Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 12.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190111121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19011112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19011112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-12
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.11.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Die „Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Danners- tag und Sonnabend und wirdan den vorhergehen- oenAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. Weißeritz-Muilg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Pfg., solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische nndcompliclrte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amtsyauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Mdiralh zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Vedacteur: Paul Fehlte. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrlrten Unterhaltungsblatt". Mit land, und hauswirthschaftlicher Manat-Beilage. "Nr. 133. " Dienstag, den 12. November 1901. 67. Jahrgang. Freitag und Sonnabend, den 15. und 16. dieses Monats, Werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gereinigt. An diesen Tagen werden nur dringende Geschäfte erledigt. Dippoldiswalde, am 9. November l90l. Königliche Amtshauptmannschaft. 1 l10 ä. Lossow. Edrs. Mit Bezugnahme auf 8 4 Ziffer l der Verordnung zur Ausführung des Lehrer- pensionsgesetzes vom 24. Mai 1892 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1902, Seite 209 flg.) werden die Schulvorstände des hiesigen Bezirks veranlaßt, bis Anfang Dezember dieses Jahres anher anzuzeigen, ob im laufenden Jahre an den die Hohe -es Schulgeldes betreffenden ortsstatutarischen Bestimmungen etwas geändert worden ist oder nicht. Dippoldiswalde, am 1. November 1901. Königliche Bezirksschulinspektion. 1243 O. Lossow. Vang. Ehlr. Zwangsversteigerung. Das im Erundbuche für Oberkreischa Blatt 3 aus den Namen Gustav Christian Wilhelm Ehrhardt eingetragene Grundstück soll am 3V. Dezember 1901, Vormittags '/211 Uhr, — an Ort und Stelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 7,6 Ar groß und einschl. der Zubehörungen auf 15 100 M. —Pf. geschätzt. Es besteht aus einem Wohnhaus nebst Hofraum und Garten mit eingebauten Verkaufsladen und Niederlagsräumen für Koloniatwaaren, trägt die Nr. 31 des Brandkatasters und führt die Flurbuchnummer 40. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 9. Oktober 1901 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös au die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, am 8. November 1901. 2a. 10/01 Nr. 11. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Reinigung bleibt die städtische Wasserleitung von vonnsrstae, äen 14. Novsmdvr v. früh, bis krottae, ckvn 15. früh, gesperrt. Der Stadtrath. Voigt. HnndertlmdvierM Millionen Defizit im deutschen ReichshmMM. Finanzielle und wirthschastliche Schrecken und kein — 'Ende! So kann man jetzt in Deutschland ausrufen und seine Nerven auf ueue fatale Ueberraschnngen vorbereiten, denn ein Unglück kommt selten allein. Die angesehene und als vorsichtig bekannte „Berliner National-Zeitung" meldet, daß das bisher auf hundert Millionen Mark ge schätzte Defizit in, neuen Neichshaushalt 1901/1902 bei seiner endgiltigen Aufstellung im Etatscntwurse für den Bundesrath auf 140 Million Mark angeschwollen sei. Nun ist dieser Fehlbetrag in seiner riesigen Höhe aller dings noch nicht amtlich verbürgt, und man weiß auch nicht, ob er etwa zum großen Theile von Mehrforderungen herrührt, die der Reichstag streichen kann, aber trotzdem steht doch schon jetzt fest, daß wir uns im Reichshaushalte einem Defizite in einer Höhe gegenüber befinden, wie es seit der Begründung des deutschen Reiches noch niemals der Fall war, und da in Geldsachen und Schulden nicht nur im Privatleben, sondern noch mehr im Staatsleben die Gemüthlichkeit aushört, so ist es die Pflicht des deutschen Volkes und seiner berufenen Vertreter, sich zeitig und ernst und sachlich mit der Ursache und der Beseitigung dieses großen Defizits zu beschäftigen. Zunächst wollen wir da- Lei daran erinnern, daß bereits vor ungefähr sieben oder acht Jahren dem deutschen Reiche ein ähnliches Defizit drohte, und daß damals die Finanzminister der deutschen Bundesstaaten in einer Konferenz die Mittel und Wege verleihen, wie das Defizit zu überwinden und die Ein nahmen des Reiches zu heben seien. Die damaligen Be- rathungen sind indessen nicht über die Vorbesprechungen hinausgekommen, denn das deutsche Reich hatte vor sieben Jahren das Glück dank des gewaltigen Aufschwunges feiner Industrie und seines Handels, seiner Technik und feines Verkehrswesens in eine wirthschastliche Vlüthe- periode ohne Gleichen einzntreten, in eine solche Glanzzeit, daß in derselben auch die Einnahme an Zöllen und indirekten Steuern ganz gewaltig anwuchsen nnd deshalb die Herren Finanzminister es zu ihrem freudigen Staunen -gar nicht mehr nöthig hatten, sich um die Deckung des drohenden Defizits den Kops zu zerbrechen, das Kontor des Fabrikanten und Kaufmannes schlug eben frisch und fröhlich die Sorgen des grünen Tisches aus dem Felde. Nun ist dies leider, leider ganz anders geworden! Theils in Folge der natürlichen Fluth und Ebbe im Wirthschafts- leben, theils auch wegen schwerer Sünden und frivolen Leichtsinns inzwischen verkrachter Banken und Aktien- Unternehmungen befindet sich das gesammte deutsche Wirth- fchastsleben in einem schweren Rückgänge. Die Milliardcn- umsähe sind auf verschiedenen Gebieten in der früheren Höhe nicht mehr zu erzielen, und aus den Minderumsätzcn ergeben sich dann auch die riesigen Fehlbeträge in den Einnahmen an Zöllen und indirekten Steuern lind daraus entstand das große Defizit im Reichshaushalt. Da die Bundesstaaten durch die Matrikularbeiträge für die Aus gabe« des Reiches aufkommen müssen, so wird zur Deckung des Defizits für das neue Etatsjahr wohl nur das Mittel der Erhöhung der Matrikularbeiträge übrig bleiben. Auf die Dauer kann den Kassen der Einzelstaaten eine solche Mehrbelastung nicht aufgebürdet werden, und wird man auf Steigerung der vom Reiche zu erhebenden Einnahmen sinnen müssen, zumal auf einen plötzlichen Aufschwung der deutschen Industrie und ein Anwachsen der Zolleinnahmen nicht zu rechnen ist. Hoffentlich tauchen in dieser Zeit finanzieller Kalamitäten nicht wieder die alten Monopol projekte anf. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Seit mehr als dreißig Jahren nunmehr ist der Gesangverein dem Brauche treu geblieben, am Kirmessonntag ein Konzert zu veranstalten. Man könnte dasselbe daher fast mit dem Ausdrucke „historisch" bezeichnen und den hiesigen Musikfreunden würde ent schieden „etwas" fehlen, wenn es an diesem Tage nicht sein „Kirmeskonzert" besuchen könnte. So war auch am Sonntage der Schützenhaussaal vollständig gefüllt, und das inhaltreiche Programm fand in allen seinen Theilen die beste Aufnahme, so daß der Verlauf des Konzertes ein sehr guter genannt werden kann. Die durch ihren Liedermeister Herrn Kantor Müller wohldisciplinirte und wacker geschulte Sängerschaar gab sich sichtlich mit Liebe und Begeisterung ihrer Aufgabe hin. Durch den ein leitenden Sängermarsch, durch das wuchtige „Schifferlied" von Eckert, das „Altdeutsche Minnelied" von Julius Otto, durch die ansprechenden Tiroler Lieder von Fittig und Waldmeister und durch den flotten Gesangswalzcr „Ani Wörther See" sicherte der Männcrchor sich volle An erkennung. Nur in den Döring'schen Liedern „Die Reben bltth'n" und „Waldkönig" thaten einige Stimmen im Forte des Guten zu viel und wäre Mäßigung am Platze ge wesen. Als höchst achtenswerthe Darbietnngen müssen auch die gemischten Chöre gerühmt werden. Wie anmnthig erklang doch das „im Walde" von Mendelssohn-Bartholdy, wie innig drang das Volkslied „Scheiden und Meiden" zum Herzen und wie frisch und keck gelang die Volksweise „Der Jäger!" Daß Herr Lehrer Schmidt auch diesmal wieder durch sein edles Spiel erfreute, dankten ihm die Besucher mit aufrichtigem Beifall. Er brachte die Polonaise für Violine, unterstützt durch Herrn S. Müllers decenter Klavierbegleitung meisterhaft zum Vortrag. Dem Humor wurde durch die beiden Scherze „Katzendnett" und „Die vier Elemente" Genüge gethan. Beide Sachen erreichten ihren Zweck, die heitere Stimmung des Hauses zu erhöhen, vollständig. — Die Gewinnlisten der Lotterie der Internationalen Kunstausstellung Dresden nnd der 4. Geldlotterie zur Er neuerung des Domes in Meißen liegen in unserer Expe dition zur Einsicht aus. — Der Gewinner der Prämie der Meißner Dom baulotterie hat sich noch nicht gefunden. Die „Münch. Allg. Ztg." schreibt: „Die Prämie zu 60000 Mk., die bei der Ziehung der Meißner Dombaulottcric gezogen wurde, siel auf Nr. 263878. Das betreffende Loos befand sich unter den von der Hanptagentnr Ludwig Müller LLo. in München vertriebenen Loosen und wurde im Kiosk am Jsarthorplatze verkauft. Der glückliche Gewiuner wolle sich behufs Auszahlung des Treffers bei der genannten Hauptagentur melden." — In seiner Sitzung am Freitag genehmigte der Kreisausschuß die Erweiterung des Sanatoriums des l)r. meck. Bartels in Kreischa durch einen Speisesaal und Vergrößerung der Vaderäume. — Der böse Titel. Der Herr Lehrer muß auf kurze Zeit das Klassenzimmer verlassen und betraut den Klassenersten mit dem Auftrag, während seiner Abwesen heit die Aufsicht zu führen und auf Ordnung zu sehen. — Als er aber zurückkehrt, findet er ein allgemeines Durcheinander und das Ordnungsorgan im wildesten Handgemenge. Auf die erzürnte Frage, ob das Aussicht führen heiße, kommt die Antwort: „Aufsichtsrath werd ich mich doch nicht schimpfen lassen!" — Dieses Vorkommniß crinnerl unwillkürlich an die Scherzfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem Hering und einem Aufsichtsrath? — Der Hering ist für den Kater und der Aufsichtsrath für die Katze! Glashütte, 10. Nov. Durch das günstige Herbst- wctter ist es möglich geworden, daß der erst im August begonnene Bau unsrer neuen Schule soweit gediehen ist, daß bereits der Dachstuhl aufgesetzt und gestern das Richtfest gefeiert werden konnte. Die Feier fand Nach mittags 4 Uhr statt. Unter Vorantritt des Musikchores zogen die Bauausführenden, der Schul- und Gcmeinderath und die Lehrerschaft von der alten Schule aus nach den obersten Räumen des Neubaues, wo bereits die Arbeiter schaft im Festkleid versammelt war. Mit Musikbegleitung erschallte der herrliche Choral: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" ». s. w. diesem folgte eine ausgezeichnete Festrede unsers Herrn Ortsgeistlichen in ge bundener Form. Den Beschluß bildete der Choral: Nun danket alle Gott. Nach einem kurzen Umzug vereinigte alsdann die Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Gäste ein gemeinsames Abendbrot im „Goldnen Glas", welchem ein Tänzchen folgte. Die Versteigerung der zahlreichen den Baum schmückenden, als auch einen Korb füllenden Ge schenke gab eine heitere Abwechselung und hat den Ar beitern einen hübschen Betrag eingebracht. Hoffentlich sind noch schöne Tage zn erwarten, daß das Dach noch vor Eintritt des Winters fertig gestellt werden und dem Bau Schutz gewähren kann. Es könnte dann auch während der Winterszeit der innere Ausbau, als der Einbau der Massivdecken, der Heiznngsanlage u. s. w. erfolgen. Die Schule ist ein mitten in der Stadt etwas erhöht gelegener Flügelbau mit 60 Meter Front. Das Erdgeschoß enthält die Räume für Kohlcnkeller und Heizung, Wohnung des Hausmanns und Lehrerwohnungen,' event. auch für ein Brausebad; das erste und zweite Obergeschoß für 7 Schulzimmer, Aula, Lehrerzimmer, Garderoben, Bibliothekzimmer n. s. w. Vom Dachboden aus hat man eine herrliche Uebersicht über die Stadt. Hausdorf. Am Freitag Abend, kurz vor 6 Uhr, brach in der Scheune des Gutsbesitzers Straube Feuer aus, welches sich trotz sofort ergriffener Gegenmaßregeln über das ganze Gehöfte verbreitete. Der Viehbestand wurde gerettet, die Ernte- und Futtervorräthc, sowie der
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview