Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-08
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
56. Jahrgang, 316. r-. Bezugs-Vrbützr »terleltilhrl. für Dre», »en det ILgllch zwei, maliger Zulraaung <»n Lonn- und Monlagei» nur einmal; 2,INI M, »ur<> auaaxiriig» Nom. mDonäre bi» 2,LU M. Bei einmaliger Zu- Iteliung durch die Post !>M.<ohne»eIleUg->d,. Die den Lesern von Dresden u. Umgebung om Zuge vorder zu- g-ÜeUlen Adend Au». gaben erhallen die au»- wilrtiaen Bezieher mit der Morgen'Au«ge>de zvlomme» zugelleUi. Nachdruck nur mii beul. licher Quellenangabe ^Dr«»d. Nachr."» zu. Zig. — Unverlangt- anuskrt»«« werden nicht aufbewahrl. relegramm-Adressc: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 2«»« . »««I. Mittwoch, 8. November 1911. Druck uni» Verlag von Licpsch L Rcichardt in Dresden. » v Ilonlon L psMsiilIlW.I!o!ii>si'iiiiismZ.iisI>e!eIiIoml?sm. II I IlllllllZI m IIII.- Orvsse Lus«aiii in t>o«2iie1or > S>»i»m«, ,o»i, lloicii.ei.rn »ür lall, dtanci pa»,«nci. Var Voet.il .in.r 6<>illt«iae >»t, ckaas »i« sicii «aibat Kai jaiir.iang.m L.drsuall niciit -ssgon »vrtsNvt. N.psrstur.n prompt unet dMiast iiM . Le-rnspreodvr 1LH2. W> Anzeigen-Darts. Annahme von Ankün- dlgungen di» nachm. 2 Uhr. Lanniag» nur Maricnhrage 2b von I I bi» >/,i Uhr. Die einipaliige Grundren te». » Silben» 2u Pf , Aanriiirn llachlichien au» Dresden 20 Pf.! Geschäfls Anzeigen auf der Prioalieite Zeile MPs.; die zweijpaliige Zeile aDertseile «NPf. — In Nummer» noch Sonn » ff«irrlagen die einjvollige Grund, zeiie 2NPi.,aufPrtoai. seile i» Pf . ffamiUen. fiiochrichlen n. Dre»de« die Grundzeile 2L Pf — 2Iu»u>llriigc Auslrilge nur gegen !!Iorau»be- zahlung. — Jede» Be- legbiall kostel lii Pf. adnutrt. Umtauaok inn.rll.id 14 M ciegritnetol lii Hauptgeschäfts st rlle: Mnricnstraße 3K 4t>. Louävurm mit 8ovt evint in /iilcr» 2 »mntriz «uU». liitnr,, vitr1ilt»«:dnio<.Idt'litIf'H l'uiv-r, <iu> um t» Hlu'i-n- >u,st ^z^zlhvkii'Mtti' t>oft« ilitrt. t.l! Ni . « tu «'!/! Xiu " «-« Ut mit H>in^i''>ML 2.Ü0 Hl.. tÜD Klnct^r l.kD Hs., KUin,«-neliuiz; von 2,7ü Hl. kx-L. 1.75» Hl. knuilcn. V.ki^tUtll.: Dokriun. Ontnu1«.-ru . 10. s»,i,lx li.i k, urnw. 8td»lto!. .'tÜ, liieiu. L<). Ir» 4i» »skr gooignots» Weliinuetibs^esetisnk xlltutandiwgs-LpParrtt«. ^/>e///7F ^ O/'oe/re/', //. 61a8vx/^i»bri js.clvr ^>'1 »iig elev sivklvuteuiiiztou OtnnbüNsn üs» In- uirei Zustsnelss ompkoblen in leiotilislligsi' ^ursvslck :: Iti'nigl. AU<>,». UiUl. Ml L Lotill, Ink. Liedsrä LUiI. Ueumsrlrt 11. ferngpreclier 1277. Vfaisenksusgti'. 18. HfsnllkliiisliZ-klni'ieillliligeli fertigt nucli ui^enen be- wLiirten sVsoäellen in solicier Isclimännisclier >Vei8e 6 srl ^Veaüsekuedr — Ltsblisremeat Al'llVllli'ilM U. ALIv eiNc^e Lose^. Mutmaßliche Witterung: Wolkig, mild Die Zweite >l ammerd e sLandtag S hielt gestern abend ihre erste össentliche PrälimlNarsihilug ab. Heute vormittag tt Uhr erfolgt die Präsidentenwahl. Ter Reichstag begann gestern die erste Lesung des Handelsvertrages mit a p a n. Zum Staatssekretär des N e i ch s k o 1 o n i a l a m t c ö wird Freiherr v. R e ch e u berg ernannt werde». Tie spanische Regierung gedenkt, vorläufig nicht ihre Zustimmung zum deutsch-französischen Maroktoabko m m e n z» erteilen. Die Telegiertenveriammlung des .'Z e n t r a l v e r-' bandeS Deutsch e r Z n d » st rieller hält gegen wärtig in Berlin ehre Sitzungen ab- ,fn H v h c ii i a l z a sl ü r z t e ein H a n S zur Hälfte ein. die Bewohner konnten sich in Sicherheit bringe». Bei einer <»a S c r p l o s i o u in Schwäbisch- <NMünd wurden drei Löhne des Fabrikanten Ziegler getötet. Me die italienischen Flieger sestgestellt habe», mar schieren 2 0N00 Araber gegen Tripolis. vethmann-fiollweg. Mehr als zwei Fahre führt Theobald von Bcthmann- Hollweg das Steuer des Reiches, schwierige Situationen bat er Überstunde», heute aber ichlägt seine schwerste Stunde. Heule soll er Rechenschaft ablcgcn von dem Tage von Zlgadir. Wir werden sehe», was er anziniihre» hat z» seiner Recirtsertigiing, wir fürchten nur, der heutige Tag wird ein ilien -ti,-r sür ihn werden. Eine eigenartige Persönlichkeit bleibt dieser sünsie Kanzler. Zunächst glaubte man in ihm nur den Platz halter für de» kommenden Mann zu sehen, die „Wissenden" in Berlin sagte» es jedem mit vielsagendem Achselzucken, sie lanntcn bereits den Nachfolger, iviifiien ihn genau mit Namen zu nennen, aber sie täuschte» sich. Bclhmann-Hvll- weg blieb, und mit der ihm eigenen Zähigkeit suchte er aus den Trümmern wieder aufzubaiicn. t>s war ein schwerer Anfang für ihn, er stand allein aus weiter Flur. Die Parteien standen ihm ziemlich ablehnend gegenüber, die Linke witterte in ihm den Bertraiiensinaiin der Konser vativen und des Zentrums, die Rechte vergas; ihm seine Zurückhaltung während der Ltcnerhctzc nicht, dem Zen trum war er io wie io nicht besonders snmpathisch, aber trotz alledem gelang es ihm, große Ausgaben zu be wältigen. Er nahm die Minoritäten ohne jegliches Be denke», er verschmähte sogar die Hilfe der Sozialdemo kratie nicht, und aus diese Weise erledigte er in der Tat wichtige Gesetze. Wohl sein größter Erfolg war die RcichSver- s i ch e r n n g s o r d n u n g. Mit Hilse einer kvnservativ- nationallibcral-klerikalen Mehrheit brachte er dieses Ge setz zustande, und er bewies damit, daß er nicht der Kanzler des „schwarz-blauen" Blockes war. TaS trat noch weit mehr zutage bei der r e i ch S l ä n d i s ch c n Verfas st» n g s v o r l a g e. Hier verhielt sich die Rechte durch aus ablehnend, es kam zu heftigen Zusammenstöße», aber der Kanzler ließ sich nicht »mstimmcn, er machte mit kleri- lal-ltberal-sozialdemokratischcr Hilfe die Vorlage zum Ge setz. Das war von seinem Standpunkte a»S der zweite große Erfolg. Tie zwei Jahre seiner Kanzlerschaft sind also nicht fruchtlos verlausen. Trotzdem steht der Kanzler heute noch ebenso allein wie am Anfang seiner Tätigkeit. ES ist merkwürdig, noch heute weiß niemand genau an.',»geben, wohin der Kanzler steuert. Bethmann-Hollweg steht über de» Parteien: das ist an und für sich gewist löblich und notwendig, kein deutscher Reichskanzler kann anSgesprochener Parteimann sein. Aber ieder Kanzler hat bisher stets eine feste nationale Gefolgschaft gehabt. Die Signatur der nationalen Meinuna Bethmann-Hollweg gegenüber ist dagegen frostiges Mißtraue». Nicht, als ob man Zweifel hegt an der nationalen Gesinnung deS Kanzlers, aber ma» hat das Gefühl, dieser Mann wird niemals einen großen Augenblick z» nutze» verstehen. Man steht in ihm den verkörperten Bureautratc», aber zum Kanzler verlangt das deutsche Vvlk einen Mann von Fleisch und Blut, eine F tt h rcrnat» r. Man hat auch allen Grund, mißtrauisch zu sei». ES hat in weiten Kreisen unseres Volkes lebhaftes Befremden «Kanzler. Bewal,ehesten sich die auch von uns Miedergegebc hervorgerusen, daß der Kanzler die reichsländische Vcr- fassniigsvorlage mit sozialistischer Hilfe gegen die Rechte dnrchgeürückt hat. Eine derartige Frage von nationaler Bedeutung durfte nur unter Zustimmung aller nationalen Parteien gelöst werde». Ter Kanzler aber nahm die Mehr heit, wie sie sich bildete, und unternahm damit ein Experi ment, das dem Deutschen Reiche einmal teuer zu stehe» lommen lan». Er hat jetzt die Quittung erhalte». Die Wahlen in Elsaß-Lothringen haben eine französisch ge sinnte chauvinistische Mehrheit im rcichslündischen Land tag ergeben, »nd die „deutschfreundliche" Minderheit be steht zur Hälfte noch ans Sozialdemokraten. So haben die Elsaß-Lothringer ihre politische Reise beglaubigt. Die Wnnderivirkung, die sich der Kanzler von der Verleihung des Rcichstagsivahlrcchts an Elsaß-Lothringen versprochen hat. besteht also in einer klerikal sranzösiichen Landtags- mehrheit, die die Einführung des obligatorischen französi schen Unterrichts auf ihre -Fahne geschrieben hat. Wir werden bald das Schauspiel mit anschen müssen, wie iinsere Wesimart vor den Augen des deutschen Volkes fran zösiert wird. Das ist der erste „Erfolg" Bcthmann-Holl- wegscher Versöhnungspolitik. Ter zweite „Erfolg" ist der Kurswechsel in der preußischen Polenpolitik. T-as „uungnam r.-irarimm" des Kanzlers ist allmählich Stoss sür die Witz blätter geworden: der ehemalige Zentrnmsfeind Schor lenicr, der längst seinen Frieden mit denen um Bachem gemacht hat, will den Freunden seiner neuen Freunde nicht wehe tu», darum mußte Herr von Waldow gehen, der wackere poscnsche Qberpräsidcnt, darum verschwand das Enteignungsgesetz in der Versenkung. Es mag dahin gestellt sein, ob dem Kanzler dieser Kurswechsel wirklich besonders snmpathisch ist, aber die Verantwortung trifft ihn doch. Wäre er anderer Meinung als der preußische Landwirtschastsininister, so hätte es ihm doch ein leichtes sein müssen, die „untergeordnete Behörde" seinem Willen zu »ntermerfen. Andernfalls hätte Herr von Schorlciner gehe» müsse»: siehe Lindegnist. Man wird jeden deutschen Reichskanzler und preußi sche» Ministerpräsidenten danach beurteilen können, wie er sich zu den deutschfeindlichen Volksteilen im, Deutschen Reiche stellt. Glaubt er. die Pole», Dänen und französier te» Elsaß-Lothringer durch Entgegenkommen versöhnen z» könne», io verrät das eine» Mangel an politischer Einsicht, der ihn zur Verwaltung seines Amtes unfähig macht. Ein leitender deutscher Staatsmann muß realpolitisch denken und dementsprechend handeln, und wenn gerade in der Frage der Polenpolitik eine etwa hnndcrtsährige Vergangenheit dem heutigen Staatsmann keine Lehren geben kann, dann muß man an diesem Manne verzweiseln. Ter Kanzler fühlt sicher die Unmöglichkeit der Versöhnnngspolitik den Polen gegenüber, aber zu einem Entschluß kann er sich nicht anfrasfen. Dteier Mangel an Entschlossenheit ist Bethmann-Holl- wcgs Verhängnis. Seine Erfolge sind Scheinerfolge, ledig lich die Rcichsvcrsickeriingsordnnng bleibt. Seine innere Politik war ohne große Prinzipien, er opferte Reichsintcr- essen und Interessen Preußens einer inarklvscn Ver- söhntingspoliiil. ihm fehlt der große nationale Schwung der Seele, er ist keine Führernatiir. Kompromisse sind im politischen Leben nokwendig, aber es gibt Momente, die ein erlösendes Wort, eine befreiende Tat verlangen. Wohin der Kanzler blickt, findet er Mißtraue», selbst die Parteien, die ihn zu stützen suchen, tun das nur aus Opportumtäts- gründe», im Grunde trennt sie „eine Welt" von ihm, »ach dem Ausspruch eines bekannten Parteiführers. Vctlnnann- Hvlliveg ist einsam geblieben, unsere Zeit verlangt Männer der Tat und keine Philosvphcn zu Staatsmännern. Wir habe» vor r-in-er großen Entscheidung gestanden im vergangenen Sommer, biege» oder brechen. Wir habe» das „Viegen" vorgezogcn. der Kanzler hatte ichon längst nachgegcben, als das deutsche Volk noch meinte, der Tag von Agadir sei der Beginn einer neuen Aera der Tat in der Anslandspvlitik. Das wissen mir heute. Ans Frank reich schallt laut und vernehmlich das Hohngelächtcr des Sieges über den Rhein, das amtliche militärische sran-- zösische Organ nennt uns offen die Besiegten. Je mehr von der Vorgeschichte des deiitsch-smnzösischen Vertrages bctannt wird, um so deutlicher wird unsere Niederlage, ein deutsches Faschoda ist der Tag von Agadir. Ter Rücktritt Lindcgiiists war wie ein Blitzstrahl in gewitterschwüler Atmosphäre, wir wissen jetzt, was »ns der Sommer ge bracht hat. Es hilft alles nichts, die Schuld trifft de» , neu Angaben des rheinischen Blattes, daß entgegen der jetzigen offiziösen Darstellung ursprünglich an. eine Fest setzung in Lüdm-arokko gedacht worden ist und man diese Auffassung auch de» interessierten Kreisen zu verstehen gegeben Hai, so sind wir nicht mehr imstande, dem Kanzler MildernngSgründe zuznbilligen, dann lrisst Ihn mit voller Schwere die Wucht der Verantwort u n g. Ter deutsche Stantsmanii. der heute noch nicht begriffen hat, das; wir durch müssen durch den Ring der Feinde, dgß Teutschlgnd nicht mehr nachgeben kan», wenn es nicht seine Welkmgchtsstellnng aiifgeben will, ist nicht mehr am Platze. Teiitschland braucht einrn Führer, der mit zielbeivußter Energie alle Fehler wieder gutnincht, dem die Weltmachtssletlung des Reiches wohl wert ist, vom Leder zu ziehen. Philosophen und Friedens- prvpheten habe» heute keinen Platz mehr unter den Führern des Volkes. —o. Neueste vrMmelüungen vom 7. November. Deutscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tel.) Der Reichstag begann heute dir erste Lesung des Handelsvertrags mit Japan. Staatssekre tär Dr. Delbrück: Japan hat seine» eigenen Zolltarif geschaffen, der im Juni in Kraft getreten ist. und sämtliche Vertrage gekündigt. Mit den meisten anderen Ländern sind neue Verträge bereits abgeschlossen auf denselben Grund lagen wie der hier voraelegte. Ter allgemeine Vertrag wird auf 12 Fahre bis 1!>2ü abgeschlossen, während iinserc Bindung hinsichtlich der Tarisnbredcn nur bis Ende 1!117 geht. Tie denlsche» Interessenten sind bei de» Verhand lungen gehört worden: insbesondere auch der wirtschaftliche Ausschuß. — Abg. Tr. Pieper sZcnir.s erklärt-die Zu stimmung des Zentrums zu dem Vertrag. Leider gehen die Zugeständiiiß'e gegenüber Japan wieder aus Kosten der deutschen Seide»iiidnstrie. Wir erwarten, daß hei Ansstellnng des neuen Zolltarifs die Regierung alles daran setzen wird, daß für Gewebe asiatischer Herkunft in Zukunft ein höherer Zoll festgesetzt wird, als gegenüber Erzeugnissen europäischer Herkunft. Auffallend ist, daß von Fahr zu Fahr bei Ver gebungen mehr amerikanische als deutsche Maschinen be rücksichtigt werden. Hoffentlich wirkt die Regierung dahin, daß Japan bei öffciUlichkn Lieferungen deutsche Waren nicht zurückweist. — Abg. Tr. Lire sein an» lnatl.i: Das uns znw Verständnis des Vertrages vorgelegte Material ist völlig »»genügend. Ter Handelsvertragsverein führt in einer von vielen Futcresseutcn-Korpvratwnen unterstützten Eingabe mit Recht hierüber Beschwerde und ersucht sür künftige Fälle um Abhilfe. Redner geht näher ans die Verhältnisse der Seideiiindustrie ein, die Japan gegenüber nicht den genügenden Schutz gefunden habe. Die Arbeits- vcrhälinissc in Japan seien so ganz andere als bei uns, daß die Forderung einer begründeten Rücksichtnahme auf den Weltmarkt keine Frage sei. Redner nimmt Bezug ans Aeußerungen der Zentralstelle zur Vorbereitung vvn Han delsverträgen, mvnach heute bei Abschluß von Tarifver trägen Enttäuschungen auf Enttäuschungen solgen. Tie Zahl der Lander mehre sich, die keine Tarifverträge mehr wünschen, sondern sich mit Meistbegünstigung begnügen. So sollte es nicht mehr weitergehen. — Abg. K aemps sBp.) bedauert, daß es acradc den deutschen Unterhändlern so selten aclinae, aenüaende Koinveiisalionen heranszuschlagen, und führt das auf unsere Zollpolitik zurück. — Staatssekre tär Dr. Delbrück erwidert, das; aerade das FreilmndelS- land England nicht mehr erreichen könnte als Deutschland mit seinem gemätziaten Schutzzoll. Tie Schwierigkeiten lägen auf anderem Gebiete. Andere Länder sind denselben Entwicklungsgang gegangen wie wir. Damit wächst bei ihnen auch das Bestreben, unsere Industrie vom Auslands markt fern,zuhalten. Darin liegt zweifellos eine gewisse chivierigkeit. Durch einen Abbau unserer Zölle würden wir unser Rüstzeug beim Abschluß von Handelsverträgen nicht verbessern. Das Prinzip der Meistbegünstigung kön nen wir nicht so ohne weiteres beiseite schieben. Wir können aber Schwächen durch andere Grundsätze ersetzen. In der Hauptsache werden wir an dem Prinzip der Meist- begünstigiina scsthaltcn. ebenso an der Höhe der Schutzzölle, er Staatssekretär erklärt, er werde nach wie vor bestrebt ein alles zur Beurteil»»,; der Vorlage wirklich notwendige Material dem Reichstage zur Verfügung zn stellen. UntcrstaatSsekretär im Rcichsschatzamt K ü b n »nd Mini- tertaldirektor im Answärtigon Amt v. Körner weisen darauf hin, daß die Schwierigkeiten verschiedener deutscher Fndustricvranchen gegenüber der japanischen Konkurrenz nicht in den Handelsvertraastarifen ihre Ursache haben, ondern in der Aenderiing der wirtschaftliche» Interessen. - Aba. Südcknm lSoz): Das Veste an dem Vertrage ei, das; er überhaupt zustande gekommen sei. Es sei schwer zn sagen, ob der portugiesische oder der japanische Vertrag schlechter sei. — Abg. Linz l.Rp.i weist ehcnsalls auf die Nachteile hin. die der Seideiiindustrie durch die japanische , Kvntnrrenz erwachsen. — Ahg. Werner (Wirtsch. Vg.1: ; Durch die Handelsvertragspolitik Habs man die tschechische», ! 'wlnischcn nnd jüdischen Einwanderer nach Tenkichland ge ' dracht. Fetzt drohe die gelbe Gefahr. Ma» sollte sich an z Rußland »nd seiner Abivehrpolitit gegenüber den Fremden Z
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page