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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510308023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-08
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1851
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Sonnabend. Zweite Ausgabe. MM 8 Nhr. 8. März 18SI. Die Zeitung k„ scheitet l»,Nch «tret »al und wie» ««^gegeben i, ivetpßts« Ävemittag« r) lljie Abend« « Uhr; In Mend« r Uhr, Norrnsttagh » Uhr. »rrt» fu« d»» Blerteljahr L Lhlr.; jede einzeln« Num mer l Ngr —Nr 125 -— Deutsche Mgtmm Zeitung. ' «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu bestehen durch alle Post ämter de« Zn- und Au«landc« sowie durch die Arpeditionen in «eipzig tOuerstraß« Nr. «) und Gr«»»«« (bei «. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. I). Insertion-gebühr für den Raum einer Zeile » Ngr. Die Dresdener Conferenzen. dHannover, 6. März. Ein .sehr großer Theil der Conferenz- mitgttedex. zweifelt, daß noch etwas Ernstliches in Dresden zum Vor schein kommen wird; ganz abgesehen von einem endgültigen Resultat einer Neugestaltung der Bundesverfassung wird selbst das Zustande kommen eines ernstlichen Vorschlages bezweifelt. Preußen hat unterm 27. Febr. in einer Ndte an Oesterreich die Foderung gestellt, seinen Verspre chungen in Olmütz auf Parität nachzukommen, älSdann will man beim Neunerentwürf verharren und schließlich wird bemerkt, daß auch der größte Theil der mit Preußen bei der Abstimmung in der ominösen Ple narsitzung am 23. Febr. votirenden Kleinstaaten theilS ihre Zustim mung zu dieser Parität geben, theilS sich später durch Vermittelun gen hierzu bewegen lassen würde. Vor allem aber stände nach er folgter Bewilligung jener ausdrücklich zugestandenen Parität der sofor tigen Einsetzung der MklitairbundeSerecutive aus Oesterreich und Preu ßen, zur schleunigen Wahrnehmung der internationalen Interessen des Bundes, nichts entgegen, vielmehr würde Preußen für die Förderung dieser Angelegenheit aufs eifrigste thätig sein. Dies der Sinn jener preußischen Note, die am besten zur Wider legung der preußischen „Treulosigkeit" und „Hemmung der Bundesver fassung" von dieser Seite, wie die österreichische Presse sagt, dienen mag. Wir müssen hier ausdrücklich bemerken, daß eS uns nicht einfällt, Preußen und seine Politik zn vertheidigen; allein die Wahrheit steht uns doch noch so hoch, daß wir sür sie unsere Stimme in die Wage werfen. Pie zweite und dritte Commission,-sowie die der Sachverständigen arbeiten unaufhaltsam fort; die erstere beschäftigt sich, unter Constituirung einer Subcommisston aus Mitgliedern anderer Staaten als die der zwei ten Commission, mit einem neuen Entwurf, welcher die Competenz deö NeunercollegiumS gegenüber dem Plenum feststellen soll. Im ersten Ent wurf war dem Plenum eine nur sehr untergeordnete Befugniß zugetheilt, die sich auf die allgemeine Regelung der Gesetzgebung der Einzelstaaten bezog; dagegen war alle Befugniß der ehemaligen BundeSacte und der Wiener Schlußacte mit nur sehr wenigen Ausnahmen der Competenz des NeunercollegiumS zugetheilt. Jetzt will man diese Competenz dahin modificiren, daß eine größere Befugniß dem Plenum zugetheilt werden soll, wodurch man die kleinen Staaten, welche im Plenum verhältniß- mäßig günstiger vertreten sind, einige Cöncessiönen machen will, um dieselben für den neuen Entwurf günstiger zu stimmen. Die dritte Com mission beschäftigt sich mit Beratyung der Gutachten der Sachverstän digen und faßt die zur Annahme günstig befundenen Vorschläge in-Ge- setzförmen. Die Sachverständigenkommission beräth die einzelnen Num mern der verschiedenen Zolltarife weiter fort, um die zur gegenseitigen Zollfreihelt sich eignenden Prodücte festzustellen. Für diese beiden letzt genannten Commissionen ist noch auf einige Zeit reichlicher Stofs zur Thätigkeit vorhanden. Außer den Ihnen seinerzeit gemeldeten beiden Noten von Seiten Englands und Frankreichs und der hierauf ertheilten Antwort Oester reichs ist am 21. Jan. nunmehr wirklich eine Protestnote von Frank reich in Wien eingegangen, welche sich sehd entschieden gegen den Ein tritt des österreichischen Gesammtstäats in den Bund ausspricht und be merkt, daßFrankreich diesen Bruch der Verträge von 1815 nicht zugeben werde. Wenn man haraüS einen 6S8U8 belli herausliest, so ist Dies nur indirect, wegen der hesngen Sprache der Note, zu nehmen. Oester reich bereitet eine Erwiderung darauf vor, die schon nächster Tage über geben und von der gleichzeitig eine Abschrift allen europäischen Mächten mitgecheilt werden soll. Oesterreich will hierin sein biSjetzt eingehaltenes Verfahren in der deutschen Angelegenheit rechtfertigen und den, emi nenten Beweis führen, daß für die Ruhe und Ordnung Deutschlands und Europas, für die Stabilität der Zustände in Deutschland, Italien,, der Schweiz und Frankreich die Verbindung aller seiner Staaten mit Deutschland im Deutschen Bunde nnabweislich und durch die Natur der Sache und seine günstige Lage im Mittelpunkte aller dieser Staaten geböten wird. Es betrachtet sich als den Wächter für die Ordnung des Kontinents. Ob diese Anschauung auch bei Frankreich und England tiefen Eingang finden wird, muß die Zeit lehren, doch möchten wir Solches schon jetzt stark bezweifeln. Vorerst erwartet man deshalb in Dresden noch keine Plenarsitzung, die auch nur im entferntesten einen wichtigen Gegenständ berühren könnte; die Ding?, erfodern viel Zeit, weil sich Preußen sowol wie ganz be sonders Oesterreich gegenseitig auf eine Defensivstellung festgesetzt haben und jedes von beiden, den Angriff deS Gegners erwartend, ledig ¬ lich dem andern durch Kaltblütigkeit und Phlegma zu imponiren ge denkt. Wie lange dieses Spiel noch währen kann, liegt außer-dem Be reiche aller menschlichen Berechnung, und wer möchte es Nicht M be- klagenSwerth halten, ein so fruchtloses und unerquickliches Gezänk unter den deutschen Regierungen zur Herstellung einer einheitlichen Staats-, gewalt für Deutschland entbrennen zu sehen? Mehr oder weniger trifft alle die Schuld, allein in letzterer Zeit vornehmlich Oesterreich und seine Bundesgenossen. — Nach der Neuen Preußischen Zeitung hat die preußische Regie rung auf die Mittheilung veS französischen Protestes gegen den Eintritt GesammtösterreichS in den Deutschen Bund geantwortet, daß die preußische Regierung den Eintritt GesammtösterreichS in den Bund für eine innere Angelegenheit d:S Bundes erachte, und da der Bund unbestritten mündig sei, so liege es ihm auch ob, seine eigenen Angele genheiten selbst zu ordne» und fremde Einmischung zurückzuweisen. — Der Württembergischen Zeitung wird von der Donau geschrieben: Neber die Bedeutung der Mission des vr. Dönniges nach Dresden glaubt man jetzt im Reinen zu sein. Sie galt der Durchführung jenes von ihm auSgehecklen TriasprojectS von 1848, wonach ein österreichisch preußisch-bairisches Direktorium oder eine Vorstandschast im Turnus von Oesterreich , Preußen und Balern gebildet werden sollte. Alle Mitthei- lungen auö Dresden laufen nämlich darin zusammen, daß Fürst Schwar zenberg — sei eS im Ernst oder in der Voraussetzung, daß er damit doch nicht durchdringen Werve — obiges Projekt auf das Tapet gebracht oder wenigstens für Baiern eine in dem Maße bevorzugte Stellung in der Executive und Legislative gefodert habe, baß es dadurch einen Platz so ziemlich oder ganz neben Preußen und weit über den andern König reichen gewinnen würde. Jedenfalls sind zwei Dinge jetzt noch klaret: geworden. Erstlich weiß Oesterreich, daß ihm Baiern große Dienste ge leistet und damit einen Anspruch auf Dankbarkeit sich erworben hat, der vielleicht durch einen geheimen Vertrag beurkundet wurde. Zweitens hat' sich Bäiern wenigstens für seine nächste Zukunft an Oesterreich in einer Weise sestgeklammert, die auf seine äußere und innere Politik vön er heblichem Einfluß sein wird und dem konstitutionellen Prlncip eben nickt die günstigste Aussicht eröffnet. Das österreichische Cäbinet ver folgt unstreitig großartige Plane nicht bloS auf Vein materiellen, sondern auch auf dem politischen Gebiete und sieht in Preußen einen Gegner oder Rivalen, der möglicherweise um jeden Preis, gewiß aber mit allem Aufwand diplomatischen NänkespielS unschädlich gemacht werden soll. Auf die Benützung Baierns zu diesem Zwecke ist eS ganz-besonders ab gesehen und man greift zu dem Mittel einer Verstärkung der Macht deS Nachbarstaats um so unbedenklicher, als man, ist nur einmal der Haupt plan geglückt, auch mit dem Schützling leicht fertig zu werden hofft. Deutschland. Berlin, 7. März. ES »vird uns ein Blätt der votü Geh^M dicinalrach Prof. Casper herausgegebenen Wochenschrift für die gesämMte Heilkunde zu dem Zwecke mitgetheilk, üm vor der Oeffentlichkeit auf daS skandalöse Treiben hinzuweisen, das auf einigen deutschen Universitäten noch hinsichtlich der Doctorpromotionen herrscht. Ein deutscher Ho spitalarzt in Rio-Janeiro erzählt, wie allerlei Gesindel, Pferdehändler, Schneidergesellen, Kunstreiter und dgl. in Brasilien ärztliche Praxis trei ben mit Hülfe von Doctordiplomen, die sie sich von deutschen Nnlver^ sitäten zu verschaffen wußten. Ein Fall, welchen Vr. Lallentant detäillirt erzählt, betrifft einen Auktionator und ZollhausdiSpacheur zu Riö-Jä- neiro, Joao de Sanza Santos, der im April 1849 von Rio-Janeiro nach Europa sich einschiffle, im Juni daselbst ankam und bereits am 20. Juli desselben Jahres von der medicinischen Fakultät in Erlangen (zrstiosi mvcsiSoöüm orclinm univsnsitstis kriüvrioo-^ISztsackri- UU6 LrlgngonsiZ O0N8LN8U et auotoritMo) zum Doctör promdvirt wurde. In Brasilien selbst wird cS mit den Promotionen sehr ernst genommen. Der Kaiser verfehlt nie, mit einigen seiner Minister der Feierlichkeit beizuwghnen, (Corr.-B.) 8 München, 6. März. Heute, als am Jahrestage unserer nun bald verschollenen denkwürdigen Märzproclamatiou des Jahreö 1848, hält der Constilutionell-monarchische Verein für Freiheit und Gesetzmä ßigkeit ein Festdiner im Bayerischen Hof, an welchem außer den Mit gliedern des.Vereins auch dem Vereine nichtangehörige, jedoch demsel ben gleiche Gesinnungsgenossen cheiluehmen können.— Morgen hat nach den Faschingsferien die Kammer der Abgeordneten wieder ihre erste Sitzung, in welcher die bekannten Interpellationen wegen der
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