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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-11
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1899
- Autor
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werden. Infolge dieses ge- die Mit- Vereins- die bett. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uns« Träg« frei in» Hau» 1 Mart SO Psg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» I Mark SS Ps. Anzet-en-Annahme für die Nuuuner de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanienstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Her«. Schmidt in Riesa. 1 Harmonium, 1 Vnttko. 1 Pianino, sowie eine Anzahl Hauhämmer und auf- gehauene Feilen, endlich verschiedene Stahl- und Eisenstäbe und Andere» gegen sofortige Bezahlung meistbietend öff.ntlich versteigert werden. Riesa, am 8. September 1899. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts daselbst. I. St.: Exp. Franke. nisse in der Familie, welche die Entlassung des Kindes als in hohem Grade dringend erkennen lassen, oder notorisch an dauernde Kränklichkeit des Kindes selbst, oder eine vorhandene günstige Gelegenheit für die Unterbringung zur Erlernung einer Profession oder für die Unterbringung in einem Dienste können eine Abweichung von der gesetzlichen Regel rechtfertigen. Dabei ist jedoch immer vorauszusetzen, daß das Kind in den wesentlichsten Untcrrichtsgcgenständen das Ziel der Volksschule erreicht hat. — In Anbetracht des eintretenden stärkeren Herbstver kehrs hat die Staatsbahnverwaltung jetzt ihre Verkehrsstellen erneut veranlaßt, auf eine gute Ausnutzung des Wagenmaterials bedacht zu sein. Damit ein fühlbarer Wagenmangel thuiillchst vermieden wird, bedarf es aber auch der Mitwirkung der Geschäfts- und Handelswelt, welche in ihrem eigenen Interesse diese Bestrebungen so weit als nur irgend möglich, unter stützen möchten. — Es wird von den Absendern von Packcten nach Belgien, Frankreich, sowie nach Großbritannien und Irland noch immer sehr ost außer acht gelassen, daß auf den Ab schnitten der Begleitadressen zu Packeteu nach diesen Ländern schriftliche Mittheilungen nicht gemacht werden dürfen. Ab gesehen von den den Absendern dadurch entstehenden Weiter ungen oder Verzögerungen, gelangen diese Mittheilungen im Falle der Weitersendung auch gar nicht zur Kenntniß des Empfängers. — Wvchenplan der Königlichen Hoftheater zu Dresden: Opernhaus: Dienstag: Carmen. (Anfang 7 Uhr.) — Mittwoch: Fra Diavolo. — Donnerstag: Der Bajazzo. Sizilianische Bauernehre. — Freitag: Margarethe. (Anfang 7 Uhr.) — Sonnabend: Oberon. (Anfang 7 Uhr.) — Sonn tag den 17. September: Der Barbier von Sevilla. Ballet- Divertissement. — Schauspielhaus: Dienstag: Es war einmal. — Mittwoch: der zündende Funke. In Behandlung. — Donnerstag: Zum ersten Male: Hans. — Freitag: Hans. Sonnabend: Es war einmal. — Sonntag den 17. Septem ber: Egmont. (Anfang >/,7 Uhr.) Siebenlehn. Die Deutsche Schuhmacher-Zeitung in Berlin schreibt in ihrer neuesten Nummer: Wie unsere Leser bereits wissen, unternahm der Sachs. Schnhmacher-Jnnungs- Verband am 2. Verhandlungstage eine Excursion nach Siebenlehn zur Besichtigung der dortigen Schuhmacher-Fach schule. Die ausgestellten Maschinen wurden im Betriebe ge zeigt und fanden das ungetheilte Interesse sämnitlicher Be sucher. Das Lehrmaterial ist durchaus gut und für eine Schule nicht zweckmäßiger zu erlangen. Ebenso die Organi sation und die Eintheilung des Stundenplans, welche Thätig- keit der Leitung des bewährten Schuldirectors, Herrn H. Köber, untersteht, ist vom fachmännischen, wie theoretischen Standpunkt aus betrachtet, nur anzuerkennen. Man findet hier — und das ist die Hauptsache bei einer derartigen Ein richtung — ein tatsächliches Hand in Hand Arbeiten, wie es für den Schüler zum Eindringen in die Praxis der Thätigkeit und zum Stärken des Begriffsvermögens unbedingt erforderlich ist. Die Schule hat eine Zukunft, trotzdem sie einzig in ihrer Art dasteht. Die Errichtung derselben war geradezu bereits ein Bedürfniß geworden für unser Gewerbe und cs ist anerkennenswerth, daß das junge Unternehmen in der kurzen Zeit des Bestehens bereits solche Erfolge aufzu weisen hat und von allen Seiten auch in pekuniäer Hinsicht so kräftig unterstützt wird. Möge sich die Schnle in der selben Weise weiter entwickeln zum Segen und Gedeihen unserer gesammten Schuh- und Schästebranchc. — Neuer Cursus: 10. October. 's Dresden, 11. Sept. Auf der Leipziger Straße wurde heute Vormittag ein aus Löbtau stammender Zweirad fahrer, der einem Wagen ausweichen wollte, von einem elek trischen Straßenbahnwagen tödtlich überfahre». Dresden, 9. September. Die Gewitter, die am Frei In nicht weniger als neun tag Mittag über unsere Stadt und ihre Umgebung nieder gingen, haben an verschiedenen Stellen arge Verwüstungen angcrichtet und mehrere Blitze haben eingeschlagen. In Dres den selbst traf ein Blitzschlag die Fabrik der Actiengesellschaft Paul Süß und ein Strahl die obere Leitung der Straßen bahn auf der Blasewitzer Straße, Ecke Reißigerstraße. Er zerstörte dieselbe, so daß der Betrieb aus eine kurze Zeit eine Unterbrechung erleiden und der nächstverkehrende Wagen ausrangirt und auf das Nebengleis an der Fürstenstraße ge schoben werden mußte. In Stetzsch schlug der Blitz in Has an der Schulstraße gelegene Weiße'sche Wohnhaus und setzte es in Brand. Dank dem Eingreifen der Ortsfeuerwehr wurde der Brand in verhältnißmäßig kurzer Zeit wieder ge löscht und somit größerer Schaden rechtzeitig verhütet. Die Regengüsse brachten Kemnitz eine Wassersnoth. Die Meißner straße, die Bahnstraße usw. standen in einer Ausdehnung von 50 bis 60 Meter stundenlang 40 Centimeter tief unter Wasser. Der Fußverkchr war vollständig gehemmt. Vollge packte Handwagen mit jubelnden Schulkindern belebten das Ueberschwemmungsgebiet. Freilich ist in gar viele Häuser, wie. stets nach heftigen Regengüssen, das Grundwasser in die Keller getreten, in manche Gebäude ist sogar das Senkgruben wasser eingedrungen. Die Hausbesitzer haben schon früher gebeten, daß das eingcreichte Beschleußungsproject (Abführung der Fäkalien in die Elbe?? N. T.) genehmigt werden möchte, um der Wasserkalamität eiu Ende zu bereiten. Infolge dieser äußerst stark und anhaltend aufgetretenen Gewittergüsse führten alle Gewässer große Wassermassen mit sich. Auf der Secun- därbahn Wilkau — Kirchberg —Saupersdorf —Wilzschhaus— Carlsfeld sind hierdurch sogar Betriebsstörungen Hervorge rnfen worden. Der Rödelbach, dessen Wasser die Ufer auf weite Strecken überfluthete, hat die ganze Bahnstrecke, nament lich zwischen Saupersdorf und Bärenwalde, an manchen Stellen so stark beschädigt, daß der Verkehr eingestellt wer den mußte. Der Bahnkörper wurde theilweise ganz wegge waschen und die Ufermauern vollständig weggerissen. Zwischen Carlsfeld und Bärenwalde sowohl, als auch zwischen Saupers dorf und Wilkau, wird der Betrieb aufrecht erhalten. Die Wiedcrherstellungsarbeiten sind sogleich mit allen verfügbaren Kräften begonnen worden, immerhin werden aber 4—5 Tage vergehen, ehe der Betrieb wieder vollständig ausgenommen werden kann. Der Güterverkehr auf der oberen Strecke in der Richtung nach Zwickau wird während der Dauer der Störung über Wilzschhaus—Aue geleitet. Dresden. Die Blutlaus tritt seit einiger Zeit wieder in den Lößnitzortschaften in besorgnißerregender Weise auf und gefährdet hierdurch die Obstbestände der sächsischen Obstkammer. Auch die Reblaus macht sich in den Weinbergen wieder be merklich. So mußten in Naundorf nicht weniger als neun Weinberge behördlich geschlossen ' fährlichen Insekts verschwinden die grünenden Rebenhügel inimer mehr aus dem Elbthale. Dresden, 9. September. Weinbergsgrundstücken bei Dresden wurde das Vorhandensein der Reblaus amtlich festgestellt. Leider verschwinden die Weinberge in Folge des Auftretens dieses Insekts ans dem Elbthale immer mehr. — Auf der Tharandter Straße schoß der 13 jährige Sohn eines Lackfabrikanten beim Hantiren mit einem geladenen Teschin die Tochter einer Buchdruckerswittwe, die sich im benachbarten Garten aufhielt, in den Oberschenkel. Die Kugel traf die Hauptschlagader, so daß das arme Mädchen fast verblutete. Wahrscheinlich muß zur Amputation deS Beines geschritten werden. Potschappel. Auf einer Radtour von Chemnitz nach Kleinnaundorf bei Potschappel ist am Donnerstag der Schlaffer Müller aus Kleinnaundorf zwei Mal schwer verunglückt. Auf der Chaussee im Grillenburger Walde wollte derselbe einem ihm entgegenkommenden Langholzwagen auswcichen; er kam dabei den, Straßengraben zu nahe und wurde kopfüber Versteigerung. Mittwoch, den 13. ds». Mts. Vorm. 10 Uhr sollen im Hotel zum Kronprinz in Ricsa folgende Gegenstände, alS: Oertllches und Sächsisches. Riesa, 11. September 1899. " — Die neuerbauten hinter der Kaserne der 4. Abtheilung am Weidaer Wege gelegenen Wcllblechbaracken werden dem Vernehmen nach bereits nächsten Sonnabend von den Pionieren bezogen werden. Es sind insgesammt 9 Einzclbaracken. Von den acht für die Mannschaften bestimmten gewährt jede für 80 Mann Unterkunft. — Ei» schwerer Unglücksfall ereilte am Sonnabend Mittag im benachbarten Pausitz Herrn Schuhwaarenhändler Gatsche, hier. Derselbe hatte eine Tour auf seinem Fahrrad unternommen und war genöthigt plötzlich vom Rade abzu springen, uni ihm in den Weg laufende Kinder nicht anzu fahren. Dabei hat der Bedauernswerthe nun leider einen schweren Knöchelbrnch (Zersplitterung) des rechten Fußes er litten. Ortsetnwohner brachten dem Verunglückten die erste Hilfe, später erfolgte dessen Ueberführung in die Wohnung und dann in das Johannitterkrankenhars hiersetbst. — Wie nian aus dem Auzeigentheile der heutigen Nummer unseres Blattes ersehen kann, hält der konservative Verein für Riesa und Umgegend nächsten Mittwoch Abend im Saale des „Kronprinz" eine öffentliche Versammlung ab, in welcher der Herr Landtagscandidat Fabrikbesitzer Klinkhardt- Wurzen sein Programm entwickeln wird. (Morgen Dienstag Abend spricht Herr Bürgermeister Härtwig-Oschatz in Wurzen). — An der gestrigen Partie des Gewerbevereins, die leider sehr unter der Ungunst der Witterung zu leiden hatte, waren ca. 40 Personen betheiligt. — Recht prompt und schnell konnten wir am Sonn abend das Urtheil im Dreyfus-Prozeß mittheilen. Kurz vor 5 Uhr wurde dasselbe in Paris vom Gerichtshof publicirt und kurz nach ^/«7 Uhr war es schon im „Tageblatt" zu lesen und wurde außerdem gleich darauf noch durch eine An zahl Extrablätter bekannt gegeben. — Nicht selten beklagen sich die Herren Vereinsvorstände über recht mangelhaften Besuch der Vereinsversammlungen. Ein neues Mittel, dem von jedem Vereinsvorsitzendcn mit Mißmuth bemerktem Uebel zu begegnen, wandte dieser Tage der Vorstand eines hiesigen Vereins an: er ließ glieder per Omnibus zusamnienholeu und nach dem locale fahren. Das Mittel erwies sich als probat, Sitzung war außergewöhnlich zahlreich besucht. — Alle Mitglieder des Hausbesitzer-Vereins wollen nicht versäumen, die nächsten Mittwoch stattfindende Plenar- Versammlung zu besuchen. Das mit dem 1. Januar 1900 in Kraft tretende neue Bürgerliche Gesetzbuch bringt bedeutende Aenderungen der jetzt geltenden Rechte mit sich, namentlich im Miethrecht, worüber jeder Hausbesitzer unterrichtet sein muß. Der neue nach dem neuen Bürgerlichen Gefetzbuche bearbeitete Miethvertrag liegt fertig vor und kann käuflich erworben werden. — Nach einer bekannten früheren Rcichsgerichtsent- scheidung ist der Restaurateur berechtigt, dem Gaste die Ver abreichung von Speisen und Getränken zu verweigern, ihn auch kraft seines Hausrechtes vom Aufenthalte auszuschließen. Nur kann in solcher Verweigerung eine Beleidigung liegen, wenn sie grundlos ist und den Gast compromittirt. Diese frühere Ansicht hat das Reichsgericht neuerdings, soweit Gast höfe in Frage kommen, dahin modificirt, daß der Inhaber eines Gasthofes nicht ohne Weiteres die Aufnahme eines Fremden ablehnen kann, da ihm die Concession zum Betriebe in öffentlichem Interesse gegeben wird. Diese Ansicht hatte auch das vormalige Oberappellationsgericht Dresden. — Für die vorzeitige Entlassung eines Kindes aus der Schule kann die etwa dadurch erzielte Erleichterung der Eltern in ihren Erwerbsverhältnissen, oder die vorgeschrittene, aber an sich normale körperliche Entwickelung des Kindes als ein ausreichender Grund nicht gelten. Nur solche Ereig Ls Jahrg. Montag, 1t Srptcmder 1899, Meads. Riesaer Tageblatt und Anzeiger .,7^7^ KrnLsMit der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Nies'». Wktlitt Md Anzeiger). Fernsprcchstell« Nr. 20.
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