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Dresdner Nachrichten : 19.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-19
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1897
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stnMttll sn Psg „a<t> txinn^iem Tarif, kiuswürtiak Autträae nur aeoc» vormisbe-anlimq UiikUntI,m,okN nenmrn mmmttich« immk^iie Aimoncrnbureaur a» kklkgblatier werdk» mit io Big. veremnet. Kür Rückgabe cinaeiai'bler -ltirilt- Micke keine Verbindlichkeit. Die rrratzaer Vachetchle» erfchetne» «tltch Vlorgen». 42. Jahrgang. Joliiia Lvlltlvr, Itresilen. Vallstr. IS, vmpüoblt in xrü8«1or ILImvia« Oslv» und Ilanx-, Itüoli«,,- und I^ruel» Druden. !>»;»<. M. L-p., ^ Volllcammcm.'cwr, kniiist- tbitti^ee MritU8eirl«>8or ;» IdürseMiesser. < dt0,<»0<» 8t. iw vadrsucb. stroni-oeia^rirti^ u.Ir,inan, s, < «> t I I^ouirsl. Lüodbi. tluslloloriuil:, KurtViAi^Nkir., k«'.tLv ^ Ik'lM^pryvtu^ü' U, Ar. 2IVO.) ^utvidttiruuL telns. E llvrrvll - Varävrodv A 6ro8868 Tsxer in- Ullä ausländ. Rotte. ^ HV»U,tr»»,e Ü6sM. ül!l!l!!)6I'A kc»>«-11vli,tl. 4VAI8ei»Il»Il88llA88v 84. DM' IVvuIivH«!, Rr.78.Kpie«el: «»- ?3pier-rsdrlll-I.L8k!r ?spior-Sros8odLllSIiuiß <- ^bb/6 4^r'ö«iit^« I«ux« r ül!o, Kordon mul rv, 1'ormttko imä Kollstt in Lllon (»r<»^d>vn. 8« Kni ll»-, Ün>»< k- un«1 I ii»- «cI»I»»tL-I'ar»iv^o. Iriiittnl. — §Ot1«tt«k4 — — mä ir»Lt«n- i»r HVnt»»»« nu l 4»rkix< p»«t«Ini>i»»i»I^nn. OOlo^suksitKpoLtqn. — IjiNi^lv prei8S. — I^romptOkitv IjväiomdQ^'. N > H»«I«Ii«. Iiiitr». "MW lro^Im388,-rs-, s Bäckereiverordnung i»> 'N'eichstag. Hosnnchrichic», Kaiser Wilhelm-Feier. Elektrische Anlagen ruhe. Rudervereine. Gerichtsverhandlungen. Mendelssohn'S .Elias". Politische«. DaS Schmerzenskind der gehelmrathlichcn Sozialpolitik, die Vackereiverordnung vom -1. März 1896, ist am Mittwoch ini Reichs tage einer abermaligen kritische» Beleuchtung unterzogen worden, nachdem bereits im April vorigen und im Januar dieses Jahres Erörterungen über den Gegenstand an derselben Stelle und im Juni 1896 im preußischen Abgeordnetenhauie slattgeinnden habe». Be! ledcr der erwähnten drei Borberathnngen präicntirte sich die Vackereiverordnung. die zuerst in vollem wzialpvlitischem Glanze auS dem Geiste des grünen Tisches hcrvorgesprnngen war, wie Minerva aus dem Haupte des Zeus, in weniger anniuths- pellem Gewände, bis sie bei der diesmaligen Berathung auch des leßlcn wziolresormatorischen 'Nimbus entkleidet und in ihrer wahren Gestalt als sozialdemokratische Unsugstisterin enthüllt wurde. Es handelt sich letzt darum, dieses nngcberdige Wesen nnlcr eine gesetzgeberische Zwangserziehung zn stelle», damit sein llliarakker gebessert wird und es keinen Schaden mehr nnrichten kann. Zn diesem Zwecke hatten die Abgeordneten v. Kardorff und v Manteusfel den Antrag gestellt, den Bnndesrath zu ersuchen, dir Bäckereiverordnnng vom -I. März 1896 abznändern, und der Abgeordnete Freiherr v. Stnium halte in näherer Bezeichnung der ciuznjchlagenden lliichtnng den Nnterantrag hinzngesügt. „in einer den berechtigten Interessen des Bäckereigewerbcs entsprechen den Weise." Das Eentrnm hatte dagegen einen Antrag ans molivirte Tagesordnung eingebrachl, um nach der von ihm be liebten Manier einer ossenen klaren Stellungnahme ausweichen zu können. Herr Dr. Hitze versicherte zwar, ohne das; ihm ein dahin gehender Borwurf gemacht worden wäre, seine Freunde hätten nicht die Absicht, eine Diskussion der Angelegenheit zn hinter treiben, stellte aber in demselben Athem einen gcschkftsvrdniingsmäsngen Antrag, den der Präsident .Herr v. Vnol als einen Antrag ans cin'achc Tagesordnung aussassen zu müssen glaubte. Nnnmchr erbob sich aber lebhafter Widerspruch von Seiten der Kvnscr w-t ven, Frcikonservativen und Nationalliberalcn nnd nach wenigen Augenblicken war ein flottes geschäitsordnungsmäßigeö Geplänkel in Gcng gekommen, wie es der Reichstag seit langer Zeit nicht erlebt Hot. bei dem die bedeutsamen Fragen der einsachen Tages ordnung, der Absetzung eines Antrags von der Tagesordnung, der -Herausnahme eines zurückgezogenen Antrags, der Vertagung tlerls mit Zorn und Leidenschasr. Iheils mit Heiterkeit und Froh sinn gründlich geprüft und erörtert wurden. Ein Mitglied der d.lü'ch-iozialen Nesormpartei lief; sich sogar im Drange über legender BicrbankweiSheit dazu Hinreißen, den jedenfalls origi nellen Antrag rinzubringen, daß über den zur Berathung stehenden 6"-e,Island diskutirt werden solle, worauf ihm der Präsident unter .emeiner Heiterkeit entgegnete, daß ein solcher Antrag nicht erst gestellt zu werden brauche. Ta das Ergebniß der Geschäftsordnnngsdebatte nicht zu Gunsten Derer aussiel, die den Kritikern der Bäckereiverordnung den Mund verstopfen wollten, so konnte die weitere sachliche Aus sprache ungestört vor sich gehe». Den wesentlichsten Theil der Sitzung füllten die Erklärungen des Herrn Staatssekretärs Dr. !' Bötticher aus, die jedenfalls nichts weniger svaren als eine bbeizeugtc Vertheidigung der beanstandeten Verordnung Der Minister hielt sich allerdings einen Answeg offen, indem er „frei nach Schiller" das Charakterbild der Vorlage von der Parteien Haß und Gunst verwirrt sein ließ. Dabei mußte er aber doch das grundlegende Zugeständnis; machen, daß infolge des Rund- ' hreibens an die Verbündeten Regierungen, das seitens deS Ministers „gegenüber den lebhaften Klagen im Reichstage nnd der scharfen 'Agitation der Presse" im September vorigen Jahres erging. Berichte eingelaufen seien, die zu einem guten Theil die von 'Anfang an laut gewordenen Befürchtungen wegen einer erheblichen wirlhschaftlichen Schädigung deS Bäckereigewerbes und wegen Bcmundernng des guten Einvernehmens zwischen Meister »nd Gcicllcn als in den thatsächlich eingetretenen Verhältnissen be gründet erscheinen lassen. Die Gründe für die ivirthschaftlichen Schädigungen werden wie der Herr Staatssekretär erklärte, darin gnmiden, daß der Meister ohne Verstärkung der Arbeitskräfte nicht im Stande ist. mit der festgesetzten MaximalarbeitSzeit anszu- li'nmien. daß er aber häufig nicht in der Lage ist, eine Verstärk ung vorzunchmen, weil der gleich gebliebene Absatz ihm die Aufwendung der durch sic verursachten Kosten nicht gestattet. Es l g! ans der Hand, daß eine derartige durch die Verordnung hcrbei- ulitc Knebelung der wirthschasklichcn Bewegungssrelbkit der Ter gerade die kleinen und mittleren Meister am empfindlichsten ni'it Weiler stellte der Minister ans Grund der cinaegangcnen Berichte fest, das; in größerem Umfange Denunziationen der 'Bullen gegen die Meister vorgekommcn seien. Auch zeigen die GAcklen sich vielfach lässiger als früher, obwohl natürlich die Meitzer unter der neuen Ordnung der Dinge gerade auf möglichste Auknnkung der Arbeit dringen müssen, »nd bekunden große Neig ung, unbotmäßig zu werden. DaS sei zum Theil aus Versuche si'zialdemotrotischer Agitatoren zurückzusühren. die Bäckercivcrord- xnng als eine Errungenschaft der sozialdemokratischen Partei hin- znstcllen und dadurch die Gesellen zn gewinnen, lieber die Frage, was nun weiter geschehen solle, äußerte der Minister sich dahin, daß er eine Zusammenstellung aller eingegangenen Berichte ver- aniasien, diele den verbündeten Regierungen zugänglich machen und alsdann bcrathen werde, welche Anträge an den Bnndesrath bezüglich einer etwaigen Abänderung der Verordnung gelangen würden. Obwohl der Herr Staatssekretär sodann sein Schluß- ucthcil in ein 8»n tiauot zusammenfaßte, gab er doch gleichzeitig die bcmerkenswerthe Erklärung ab, daß er für seine Perton tckon ictzt eine Aenderung für nöthig halte, und zwar in der Tauer der 'Arbeitszeit vor den Sonn- und Festtagen. Tie gesammten Zlusführungen Herrn Tr, v. Böttichers be wegten sich auf einem Boden, der. wie der Abg. Freiherr v. Stumm mit Recht Hervorbeben durste, den bedingungslosen ,'Anhängern der Verordnung keine Stütze für ihre Bestrebungen bietet, eine mchgcmäße Abänderung der geltenden 'Vorschriften zn Hintertreiben. Konservative. Freikonservative nnd Nationaliiberale stimmte» denn auch darin überein, daß sie in den Mittheilungen des StaatsickrelärS einen gewissen Fortschritt zum Besseren an- rrlannken, Tie genannten drei Parteien erklärten sich auch geschlossen für den Eingangs erwähnten Antrag Kardorsi - Stumm, Wenn trotzdem der Antrag Pichler aus molivirte Tagesordnung eine Mehrheit von über h> Stimmen ans sich vereinigte, so beweist dieser Ausgang der Sache wieder einmal, daß das Eentrnm „die Macht hat , wie der Abg, Freiherr v.'Stumm resignirt bemerkte. Erwägt man die ausschlaggebende Stellung des Eentrums innerhalb der augenblicklichen parlamentarischen Konstellation und die stark hervorlrekendc Geneigtheit der Partei, sich durch Wider stand gegen >ede Abänderung des bestehenden Zustands z» einer billigen Pvpnraliiät zn verheilen, >0 erscheint cs trotz der Erklär nngen des Staatssekretärs Tr, v. Bötticher noch keineswegs als ansgeincicht, daß die vorzunehmenden „Verbesserungen" der Ver ordnung auch wirklich solche 'ein werden, die das berechtigte In teresse des Bäckereigewerbcs voll zur Geltung bringen, selbst wen» die Regierung nach den gemachten üblen Erfahrungen den besten Willen dazu haben sollte. Angesichts dieier vvraiisznsrhende» Zwangslage, i» der sie sich jetzt befindet, hätte aber die Regierung von vornhin ein nm so mehr Bedeuten tragen müssen, den sozial politischen Hebel aus dem in Rede stehenden Gebiete so stark zn drücken, daß eine förmliche Revolution in den Verhältnissen des Bäckereigewerdes cmtreten mußte. Die schwere Schädigung der kleinen Betriebe, der für das Deniinzialionswewn geschaffene An reiz nnd die Zerstörung des Vertranensverhälinisies zwischen Meistern und Gesellen sind Folgen, die auSfchiießlich der Sozial demokratie zn Gme kommen, Die Sozialdemokratie selbst scheut sich auch keineswegs, ganz nngenin die geschälte Birne z» ver speisen, die ihr von der Regierung leibst ans den, Prüseniirteller gereicht worden ist, Ihre Agitatoren nutzen, wie die Berichte besagen, die Verordnung aus, indem sie sie den Geiellen als eine Errungenschaft ihrer Partei bezeichnen, und die sozialdemokratischen Abgeordneten ließen beislimmende Zwischenrufe ertönen, als Herr Tr. v. Bötticher dieser Stelle aus den Berichten Erwähnung that. Wie will die Regierung angesichts solcher Thatsachen sich gegen den Vorwurf schützen, der auch in der Reichstagssitzimg am Miti woch osten gegen sic erhoben wurde, daß sie die Sozialdemokratie znm Theil durch ihr eigenes Verhalten groß ziehe^ Soweit dar» die Sozialpolitik nicht gehe», das; sic den Mittelstand schädigt aus is. rsiis-^uslimssei'. ^ ckrs I«8t« JntBnptRulii /.ui iAIurltuiig ch-r Wh,»!. L MIO . "MG U r>i8«»Il»U88lN«88v 84. l>6r8ÖllIiolt6 Umkiilitk; Uttä JIoä68tuc>ic-n in öorlitt. ^^^WW^IAreitag. Ist.Mär;. einseitig von der Kommandogewalt nbgeändcrt werden tonne, w rüber allerdings die Marine-Verwaltung anderer Ansicht lei Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Tic Anforderungen der Negierung an die Kriegsflotte hat zu lebhaften Erörterungen 'An laß gegeben. Beim Widerstreit der Meinungen will ich nochmn! die allgemeinen Gesichtspunkte ziisainmenfasse». die Erörterungen der Einzelheiten 'Anderen überlastend. Die Nothwendigteit eu;"i solchen Kriegsflotte darf ja glücklicherweise heute als eine festste!,eist ' bezeichnet werden und ich bin hierin der Zustimmung der großen Mehrheit des Hauses sicher. Ich bezweisle. daß es heute noch crnsthaste Politiker geben konnte, welche wünschen, daß Deutsch land im heutige» Sinne keine Flotte zu besitzen lnauchte, T re deutsche Flotte ist das Ergebniß der politischen Entwickelung der deutschen Nation, Das neue Reich, geschaffen durch die Siege einer unvergleichlichen Armee und durch eine geniale Politik rückte vermöge seines Ansehens und seines Schwergewichts von leibst nnd ohne Weiteres dazu zu thun, in eine Stelle ein. die einmal erworben, ohne Gefährdung der vitalsten Interessen des ltlaudes nicht aiisgcgebe» werden kann. Daraus ergab sich die Nothwcndig lest, eine solche Flotte zu schassen nnd zwar eine des große» Deutsch lands würdige Flotte. Die Entsaltung von Macht uno Ansehen ist eine Vorbedingung für die wirthschastliche Entwickelung des - Volkes, eine Vorbedingung dasür, ihm eine sichere Basis für eine - sungestöile Entwickelung zu ichassen. Wesentlich von diesem ' Gesichtspunkte ans mußten nun die Elatssorderungen für die Marine betrachtet werde». Unsere Industrie hat seit dem Jahre 1871 nnd besonders seit der Zollgesetzgebung von 1879 einen außei- vldenttichen Austchwiing erfahren; der Erpvrt spielt jetzt für das wirthschastliche Leben der Nation eine bedeutsame Rolle, Dieser Thatiache muffen wir Rechnung tragen, indem wir uns bemühen, de» E> Port auf gütlichem Wege ;n ichützen, andererseits indem wir Borsorge treffen, daß es Niemand als eine leichte Ausgabe be trachte» kann, die freie Fahrt unserer Schiffe zn stören. Die Noth- wendigkeit einer leistnngsiähigen Ftotte wird noch verstärkt durch die Gründung und den Erwerb unserer Kolonien. Der Begriff einer leistnngsiähigen Flotte in diesem Sinne dürfte der Sache nach rein absomr feststehender sein, er wird sich verschieben nach Maßgabe der Fortschritte der Technik nnd nach Maßgabe des Anwachsens der Flotten anderer Reiche richten. Wir können uns nun der Ansicht nicht perschließen, das; unsere Flotte henke nicht stark genug ist. nm gegebenensalls dieien Aufgaben zu genügen, (Sehr! wahr! Rechts.) Nim hat man aber Bedenken dagegen aus! siiianziellcn Grunde». Gewiß, meine Herren, die Anforderungen Rücksicht auf den Arbcilcrlchul', und dadurch der Sozialdemokratie! welche in finanzieller Hinsicht eine moderne Flotte stellt, sind sehr i ^deutend. Ich richte icdoch an Sie die dringende Bitte, dicsem- Gedaiike» gegenüber de» Etatsorderiingen nicht Raum zu geben, denn wir befinden uns in der Rothwendigkeit nnd werden uns noch längere Zeit in ihr befinden, zu jeder Zeit, zu Lande und zu Wasser kampfbereit zu lein, (Zustimmung rechts.) Es fragt sichi nur, gehen die Forderungen der Regierung über die finanziellen Verhältnisse hinaus, hat sich die gebotene Rücksicht ans die Finanzen bei ihren Forderungen bewährt? Jch atanbe, die günstige Lage, wie sie sich nach dem ictzigen Etat darstelll, berechtigt mich, diese letztere Frage absolut zu bejahen. «Sehr richtig! rechts.- Es ist cm unbestrittenes Recht des Reichstags, die Sparsamteit in finanzieller Hinsicht walten zn lassen, aber ich möchte davor warnen, diese Sparsamkeit gegenüber den berechtigten Forderungen snc die Marine zu weit zu.treiben, denn nichts könnte »ns im Ernstfälle kostspieliger werden, als eine zu schwache Flotte. iSchr richtig! rechts.) Wir brauchen eine Flotte, die unsere Küsten zu schützen im Stande H und die auch auf hoher See dem Feinde die Spitze bieten kann. Das ist das Ziel, welches wir erstreben Je schneller wir cs erreichen, desto großer wird das Gewicht sein, welches wir zur dauernden Erhaltung des Friedens in die Wag schaale Wersen können. (Beifall rechts). — Staatssekretär v. Mcu schall: Die Nolhwendigkeit der einzelnen Positionen hat man ernstlich gar nicht bestritten, man hat mir finanzielle Bedenken weitere Forderungen neue Anhänger zinnhrt. Es gilt vielmehr, zwischen Arbeiterschntz und Fürsorge sür den Mittelstand die richtige Mitte einzuhalten, das Eine zu thun und das Ändere nicht zu lassen, aber nicht das Eine durch das Andeie zu iieutrattsiren. In diesem Sinne war es eine eindrucksvolle Kundgebung der vereinigten Ordnungs- Parteien, die in der in stiebe flehenden Reichstagssitzimg ergangen ist. Keine Beseitigung oder Versumpfung der Sozialreform, sondern eine planvolle Wetterführung derselbe» in einem vernünftigen staatserhatteiideii Rahmen »nd in mäßigem Tempo, nicht nur Schutz des Arbeiters, sondern in mindestens gleichem Maße auch des Mittelstands und sorgsälttge Vermeidung aller utopistischen Erpenmenie. das waren die Fordeningc», die ans den Reden der vrdnimgspartcilichen Sprecher uvereinUimmeiid heranstönten und der Sitzung ein bemerlenswertbes sozialpolitisches Restes gaben. F-eril'chi'tib- »:,v Fernsvrcch-Üierichte vo n !8. Mar s- Dresden, Im Neustädter Hostheater entstand heute Abend wählend der Vorstellung von „Zopf nnd Schwert" eine Panik, welche durch ein sich plötzlich entwickelndes Geräusch, ver bunden mit starkem Luftzug, hervorgernfcn wurde. Das Publikum, welches schon an Jeiicrsgcsahr glaubte, wurde icdoch bald dahin verständigt, daß das Geräusch durch den zn dieser Zeit plötzlich amyctretenen starken Wirbclslnrm enkstnndcn war, und tchrke be ruhigt aus die Plätze zurück, ' Berlin. Dem heutigen Festconcert in den Bvrseiffälen anläßlich der Hundertjahrfeier, welches von de» Nettesten der Kauf mannschaft znm Besten des Jnvastdenionds veranstaltet wurde, wohnten der Kaiser nnd die Kaiserin, Prinz Heinrich, das Prinzen- poar Albrecht mit drei Söhnen nnd viele andere Fürstlichkeiten bei. Der Kaiser trug die Uniform der Leibgardchnsaren. Das aiiscrleiene Programm wurde ausgeführt von den Ehören der „Liedertafel", der philharmonischen und der Hochschulen, drei Orchestern und her vorragenden Solokräftcn der.Hosoper. Die Majestäten verblieben bis znm Schluß. Dir Aiißenfronk des Börsengebäudes war glänzend illuminirt. * Newtz 0 rk. Die vier Neberlebenden des Dampfers „Villc St.-Nazaire" waren so erschöpft, daß sie nnsähig gewesen sind, die Leichen von vier Genossen in s Meer zu versenken, Sie erzählten, das Schiff bekam am ersten Tage, nachdem cs Newuork verließ, ein Leck, welches, anfänglich ungefährlich, am folgenden Tage zu- nahm. Nachts zwang der Orkan dazu, das Schiff zn verlaszen. Die Bewußten sind wahrlcheliilich sämnstlich unigekommen. es sind der Kapitän, 9 Reisende, 68 Personen der Bemannung und Offiziere. geltend gemacht und außerdem fürchtete man Draußen im Lande wogte vielfach ein Streit von so persönlicher Bitterkeit, als ob es sich hier nicht um eine gemeinsame Angelegen beit handle: nützlich ist das gewiß nicht. Für eine Erwägung hoffe lch auf Ihr Einverständniß. daß es nämlich zwischen u-erlo en Plänen der Zukunft und einer Vernachlässigung der Marine eine breite Mittelstraßc gicbt. Diese Mittclstraßc hat. wie ich glaube, die Kommission nicht inne gehalten, Man hat von Wettpslit:! gesprochen. Aber da halte ich es mit dem alten Sprichwou „Bange machen gilt nicht." (Heiterkeit.) Man hat es in der Presse so dargcstellt. als ob wir Alte mit Weib nnd Kind in die Fremde hinaus müßten. Wir wollen Anderen nicht zu nahe treten, aber wir wollen, daß das Deutsche Reich und die deutschen Jntereffci- geichützt werden gegen fremde Unbill, und daß deshalb linier Schwert scharf und schneidig sein muß zn Wasser und zn Lande, Bei den Beschlüssen der Kommission ist das auswäriige Ami der Leidtragende. Wenn man von Weltpotitit spricht, so frag! cs sich doch vor Allem, ob wir solche Interessen haben. Die Antwort hierauf sieht wohl außer Zweifel, und der Gedanke darf nicht uns kommen, als ob wir znr Wahrung dieser Interessen zu schwach und zu elend seien. Wir haben in dieser Beziehung Pflichten, imk in diesem Sinne müssen wir Weltpolitik kreiden, (Beifall,) Eine Gefahr, daß wir dabei aus abschüssige Bahnen gelange», besteht Berlin, Reichstag, Der Anslicfernngsvertrcigj nicht. Berechtigt ist der Wunsch, daß unser Aufwand für nber- mik den Niederlanden wird in dritter Lesung genehmigt. — Ein schleuniger Antrag Lieber, den Reichskanzler zu ermächtigen, noch vor Feststellung des Etats die durch Zusammenlegung der vierten Halbbataillone erforderlichen Maßregeln zu treffen, wird »ach kurzer Empfehlung durch den Staatssekretär v. Bötticher ange nommen — Es folgt der Marine-Etat. Tic Berathung erstreckt sich zunächst ous die einmaligen Ausgaben, nnd zwar zu nächst aus die des ordentlichen Etats, bei denen die Kommiisio» die bekannten Absetzungen von zweiten und ferneren Raten »nd Streichung von ersten Raten sür neue Schiffe vorgenommen hat. — Abg. Lieber (Centr.) als Referent weist ans das Aufsehen bin, welches sowohl die Höhe der Forderungen, wie auch die der Kommission plötzlich voraelegtcn Denkschrift innerhalb und außer halb des Hauses erregt hätten. Namentlich diese Denkschrift habe allgemeine Ueberraschniig hervorgeruscn. Die Denkschrift, dir man anfänglich auch als solche kannte, habe ans den Flottengründungs- vlan von 1879 ziirückgegrissen nnd behauptet, daß nach diesem Plane noch fünf Panzerschiffe nnd so und so viele andere Schiffe fehlten. Schon in der Kommiision habe nun am 5 d. M. der Reichskanzler lener Nachweisung den Charakter als Denkschrift genommen und ihr einen informatorischen Charakter bcigetegl. Redner geht ous die weiteren Verhandlungen in der Kommission ausführlich ein. wobei er auch belonl, daß die Klassifizirung der Schiffe durch dm Etat als so gesetzlich kestgestellt und daher nicht sccische Interessen im Einklangs stehe mit nnsercii sonstigen 'Ans gabcn. Ich begreife auch, daß Sie die Gesammklnsten berücksichtigen wollen, welche das Bolk tragen >oll: aber wo hat wmals die Re gierung Anlaß zn der Annahme gegeben, daß sie die in dieser Be zichung gezogenen Grenze» überschreiten wolle? Bei den vor liegenden Forderungen handelt cs sich doch im Wesentlichen »ich! um neue Schiffe, wildern nur um Ersatz, Redner betont sodann, was werden tolle, wenn wir für Aktionen in Amerika, Moiorrr' und Ostasicn gleichzeitig Schiffe brauchten, wie man sich mit Rech! qewinrder! habe über unsere geringe Machtentsalttmg aus den Marschallinscl» und Samoa, Abgesehen aber von der Kolonial- politik, habe sich ober doch unser Handel seit 187.1 und unsere Ausfuhr um Hunderte von Millionen Mark gesteigert: der Schutz unserer überseeischen Interessen erheische eine ganz andere Stellung »ahme als früher. Auch ist es wichtig, daß unsere Auswanderung in Bahnen gelenkt werde, wo der Deutsche der Hciniatb erhalten bleibt: auchdadurch wächst das Bedürfnis; an Schutz, Mil diesen! gewachsenen Bedürfniß haben unsere Schutzmittel nicht Schritt gehalten. ES ist das ein unhaltbares Mißverhättniß. Wenn Sic den Beschluß der Kommission annehmen, so reißen Sic Lücken, welche sich unmöglich später aussüllen lassen Der auswärtige Dienst kan» nicht pausiren nnd die Abnützung der Schiffe macht auch keine Pauie, Ueberall, wo ein berechtigter Hilicrus Tcuttchcr erschallt, muß Hille werden; der Deutsche im Auslände hat diese«
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