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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188809187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
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- Tag1888-09-18
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für Zschopau «ns Amgogeno. Amtsblatt für die Königliche Amtshanptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 56. Jahrgang. Erscheint DienStap, Donnerstag rrnb Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versandet Bierteljahrüpreir 1 Mark arisfchliehlich Loten- und Postgebühren. Dienstag den 18. September. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Die letzten öffentlichen unentgeltlichen Impfungen für dieses Jahr werden im hiesigen Orte Mittwoch und Donnerstag den IS. und SS. September dss. Js. Nachmittags S Uhr im Saale des hiesigen Webermeisterhaufes erfolgen. Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche der an sie ergangenen Aufforderung ungeachtet mit ihren in diesem Jahre impfpflichtigen Kindern und Pfleglingen in keinem der anberaumt gewesenen Impf- und Revisionsterminen erschienen sind, auch, daß sie der Jmpfpflicht genügt bez. davon befreit, durch ärztliche Zeugnisse noch nicht nachgewiesen haben, werden hiermit aufgefordert, ihre impspflichtigen Zöglinge in einem der obigen Schlußtermine zur Impfung bringen zu lassen oder bis Ende dieses Jahres die ärztlichen Befreiungsnachweise bez. Bescheinigung über die erfolgte Impfung bei dem Unterzeichneten Stadtrathe vorzuzeigen, widrigenfalls sie nach Ablauf dieser Frist in Gemäßheit Z 14 des Jmpfgesetzes vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bis zu SO M. oder mit Hast bis zu 3 Tagen unnachsichtlich werden bestraft werden. Zschopau, am 17. September 1888. DerStadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. — Ihre Maj. die Königin Carola ist am Frei tag früh von Schloß Sibyllenort wieder in Dres den eingetroffen. — Aus Einsiedel, 14. September, wird be richtet: Gegen den die Wahl des hiesigen Ge meindedieners Hoher zum Gemeindevorstand be treffenden/ Gemeinderatsbeschluß hatten sich eine größere Anzahl angesehener Gemeindemitglieder be schwerend an die königl. Amtshauptmannschaft ge wendet. Dieselbe hat in der gestrigen Sitzung im Verein mit dem Bezirksausschuß den Protest als berechtigt anerkannt und beschlossen, der gedachten Wahl die Bestätigung zu versagen. — DaS königliche Hauptseminar zu Grimma begeht am 30. September und am 1. und 2. Oktober die Jubelfeier seines SOjährigen Bestehens. Dem hochverdienten Begründer und langjährigen Leiter der Grimmaischen Seminaranstalten, dem verstor benen Schulrat Köhler, werden seine dankbaren Schüler ein Denkmal errichte», dessen Enthüllung und Weihung am 2. Oktober stattfindet. — Aus Sebnitz wird unterm 18. d. geschrieben: Unaufhörlich arbeitet die deutsche und besonders auch die sächsische Fabrikation künstlicher Blume» daran, durch Verfertigen immer neuer Muster nicht bloß dem inländischen Bedarf zu entspreche», son dern auch den ausländischen Markt immer mehr zu erobern. In ersterer Hinsicht ist freilich die Mode bisher wenig zur Herbeiführung eines grö ßeren Konsums günstig gewesen, und daS hat naturgemäß seine Rückwirkung auf die Fabrikation gehabt; neuerdings aber sind die Aussichten bei weitem bessere geworden, und namentlich dürfte der sinnreiche Schmuck der Ballkleider mit den prächtigsten künstlichen Blumen der gesamten In dustrie zu gute kommen. Im Auslande bricht sich daS deutsche Produkt mit immer größerem Erfolge Bahn, und zwar aus dem Grunde, weil es bei gleich schöner Ausstattung den Vorzug hat, erheb lich billiger zu sein. — Eine recht gefährliche Luftschiffahrt erlebte am Mittwoch abend in Dresden der Luftschiffer M. Wolfs, welcher kurz vor 6 Uhr vom »Feld schlößchen" aus bei klarem Himmel und leichter westlicher Luftströmung seine 206. Fahrt antrat. Kurze Zeit nach dem Aufsteigen in einer Höhe von SOOO m zerplatzte der Ballon in seiner gan zen unteren Hälfte und der genannte Luftschiffer, welcher schon früher wiederholt Unerschrockenheit und Geistesgegenwgrt gezeigt hat, wurde vor einem jähen Sturz in die Tiefe nur dadurch be wahrt, daß er sofort »ach dem Zerreißen des Ballons allen im Korbe befindlichen Ballast über Bord warf und dann auf jener Seite, auf welcher der Ballon zerrissen war, in das Netz kletterte und dadurch das rasche AnSströmen des Gases möglichst hintan hielt. Das Zerplatzen, so ver sichert der Luftschiffer Wolfs, sei dadurch veranlaßt worden, daß in der betreffenden Höhe ein südlicher Luftstrom in der Temperatur von nahe an 20" li. geherrscht habe. Nach einer 60 Minuten langen ängstlichen Fahrt landete der Ballon noch glücklich bei dem Dorfe Leuben, etwa 8 km von Dresden entfernt, nachdem er zwei Mal die Elbe passiert hatte. — Von den Aktionären der Leipziger Dis kontogesellschaft. welche dem angebotenen Vergleichs vorschlag des Aussichtsrates beigetretrn sind, ist die Eiuhebuiig der Vergleichssumme bereits in solchem Umfange bewerkstelligt wotden, daß schon über 20 000 Stück Aktien bei der Leipziger Allgemeinen deutschen Kreditanstalt (also volle zwei Drittel) gegen Auszahlung der darauf entfallenden Abfin dungsquote eingeliefert wurden. — In Connewitz bei Leipzig sollen gegen wärtig fast 400 Schulkinder am Husten, bez. Keuch husten erkrankt sein. — Im Dorfe Geißlich bei Großenhain be findet sich ein Knabe in einem seltsamen Krank- heitszustaiide. Der Knabe bellt und beißt nach den ihn umgebenden Personen, erkennt seine Ange hörigen nicht und befindet sich in einem hohen Grade von Erregung. Jede Verstellung ist aus geschlossen. Der Kranke wird ärztlich behandelt. Der Knabe hat vor etwa 14 Tagen mit einem kleinen Hund auf der Dorfstraße gespielt, als ein in, Dorfe als sehr bissig bekannter großer Hund iin gestreckte» Lauf auf ihn zukam und den kleinen Hund mit einem Biß tötete. Währenddem ist es dem Knaben gelungen, einen nahestehenden Baum zu erreichen und noch rechtzeitig eine solche Höhe zu erklimmen, daß ihn der bissige Hund, welcher am Baum nach dem Knaben emporgesprungen ist, nicht mehr hat erreichen können. Nach ärztlichem Ausspruch ist der Schreck die ausschließliche Ver anlassung zu den geschilderten Krankheitserschei- »uiige». — Aus Reichend ach i. V. wird gemeldet: Seitens der Militärbehörde ist sofort die militär gerichtliche Untersuchung betreffs des Todes des Leutnants Frhrn. v. Jmhoff eingeleitet worden, doch hat dieselbe sehr wenig ergeben. ES ist kaum anzunehmen, daß sich d»r Soldat freiwillig meldet, der in der Unglücksnacht in der unmittelbaren Nähe des Leutnants seine Platzpatrone verschossen hat; die größte Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Thäter sich der Thal überhaupt nicht be wußt ist. Es haben eben alle gefeuert und niemand vermag zu sagen, aus wessen Gewehr der unheil volle Schuß gekommen ist. — Im alten Elster-Flußbette bei Rosen thal bei Plauen i. B. wurde ein Soldat des Infanterie- Regiments Nr. 133 tot aufgefunden. Er hatte sich an einem Tanzvergnügen in Nosenthal betei ligt und als Heimweg den oberhalb des Gasthofes von der Chaussee Hof-Plauen nach seinem Ouar- tierort Planschwitz führenden sehr steilen Fußweg benutzt. Infolge der herrschenden Dunkelheit mag derselbe von seinen! Wege abgckommen und in die Tiefe gestürzt sein. Der Verunglückte ist in Mag- witz beerdigt worden. — Am Freitag abend stürzte sich in Neu städte! ein ungefähr 13 Jahre altes Schulmädchen in den dortigen Pochwerksteich und ertrank. Sie wurde zwar kurz nach der That wieder aus dem Wasser gezogen, jedoch schon als Leiche. Allzu strenge Behandlung seitens ihrer Stiefmutter soll der Grund zu diesem höchst bedauernswerten Schritte des Mädchens sein. — Die Ziehung der vierten Klasse der 114. Lotterie findet am 1. und 2. Oktober statt und hat die Empfangnahme der Lose bis spätestens 22. September zu erfolgen. — Eine Unfallberufsgenossenschaft verweigerte einem Verunglückten die Auszahlung der Rente, weil er sich nicht dazu herbeiließ, einen schlecht ge heilten gebrochenen Arm sich zur besseren Kur noch einmal brechen zu lassen. Das Reichsversicherungs amt stellte sich aber auf die Seite des Arbeiters, indem es entschied: „Wenn man auch von dem Arbeiter verlangen kann, daß er sich gewissen manuellen Einwirkungen unterzieht, sowie sich das Anlegen von Verbänden gefallen läßt, darf man ihn doch nicht für verpflichtet erachten, sich Arme und Beine zerbrechen zu lassen, damit durch erhöhte Gebrauchsfähigkeit einzelner Körperteile die Rente gekürzt werden kann". Tagesgeschichte. Berlin, 16. September. Am Freitag fand großes Korpsmanöver des Gardekorps bei Jahns felde statt, wohin sich Se. Maj. der Kaiser mit seinem Gefolge von Müncheberg aus zu Pferde begeben hatte. Se. Maj. König Albert von Sachsen, Erzherzog Albrecht von Oesterreich und die übrigen fürstlichen Gäste waren von Berlin aus mit Extrazug »ach Jahnsfelde gekommen und hatten dort die Pferde bestiegen. Der Kaiser kom mandierte persönlich das Gardekorps, welches durch eine kombinierte Kavalleriedivision des dritten Armeekorps verstärkt war, gegen einen markierten Feind. Die Kavallerie leitete das Gefecht ei», in dem südöstlich von Müncheberg 12 Kavallerieregi menter einen zweimaligen glanzenden Angriff unter nahmen; dieselbe» mußten indessen, da sie auf feindliche Uebermacht stießen, zurückgehen. In zwischen gingen von Siidosten her die gesamte Garde-Infanterie und die Korps-Artillerie zum Angriff vor. Die Avantgarde nahm auf einer Höhe nordwestlich von dem Dorfe Heinersdorf Stellung, wo auch der Kaiser längere Zeit ver weilte. Der markierte Feind versuchte einen um fassenden Jnfanterieangriff. Plötzlich brachen von Nordosten her, wohin sie verdeckt gelangt waren, beide Kavalleriedivisionen vor und griffen in lang-
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