehnten Jahrhunderi von Weiss. Naumburg bei Bauer und Raspe. Christus - Sagen, Dichtungen, gesammelt und herauSgegcben von Brunolv, Erfurt bei Bartholomäus. Das Noth-Glöcklein unserer Zeit von Moritz Wendt. Neu salza bei Bornvrück. Poetische Kleinigkeiten aus verschiedenen Literaturen ge- sammel« und übertragen von Friedrich Ruperti. Bremen bei Eduard Hampe. Weiß fühlte sich in seinen „Blüihen und Dornen" ver anlaßt, die Romantik und daS Minneleben des Mittelalters wieder poetisch aufzuwärmen und führt unS somit in kleinen lyrischen zu einem Epos verbundenen Gedichten die Liebesgeschichte zwischen einem armen Müllermärchen im ihale, die ehrlich ist und Gemüth hat, und einem stolzen Ritter auf dem Berge, der unehrlich und gemüthloS ist, in möglichst ergreifender Weise vor. Auch wenn Weiß für solche Seniimrntalstoffe mehr Talent hat als er in der Thai besitzt, müßte man doch dem jungen Dichter begreiflich machen, daß eS heutzutage endlich abgeschmackt und ermüdend wird, sich immer noch für einen geharnischten Ritter in Stiefeln und Sporen zu begeistigen, der irgend eine Jungfrau liebt. Die Poeten unserer Zeit sollen flch mit Dem beschäftigen, waS in unserer Zeit wirklich lebt, und daS thun die Ritter par excellence glücklicherweise nicht mehr. Zu den Tagen aber, wo der Namens vetter unser« Dichter-, Christian Weiß, noch seine Lyra stimmte, war ein solches Minnrspirl zwischen dem Burgherrn und irgend Feuilleton. einer Unschuld deS Dorfes noch nicht so ganz der Gegenwart entrückt. DaS zweite kleine Büchlein: „Christus-Saqen", enthält eine Auswahl religiöser Lieder, die sich auf die Geschichte des Mittler beziehen. Wir finden darin verschiedene Namen vertreten, von Langbein's „Spiel am Sabbaih" bis zur Legende vom Kreuz schnabel von Julius Mosen. Das Büchlein ersetzt immerhin eine Lücke unserer Literatur, die vielleicht irgend Jemand empfunden haben dürfte. Abgesehen davon sprechen solche Gedichte jeden falls tiefer und frischer an, wenn sie nicht zusammen, sondern ver- einzelt stehen. „DaS Noih-Glöcklein" ist vom Verfasser Moritz Wendt zum Besten einer Rettungsanstall für verwahrloste Kinder ge läutet worden. Der Inhalt der einzelnen Lieder wurde durchaus für die Erweckung der Religiosität und Moral berechnet. Der Verfasser hat sie ersichtlich mit Liebe aus gutem Herzen gearbeitet unv ihr poetischer Werth kann daher bei einem so edlen Zwecke nicht weiter in Frage kommen. Die kleinen UebersetzungSversuche von Friedrich Ruperti scheiden sich dagegen auS jenen lyrischen Sammlungen auS. Unter Friedrich Schlegel'- Motto: „Kleine Frauen, kleine Lieder, ach man liebt und liebt sie wieder!" geben sie zahlreiche Proben einiger altdeutscher und verschiedener fremder Dichter, unter denen Italiener, Franzosen, Spanier, »Engländer, Amerikaner vertreten sind» in Summa gegen 80 verschiedene Namen. Der Verfasser zeigt gute Sprachkenntniffe und eine gewandte Handhabung deS deutschen VerseS. Ich will seine Behandlungsart hier durch einige satyrische Strophen loben, welche er nach fremden Dichtern präciS und gewandt übertrug. Ein witziger Inhalt wird dabei den Leser weniger ermüden als ein sentimentaler. Loredano (Italiener, geboren 1696). O, Wand'rer, vor dem Weiterschreilen Bleib' still bei diesem Grabe stehen! Bewund're, was du nie gesehen! Hier ruh'n zusammen schon seit langen Zeilen Gattin und Gatt« ohne sich zu streiten. Le Brun (Franzose, geboren 1729). Was sträubst Du Dich bei meinem Kusse? spricht Ein Greis zu einem hübschen Bauermädchen; Du kannst mich küssen ohne Sünde, Kälhchen! Deshalb, antwortet sie, mag ich es nicht! Fontenelle (Franzose, geboren 1657). Den Apfel raubt das Kind dem Kinde, wenn es kann; Das macht, im Kind steckt schon der Mann. Der Mann ficht um ein Nichts und prahlt, wenn er's gewinnt; Das macht, der Mann ist noch ein Kind. Mora (Spanier, geboren 1783). Bon der Heimath und den Seinen Fortgescheucht zu fernen Gauen, Irrte Hans in Sturm und Regen Durch die Wildniß voller Grauen. Pldtzlich sah er hoch am Galgen Hangen zweier Sünder Leichen. Dank dem Himmel, rief er endlich, Wieder doch von Bildung Zeichen! Lrmierre (Franzose, geboren I72l). Wenn uns ein Fieber mächtig überfällt, ' Daan ist der Menschenkbrper wie ein Kampfplatz,
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