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Dresdner Journal : 08.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186702088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-08
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1867
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33. Freitag, den 8. Februar. ^AbrUoy: arillr—«irr EL.; ,'r Murelo.^unuueru: » „ Ad«nmnr»t*ffr»tftr v» NuaUmS« tritt kalt u. 8t«mp«l- «u»«bl»g klaia. »user-re-vreisr: kür <I«o k»r>m «losr x«»p»It«ueu 2aU«: l Kxr. Votar „Ll»g»»aoüt" 2ia 2»il«: S ligr. Lrschrtnrn: Dlglloy, llüt Xn»i>»dm« äer 8oov- UU'1 ff«i«rt»x», ^d«oä» kiir ck«u kvlgeaäsu Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. I8V7. Sllsrratnimlaahmr auowitrt«: I.«tx«lU! ff» S»»»v»r»vr»», 6c>ruii>l»i1»«tl» ä«s OraiNaar 0oarv»I,; ,d»uä»».: H Liiai.«», ffva»» ffo»,; N»md»rss I»rN»- Vl«»-ffr»»aNu-t ». N.; Hn,»»»r»i» N Vvoi.»»; N»rU»r ü»0kiv»'»elrs vaeNd., Rar»»»»»»'» Lar«»»; Lr,m«»t L. kam-ar,«; Nrsii»»: L,.8r»xo»Hnitvuo«ui>llr«»a, Sr 8^»»iou^v»»>; ffr»»k1urt».N.:^^,<»»»',<;j», Luvdb.; Nöl»: 8Lv»»»»; ff»ri»: 8vr.r.i»» L6o., (8, klao» 6s I» Laar,«); kr»?:ff^ Lu»l.ivu'a Luobk. j Vis»: ^r. Orr»l.i». cheransgrdrrr Näur^l. ffipväitloo 6«» Dr«s6o«r ^oarL»lo, vrssäso, Ll»ri»ll»tr»»»» Ho. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 6. Februar. Se. Majestät der König habrn allergnädigst geruht, den Assistenzärzten Dutzsch- mann Schwarje und vr. Mtchal-ky vom Sani- tätScorps die erbetene Entlastung au» der Armee, den erster» Beiden mit der Erlaubniß zum Forttragen der militärärztlichen Uniform, zu bewilligen. Dresden, 7. Februar. Sr. Königliche Majestät haben allergnadigst gernht, dem Leutnant Berg er vom 4. Infanterie-Bataillon die nachgrsuchte Entlastung au» der Arm", mit der Erlaubniß zum Tragen der Armee uniform zu bewilligen, sowie den Leutnant» a. D. Earl Georg Levi» von Metz sch und Albin Hugo le M aiStre, »ormal» bei der Jäger-Brigade, nachträglich die Erlaub- ,iß zum Tragen der Armeeunrform zu rrlheilrn. Bekanntmachung. Nachdem die Verstcherung-gesellschast 6,i»v pstoi nvlte in Pari» anstatt Dresden nunmehr Leipzig zum Sitz für ihren Geschäftsbetrieb im Königreiche Sachsen gewäblt hat, so wird solche- andurch öffentlich bekannt gemacht. Dresden, den 28. Januar 1867. Ministerium des Innern, Abteilung sür Ackerbau, Gewerbe und Handel. vr. Weinlig. Fromm. Bekanntmachung. Da» Königliche Finanz-Ministerium hat beschlossen, daß vom 1. April diese» Jahre» an 1. da» Untersteueramt Radeburg mit seinem jetzigen Be zirke vom Hauptsteueramt Meißen abgetrennt, 2 der bisherige Hebebezirk Radeburg in zwei, durch den von Tauscha nach Cunnersdorf führenden Communica- tionSweg gegen einander abgegrenzte Thrile geschieden, 3. von diesen Theilen der südlich diese» Communications- weges gelegene, mit Cunnersdorf dem Hauptsteueramte Dresden, der nördlich gelegene mit Tauscha dem Haupt- steueramte Bautzen, beziehentlich dem Untcrstcueramte Königsbrück zugelheilt, und 4. da- Untersteueramt Radeburg alS Hcbestelle beibehalten, dessen Bezirk jedoch auf den dem Hauptsteueramte Dres den überwiesenen Theil beschränkt werde. Dresden, am 25. Januar 1867. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. Lehmann. Horn. Nichtamtlicher LIM. Uebersl-t. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichtr. Dresden: Ballfest beim Prinzen Albrecht von Preußen. Kammervcrhandlungen. — Berlin: Hofnachrichten. Verwaltungseinrichtungen in dSn neuen Landesthcilcn. Die Ministerconfercn- zen. Landtag-Verhandlungen. Keine Militärconvrn- tion mit Hessen-Darmstadt. — Hannover: Aus weisung. Controlversammlung. — Altona: Einstel lung Militärpflichtiger. Ein Wahlaufruf confiScirt. — Frankfurt: Aus der ständigen Bürgerrcpräsen- tativn. — Hamburg: Zur Freihafenstellungsfrage. — Wien: Organisirung der neuen Ministerien. Un ruhen in Südtirol. Vermischte». — Prag: Wah len. — München: Ausführung deS FriedcnSver- trag». AeitungsconfiScationen. Antrittsaudirnz de» neuen östrrr. Gesandten. — Stuttgart: Ballsest für die Confrrenzmrtglieder. Graf v. Zeppelin -j. — Feuilleton. Drrtdn», 7. Februar. Gestern Abend hatte der hiesige Orchesterveretn eine zweite Aufführung im Saale de» „Hotel de bare" veranstaltet. Wir hörten zunächst eine Ouvertüre von Gluck, welche wahrschein lich einer seiner zahlreichen früher« italienischen Opern angrhört; wenigsten» hat sie die Eintheilung tn 3 Sätze (Allegro, Andante, Presto), wie ste der Lltern italieni schen „Symphonie" eigen war. Der Meister hat, ehe er im „Orpheus" zum ersten Male mit seinen refor matorischen Bestrebungen hervortrat, gegen 25 Opern, Serenaden, Festspiele, Ballet» und dergleichen ge schrieben, welche mitunter außerordentliche Schönheiten enthalten. Folgende» Verzetchntß dieser Werke dürfte vielleicht nicht ohne Interesse für den Leser sein. Xrlaaoaa« 1741, Oomokoorrt«, Olsonieo (vomotrio) und Ipormnoalr, 1742. 8ik,c« und Xrtaman» 1743. kmir, 1744. II Ns ?orro (Xlleaanflro nsll' Imli«) 1745. l» oaäul« 6«' Ligmrli 1746. b« d<o»,« 6 ffrcol« . ü'ffl»« (Festspiel für Dresden) 1747. l.» 8«mirami<l« rivoonoooioi» 1748. 7«l>6« (Serenade) 1749. 1749 — 50. I.» Olomonaa 6i lito 1751. I.« 6>n«j (Festspiel) und l-'or- kaoo ckoll» Okioa (Ballet), l> lriooko 6i Oamill, und Xo- tigono 1754. la Däne» (Pastorale) und 1'iunoesuL» giuatillval, 1755. Il llt p»tor» 1756. 7«ti6s (Sere nade) 1760. von äuaa (Ballet) und II »rioako 4i Ololi, 1761. Orkoo «6 Larickiv« 1762. Außerdem versah Gluck sür den kaiserlichen Hof in Wien eine größere Menge französischer Operetten ganz oder thetlwelse mit neuer Musik. Unter diese« Stücken befindet sich auch da» Singspiel ^'»rdr« onvban»»", welche», «en« wir nicht »rrrn, Zeitungsnachrichten zufolge Herr Thraterdireetor Au» dem Großh crz ogthum Hessen: Verur- theilungru wegen MajestSt-beleidigungen. — Brüs sel: Verhaftungen in Marchienne. — Florenz: Vermischte».— London: Viehseuche. — Ostin dien u. China: Neuste Urberlandpost. LnndtngSverhandlungr«. (Sitzung der II. Kammer vom 6. Februar.) Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentliche« Dienste. Dre»daer Nachrichten. Propinzialuichrichten. (Leipzig. Pottschappel.) Cingesondte». Statistik und Volksvirthschaft. Feuilleton. Juserate. Tagrskalrnder. vörsrnnuch- richten. veilnge. . Londtagßverhandlungrn. (Sitzung der I. Kammer vom 2. Febrnar.) Telegraphische Nachrichten Berlin, Donnerstag, 7. Februar, vormittag». (W. T. B.) Die HerrrnhanScommisfion schlägt vor, dem von dem Abgeordnetenhaus» angenommenen Amende ment vonin zu dem Gesetzentwürfe betreff» der Eisen- bahnanlrihe (vergl. vor. Nummer) zuzustimmen. Berlin, Donnerstag, 7. Februar. (W. T. B.) Da» Abgeordnetenhaus hat in seiner heutigen Sitzung nach dem Commissionkantrage da» GrnoffenschaftSge- setz in der vom Herrrnhause '.beschlossenen Fassung angenommen. Der Abg. Schulze (Berlin) befürwor tete die baldige Einführung dieser Gesetze» auch ia den neurrworbrnen Provinzen. Se. Majestät der König empfing heute den Gra fen von Flandern und machte sodann demselben sei nen Gegenbesuch. Nachmittage findet dem belgischen Prinzen zu Ehren rin Diner im königlichen Palai» statt. Ferner ertheilte Se. Majestät dem biShrrigra italienischen Gesandten, Grafen Barral (welcher in gleicher Eigenschaft nach Wien versetzt ist), im Beisein de» Grafen v. Bismarck eine AbschiedSaudirnz. Wien, Donnerstag, 7. Februar. (W.T.B.) Tie Angaben über bereits erfolgte Ernennungen für da» ungarische Ministerium sind verfrüht. Dem verneh men nach trifft Teak heute, infolge einer kaiserlichen Berufung, von Pesth hier ein. Karlsruhe, Donnerstag, 7. Februar. (W. T. B.) Se. königliche Hoheit der Großhrrzog ronferirte gestern mit dem k. bayrrschrn Minister de» Arußern, Fürsten v. Hohenlohe. London, Mittwoch, 6. Februar, Morgen». (W. T B.) Zn beiden Häusern wurden die beantragten Adressen ohne Widerspruch angenommen. Zur Legung eines submarinen Kabels zwischen Fal mouth und Halifax in Rruschottland hat sich eine Ge sellschaft gebildet, welche in ihrem ProspectuS eine Depeschrngebühr von höchstens 4 Pfd. St. pr. ein faches Telegramm von 20 Worten in Aussicht stellt. Kopenhagen, Mittwoch, k. Februar, Nachmitt. (W. T. B.) Der wegen Hochverraths angrklagte Re dakteur Bille ist heute in letzter Instanz freigespro- chen worden, weil nicht dargethan sei, daß Bille eine verbrecherische Absicht gehabt habe. Der öffentliche Ankläger hatte Todesstrafe oder lebenslängliche Exi- lirung gefordert. Tagesgcschichte. Dresden, 7. Februar. Auf dem Schlosse Se. kö niglichen Hoheit de» Prinzen Albrecht von Preußen fand gestern Abend ein glänzendes Ball fest statt, an welchem Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg und die hier weilenden Erbgroßhcrzöge von Mecklenburg-Schwerin und von Mecklenburg Strv- litz Theil nahmen. Wirsing in Prag neuerdings aufgefunden haben soll. Dasselbe ist eifrigen Mustksorschern längst bekannt. Diese einaktige Operette wurde auch am 27. Februar 1775 zu Versailles bei Gelegenheit de» Feste» aufge führt, welche» der franzöfische Hof zu Ehren de» Erz herzog» Maximilian feierte. Clavicrauszug und Stim men erschienen damal» gedruckt in Pari» und sind mehr fach in Bibliotheken vorhanden. Eine au» den Stim men zusammengesetzte Partitur befindet sich im Besitze de» Herrn Musikdirektor» W. Rust in Berlin. Nach der Gluck'schen Ouvertüre spielte eine kunstgebildrte Dilettantin (dem Vernehmen nach eine augenblicklich in Dresden lebende Russin) in sehr loben-werther, nur zu hastiger und unruhiger Weise da» 6 mall-Concert für Pianoforte von F. MrndrlSsohn-Bartholdy. Al» dritte Nummer de» Programm» hörten wir zum ersten Male 2 Entreakte von Franz Schubert zum Drama „Rosamunde" von Helmina v CHSzy, der wunderlichen Dichterin der „Euryanthe". Die erste Aufführung diese» mit Chören, Orchestermufik und Tänzen auSgestatteten Schauspiele» fand am 20. Decrmbrr 1823 im Theater an der Wien statt. Der musikalische Theil bestand au» einer Romanze für Alt, au» 3 Chören, Ballet und Zwischenaktsmusik. Al» Ouvertüre wurde damals die von Schubert zu seiner großen Oper „Alfonso d'Estrella" componirte aufgeführt. Später erschien bet Diabelli al» Rosamunde- Ouvertüre (op. 26) im ElavierauSzug die Ouvertüre zur „Zaubrrharfe", Melodrama mit Gesängen und Chören in 3 Acten von Hofmann, die Musik ebenfalls von Schubert componirt. Diese» Melodram kam am 19. August 1820 zum ersten Male i« Theater an der Wien zur Aufführung. „Rosamunde" erlebte damal» nur wenige Darstellungen, woran hauptsächlich di« Dich tung schuld war, da die Musik gefiel. Die Ouvertüre, welche als» gar nicht für diese» Drama eompontrl ist. Dresden, 7. Februar. Die Erste Kammer ist in ihrer heutigen Sitzung den Beschlüssen der Zweiten Kam mer 1) rücksichtlich des Anträge» de» Abg. Stier auf Vorlegung eines WegeßaugesetzeZ, ferner 2) rücksicht lich einer redaktionellen Abänderung bei Punkt 14 de» Schreck'schen Antrages, die Vereinfachung und Beschleu nigung de» bürgerlichen ProceßverfahrenS betreffend, sowie 3) den auf Erlaß dcs Entwurfs einer Concurs- ordnung im BcrordnungSwege gerichteten Antrag de» Abg. Schenk auf sich beruh n zu lassen, beigetreten, da gegen hat sie die in letzterer Beziehung von der Zwei ten Kammer gefaßten weitern beiden Beschlüsse abgelehnt und dasür Folgendes zu beantragen beschlossen: „Die königliche Staatsreaierung wolle in Erwägung zie hen, ob und inwieweit es tyuolich und angemessen erscherne, der Ständeversammlung bei rhrem Wiederzusammmtritte eine, die Abkürzung des ConcnrSverfahrens, sowie die zeitgemäße Abänderung de» materiellen Concursrechte» bezweckende Vor lage zu machen." — Die Zweite Kammer ist heute aus den an- derweiten Bericht ihrer Finanzdeputation bezüglich de» Gesetzentwurfs, die Vergütung für sächsische» und preußi sche» Militär betreffend, in allen Differenzpunkten bei ihren Beschlüssen stehen geblieben, so daß die Angelegen heit in da» VereinigungSverfahrrn einzutreten hat. * Berlin, 6. Februar. Se. Majestät der König befindet sich auch heute fortdauernd in erwünschtem Wohlsein. — Se. königl. Hoheit der Kronprinz em pfing gestern Mittag den königl. sächsischen Kriegsmi- nifter Generalleutnant v. Fabrice. — Gestern starb der geheime Oberfinanzrath und Hauptbankdirector Herr Schmidt. — Die Verwaltungseinrichtungen in dem vormaligen Kurhessen, Nassau, Frankfurt und den von Hessen-Darmstadt und Bayern abgetretenen Landestheilen werden, wie die „Pr.-C." meldet, demnächst in so weit geregelt werden, daß die zur ord nungsmäßigen Verwaltung erforderliche Eintheilung in Regierungsbezirke oder Kreise (oder Amtsbezirke) er folgt. Dia erwähnten Gebiete dürften in zwei Re gierungsbezirke (Kassel und Wiesbaden) vereinigt wer den. Die Bildung fester ProvinzialverbLnde möchte dagegen wohl Vorbehalten werden, bis sich auch die Verwaltungseintheilung von Hannover und Schleswig- Holstein vollständig ordnen und demgemäß eine dauernde Provinzialeinthcilung vornehmen läßt. In Schleswig- Holstein wird der Oberpräsident Baron v. Scheel Plessen auch ferner die obere Verwaltung und der Regierungs präsident Freiherr v. Zedlitz die besondere Verwaltung vem Schleswig fortführen. — In dieser Woche haben noch keine Conferenzsihungen der Norddeutschen Minister stattgefunden. Wie die „N. Pr. Z." erfährt, ist e» rathsam befunden worden, diejenigen Meinungs verschiedenheiten, welche nock bestehen möchten, zunächst auf dem Wege confidentieller Besprechungen zu erledigen. Es wird erwartet, daß das Werk der Verständigung tu ch diese Specialverhandlungen hinreichend gefördert werden wird, um die Schlußredaction des Vertrages sodann in einer einzigen Sitzung zu erledigen. — (B.Bl.) Das Herrenhaus genehmigte in seiner heutigen Sitzung ohne jedeDiScussion folgende Gegen stände: Vas Gesetz über die Abgabe von nicht im Be sitze des Staats oder inländischen Eisenbahnactiengesell- schasten befindlichen Eisenbahnen; die Giltigkeit der Ver tretung der Stadt Barmen durch den Beigeordneten Engel» im Herrenhause; den Gesetzentwurf, betreffend l 'e Aufhebung des Salzmonopols; das Gesetz, betreffend lic Aufhebung der Gebühren für Begleitscheine und Bleie. Hierauf erfolgt die zweite Lesung dcs Ge setze», betreffend die Abänderung des Art. 69 der Ver- fassungLurkunde und des Art. 1 des Gesetzes vom 30. April 1851 und die Abänderung der Verordnung über die Wahl der Abgeordneten vom 30. Mai 1849. Da» Haus nimmt dieses Gesetz auch in der zweiten Abstim mung an; es ist somit genehmigt. Demnächst wendete man sich zur fortgesetzten Berathung über den Gesetz entwurf, betreffend die privatrechliiche Stellung der Er werb» und Wirthschaftsgcnosscnschaften. Die Berathung führt zur Annahme des Commissionsvorschlags zu Z 37 (erwerterte Bcfugniß zum Austritt aus der Genoflen- - - >> wurde in Dresden schon öfter gehört und besprochen. Die Entreakte» find hübsche, natürlich empfundene und gearbeitete Musikstücke, die jedoch auf höhere Bedeutung nicht Anspruch machen können, obgleich sie hin und wieder die Meisterhand verrathcn. Das Xaäaniioo trägt einen schlichten, liedhaften Charakter, während da» XIloxro molto moäornto sich zu dramatischerm, schwung- hafterm Etile zu erheben sucht. Das Hauptthcma de» äockamino hat Schubert auch in dem herrlichen 2. Satze (X»6,me) seine» X moll-Ouartett» (op. 29), welche» fast zu gleicher Zeit mit der Musik zu „Rosamunde" ent stand, benutzt. Den Schluß der interessanten Auffüh rung bildete eine reizende Symphonie (Nr. 5 v 6ur) von I. Haydn. Die Leistungen deS Orchester» unter sorgsamer und sicherer Leitung de» VereinSdirigentcn Herrn O. Kummer waren fleißig vorbereitet und vom besten Bemühen nach Gelingen beseelt. Zu den Schu- brrt'schen Stücken gehört freilich sichrere und schattirung»- reichcre Behandlung und Benutzung der orchestralen Technik. Die Blechinstrumente im ^»sxro muthrten den Ohren und Nerven de» Hörer» doch etwa» zu viel zu. Am schwersten müssen den Dethriligten selbstverständlich Begleitungen, namentlich vonPianoforteconcerten, fallen. Diese Aufgaben bereiten mitunter selbst geübten Or chestern von Fach Schwierigkeiten. —r— Drrrtzen. Im wissenschaftlichen Cyklu« hielt Herr vr. Weinhold einen Vortrag über die von ihrem Erfinder, Raimundu» Lull«», selbst al» „große Kunst" bezeichnete Erkrnntniß« und Mitthei- lungSmethod«. Ausgehend von dem Ausspruch«: „war da» Mittelalter eine Nacht, f» war r» eine sternenhelle Nacht", rechtfertigte der Vortragende dir Wahl seine» Gegenstand«» durch di« hohe Bedeutung der Scholastik, welche fast die gesannut« Wissenschaft de» Mittelalter» Schaft und deren Berechtigung zum Ausschluß von Mit gliedern infolge deS Verluste» der bürgerlichen Ehren- rechle) durch Namensaufruf mit 65 gegen 35 Stimmen. Weitere Abänderungen werden abgelehnt und schließlich das ganze Gesetz nut den beiden angenommenen Vor schlägen der Commission zu den HZ 30 und 37 ange nommen. Schließlich kam der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung mehrer Vorschriften über da» preußische Posttarwesen zur Berathung. Auf Antrag der Com mission sollen die Beschlüsse de» Abgeordnetenhauses an genommen werden; das Hau» verwirft jedoch dieselben und nimmt den Gesetzentwurf nach der Regierungsvor lage an. Im Abgeordnetenhause war der erste Ge genstand der Tagesordnung die Verlesung der Inter pellation des Abg. Or. Lüning. Dieselbe lautet: An die königl. Staatsregierunz erlaube ich mir die Fraae zu richten, ob es ihr bekannt ist, daß der Landrath 0-- Schmz in Memel, früher Abgeordneter, von der königlichen Regierung zu Königsberg zum Wahlcommissar für die Wahlen zum Reichs tage des Norddeutschen Bundes im Kreise Memel - Hcydekrng ernannt ist, und ob sie eventuell gesonnen ist, diese Ernennung rückgängig zu machen." Der Minister des Innern erklärt sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit, und es erhält zur Begründung derselben das Wort der Abg. vr. Lü ning. Derselbe hebt hervor, daß die Wahl de» vr. Schulz mehrere Male wegen einiger Ungehörigkeiten vernichtet worden sei. Die Ernennung desselben sei eine Mißachtung des Beschlusses des Hause» der Abgeordne ten vom 15. Januar. Es sei die» nicht der Weg zur Versöhnung, welche im Interesse des Landes so dringend geboten sei. Der Minister des Innern Graf Eulen burg erwidert: Darüber, ob der Laudralh Schulz zum Wahlcommissar er nannt worden, ist mir bisher amtlich Nichts bekannt geworden. Ick muß indessen erklären, daß, wenn die Ernennung, was ich nicht bezweifle, erfolgt sein sollte, ich keine Veranlassung habe, derselben entaegenzolreten. (Bravo rechts.) Der Beschluß de» Hauses vom 15. Januar enthält nichts weiter, als lebhaft aus gesprochene Wünsche des Hauses, welche die Regierung gern er füllen wird, sobald cs ihr möglich ist. Ich kann aber nicht zu geben, daß die Ernennung des Landraths eine Verletzung der Rechte des Hauses enthält. Ich glaube auch, daß die ganze Interpellation eigentlich gar nicht innerbalb der Comveteuz des Hauses gehört. (Bravo rechts) Der Beschluß des Hauses be traf damals nur die Wahlen zum Abgeordnetenhause, konnte sich aber nicht auf andere Wahlen beziehen. Damit ist die Angelegenheit erledigt. Es folgte der Bericht der vereinigten Commissionen für Handel und Gewerbe und für Agrarverhältnisse über eine Pe tition, betreffend das Gesetz wegen Regulirung des Ab- deckereiwesens vom 31. Mai 1858. Dieselbe wurde nach dem Commissionsantrage erledigt. Der Abg. Bode berichtete hierauf über den von dem Herrenhause an daS Haus der Abgeordneten zurückgelangten Entwurf eine» Gesetzes, betreffend die Regelung der direkten Besteue rung in dem Fürstcntbumc Hohenzollern-Hcchingen. Der Gesetzentwurf wurde mit großer Majorität angenommen. Das Haus beschäftigte sich hierauf mit der Erledigung von Petittonen. — (Prov.-Corr.) Die Landtagssession wird unverweilt geschloffen werden können, da alle wichtigen Arbeiten in beiden Häusern mit großer Anstrengung gefördert und erledigt worden sind. Im Herrenhause steht noch die zweite Abstimmung über daS Gesetz we gen der Betheiligung der neuen Provinzen am Abge ordnetenhause bevor. Ob der König den Schluß der Session selbst vollziehen wird, dürfte vorzugsweise von dem Befinden Sr. Majestät abhängcn. — Die „N. A. Z." schreibt: Die Nachricht der „Hess. Landeszcitung", daß zwei großherzogl. hessische Militärs nach Berlin gereist seien, um hier die vffi- ciellen Verhandlungen über eine Militärconvention, welche durch den Prinzen Ludwig von Hessen bereit» auf vertraulichem Wege angebahnt sei, osficiell zu er öffnen, ist unbegründet. Von einer Militärconvention mit Hessen-Darmstadt kann keine Rede sein, wiewohl selbstverständlich zu militärischen Erörterungen zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt Veranlassungen vorlie gen, da die Provinz Oberhessen zum Norddeutschen Bunde gehört. repräsentier, für die geistige Entwickelung-geschichte und durch die damit in Widerspruch stehende geringe Kennt- niß der Scholastik im Allgemeinen und der Philosophie des LulluS im Besondern. Nach Besprechung der am meisten hervorragenden Momente der Scholastik, wurde mit Erwähnung des Wichtigsten au» den Werken de» Lullus gezeigt, wie au» der glühenden Begeisterung für Misfionsthätigkcit auch die Erfindung der „großen, all gemeinen Kunst" hcrvorging, durch welche r» möglich werden sollte, alle Wissenschaften zu erkennen und die Ungläubigen zur Annahme des christlichen Glauben» zu nöthigen. Unter Andeutung der vielseitigen Wichtig keit der Arbeiten Lullu»' für die Theologie, sowie für die Geschichte der Geographie, wurde die dürftige und ungenügende Behandlung des Manne» selbst in den besten Werken über die Geschichte der Philosophie nach gewiesen und sodann unter Vorführung der echten Lullischen Figuren und mit Zugrundelegung der Lulli- schen Principientafel eine möglichst eingehende Darstel lung der Lullischen Kunst au» den Quellen gegeben, wobei auch beachtenSwerthc Anklänge an Mystik, Kab bala und Alchemie hervorgehoben wurden. Durch Si cherheit in der Erfassung und Gewandtheit in der Dar stellung brachte der Vortragende die unserm jetzigen Standpunkte fernliegrnden Formen wissenschaftlicher Forschungen au» ihrer nebelgrauen Ferne auch einem größer» Hörerkreise zu möglichst klarer Anschauung. ff. Tretts«. Montag, den 4. Februar, hielt der k. sächsische Nlterthum»ver«in in Verhinderung Sr. k. Hoheit de» Prinzen Georg unter dem Vorsitz Sr. Ercelleaz de« Herrn wirkl. Geh. Rath» vr. v. Langen«
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