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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193509168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-16
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Uttd Ä MdthlM Ml) AMtigelj. P°sts»««°nt» Tageblatt Riesa. Dresden lüSO. Fernruf Nr. A>. Da» Riesaer Lageblatt ist das Mr Berüssentlichung der amtlichen Bekanntmachungen d« LmtShauptmannschast Birokafie: DoNtack Nr. SS. Großenhain. d*S Finanzamts Riesa und des LauvtrollomtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Rieta Nr. LS ^-Stk Montag, I«. September 1935, abends 88. Jahrs. DaS Riesaer Tageblatt erscheint lebe« Tag abend» V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 40 mm breite mm.Zeile oder deren Raum 0 Rpf., die 00 mm breite, 8 gespaltene mm-Zeile im Texttcil 25 Rpf. lGrundschrift: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 Npf., tabellarischer Satz 50"/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch» nähme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 3. Bet Konkurs oder Zwangsvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestrabe 59. Ml -MM—SS-MMW-S--MS—SSSSSSS—, üsSSSSSMU Vie denkwürdige AeichskagSiitzung in Nürnberg Die Hakenkreuzflagge Aeichs- und NationalflaWe Aeichribiiegergesetz—Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre Als am Donnerstagabend die Entscheidung für di« Abhaltung des Reichstages im Kulturvereinshaus in Nürn berg gefallen war, hat Architekt Speer sofort olle Anord nungen für eine schnelle Ausschmückung des Saales des Kulturvereinshauses gegeben. Das Auhenportal ist mit frischem Grün abgedeckt, die Vorhalle, die Treppenaufgänge und die allerdings etwas kleine Wandelhalle sind mit fri» schen Blumen, Primeln und Nelkcn-Gebinden in den Nürn berger Stadtfarben Weitz und Rot, geschmückt. Der Fest raum ist zum Sitzungssaal, die Bühne zur Präsidenten- Empore umgcwandelt, von der eine grotzc rot belegte Treppe in den Saal führt. Die Rückwand trägt auf gold farbenem Tuche eine großen Hakenkreuzslagge. Das Prä sidentengestühl und die Stühle für die Rcichsregierung so wie auch das Rednerpult stammen aus dem großen Sitzungssaal des Nürnberger Rathauses, die 669 Stühle für die Abgeordneten aus dem alten, historischen Rathaus saal. Diese Stühle sind wie bei der Erässnunq des Reichs parteitages der Freiheit mit rotem Plüsch überhängt. Die Saalccken sind durch große .Keramikvasen mit prachtvollen roten Gladiolen überdeckt. Rechts neben der Treppe steht der Tisch für die Stenographen. Zu beiden Seiten der Abgeordnetensitze liegen etwa 300 Zuschauer plätze. Im übrigen ist die elfenbeinfarbene Wandbeklei dung des Saales mit den golddurchwirkten Girlanden bei beihalten worden. Von der Galerie hängen die Fahnen des neuen Deutschlands. Auf der linken Saalseite sind in der Proszeniumsloge die Ehrengäste des .Heeres und der Regie rung untergebracht. Die Filmopcrateure haben sich an der Brüstung aufgebaut. Auf der rechten Seite hat der Rund funk ebenfalls seine Proszeniumsloge bezogen. Der Balkon der Galerie ist zur Hälfte für weitere Ehrengäste und zur anderen Hälfte für das Diplomatische Korps reserviert. Dahinter steigen in zwölf Reihen die Plätze für die Presse auf. Schon eine Stunde vor Beginn treffen die ersten Ab geordneten zum Teil unmittelbar von der Bahn ein. Die tür die Ehrengäste frei gehaltenen Plätze füllen sich eben falls. Man bemerkt die Vertreter der hohen Generalität und Admiralität, vieler Reichs- und Staatsbehörden, der Wis senschaft, Kunst, Wirtschaft usw. Die nicht allzu groß« Zahl der Zuschauerplätze ist selbstverständlich sofort völlig besetzt. Auch die gesamte in- und ausländische Presse bekundet ihr außergewöhnliches Interesse dadurch, daß sie lange vor Be ginn alle Plätze besetzt hat. Kurz nach >49 Uhr «rscheint geschlossen das Diplomatische Korps. Auch die Regierungs bänke füllen sich. In der ersten Reihe der Abgeordneten sieht man den weißhaarigen General Litzmann, den Chef des Stabes, Lutze, und die Reichsleiter. Auf die Minute pünktlich um 9 Uhr erhebt sich das Haus von den Plätzen und reckt den Arm zum Deutschen Gruß. Der Führer ist begleitet vom Reichstagspräsidenten Göring und von seinem Stellvertreter. Der Reichstagspräsident erklärt sofort die Sitzung für eröffnet. Reichstaasprasibent Göring wie« darauf hin, daß seit vielen Jahrhunderten der Deutsche Reichstag zum ersten Mal wieder in der ehrwürdigen Stadt Nürnberg weile. Wenn am Reichsparteitag der Freiheit eine Reichstagssitzung einberufen werde, so seien die Abgeordneten sicher von dem Gefühl erfüllt, daß hier etwas von grundsätzlicher Bedeu- lung für das ganze Volk geschehe. Der Reichstagspräsident gab vor Eintritt in die Tages ordnung dem Fraktionsvorsitzenden der NSDAP, Dr. F r i ck, das Wort. Dr. Frick wies darauf hin, daß die gegenwär tige Geschäftsordnung des Reichstages noch aus der System zeit stamme und daß es an der Zeit sei, auch hier da» natio nalsozialistische Führerprinzip einzuführen. Die national sozialistische Fraktion unterbreite daher dem Reichstag fol genden Antrag zur Beschlußfassung: Der Reichstag wolle beschlichen: Di« Geschäftsordnung de» Reichstage» tritt anker Kraft, vis zum Erlaß einer neuen Geschäftsordnung führ» der Reichstagspräsident die Geschäfte nach freiem Ermessen. Nach der einstimmigen Annahme des Antrages gibt der Reichstagsvräsident dann dem Führer das Wort.. Der Schauplatz der Reichstaasfltzuna DaS KultnrvereinobauS am Frauentorarabcn in Nürn berg, wo die Reiklwtagesivnng staltsand. (Scherl Bilderdienst — M.) Der Führer hielt folgende Ansprache: Abgeordnete, Männer des dentschcn Reichstages! Namens der deutschen Reichsregierung habe ich den Reichstagspräsidenten Pg. Göring gebeten, sür den heutigen Tag den Deutschen Reichstag zu einer Sitzung nach Nürn berg einzuberufen. Der Ort wurde gewählt, weil er durch die Nationalsozialistische Bewegung m einem innigen Zu sammenhang steht mit den Ihnen heute vorzulegenden Ge setzen, die Zeit, weil sich die weitaus größte Zahl der Abge ordneten als Parteigenossen noch in Nürnberg befinden. Ich möchte Ihnen zu diesen durch einen Initiativ antrag vorgelegten Gesetzen einige kurze allgemeinen Be merkungen machen. Der erste Teil des Reichsparteitages in Nürnberg ist zu Ende- Der Tag der Wehrmacht wird ibn morgen ab schließen. Das Bild, das dieses Fest der Bewegung bietet, wiederholt den Eindruck des vergangenen Jahres in ver stärktem Maße. Das deutsckze Volk hat den Weg zu einer geschichtlich wohl noch nie dagewesenen Einigkeit und Dis ziplin gefunden. Dieser Ausdruck der Festigkeit der Be wegung ist zugleich der Ausdruck der Krast des heutigen Regimes. Was die deutsche Nation Jahrhunderte lang vergeblich ersehnt hat, ist ihr nunmehr geworden. Das einige Volk der Brüder, frei von den gegenseitigen Vor urteilen und Hemmungen vergangener Zeiten. Dieser in neren Stärke wird morgen das Bild entsprechen, daß die Wehrmacht uns bieten wird. Nicht eine Massendemonstration soll es sein, sondern nur eine Darlegung des inneren Wertes unserer neuen Armee. Das deutsche Volk kann sich glücklich schützen im Bewußtsein dieser nach so furchtbarem Leid und langer Ohnmacht wie dererrungenen Stärke, und dies besonders in einer Zeit, die schweren Krisen ausgesetzt zu sein scheint. Deutschland ist wieder gesund. Seine Einrichtungen ind nach innen und außen in Ordnung. (Stürmischer Bei- all.) Umso größer ist die Verantwortung der Führung des Reiches in so ernsten Zeiten. Es kann für unser ganzes Verhalten nur eine einzige Richtlinie geben: unsere große und unerschütterliche Friedensliebe. Ein sol ches Bekenntnis scheint mir jetzt nötig zu sein, da sich leider eine gewisse internationale Presse fortgesetzt bemüht, Deutsch land m den Kreis ihrer Kombinationen einzubeziehen. Bald wird der Fall behandelt, daß Deutschland gegen Frankreich Vorgehen werde, bald die Annahme, daß es sich gegen Oester reich wende, dann wieder die Befürchtung, daß es Rußland, ich weiß.zücht y)o, angreifx, Diese Bedrohungen werden dann meist als Argument für die Notwendigkeit der nach Bedarf verschieden gewünschten Koalitionen hingestellt. Nicht weniger großzügig wird in dieser Presse aber auch di« deutsche Freundschaft vergeben bezw. als ein Objekt behan delt, das jeden Staatsmann, der das Bedürfnis empfindet, auch nur die Hand danach auszustrecken, sofort zur Verfü gung steht. Ich brauche wohl kaum zu versichern, daß di« deutsche Regierung ihre Entschlüsse nicht trifft aus irgend welcher Einstellung gegen irgendwen, sondern ausschließlich aus ihrem Veraniworlungsbewutztsein gegenüber Deutsch land. (Bravo- und Heilruse.) Der Zweck unserer Arbeit ist aber nicht, die Resultat« derselben in einem leichtfertigen und damit wahnwitzigen Abenteuer wieder zu verbrauchen. Der Zweck de» Ausbau«» der deutschen 2trw.ee war nicht, irgendeinem europäischen Volk seine Freiheit zu bedrohen oder gar zu nehmen, sondern ausschließlich dem deutschen Volk seine Freiheit zu bewah ren. Dieser Gesichtspunkt bestimmt In erster Linie da» außenpolitische Verhalten der deutschen Rcichsregierung. Mllkll W verlIM «Wen Wir nehmen daher auo> keine Stellung zu Vorgängen, die nicht Deutschland betresst >. und wünschen nicht, in solche Vorgänge hineingezogcn zu werden. Mit umso größerer Beunruhigung vcrsolg« aber da» deutsche Volk gerade des halb die Vorgänge in Litauen. Zn tiesstcm Frieden wurde da» Memelland Zahre nach dem Friedcnsschluß Deutschland geraubt. Vieser Raub wurde vom Völkerbund legalisiert und nur an die Einhaltung einer dem Memeldeutschtum zu gewährenden und vertraglich nicdergelegten Autonomie ge knüpft. Seit Jahren wird nun da» deutsche Element diese» Gebietes gesch- und vertragswidrig mißhandelt und geoualt. Line große Ration muß dauernd zuseben, wie gegen Recht und vertragliche Bestimmungen Angehörige ihre» Blute», die man in tiefstem Frieden überfallen und vom Reich wcggerisscn hat, schlimmer behandelt werden als in «orma» len Staaten Verbrecher. (Pfuirufe.) Ihr einzige» verbre chen ist aber nur, daß sie Deutsche sind und Deutsche bleiben wollen. Vorstellungen der verantwortlichen Mächte in kowno blieben wenigstens bisher bloß äußere Formalien ohne jeden Wert und olle inneren Folgen. Die deutsche Rcichsregierung sieht dieser Entwicklung mit Aufmerksamkeit und Bitternis zu. Ls wäre eine lobens werte Aufgabe des Völkerbundes, sein Interesse der Respek- tierung der Autonomie des Memelgebiclc» zuzuwenden und es vraktisch wirksam werden zu lassen, ehe auch hier die Ereignisse Formen anncbmcn. die eines Tooes nur von allen Seiten bedauert werden tonnten. (Händeklatschen und Bravorufe.) Vie zur Zeit dort statisindcnde Vorbereitung der Wahl stellt eine Verhöhnung von Recht und Verpflich tung dar! Deutschland erhebt keinerlei unbillige Forderungen, wenn es verlangt, daß Litauen zur Einhaltung der unterzeichneten Verträge mit tauglichen Mitteln ongehältcn wird. iLanganhaltender Beisoll.) Am Ende hat eine 65 Millionen- Ration das Recht, zu verlangen, daß sie wenigstens nicht minder respektiert wird als die Willkür eines 2-Millionen- volke». (Bravorufe und Händeklatschen.) All Seil WWN WM!« Leider erleben wir, daß, während die Völkerverstän digung nötiger wäre als je, die bolschewistische Internatio nale von Moskau aus die Revolutionierung, d. h. die Völ kerverhetzung erneut offen und planmäßig betreibt. Das Schauspiel des Kominternkongresscs in Moskau ist eine wir kungsvolle Unterstreichung der Aufrichtigkeit der von der selben Macht geforderten „Nichteinmischungspolitik". (Sehr gut!) Da wir, belehrt durch unsere eigene und, wie wir fest stellen können, auch durch die Erfahrungen anderer Staaten, von Protesten und Vorstellungen in Moskau nicht» erwar ten, sind wir entschlossen, der bolschewistischen Revolutions bebe in Deutschland mit den wirksamen Waffen der natio-
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