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Deutsche allgemeine Zeitung : 01.12.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-12-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185812018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18581201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18581201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-01
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 01.12.1858
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iginal-Voll- an den auf ooses geg«, en Claffm, n sich eb« il, daß n > diese nm le an Heiligung „! rerbach mit! Claus i« >r. Gusta« ch. - Hr. Zeannüt! Kelln« mann. - «se Ott«, te Jung' mann m >r. Zamei -l. Minm laufarbnn k Richard Fisching in Leipzig e Locht« eb August rau Luis« . Hähnel, sch, ü-b. ier I. G. hermeister öinckler n Elstra. vorzuzeigent, d«. Mittwoch. — Nr. 280. — 1. December 1858. Leipzig. Die Zeitung er scheint mit Ausnahme »e« Sonntag« tilglich nachmittag« sur den folgenden Tag. Preia für da« Vierteljahr l>/, Thlr.j jede einzelne Nummer 2 Ngr Dtßtschk Allgmmk Zcitiiilg. . .Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch alle Post ämter de« In- und Auslände«, sowie durch die Grpedttivn in Leipzig iOuerftraße Nr. 8) Lnsertionrgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Das Dresdner Journal und die Haltung der deutschen Presse Frankreich gegenüber. * Leipzig, 30. Nov. DaS osficielle Dresdner Journal hat unS und, wie wir auS mehreren Aeußerungen der verschiedenartigsten Organe der deutschen Presse ersehen, auch manche andere, dieser Tage mit einem Pane- gyrikus auf die gegenwärtige Politik Frankreichs überrascht, der in eine Polemik gegen unser Blatt eingekleidet ist. Aus letzterm Grunde fühlen wir unS zu einer besondern Antwort veranlaßt, von der wir sonst wol ab gesehen hätten, da es weder uns noch den sonstigen Lesern des Dresdner Journal auffallend gewesen sein würde, wenn wir in diesem wie in man chem andern Punkte von andern Anschauungen aüsgehen als jenes Blatt, und wir außerdem in der Regel vorziehen, ohne Rücksicht auf abweichende Beurtheilungen principieller Gegner und ohne eine zu nichts führende Zei- tungSpolemik facti sch unsere Schuldigkeit zu thun und unserer Ncber- zeugung zu folgen. DaS Dresdner Journal bemerkt zwar ausdrücklich, daß es sich bei sei ner „.Kritik der Tagespresse" gegenüber den französischen Zuständen nur deshalb an ein in Sachsen erscheinendes Blatt, die Deutsche Allgemeine Zeitung, halte, weil dieses ihm „näher stehe" (doch wol nur geographisch zu verstehen?!) als auswärtige Zeitungen (nur nebenbei machen wir darauf aufmerksam, daß „auswärtige" in der Sprache des Dresdner Journal soviel heißen soll wie in der unserigen „andere deutsche Zeitungen"), und eS hoffe, daß man den nachfolgenden Citaten, welche es einzig und allein des von ihm in allen (!) politischen Fragen vepfolgten Zweckes der Verbreitung nüch terner (8io!) Anschauungen wegen anwcnde, keine andern und namentlich keine gehässigen Motive unterschieben werde. Wir acceptiren dies bestens, können aber doch nicht umhin, dabei vorab zweierlei zu bemerken. Einmal ist es uns doch etwas auffällig, daß diese Philippica gegen uns ziemlich gleichzeitig mit mehrfachen Angriffen officiöser pariser Blätter erfolgt (wo von wir kürzlich den Artikel der Revue contemporaine erwähnten, die uns die Ehre anthat, auS der gesammten deutschen Presse gerade unser Blatt herauszugreifen, wie aus der englischen die Times, und beide Blätter für die principiell gegen Frankreich feindseligsten in Deutschland und England erklärte), und wir legen deshalb dem Angriff zwar keine „gehässigen" Mo tive unter — er ist gewiß „sine irs" wenn auch nicht „mns stuckio" ge schrieben, da der Verfasser einen ganzen Jahrgang unserS Blatts durchzu- studirt zu haben scheint —, glauben aber doch Grund zu der Vermuthung zu haben, daß das Dresdner Journal damit gewissen Wünschen zuvor- oder — entgegenkommen wollte. Ferner geben wir aber dem Dresdner Journal gedk zu, daß eS diese Studien ebenso an jedem andern beliebigen Organe der deutschen Presse hätte machen können, da in der That in die ser Beziehung eine seltene Uebereinstimmung in den Organen der verschie densten politischen Richtungen herrscht und sich nur wenige deutsche Blätter der Vertheidigung und Verherrlichung der gegenwärtigen französischen Zu stände und Absichten widmen. Nach diesen nothwendigen Vorbemerkungen zur Sache selbst übergehend, wollen wir zunächst statt unserer und für uns ein anderes Blatt sprechen lassen, dessen Autorität und „nüchternen" Standpunkt das Dresdner Journal wol gelten lassen wird, nämlich — die officielle Wiener Zeitung! Der Artikel dieses Blattes, ans dem die Leser zugleich den Thatbestand erfahren, scheint uns von hoher Bedeutung, wenn er auch manches nur andeutet und zwi schen den Zeilen lesen läßt. Er lautet: Das Dresdner Journal bringt einen sehr ausgedehnten Artikel „zur-Kritik der Tagespreise". DaS sächsische Blatt „findet es nämlich an der Zeit", frühere Vorhcrsagungen der deutschen Tagespreise über die gegenwärtige Regierung Frankreichs „mit der Gegenwart zu vergleichen". Zu diesem Zwecke resumirt es jene Prophezeiungen. „Sie zielten", sagt es, „bald dahin, daß die gegenwärtigen Zustände in Frankreich unhaltbar geworden seien, bald dahin, daß diese Regierung Europa bedrohe und ein gefährliches Ucbergewicht. erlangen möchte." Die Ent gegnung, welche das Dresdner Journal diesen Vorhersagungen nun zu Theil wer den läßt, geht, wie man wol gleich ahnen wird, dahin, einerseits und zwar mit einem Rückblicke auf die Juliregierung die Stärke nachzuweisen, welche der gegen wärtigen Herrschaft in Frankreich innewohnt, andererseits zu zeigen, wie unbe gründet die Besorgnisse vor einem Uebergewichte FrankreickS in der Entscheidung der europäischen Angelegenheiten sind. Wir nehmen keinen Anstand, diese Arbeit des Dresdner Journals für die bemerkenswertheste Lhatsache zu erklären', die uns heute für unsern Tagesbericht vorliegt. Sie erhält ihre Bedeutung vorzüglich durch den Zeitpunkt, in welchem sie her- vortritt und zu ihrer Auffassung und Würdigung dürfte unsere kurze Analyse des Artikels, von dem die Rede ist, vollkommen genügen. Dieser Thatsa che und ihrer Bedeutung gegenüber, scheint uns, wir gestehen es offen, die Frage nach dem Werthe der Argumente, welche das Dresdner Journal unö verführt, eine fast gleichgültige zu sein. Nur eins dieser Argumente und zwar das letzte, glau ben wir nicht mit absolutem Stillschweigen übergehen zu sollen. „Es ist un verkennbar", äußert sich das Dresdner Journal, „daß das auffällige und plötz liche Bestreben eines Theils der deutschen Lagespressc, die öffentliche Meinung gegen die französische Regierung und das jetzt in Frankreich herrschende RegicrungS- system einzunehmen, mit andern Bestrebungen desselben Theils der Lageßpresse Hand in Hand geht. Es ist eine eigenthümliche Fügung der Umstände, daß der' Anfang dieser Angriffe gegen die französische Regierung und ihr System in dieselbe Zeit fallt, wo in Deutschland infolge anderer davon abhängiger Verhältnisse die Hoffnungen auf Herstellung deS ConstitutionaliSmNS nach englischem Muster sich plötzlich gehoben haben." Was wir gegen diese Conjectur des Dresdner Journals zu bemerken haben, ist einfach das, daß sie uns als eine ganz ungerechtfertigte vorkommt, und wir sa gen dies, gestützt auf die Aufmerksamkeit, mit welcher auch wir die Strömungen der öffentlichen Meinung in Deutschland beobachten. Damit sind wir freilich kei neswegs gesonnen,, uns den Lendenzen gefällig zu erweisen, die gegenwärtig in Deutschland auf die „Herstellung des Constitutionalismus nach englischem Muster", wie sich das Dresdner Journal ausdrückt, gerichtet sind, Tendenzen, die wir, woll ten wir darüber sprechen, ganz anders und gewiß mit jener Unumwundenheit charakterisiren würden, mit welcher sie selbst sich äußerten. Daß die Wiener Zeitung auf die Sache selbst nicht näher eingeht, ist bei ihrer officiellen Stellung durch die Rücksicht, die sie nach beiden Seiten hin zu nehmen hat, hinlänglich erklärt. Daß sie sich jedoch gleich uns über den ganzen Artikel sehr verwundert hat, liegt auf der Hand. Was die Wiener Zeitung über den angeblichen Zusammenhang der Haltung der deut schen Presse Frankreich gegenüber mit der jetzigen gehobenen Stimmung in Deutschland sagt, bedarf aber noch einer Ergänzung und Berichtigung. Aller dings ist diese Zusammenstellung völlig ungerechtfertigt, und wir glauben nicht, daß außer dem Dresdner Journal noch jemand darauf Gewicht legt. Was hat denn die Kritik der deutschen und der gesammten nichtfranzösischen Presse in der letzten Zeit heransgefordert? Wir wollen dem Dresdner Jour nal nur einige Namen ins Gedächtniß zurückrufcn: Cherbourg, das Ver fahren gegen Portugal wegen des Charles-Georges, der Proceß Montalem- bert, das feindselige Auftreten gegen Oesterreich. Hängen diese Angelegenheiten mit der preußischen Regentschaftsfrage und den jetzigen Zuständen in Preußen zusammen? Diese Frage bedarf keiner weitern Antwort. Uebrigenö freuen wir uns, daß das Dresdner Journal bei dieser Gelegenheit ausdrücklich er klärt: „Wir find nun keineswegs der Meinung, daß es für Deutschland ein Glück wäre, das imperialistische System bei uns nachgeahmt zu sehen, wo für ohnehin kein Bedürfniß(!) vorliegt." Wenn es aber gleich hinzufügt: „Wir wünschen die Erhaltung unserer auf historischer Entwickelung beru hender Verfaffungszüstände", so müssen wir dem wie der Wiener Zeitung gegenüber hervorheben, daß die liberale Partei in Preußen und in gackz Deutschland auch nichts anderes will als die Erhaltung, freilich auch die Weiterentwickelung und Verbesserung der Verfassungszustände Deutschlands, mit voller Berücksichtigung der „historischen Entwickelung", also durchaus keine überstürzte Verpflanzung der englischen Verfassungszustände auf deut schen Boden. Der Hauptvorwurf deS Dresdner Journal gegen uns besteht indessen darin - daß wir seit Jahresfrist — dje Kritik unserS Blattes beginnt mit Nr. 22 vom 27. Jan.! — „Prophezeiungen" über die innere Unhalt'barkeit der französischen Regierung und das für das Ausland bedrohliche Ueber- gewicht Frankreichs verbreitet hätten. Die Sächsische Constitntionelle Zei tung meint scherzweise, das Dresdner Journal führe wahrscheinlich eine Art „Schwarzes Buch" über misfällig aufgenommene Aeußerungen der Presse, nm sie gelegentlich benutzen zu können, was wenig zum Charakter der Ta- gespreffe stimme; gefalle etwas nicht, so solle man es frisch heraussagen, aber es nicht nachtragen, wenn vielleicht inzwischen die Verhältnisse sich gänzlich geändert hätten. ES ist eine sehr misliche Sache um ein solches Sündenregister, und wir machen uns anheischig, ein gleiches über nicht ein- Hetroffene „Prophezeiungen" oder vom Erfolg nicht bestätigte Anschauungen bei jedem politischen Blatt, auch bei dem Dresdner Journal, mit Leichtig keit aufzustellen. Wie ist das auch anders möglich in einem TageSblatt, daS stets unter dem frischen Eindruck des Augenblicks geschrieben ist? Und von wem rührten die angefochtenen Aeußerungen unserS Blattes her? Von der Redaction? Nein, sondern von unsern pariser Korrespondenten, welche die augenblickliche Stimmung der politischen Welt, den Eindruck der ein zelnen Ereignisse zu schildern haben. Indessen wollen wir damit keineswegs dem Urtheile deS Dresdner Jour nal über die Ueberflüssigkeit und Unrichtigkeit der fraglichen Aeußerungen beistimmcn. Die Zukunft wird lehren, wer recht hatte. Und wahrlich, der gegenwärtige Augenblick scheint uns wenigsten geeignet, das Ausland über die Stellung Frankreichs in Europa zu beruhigen: Cherbourg, die Angelegenheit des Charles-Georges, die feindselige Haltung der französischen Blätter gegen Oesterreich — alles das scheint leider mehr die ost in unserm Blatte ausgesprochenen Ansichten zu bestätigen als das unbedingte Vertrauen des Dresdner Journal. Haben wir uns darin getäuscht, um so besser. Wir geben unö keine Mühe, dem Dresdner Journal unsere Ansichten aufzudrän gen, und gestehen ihm vollständig das Recht zu, welches eS für sich wie für andere Regierungsorgane in Anspruch nimmt: „über die Gegenstände, mit denen sich die Tagespreise beschäftigt, sich ebenfalls zu äußern, mithin auch über die Angelegenheiten der französischen Negierung nach bester Ueberzcu gung ihre Stimme vernehmen zu lassen", obwol wir gegen den andern Beweggrund, den das Dresdner Journal zur Beantwortung der Frage
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