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Sächsische Dorfzeitung : 18.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189903184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-18
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 18.03.1899
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Wiche DsrhnlmiA 61. Jahrgang Sonnabend, den 18. März 1899 Acuilleton der verbündeten Regierungen nur unter dem Vorbehalt abzugeben, daß dieselben entschlossen find, vor Be endigung der gesammten Organisation an da- hohe aus dem heute eingebrachten Antrag sich eraiebt, zu zustimmen. Diese Erklärung vermag ich indeß namen- werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: »ir t spalt. Zeilc 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Ps. Freude daran, die Mama wollte freilich nicht viel da von hören, die war zu ängstlich", plauderte Olga weiter, ohne auf die abmahnenden Blicke der Mutter zu achten. ES war sonst schon lange feststehendes Her kommen, jede Anspielung auf die Vergangenheit in Gegenwart deS Fürsten und der Fürstin zu vermeiden. In Therese war aber durch die harmlose Frage die Erinnerung an die Vergangenheit besonders lebhaft wach gerüttelt worden. Sie sah sich al- Kind, von den Augen der Vaters bewacht, hier auf dem See ihr kleine- Boot lenken und später, als sie die Jahre der Einsamkeit mit der Mutter in Euldowna verlebte und auch noch nach deren Vermählung mit dem Fürsten hatte sie sich manch Mal dem Wassersport hingegeben. Als sie bann von einer Reise heimkehreud ihr Boot nicht wiedergesunden hatte und ihr gesagt worden war, man habe eS der Anordnung de- Fürsten gemäß ent fernt, halte sie auch das schweigend hingenommen, wie vieles Andere. Jetzt rief sie lebhaft: „Ach jo, mein Boot! Wo mag e- geblieben sein? Ich möchte gern wieder rudern!" „Wir wollen nachfragen", sagte der Fürst sogleich, „ich denke, eS muß noch vorhanden sein und wenn nicht, so ist ein Neue- leicht zu beschaffen. Den Luxus werden wir un- trotz alledem in Euldowna noch be schaffen können", wandte er sich scherzend an den Direktor, der denn auckr Rath wußte, wie ein solch' NeineS Fahrzeug in der Nähe zu bekommen sei. „Wir wollen auch eine schmucke Gondel für mehrere Personen Herstellen, zunächst soll Therese aber ihre Nußschaale haben", versprach in bester Laune der Fürst und bot Frau Burkhard den Arm, mit ihr und getragen, welches der Kaiser sowie das Trauergefolge betraten. Hierauf wurde die Thür des Mausoleum- geschlossen, Förster in doppelter Reihe stellten sich da- vor auf. Um 12 Uhr 20 Minuten gab die Ehren- kompagnie drei Salven ab. Damit war die Feier beendet. Der Kaiser und da- Gefolge, sowie die BiSmarck'sche Familie krhrten um 12'/, Uhr ins Schloß zurück, wo inzwischen ein kleine- Frühstück bereitet war. Um 1 Uhr verlieb der Kaiser mit Gefolge daS Schloß. Um 1 Uhr 5 Minuten erfolgte die Abfahrt des kaiser lichen Zuge-. Der Kaiser dankte aus dem Fenster dem ihn durch Hutschwenken begrüßenden Publikum. Das angebliche Attentat gegen den deutschen Kaiser in Alexandria soll sich rmmermehr als ein Lügengewebe dortiger Polizeispitzel herausgestellt haben. An Stelle der „Attentäter" sollen nun diese unter An klage gestellt werden. Ueber Ausartungen der Wissenschaft schreibt ein Berliner Blatt: „Wir haben seiner Zeit davon Mittheilung gemacht, daß der Beilimr Professor vr. Neiffer verschiedenen gesunden weiblichen Personen Syphilisserum eingeimpft hat und daß von den 8 in Frage kommenden Personen 4 gesund geblieben, 4 aber unter Syphiliserscheinungen erkrankt find. Diese That- fache brachte im preußischen Abgeordnetenhause der Abg v. Pappenheim zur Sprache, indem er unserer Auffassung entsprechend die Regierung zu schärfstem Einschreiten aussorderte. Die Antwort des Kultus. Ministers vr. Bosse ist nach jeder Richtung hin be- Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. Thercsen's Glück. Roman von Jenny Hirsch. (Nachdruck verboten.) (15. Fortsetzung.) „Hoffen wir daS Beste", erwiederte zerstreut der Landrath, seine Schritte etwa- beschleunigend, denn be reit- war Doktor Freyberg mit den drei jungen Mädchen vorausgegangen. Am Eingang deS ParkeS holte sie der Fürst ein und nun wechselten in lebhaften Ge spräche die Gruppen. ES gelang dem Landrath, den Platz an TheresenS Seite zu gewinnen und während de- ganzen Spazierganges mit geringen Unterbrechungen zu behaupten. An einem mitten im Park liegenden, von dunklem Nadelholz umschlossenen See, so daß sein klarer Spiegel eine tief smaragdgrüne Färbung erhalten hatte, traf die Gesellschaft wieder zusammen und Olga Burk hardt, die lange nicht hier gewesen war, rief: „Wo ist denn die Gondel geblieben, die sonst immer hier angekettet lag?" „Ich weiß eS nicht, sie muß bci den vielen Um gestaltungen, die der Pmk ersahren hat, fortgenommen worden sein", antwortete Therese, an welche die Frage gerichtet war. „Ich habe gar nicht darauf ge achtet." „Sonderbar, Sie ruderten doch sonst so gerne und so geschickt, Ihr Vater hatte immer seine große der von Mitgliedern deS hohen Hauses beantragten Resolution 4, welche die gleiche Eventualität in AuS- ficht stellt und hoffentlich zur Annahme gelangen wird und nach den eben gehörten Erklärungen des vr. Lieber glauben die verbündeten Regierungen die feste Zuversicht schöpfen zu dürfen, daß ihre in der Vorlage gestellten Forderungen, wenn auch nicht zur Zeit, so doch noch rechtzeitig für die vorgeschlagene Organisation die Genehmigung des hohen Hauses finden werden. (Bravo! rechts und im Centrum.) Von den Ab geordneten der Parteien, welche diele Einigung meist mit Freuden begrüßten, wurde nichts Neues vorgebracht. Die Abstimmung ergab folgende- Resultat: H 1 wird debatteloS angenommen. § 2 wird nach dem An trag Lieber in der Fassung der Kommission wieder hergestellt, dagegen stimmten nur SocialdemLkattn, Freisinnige und süddeutsche Volkspartei, vaierische Bauernbündler, Polen und Elsässer. Auch im Uebrigen werden die Beschlüsse der Kommission bez. die Be, stimmungen des Antrags Lieber angenommen, ebenso der Rest des Gesttzes mit der neuen Lieber'schen Re solution 4. Die Gesammtabstimmung der Mili tärvorlage ergab schließlich eine Annahme derselben mit 222 gegen 132 Stimmen. Mit dieser Einigung ist erfreulicher Weise ein Konflikt ver mieden worden, dessen Ausgang in Betreff der Neu wahlen zum mindesten sehr zweifelhaft war. Der Donnerstag Vormittag stattfindenden Bei setzung des Fürsten Bismarck im Mausoleum zu Friedrichsrub wohnte der Kaiser, der erste Vicipräsident des Reichstages vr. v. Frege, der erste Vicepräsident des Herrenhauses Freiherr v. Manteuffel und der Präsident des Abgeordnetenhauses v. Kröcher bei. Der Kaiser hatte einen überaus kostbaren Kranz von über einem Meter Durchmesser mitgebracht. Auf der Bahn entlang, auf dem Wege vom Mausoleum nach dem Schlöffe, hatten sich Tausende von Zuschauern eingesunden 1500 Mitglieder des ReichStoaswahl- Vereins mit Harzfackeln bildeten Spalier. Alsbald dem Direktor wieder die Richtung nach dem Schlosse zu einschlagend. Freyberg hatte mit Olga und Dora eine» kleine» Wettlauf begonn-nd, nur au- der Ferne hörte wem noch ihr Zurufen und fröhliche- Lachen. Der Land rath und Therese sahen sich plötzlich allein urd eine unnennbar süße Befangenheit ergriff Beide. Die erste Begegnung zwischen Therese und Oswald Cunio vor drei Jahren im Walde war für Beide ent scheidend gewesen. So oft sich dem jungen Mädchen seitdem ein Mann werbend genaht hatte, war neben ihm das Bild dessen aufgetaucht, der die Züge ihre- verstorbenen BaterS trug und mächtig hatte eine Stimme in ihrem Herzen gesprochen, daß sie keinem Anderen angehören möchte, als ihm. Ganz ähnlich erging eS O-wald, auf den sich, nachdem er Landrath geworden war, die Augen vieler Mütter und Töchter gerichtet hatten. Der schöne, statt liche Mann in guter Stellung und mit einem ganz ansehnlichen Privatvermögen war eine begehren-werthe Partie. Man wunderte sich, waS ihn abhielt, eine der vielen sich ihm entge^enstreckenden Hände zu er greifen und wäre vielleicht in feinen Bermuthungen der Wahrheit nahe gekommen, wenn der Abstand zwischen ihm und Therese Bublatzky, welche durch die zweite Vermählung ihrer Mutter ebenfalls zum hohen Adel zu gehören schien, nicht gar zu groß befunden worden wäre. Auch wußte man ja aus Erfahrung, mit welcher Geflissenheit der Fürst die früheren Um« gang-kreise seiner Frau und Stieftochter au- Schloß Euldowna fern zu halten bemüht gewesen war. Auch der Landrath war von diesem Schicksal betroffen Politische Welrschau. Deutsches -keich. Der Reichstag bot auch am Donnerstag wieder, wo al- Hauptpunkt auf der Tagesordnung die dritte Lesung der Milttärvorlage stand, ein bunt bewegte- Bild. Wenn man auS der Presse auch wußte, daß eine gütliche Einigung zwischen der Regierung und der Volksvertretung über die streiligen Punkte zu erwarten war, so zeigten sich doch die Tribünen wieder überfüllt. Abg. Lieber (Centr.) hatte für die dritte Lesung folgenden Antrag gestellt: den § 2 betr. die Friedenspräsenzstärke, welcher in zweiter Lesung ganz gefallen war, in der Fassung der Budgetkommisston wieder herzustellen, die Friedens- Präsenzstärke also auf 495,500 Gemeine sestzusetzen. 8 3, welcher von der Etntheilung der verschiedenen Truppenbestände handelt, soll in der Fassung der Regierungsvorlage wieder hergestellt werden mit dem Zusatze: In den 482 Schwadronen für die Kavallerie find diejenigen Formationen mit einbegriffen, welche zur Erhaltung und Weiterbildung der Spccialtruppe der Jäger zu Pferde (Meldereiter) erforderlich find. Weiter beantragt Abg. v. Lieber, die dritte Resolution der Kommission dahin zu vervollständigen, daß die Einstellung von Mitteln in den Etat auch erfolgen soll, um statt der aktiven Mannschaften Civilpersonen als Oekonomie-Handwerker einzustellen. Schließlich geht ein weiterer Antrag Lieber auf die Annahme einer Reso lution 4, die Bereitwilligkeit ouSzusprechen, wenn sich bei der Ausführung des gegenwärtigen Gesetzes die nachweisliche Unmöglichkeit ergeben sollte, mit der Friedenspräsenzftärke von 495,500 Gemeinen rc. die zweijährige Dienstzeit bei den Fußtruppen aufrecht zu erhalten, alsdann nöthigenfalls auch noch im Laufe der Geltungsdauer des 8 2 in erneute gesetzgeberische Erwägungen über Bemessung der FriedenSpräsenzstärke mit den verbündeten Regierungen einzutreten. Mit großer Spannung wurden nach einer nochmaligen Be gründung der Regierungsvorlage durch den Kriegs. Minister nunmehr die Erklärungen des Reichskanzlers erwartet, welche die osficielle Bestätigung bringen mußten, ob der Reichstag nach dieser Weigerung des Centrums, die fehlenden 7000 Mann zu bewilligen, aufgelöst wer den würde oder nicht. Fürst Hohenlohe führte Fol gendes aus: Der Kriegsministtr hat heute nochmals den militärtechnischen Nachweis geführt, daß die Ihrer Beschlußfassung unterbreitete Militärvorlage nur dann die im Interesse der LandeSvertheidigung nothwendige Ausbildung unseres Heeres sichert, wenn sie in ihrem vollen Umfange zur Durchführung gelangt. Im Hin blick jedoch auf die militärische Wichtigkeit, welche die Durchführung eine Verzögerung nicht erleiden darf, haben sich die verbündeten Regierungen entschlossen, der Vorlage auch in der veränderten Form, wie sie Uxped. ». Nedaktion Wre-öen-NeufMdt ß. Meißner Basse 4. Die Zeitung erscheint Ttenft«,, Lannerstai und Sonnabend früh. Nbonnementd- PretS: Vierteljahr!. M. 1^0. - Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Lei freier Lieferung ins Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Ps. von Ihrer Kommission in zweiter Lesung bewilligten nach dem Eintreffen des Kaisers im Schlosse setzte sich Formationen besitzt und in der Erwägung, daß deren der Trauerzug in Bewegung. Zuerst wurde ein lang - - - - ^haltender Trommelwirbel geschlagen, woraus tue RegimentSmufik den Choral „JesuS, meine Zuversicht" intonirte. Den Zug eröffneten die Trommler, hierauf folgte die Musikkapelle deS 76. Infanterieregiments mit einer Fahne deS Regiment-. Hinter den Soldaten schritten der Ort-geistliche Pastor Westphal und ein ! zweiter Geistlicher. Dann folgte der Sarg der Fürstin, ' abwechselnd von Förstern und Mitgliedern des Anschar- verein- getragen, sodann der Sarg deS Fürsten, welchen gleichfalls abwechselnd Unterofficiere deS 7. Kürasfier- regimentS und Mitglieder des AnscharvcreinS trugen. ! Unmittelbar hinter dem Sarge schritt der Kaiser. Zwischen der langen Reihe von 1500 Fackelträgern ! bewegte sich der Zug unter den Klängen der Trauer- - musik und langte Punkt 12 Uhr vor dem Mausoleum an. Gleich darauf nahm hier 1>ie Feier ihren Anfang. Bei der Ankunft des Zuge- vor dem Mausoleum bildete die Ehrenkompagnie Spalier. Fürst Herbert Bismarck machte dem Kaiser Meldung, daun wurden die Särge niedergesetzt und durch Leute des Snschar- Vereins und durch Kürassiere in das Mausoleum hinein- HauS mit erneuten Anträgen heranzutreten (Hört! hört! links), welche die Durchführung der gegenwärtigen Vorlage in ihrem vollen Umfange sicher stellen. AuS Anseratt»- slunvhmesikUcur Tie Arnold, iche Bulbdlmdlung, (ipwalidcndonk, Haaienstein L Pohler, rliudvls Moiie, G. L. Daub« Ü To. in Traden, Leipzig, ^.n.kiurl a/M., - G. AesjelSdors u. s. w.
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