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Dresdner Nachrichten : 29.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-29
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1879
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«-VLLKÜ lL »»,« ?m»r,»t»«r» «amlßitz»- »i>>»«l.«»»>»«»l«W». »»st-« 34000 »i,l. «Ü» ßch »t« «'»»M»» «Ich, »a^t»«t«. 8«te,,tk»-»m,a»«e au». U»rt» > »»d Osalar inHamdu B« k- »a. »I«a, bei»»,. vastl, «»»lau.Franssur«». »c. — M»». Wh«»« In v««lt». Letptta. vtien. Ha«»ur». Frankfurt «. «., »tün ch«». - »an»« » »». in graiMurt a. M. — «uiraurd ..T»»»ll»«»> »ank".- U»»»»,N»M>», »aiU.rLV». in «an«. TagtSkatt für U-Mk. Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lorsenbericht, Fremdeuliste. «» p i»« t ^ S i SsnkgriostiiN, . ^stlousutr. 14. »-«euniik. ' Mitredacteur: vr klmtt »»«r«/ shür daS Fe»ill.: S u. Vc5^mHr8tli»t»p»ui^öe?fft»nabrI«te,H!tI«a et«? ^»»«tli-^ iuo^ aller Ooapooa Oneut^elft. llonteol« äor Vsrlooaung ^UerK5>rti>- o > papiere XIIe>-iniel, avk bneMelieiu ZV^cs llomlellstell« tilrZVsoiisel. h Druck und Stgentbum d« H«rau»geb«r: I.t«pt»«^t» chb l» LreSde«. «erantwotti. Redakteur: »»«Inrleti in Dresden. Austral, nxi*» Maria»» «tra». >, »i,,».»Lchk «n»-i>»u,i»e, «aaittaa» ki» «uia,» Njr . js» »rustad« nur a» «Uo-li-n- — Dar »au« einrr «I». ch»»>st»rn V«tst»ril, kaftet I» Pia«, «inariandt di« jjrilc SU Psae. Sin« »aranlt« iur da» nachillail», Lrichrinrn drr Jnirrot« wird «t<I>t q«i«den. Luswaritgr »nno«««- Autlrag« von UN» und«. kanntrn stlrmrn und P,r- tonrn inlrrirrn wir nur »>,»!> I»ränum«ran»«> Aastlung durch «rirt. marken oder Pofteinjad- Iu»a Acht Lilden koiirn Id Psae. Anierat« iür dt« Monlogi - Nummer »drr nach einem gritlage dt« Peiltaeit« 2» Pige. ?r1v<1iIvlt 1U< Iitor, L.'°^n'il7e! »er, I Ulle)8pltren ... ... soksttvn, NUsoken, sslotius, 8ot>Ieiten Utwarllt 5. Karben, krvps«, Karen. ionisier, vamenicragsn, Itian- * , kravatten, Siorgsntiaubsn, i kllllgv Preise. Witterungsaussichten: Vorwiegend wolkig, langsame Erwärmung, stellenweise Niederschläge. E VtÄötH. 29. ÄEÜV) Rr.88. S4 Jahrg. 187S. ' Einflüsterung der neubackene Landtag von Bulgarien aus Tirnowa ^sKSSZSTlSkHSSkNS. ; einen gewiffen Herrn Geschow, der gestern noch Kaufmann war uni Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" ; heute Diplomat ist, als Rundreisenden an die Höfe Europas, um bitten wir, das Abonnement für daS zweite Quartal 187!) baldigst ^ diese zu gewinnen, einen europäischen Gouverneur nach Ostrumelien erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (inel. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Nachrichten» Marienftr. IS. Politisches. Vor einigen Wochen fand der Zar auf dem Nachttische vor seinem Bette eine Zuschrift des Exekutiv-Comitc's der Nihilisten mit der Versicherung, er könne ganz ruhig sein, d§r Geheimbund trachte nicht nach dem Leben deS Zaren. Es ist in der That ein auffälliger Unterschied, daß die politischen Meuchelmörder Europas ihre fluchwürdige Hand gegen gekrönte Häupter ausstrecken, ihre Mordgcsellen in Rußland aber sich hochgestellte Staatsbeamte als Opfer aussuchen. Vor Allem dient der Chef der sogenannten „Dritten Abtheilung" als Zielpunkt nihilistischer Dolche und Feuerwaffen. Der Polizeiminister ist in Rußland allmächtig; er ist Herr über Leben und Tod, er, nicht der Zar, ist der eigentliche Regent deS Zarenreiches, er setzt Minister ein und ab, kein Wille kann neben dem seinen auskommen, er ist in alle Geheimnisse der inneren und äußeren Politik eingeweiht, die kaiserliche Familie, der Zar selbst, stehen unter seiner geheimen Oberaufsicht; der Chef der dritten Abtheilung weiß Alles, was in Rußland vor sich geht. Alle» — bis auf daS Eine nicht: Wer und wo die Nihilisten sind? Die Verschwörerwaffe, welche den Polizeiminister trifft, trifft also den russischen Staat in seinem Lebensnerv. Mit immer wachsender Machtfülle stattete man diesen Posten aus; als die Sassulitsch, die den Dolch gegen Trepoff gezückt hatte, von den Petersburger Geschworenen freigesprochen worden war, entzog man den Geschworenengerichten die Aburtheilung von politischen Verbrechen. Die Antwort der Nihilisten war die Ermordung von Trepoff s Amtsnachfolger, Mesentzoff; nach langem Suchen fand man in Drentelen einen neuen Polizeichef; dieser ist aber kaum 5 Monate im Amte, da schießt schon ein berittener Nihilist auf ihn. General Drentelen wird als ein kühner, energischer Offizier geschildert, der mit eiserner Strenge gegen den Geheimbund Anschrift. In Deutschland, Italien und Spanien gehören die Attentäter, mit Ausnahme des einzigen Nobiling, der ein Räthsel blieb, dem ordinärsten Auswurf des ungebildeten Volkes an; in Rußland stellen die gebildeten und wohlhabenden Gesellschaftsklassen daS Haupt kontingent zu den Nihilisten. In Europa konnten Re Attentäter nur mit äußerster Anstrengung der Polizei vor dem Zorne des Volke» geschützt werden; in Rußland, weit entfernt, daß die Volks massen den Meuchelmörder lynchen, unterstützen sie. oder hemmen wenigstens nicht seine Flucht. Di« europäischen Fürstenmordversuche waren Ausgeburten Einzelner, die sorgfältigsten Untersuchungen haben nicht die leiseste Spur einer Verschwörung oder nur von Mitwissern ergeben — in Rußland tragen die Meuchelmorde den Charakter eine» systematischen VehmgericbteS. Helfershelfer muffen im Spiele sein, wenn auf drr belebtesten Straße Petersburgs am Hellen, lichten Tage ein fliehender Attentäter mit dem Pferde stürzt, eine Droschke besteigen und entwischen kann. DaS Publikum rührt leine Hand; die Kette von Polizeimännern, die auf dem Newaquai von je 50 Schritt Entfernung postirt sind, ist weitmaschig genug für die kühne Flucht. DaS Volk in Rußland, wie die Polizei selbst, muß effektiv unter dem Eindrücke des Schreckens stehen, daß Niemand es wagt, ein Mitglied deS Geheimbundcs zu ergreifen. Die Todes- urtheile, heimlich beschlossen und offen vollstreckt, werden bereits gleichsam von AmtSwegen dem Volke verkündet. Das Volk muß daß Vertrauen zu einer Negierung verlieren, die sich machtlos einer Nebenregierung gegenüber erweist. Ein gestürztes Pferd, das doch einen Eigenthümer und Stall haben muß, die Droschke, die doch nicht vom Erdboden verschwunden sein kann — wenn bei diesen Jndicien nicht die allmächtige Polizei den neuesten Attentäter findet, dann ist in den Augen drr Mafien der offizielle Staat in Rußland von dem unterirdischen überwunden. Dieser nihilistische Stachel, den Rußland in seinem Fleische sitzen hat, sollte eigentlich den Arm des Reiches abhalten, Europa ferner zu beunruhigen. Alle Weisheit und Kraft des ruffischen Reiches sollt« sich auf den einen Punkt richten: Die Verschwörung zu bemeistern und durch Herbeiführung innerer Reformen die Gift- quellen des Nihilismus abzugraben. Welch ein fruchtbares Feld segensreicher Arbeit dehnte sich da auö! Statt dessen sehen wir die russische Diplomatie unablässig an der MaulwurfSarbcit im Oriente thätig. Um nach dem Abzüge der Russen aus Ostrun elien blutige Zusammenstöße zwischen Christen und Muselmännern zu verhindern, bedarf der künftige Gouverneur dieses Staates eine Truppenmacht. Da» Belassen einer russischen Besatzung daselbst widerspricht dem Berliner Vertrage; Rußland verlangt daher eine aus russischen, österreichischen, englischen und italienischen Truppen bestehende, ge mischte Besatzung von 10—15 Tausend Mann, vorläufig auf ein Jahr. Auf diese Weise hofft Rußland den Berliner Frieden zu umgehen und doch noch seine Soldaten in Rumelten zu belassen, i >. . Oder wenn dies nicht geht, sollen wen-gstenS türkische Truppen von ^"p'^M^z Der Kommandant von »lieft,o. den Garnisonen m Rumellen auögeschlosien sem. Damit wurde Haldcragc. und ,'.0 Notabeln lind wegen Agitationen gegen die auch der Durchzug der Türken durch jene Provinz zur Besatzung der türkische Regierung verbautet worden. Balkanpässe, was der Berliner Friede ebenfalls festsctzte, hintcrtriebcn , u / a r i. 27. Man. Zebu türkische Bataillone werden » " Onnze gegen Bulgarien >cdcn ^ag zun, Cinlruche ^ türkische Regierung sich entschlossen bade, die Albanesen zu der Russen unbewacht sem. Gleichzeitig entsendet auf Rußland» entwaiincn. zu entsenden. Alle diese russischen Manöver, um der endlichen Auö führung des Berliner Friedens täglich neue Steine in den Weg zr wälzen, sind abscheulich genug und lassen Europa nicht zu Athen kommen. Beim Herkules! Sehen denn unsere großmächtige» Staatsmänner nicht, wie schwach das im Innern unterwühlte Nuß land ist, daß sie immer noch so viel sich bieten lassen? Der französische Senat hat wenig Neigung, die Ucbersiedelunx der Kammern nach Paris zu gestatten. Die Konservativen, auä unter den Republikanern, erinnern sich, daß in Paris, selbst wenn die Deputirtcnkammer eine höchst gleichgiltige Sitzung mit eine, keineswegs aufregenden Tagesordnung hielt, dichte Schaaren von Müßiggängern vor dem Sitzungssaals (auf dem Platze vor dem Palais Bourbon) sich anzusammeln pflegten und wäre es auch nur, um die gehenden und kommenden Minister und Abgeordneten zu be gaffen. Bei aufregenden Berathungsstoffen aber schwillt erfahrungs- mäßig die Volksmasse so an, daß man schon zur Aufrechterhaltung des Verkehrs eine größere Polizei- resp. Truppenmacht aufmarschiren läßt. Diese Machtentfaltung reizt aber stets die Volksmassen zu Aeußerungen des Unmuths. Die Senatoren tragen Bedenken, den vulkanischen Boden von Paris zu betreten. Elsaß-Lothringen ist deutsch und bleibt für alle Zeiten deutsch — dieser Gedanke trat in den Ausführungen sämmtlicher Redner zu Tage, die im Reichstage sich über die Verfasiungsfrage der Neichs- lande äußerten. Es ist eine erhebende Thatsache, daß kein Abge ordneter sich eine undcutsche Aeußerung zu Schulden kommen ließ, Alle stimmten einmüthig. ein Herz und eine Seele, für bessere Vcr- fassungüzustände des untrennbar den, Reichskörper zugewachsenen Reichslandes. Da gab eS keine „Neichsfeinde". Selbst französisch fühlende Abgeordnete, wie Lorette und Besam, on, protestirten nicht. Diese Donnerstagssitzung des deutschen Reichstags wird in Paris nicht unbemerkt bleiben und gewisse Hoffnungen tief erschüttern. Möchte sich auch die frohe Kunde bewahrheiten, daß die Bundes- rathsauSschüsse die Sätze von 58 Mk. für inländischen und 70 Mk für ausländischen Tabak auf 40 und 60 Mk. herabgesetzt haben! DaS wäre in zwei Richtungen sehr glücklich: einmal die Ermäßigung oer exorbitant hohen Steuervorichläge im Allgemeinen und dann ein richtigeres Verhältniß zwischen dem in- und ausländischen Tabak. Eine Differenz von nur 12 Mark vernichtet den vaterländischen Tabaksbau über kurz oder lang und erhöht die Einfuhr deS auslän dischen Gewächses. Und diese Begünstigung des Auslandes sollte man in einem Augenblicke vornehmen, wo alle anderen vaterlän dischen Industrien vor dem concurrirenden Auslande geschützt werden sollen? Millionen über Millionen sollte Deutschland in's Ausland schicken, dieweil gleichzeitig Tausende von braven Arbeitern brodlos werden und Unsummen von in Bau, Fabrikation und Handel von Tabak angelegten Kapitals verloren gingen ? Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin. 28. März. Reichstag: Präsident v. Forcken deck macht Mittbcliung von dem Dankschreiben teö Kaisers aus tie von dem Gesammtvorsiande deö RelchSkagö an Ihn gerichtete («eburtStagSglückwunschatresse. DaS HauS genehmigte sodann In dritter r'cftmg unverändert die Gesetzentwürfe, betreffend Ab änderung der Gesetze über die Berwaltung dcS Reist Sinvaliden- tonds, die Anlcibc tür die Post« und Telcgrapbcnvcrwaltung und begann die dritte Lesung des Etats. In der Gcneral- diskuftion erklärt Minister Hokmann: Die Vertreter der Re gierungen sprachen sich bisher nicht über die Zollsrage aus. weil der Zeitpunkt dazu erst gekommen. wenn die Vorlage ein- gebrastst ist. Eine Vorberathung derselben in de» Bnndcöratbk- ausichüsscn. wie sonst, werde nicht slattsinden, weil die ZeUkom- Mission bereits ein BundeöiatbsauSschusj sei. Die rasche Fertig stellung der Vorlage war aus das Dringendste geboten, um der Unsicherbeit im Handel und Verkehr ein Ende zu machen. In der Spezialdlskuftion fragt Abg.vr. Hänel wegen deö Standes der Verhandlungen über Gleichberechtigung der Jude» In Ru mänien an, bringt abermals die Angelegenheit deö „Großen Kurfürsten" zur Sprache und legt Verwahrung dagegen ein, daß de», Reichstage der deutschen Nation tav bolle Recht bestritte» werde, über die Ursache der Katastrophe umfassende Aufklärung zu erhalten. Marine-Minister b. Stoich verweist lediglich aus seine Erklärung bei der zweiten Lesung. Abg. L a S i c r dctont.l deren Materialien bestehen, zum Färben der Kleiderstoffe, der so lange der Prozeß schwebe, könne das Haus nicht die Prozeß- Tapeten :c. re. nur giftfreie Farben verwendet werden, resp. Locales aud Läckistsches. - Gutem Vernehmen nach werden Ihre Majestäten der König und die Königin die heute Abend im Hotel de Taxe zum Besten der Königin Carola-Stiftung vom Vorstände des Sachs PcstalozztverctnS veranstaltete Sotree mit ihrer Gegenwart beehren. — Iiüolge Ablebens Sr. k. H. deS Prinzen Waldemar von Preuße» ist am hiesigen k. Hose eine clnwöchige Trauer, bis mit b. Asrll, angelegt worden. — Der Herr Flnanzminister v. Könneritz bat sich nach Berlin begeben, um an den Sitzungen tcS Bundcsraths persön lich thellzunebmen. Dieselben sind augenblicklich äußerst wichtig: die Tabakostcucr- und die Zolliragen sieben aus der Tagesordnung des Buntesraths. — Die BuiidesrathoauSschüsse haben, wie im Leitartikel auö- geiührt, die TabakSsteueriätze wesentlich berabgcmlntert. Preußen hatte iür inländischen Rrbtabak eine Steuer von 58 M. vorgeschlagcn. Baten, beantragte eme Abminderung aus :)5 M.. ichlicßüch wurde ei» Kompromihantrag Sachsens angenommen, wonach sie ist M. betragen soll. Mai, nimmt allgemein an, daß der Vundeeralh die Anträge seiner Ausschüsse zu Beschlüssen erheben wirb. — Der in Sachsen staatSangebörlge Direktor des Königs berger StabtthcatnS Mar Stägc,» an n bat vom Fürsten von ?chwanblirg-Sonderkhausen die Medaille sür Kunst und Wissen schaft erhalten. — Dem gestrigen Festaktuö zur Feier des llkchsäkrigen Be stehens der St n n en rea l s st, u! e wohnte Le. M. der König bei. ferner Se. Exc. Kultusminister vr. v. Gerber, die Geh. Lchulräthe Bdrncmann und Schlomilch, Oberhoiprediger vr. Kohstchülter, Superint. vr. Franz, Geb. Bergrath vr. Zeuner, Oberbürgermeister vr. Stiibel, Stadlrath Hcubncr und andere hervorragende Mitglieder königlicher und städtischer Behörden. Die Schule war außen wie innen festlich geschmückt und auch von der Annenkirste wehten zur Feier des Tages Flaggen her nieder. Der in der mit Büsten und Blumen reist, dckorirtcnAula abgehaltcnen FeltaktuS, über den wir zu reiciiren in der Lage sind, obgleich Herr Rckor Vftlor es Iür überflüssig hielt, u„S gleich den übrigen Blättern dazu clnzuladen. eröffnet! würdig und schön der Singechor der Annenschule unter Leitung des Herrn Geiangiehrer Gast mit dem Gesang einer Motette «Bitt gesang) von Hauptmann. Darauf folgte tie Festrede des Herrn Rektor Victor, der sich namentlich über das Wesen und die Auf gaben der Realschule verbreitete. Hieraus traten tie Beglück wünschungs-Deputationen vor. Den Reigen eröffnete tie Depu tation der Schwesicranstalt in DreSken-Neustadt unter Leitung des Herrn vr. Hohlield. Namens der alten Anncnschüler über reichte Herr vr. Küntzelmann ein Stipendium, dessen Zinsen für würdige und bedürftige Abiturienten bestimmt sind. Herr Konsi- ttoriaftath v. Vr. DibeliuS überreichte mit einer tief ergrei fenden, orawrisch vollendeten Rede im Namen deö Slnnen- KirchenvorstanteS und der Anncn-Ge»,einte eine schöne Votiv- taftl. Dann folgten die Herren Rektor vr. Huitzsch im Namen der Krcuzschule, Schulrath vr. Alderg im Namen deS Ncustädter Gvmnasiums und eine Deputation der Realschule I. O. zu Zwickau. Nachdem der Rektor der Annenschule Worte des Dankes crwiedcrt batte, sprachen 4 akgehcnde Annenschüler. und zwar: WIslicenuS In lateinischer,. Lüder in sranzösischer, PricbS in deutscher und Schellücer in englischer Sprache, woraus ein der Schule verbleibender Schüler, Tauber, den AuSscheidenden ein poetisches Lebewohl zuriek. Hieran schloß sich eine Prämienver- thciiung an hervorragende Schüler aller Klassen, sowie dieAus- theilung der Reifezeugnisse. Die Feier schloß in erhebendster Weise der Gesang deö Hallelujah von Händel «mit Pianofortc- bealeituna) durch das Singechor de: Schule, wiederum unter Leitung deS Herrn Gcsangiehrerö Gast, sowie ein von Herrn Oberbürgermeister vr. Stübet aus Se. Mas. den König aus- gcbrachtes Hoch. Noch sei bemerkt, daß die geschmackvolle Blu- mendekoratlon der Aula von Herrn Kimstgärtner Ramm arran- glrt war. Zu der Generalprobe deö EonccrteS des ElisabetbvcreinS mit der Operette „Der verzauberte Frosch" erschien Punkt K Uhr der König und die Königin in Mclnbold'S Saal, begleitet vom Atsutantcn Herrn von Ehrcnstcin. Beide Majestäten unterhielten sich aui tie liebenswürdigste Weise mit den in de» lebcnten Bil dern agircnden Kindern. AlS eine junge Dame sich an'S Piano sorte setzte, um zu musiciren. war der König tcr Erste, der den Flügel öffnen wollte. Die Majestäten vewegten sich bet dieser Generalprobe, wozu eine große Anzahl nicht Eingeladencr si» elngeiunven hatte, wie in einem Familienkreis. »Am AuSiühr- ungSabcnb erschien nur die Königin in den überiülltcn SaalrSum- lichkeiten. Auf viele Wünsche findet Dienstag tcn 1. Avril aus dem königl. Belvetere bei Ficbiger eine Wiederholung tcr Operette, nicht aber der lebenden Bilder statt, die auch minder angc- sprochen haben. — Mit anerkennenswcrther Sorgfalt wacht jetzt die Sani- tätspolftci tarüo.r, daß zum Bemalen und Anstrcichcn der Ktnderspielwaaren, mögen sie nun aus Holz oder an- akten verlangen. D-,S Recht des Hauses an und für sich lei zweifellos. In, writcrcn Verlause der Debatte beschwerte sich Abg. Liebknecht über daö Verhalten bcrPostbcbördci, gegen über den sozialistischen Druckschriften und über angebliche Ver letzung des Briefgeheimnisses gegenüber den Sozia lste». Der Generalxostmeistcr erwiedcrte, die Beförderung verbotener Druck- schrisken sei der Postbchörde durch tab Gesetz untersagt, den Re- guisilionk» der Staatsanwaltschaften wegen Bescblaguabine von Briefen müsse die Post Folge leisten, aus Eluzcftalie könne er nicht cingchen. Der Abg Liebknecht habe leine stichhaltigen Beweise bcigcbracht. Stög. Laster verlangt die Untersuchung giftige nur dann, wen» dieselben so innig mit einem Bindemittel» Lack. Firniß, vermischt sind, daß ein Aöblätlern oder LoSiösen dein, Gebrauch, beim Beleuchten und tcrgl. „ich: zu sürststen ist. Ein Artikel jedoch wird dieser Sorgialt nrch nicht theiihaftig, trotzdem derselbe eö verdiente: das bume Parier, insbesondere das bunte Glanzpapier. Chromgelb«chrowsaurcS Blei».Schwein- suricr Grün tarienigiaureS Kupier» und ähnliche Farben trifft man auf diesem sehr bänsjg an. Kann auch durch diese Berühr ung von solchem gut satinirtcn Papier die Farbe nickt abblät- tern und so schädliche Wirkungen ausübcn, so können wiche koch Icistft eintreten, wenn, wie cs b'-ustg geschieht, dergleichen Papier event. eine Rcmcbur. Der Gcncralvostmelslcr wiederholt, daö > in ken Munk genommen wird. Zu Karkoiinagcn. welche doch Biiesgchkimnls, icl vollständig gesichert. Eine Abänderung l oft in tie Hände von Kindern gelangen, wird viel solches ge- pottallschcr Vcrlügungcn. woraus Liebknecht Bezug gcnommcnZ iärkstcS Glanzpapier verarbeitet. So liegt ver mir eine Schachtel, könne er nicht in Aussicht Nellen und verneint die Anfrage in welcher väto voknriulcl. ein bekanntes Hustenmittel, cistdalte» Hänels. ob die fragliche Verfügung sich auch auf eine geschlossene' war. Diese Schachtel ist beklebt mit gelbem und grünen, Papier, Sendung bezieht. Demnächst wird der Etat über daö Anleihe-! geiarbt durch Schwclnstirlcr Grün und chromiaurcS Blei, also geictz und daS ganze Etatögeletz ln dritter Leimig unverändert; durch zwei der gütigsten Farbe». Ich möchte deshalb davor nach den Bcschttftien tcr zweiten Lesung genehmigt. warnen, diele Schachtel,,, wenn sie geleert sinh, Kindern zum BreSlau. 28. Marz. Tie außerordentliche Gcneralvcr- Spielen zu überlassen, v,-. E. Geißler sammlung der Oberichlcsische» Bahn genehmigte einstimmig die; Mit Rücklicht aus tie ln Bödmen herrschende Rinder pest ist die größte Vorsicht geboten. Bekanntlich sinket nach Sachsen ein großer Import von Eiern statt: täglich gehen hier ca. 70 Kiste» des iietdwcnkigcn NahrnngomfttclS ein. DaS auS Häcksel bestehende Verpackungsmaterial wird regelmäßig unter wohliabrkspolizcillchcr llederwachung oerdrannt. - Von den 22 Aspiranten, die am Mittwoch und Donners tag vor der Militär Okcreramiuationo.Kommission (General deS , BarreS u. A.s daö Eraincn als E tn > äh r tg - F re i >» i l l tge
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