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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360622024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936062202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936062202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-22
- Monat1936-06
- Jahr1936
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AbenLAussab». Sir. rs» Montag, 22. Sunt w« kll Lodesttrafk Br Kin-erraub Scharfes SM gegen Erpresser in Deutschland SnzelsenpreNe It.vreUIIII« Nr.1: WMimelrrzelle iii mm breit» ll.LNpI. Rochllftse nach Ltaft«! v. gamUIenanjelgen u. Stellengtluche MMtmeler- «elle S «p>. Zillergeb. 30 «pl. — Rocht»»« nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke weiden nicht aulbewahri »«SugSgebü-r bei täglich »tneimaSger Zu stellung Ire« Hau« monatlich ««. S.S0, durch «ostbesug NM. S.S0 einschl.«»,, Np>. Postgeb. lohne PostzustellungSgebübt» bet ftebenmat wbchentl. »erfand. Mnzel-Nr. lg Npft, auster- dalb Eachien« mit lNorgen-ilusgabe lä «ol. Gegrünöet 18S6 Druck u. Verlag! LIepsch Sc Relchardt, Dre«den-A. l, Marlen straße jS/stL. Fernruf 25 2^l. Postscheckkonto loüS Dre»den Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberverstcherungaamt Dresden Der erpresserische Kindesraub ist ein Verbrechen, das in den letzten Jahren große Staaten heimgesucht hat. In Deutschland sind bisher Fälle dieses Verbrechens ver- schwtndend geling gewesen. Bor wenigen Tagen hat sich sedoch ein Fall ereignet, der Anlaß gibt, mit energischen gesetzgeberischen Maßnahmen vorzuaehen. Durch das neue Gesetz soll dieses Uebel an der Wurzel ausgerottet werben. Das Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Juni 1936 in Kraft. Das kommende deutsche Strafrecht Berlin, 22. Juni. Seit einiger Zeit arbeitet die amtliche StrafrechtSkom- mission, die Retchsmtnister der Justiz Dr. Gürtner im Auftrage des Führers und Reichskanzlers etnberusen hat und selbst leitet, an der Neuschaffung eines deutschen Straf rechts. Schon wiederholt hat die GtrafrechtSkommission über ihre Arbeit dem deutsch»« Holk RechrnschaftÄberichtevorKeletzt. bisher Im Laufe de» Nachmittag» war ein Kraftwagenzug, der von englischen Truppen begleitet war, von einer Gruppe von mindestens SO arabischen Freischärlern überfallen worden. Bei dem sich entsptnnenden Gefecht wurden sofort bret eng- lisch« Füsiliere schwer verwundet. Bald darauf trafen britische Verstärkungen ein, Teile des Royal ScotS Füsilier- RegtmentS und der Seaforth-Hochlänber, sowie Kamps- flua zeuge, die sofort mit Maschinengewehren aus die Fretschätler feuerten. Später erschienen auch noch Panzerwagen. Da» Militär ging schließlich zum Gegenangriff über und drängte einen Teil der Freischärler nach Norden und den anderen Teil nach Süden ab. AIS der Einbruch der Dunkel heit zum Abbruch des Gefechtes zwang, waren mindestens zehn Araber gefallen. Auf englischer Sette hatte man außer den bereit» genannten bret Verwundeten zwei Tote zu beklagen. Die genauen Verluste der Araber konnten nicht festgestellt werden. Augenzeugen wollen aber gesehen haben, baß bt« Freischärler fast die Hälft« ihrer Kämpfer verloren haben. Nach dem Abbruch de» Gefechte» setzti sich «in Flugzeug an die Spitze de» Kraftwagenzuge», um den wetteren Marsch zu sichern. —— Der amerikanische Kongreß vertagt sich. Der Kongreß vertagte sich am Sonntag früh auf unbestimmte Zeit, um den demokratischen Mitgliedern die Teilnahme am demokratischen Parteitag in Philadelphia zu ermöglichen. Sun-ertmal wtchtt-rr! Polnisch« Warnung an den BSlkerbnnd Warschau, 22. Junst > Der „Kurier Poranny* weist aufdie schweren Fehler de» Völkerbundes hin, die ihn vor die Frage einer Neuordnung oder Auslösung geführt hätten. Diese Fehler seien der Mangel genügenden Verständnisse» für die Wieder geburt Deutschlands, ferner die Unentlchlostenhett des Völker bunde» angesichts der japanisch-chinesischen Wirren und sein« Haltung im ttaltenisch-abesstntschen Streitfall. Di« bevor stehende Genfer Sitzung, schreibt „Kurier Poranny*, werde di« abessinische Frage wohl entsprechend »er früheren mandschurischen Frage lösen, so baß sie nicht mehr wie bisher den Frieden Europas bedrohe. Weiterhin aber werde sich der Völkerbund mit derdeutschen Frage zu beschäftigen haben, die hundertmal wichtiger sei, al» die italienische. Die Lösung diese» Problems könne einen neuen Abschnitt in -en internationalen Beziehungen beginnen, wenn der Völkerbund e» ander» löse, al» die bisherigen Probleme. Da» Blatt er- klärt, Deutschland fordere neben völligerGletchver e ch- tigung di« Rückgabe seiner KoloUt«n. Diese Forderung könne man nicht nur al» Ausdruck der deutschen Großmacht- bestrebungen ansehen, sondern Deutschland ersticke tatsächlich in den engen Grenzen seines europäischen Besitze», so wie Italien Larin erstickt sei und noch früher im Fernen Osten Japan. Da Japan und Italien das Problem ihrer lieber- völkerung mit bewaffneter Hand gelöst hätten, erfordere ti« deutsche Frage allseitige Prüfung und sorgfältige» Nachdenken über vorbeugende Maßnahmen. Da» Problem der „Satten und der Hungernden* inter- «ssiere Polen aber nicht nur vom Gesichtspunkt der all- Reue Reichsanleihe 700 Millionen Mark 4,5'/»lge Reichsschahanweisungen Berlin, 22. Juni. I« Zuge der Durchführung der von der Reichsregiernng übernommenen Ansgabe« begibt das Deutsch« Reich 7 6» Millionen Reichsmark 4,Sprozentig« anSloS» bare Schatzanwetsnnaen znm Kurse von 98,7» v. H. Die Lanszett oer Schatzauweisunge« beträgt zwölf Jahr«, be- ginnend mit dem 1. Juli 198ö. Bon 1949 ab wirb jedes Jahr ei« Sechstel des Auleihebetrages der Schatzauweisunge« zn« Nennwert ansgelost, so daß die durchschnittliche Lanszeit neu« Jahre beträgt. 200 Millionen Reichsmark dieser Schatzanweisungen sind bereits fest gezeichnet worben. Die verbleibenden 566 Mil» ltonen Reichsmark werden durch das unter Führung der Reichsbank stehende Anleihekonsortium zum Kurse von »8,75 v.H. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die Zahlungen durch die Zeichner aus zugeteilte Reich»« schatzanwetsnngen werden in der Zett vom 23. Juli bi» 5. vk« tober 1V8S erfolgen, und zwar am 23. Juli und 20. August je 3st v.H. und am 10. September und 5. Oktober je 2V v.H. Frühere Zahlungen sind zulässig. Der Lauf der Stückzinsen beginnt mit dem 1. Juli 1038. Die Relchsschatzanweisungen sind mündelsicher und bei der Reichsbank lombard fähig. Die ZeichnuugSsrift läuft vom 29. Jnnt bis 14. Juli 199». Lrauerfeier für Staatssekretär von Vülow Berlin, 22. Juni. , ' . Hente. vormittag versammelte der Reichsminister dr» Auswärtigen die Beamten, Angestellten und Arbeiter de» Auswärtigen Amtes zu einer kurzen Trauerfeter für den verstorbenen Staatssekretär von Bülow. Der ÄetchSminifter hat der Mutter und den Geschwistern des Verstorbenen fosdtt nach dem Ableben mündlich und schriftlich seine Teilnahme ausgedrückt. Der Retchsmtnister des Auswärtigen, Freiherr von Netz rath, und die Angehörigen des Auswärtigen Amtes widmen dem am Sonntag verstorbenen Staatssekretär Dr. Bernhard Wilhelm von Bülow folgenden Nachruf: „In seiner langen, ehrenvollen Laufbahn hat der Ver ewigte die Ihm von seinen Vorfahren überkommenen T r a - dittonen des preußischen Beamten und Offiziers auch seinerseits in vorbildlicher Weise verkörpert. Der auswärtige Dienst des Reiches verliert in ihm einen Be amten, der, mit innerer Leidenschaft an seinem Beruf hängend und von höchster Vaterlandsliebe getragen, sein ungewHn« liches Können immer mit vollster Hingebung für die Mit- arbeit an den Aufgaben der deutschen Außenpolitik eingesetzt und auf allen von ihm bekleideten Posten Hervorrägende» geleistet hat. Nach seiner letzten schweren Krankheit haben ihn di« Sorgen um seinen Dienst bis zum letzten Atemzuge bewegt. Menschlich haben alle, die ihm nähertraten, in feine« stillen, zurückhaltenden Wesen die charäktervölle Persönlich keit, den Mann von untadeliger, vornehmster Gesinnung ver ehren und lieben gelernt. Soweit er als Vorgesetzter der Be amtenschaft zu handeln hatte, wurde seiner Sachlichkeit und seinem Gerechtigkeitssinn von allen Seiten un bedingtes Vertrauen entgegengebracht. Der Staatssekretär Dr. Bernhard Wilhelm von Bülow wird in der Geschichte des Auswärtigen Amtes al» einer seiner besten Vertreter fortleben.* Da» Beileid Ribbentrop» Botschafter v. Ribbentrop richtete an di« Stiefmutter de» verstorbenen Staatssekretär» v. Bülow folgende» Beileidstelegramm: „Zu dem schweren Verlust, der Sie durch da» unerwartete Hinschetben Ihres Herrn Sohne», des Staatssekretär» von Bülow, getroffen hat, spreche ich Ihnen, sehr verehrt« Fra« v. Bülow, auch im Namen meiner Frau unsere aufrichtigste Teilnahme aus. Joachim v. Ribbentrop, Botschafter de» Deutschen Reiche»/ Dtenstjubtlämn -es Retchs-eMtspräsi-ente« Berlin, 22. Juni. Sm 22. Juni 1936 ist -er Präsident des RelchSzertchte», Dr. Dr. h. e. vumke, 40 Jahre im Dienste der Justizver waltung tätig. Aus diesem Anlaß hat der Führer und Reiche kanzler an Präsident Dr. Bumke ein Glückwunsch- und An erkennungsschreiben gerichtet. Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner hat Dr. Bumke die herzlichsten Wünsch« der Reichsjustizverwaltung übermittelt und in seinem Glück wunschschreiben die Verdienste des ReichSgerichtSpräsi« benten um das deutsche Recht und dir deutsche Rechtspflege besonder- hervovgehoben. „Stn-en-urs" in Lakehurft -elan-et Lakehnrst, 22. Juni. Da» Luftschiff „Hindenburg* ist um 11,12 Uhr MEZ i« Lakehurst gelandet. Vierte Nordamerikafahrt schon am 29. Juni Da» Luftschiff „Hindenburg" wird bereits in der Nacht zum Mittwoch mit vollbesetzten Kabinen seine Heimreise nach Frankfurt am Main antreten, wo es voraussichtlich am Freitag, dem 26. Juni, eintrifft. Nach einer wiederum nur kurzen Ruhepause von drei Tagen wirb das Luftschiff schon am 2«. Juni in Frankfurt zur vierten diesjährigen Nord- amertkasahrt starten. Araber überfallen englische Truppen Stebenstün-t-es Gefecht - Lanks unö Flu-zerr-e -reifen ein Jerusalem, 22. Juni. In der Röhe von Tolkarem fand am Sonntag zwischen englischen Truvpen und arabischen iiständischen ein siebenstündlges erbitterte» Gefecht statt, bei dem es auf beiden Seiten zahl- lcheToteundVerwundele gab. Ls bandelt sich Um die gröhte Kampfhandlung, öle sich her im Verlause des Araberaufstandes in Palästina ereignet hat. gemeinen Gerechtigkeit aus. Es sei auch für Polen aktuell, daS nach Deutschland den nächsten Platz in der Reihe der ^hungernden Staaten" einnehm«, das sich seit seiner Wiedergeburt mit immer wachsenden Auswanderung», schwierigketten und mit einer ständig sich steigernden Uebervülkerung abmühe. Der Artikel spricht die Hosf- nung aus, daß die Erfahrung der letzten Jahre die „satten* Staaten veranlassen werde, größeres Interesse als bisher für die Frage der „hungernden" Staaten zu zeigen. Drmkmtttel zur Ber-rößemn- -er en-lischen «Utz- London, 22. Juni. „Daily Herold*, bas Blatt der englischen Arbeiterpartei, berichtet, daß eine schottische Firma Arbeiter entlassen habe, die sich geweigert hätten, bei der Territorialarmee der eng lischen Miliz zu bienen. Auch andere Arbeitgeber übten unter Androhung von Entlastung in diesem Sinn« einen -Druck auf ihre Belegschaften aus. Dem Blatt zufolge soll «tn Glasgower Arbeitgeber erklärt haben, er schäme sich, Ar beiter tn seinem Betrieb zu haben, die nicht armeebegetstert seien. Ein« andere Firma habe zwei Arbeiter au« dem Grunde, wetl sie kürzlich gedient hätten, eingestellt-und ihnen «inen vollbezahlten vierwöchigen Urlaub gegeben, während e» im entgegengesetzten Falle zu Entlastungen gekommen sei. Das Blatt fordert tm Zusammenhang damit eine entsprechende Anfrage tm Parlament. Re«- Anterh«rs---att- übrr -te Garrkttorrrn London, 22. Juni. . Da» Hauptthema der Londoner Morgenpreff« ist bte für Dienstag erwartete UnterhauSauSsprache über den Miß- trauenSantrag, der von der Arbetteroppofltton wegen der Aufgabe der Sanktionen etngebracht worben ist. Allgemein glaubt man, baß der MtßtrauenSantrag abgelehnt werden wird. E» wirb angenommen, daß Ministerpräsident Bald- w t n und entweder Str John Stmon oder Lhamberlatn »für bte Regierung sprechen werben. Der parlamentarische Mitarbeiter der „Dimes* hofft, baß bei der Aussprache RegierungSanhänger außgtebtg zu Wort« kommen werden. Da» Blatt erwartet auch, baß Str Austen L h a mberlatn, der sich bereit» z u g u n st e ck der Aufhebung der Sanktionen ausgesprochen habe, sprechen wird. Der Mitarbeiter weist fernir auf den Zusatz »um Mißtrauensvotum bin, den Anhänger der Regierung eingebracht haben, und der sich gegen jede Hinnahme des ltauenisAe« Angriff» somi« gegen die Gemsihrnng britische« Kredite» an Italien als Gegenleistung sltr ein« italienische Mitarbeit in Snropa ««»spreche. Verlln, 22. Iunl. Die Relchsreglerung hak am 22. Iunl 1936 eln Gesetz über den erpresserischen Kindes raub erlassen, das vom Führer und Reichskanzler sowie dem Reichsminisler der Justiz Dr. Gürtner unterzeichnet ist. Das Gesetz bedroht denjenigen, der in Erpressunasabsicht eln fremde» Kind durch List, Drohung oder Gewalt entführt oder sonst der Freiheit beraubt, mit dem Tode. Als Sind gilt der Minderjährige unter IS Jahren. Nunmehr hat Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner den Be- richt Uber die Arbeiten der amtlichen Strafrechtskommission an dem „Besonderen Teil* des kommenden Strafrechts in zweiter Auflage herausgegeben. Dieses Werk hat den Titel „Das kommende deutsche Strafrecht, Besonderer Teil", 2. Auf lage, und ist, wie auch die vorhergehenden Berichte, im Ver lag Franz Vahlen, Berlin W 9, erschienen. Es enthält vor allem auch die Ergebnisse der zweiten Lesung des im Werden begriffenen deutschen Strafgesetzbuches. Zur Zeit wird der Entwurf des Strafgesetzbuches in der Fassung der zweiten Lesung von einer kleinen Kommission ' noch einmal überprüft und seine Bestimmungen auseinander und auf die vorliegenden vorläufigen Entwllrse der Straf- verfahrensoronung und des Strafvollzugsgesetzes abgesttmmt. Diese Ueberprüsung wird voraussichtlich tn kurzer Zeit ihren Abschluß finden, so daß im Anschluß daran der endgültige Entwurf der amtlichen Strasrechtskommtsston sertiggestellt und den beteiligten Reichsrestorts und sonstigen interessierten Stellen zur Kenntnis und Stellungnahme übermittelt werben kann.
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