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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189506062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18950606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18950606
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-06
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"Wochenblatt ' für Zschopau und Hlmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. — «3. Jahrgang. ErHUnt Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend oorber ausgeaeien und versendet. Biertelsahrsprei» 1 Mark ausschli,blich Botm- und Postgebühren. Donnerstag, den 6. Juni. Inserate werden mit 40 Pfg. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage de- Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Die Geschäftsräume des Unterzeichneten Stadtrathes bleiben Freitag und Sonnabend, den 7. und 8. Juni I8S8, wegen Reinigung derselben Im Standesamts werden an beiden Tagen von 8 bis S Uhr Bormittags Anmeldungen entgegengenommen. Zschopau, am 4. Juni 1895. DerStadtrath. Kretzschmar. Bekanntmachung. Donnerstag, den 8. d. M., wird wegen Auswechselung eines Hydranten in den höher gelegenen Straßen der Stadt mehrere Stunden lang Wasser aus der städtischen Wasserleitung nicht entnommen werden können. Zschopau, am 5. Juni 1895. Der Stadtrath. - ' Kretzschmar. Bekanntmachung. Gemäß Z 11 der Ausführungsverordnung zum Gesetze vom 3. Dezember 1868, die Landtagswahlen betr., wird hiermit auf die in diesem Monate vorzunehmende Revision der Landtagswahlliste für hiesige Stadt, auf das jedem Betheiligten Anstehende Recht der Einsichtnahme dieser Wahlliste und auf die Nothwendigkeit, etwaige Einsprüche gegen den Inhalt rechtzeitig bei uns anzubringen, hiermit aufmerksam gemacht. Zschopau, am 4. Juni 1895. Der Stadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. Zschopau, den 5. Juni 1895. ^7- Gestern nachmittag entschlief nach langen, schweren Leiden im fast vollendeten 64. Lebens jahre Herr Obersorstmeister Obersinanzrat Carl von Loeben. Seit 1. März 1884 an der Spitze des königlichen Forstbezirks Zschopau stehend, hat sich der Verblichene durch seinen edlen Charakter, seinen Gerechtigkeitssinn, seine Leutselig keit die Liebe aller, die mit ihm im Verkehr standen, erworben; in ihm verliert der König einen hoch verdienten treuen Beamten, unsere Stadtgemeinde einen durch seine reich gesegnete Thätigkeit im Albert-Zweigverein bewährten Wohlthäter und Menschenfreund. — Wenn auch das Pfingstwetter den gehegten Erwartungen nicht ganz entsprochen hat. so war doch der Verkehr, der sich während der Feiertage Hier entwickelte, recht lebhaft. Am Sonnabend nachmittag entlud sich über unserer Pflege ein Ge witter, das stundenlang anhielt und reichlichen er quickenden Regen brachte; es herrschte eine derartige Dunkelheit, daß man zeitweise genötigt wurde, in den Zimmern Licht anzuzünden. Leider verblieb es nicht allerwärts bei einem erquickenden Regen, den man für die so hoffnungsvoll stehenden Fluren er wünscht, sondern in einige» Orten hatte wolken bruchartig niedergehender Regen auch Schloßen und Hagel im Gefolge. Am beträchtlichsten ist der dadurch erwachsene Schaden wohl im Dorfe Nieverlichtenou, dessen Fluren zum guten Teil so stark betroffen wurden, daß manche Besitzer die Hoffnung aus Erträgnisse aus Garten, Flur und Feld ganz und gar verloren haben. Aus mehreren Orten wird von Blitzschläge» berichtet. Verhängnisvoll wurde ein Schlag für die Familie des Gutsbesitzers Haubold in Oberlichtenau. Während der bangen Gewitterstunden war die genannte Familie in der Wohnung vereint, um einen gnädigen Verlaus des Unwetters abzuwarten. Da zuckt ein Blitzstrahl und fährt in eine neben dem Gute stehende Pappel. Gleichzeitig sinkt der in der Nähe des Fensters stehende etwa 23 jährige Sohn, Hermann Haubold jun., entseelt zu Boden. Es erwies sich, daß der Blitz sich geteilt und ein Strahl, unterhalb des Fensters eindringend, den jungen Haubold traf, an dessen Körper einige blaue Streifen hinterlassend. Aerztliche Untersuchung ergab, daß der jähe Tod mehr infolge des Luftdrucks und Schrecks erfolgte, welche beide Umstände sofort die Herzthätigkeit des jungen Mannes für immer lähmten. Zwischen Steinigtwolmsdorf und Oberneu kirch ist ein Wolken bruch niedergegangen und hat dort arge Verwüstungen angerichtet. — Die Witterung am ersten und zweiten Feiertage war mehr oder minder regnerisch, während am gestrigen durch das Herkommen geheiligten dritten Feiertage prachtvolles Wetter herrschte. Die Wirte von Lokalen im Freien und an Ausflugsorten werden nicht gerade gute Einnahmen erzielt haben. Mit Freuden können wir aber berichten, daß das am gestrigen Abend von unserer Städtischen Kapelle im Schützenhause veranstaltete Konzert überaus zahlreich besucht war, so daß auch einmal eine An erkennung unserer heimischen Kunst seitens eines größeren Publikums zu verzeichnen ist. Die sämt lichen unter der Direktion des Herrn Musikdirektor Werner zu Gehör gebrachten Musikstücke fanden, wie nicht anders zu erwarten, infolge ihrer präzisen Wiedergabe ungeteilten Beifall. — Vorigen Sonnabend nachmittag wurde die Einweihung der neuen Anlagen auf dem Affen steine vollzogen. Zu diesem Zwecke hatten sich Mitglieder des hiesigen Zweigvereins vom Erz- gebirgsvereine, als dem Schöpfer der neuen An lagen, nebst Gästen auf dem Affensteine eingefunden. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Bürgermeister Kretzschmar, übergab namens des Vereins die Anlagen der Oeffentlichkcit und empfahl dieselben dem Schutze der Naturfreunde. Dieser neue Be weis der Rührigkeit unsers Erzgebirgsvereins er weckte bei allen Teilnehmern der einfachen Feier aufrichtigen Dank, den auch einer der Herren Gäste in einem Hoch aus das Gedeihen des Ver eins zum Ausdruck brachte. Der Affenstein, der schon früher ein beliebter Ausflugsort der Zschopauer war, verdient jetzt um so mehr wieder in Ausnahme zu kommen, da der bequeme Zugang, der angenehme Aufenthalt auf der Höhe, verbunden mit der herr lichen Aussicht einen ganz besonderen Naturgenuß gewährt. Während der vergangenen Feiertage wurde denn auch der Affenstein von vielen besucht. — Das sächsische Ministerium des Innern soll nach einer vorliegenden Mitteilung hinsichtlich der Lohnzahlungen im Einverständnis mit dem evan gelisch-lutherischen Landeskonsistorium verordnet haben, daß im Königreich Sachsen Auszahlungen und Entgegennahme von Lohn an Sonntagen unter das Verbot Z 106 b Absatz 1 der Reichs- Gewerbe-Ordnung fallen. Dieses Verbot unter sagt absichtlich ganz allgemein jede Beschäftigung „im Betriebe" der betreffenden Unternehmungen, und auch die Auszahlung von Lohn ist zu den Be triebshandlungen zu rechnen. — Das Interesse an der unter dem Protek torate Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August stehenden Ersten Erzgebirgischen Gartenbau- Ausstellung, welche vom 23. August bis 2. Sep tember in Chemnitz stattfinden wird, mehrt sich von Tag zu Tag. Nicht allein gehen aus dem zunächst in Betracht kommenden Bezirke des „Ver bandes deutscher Gärtner, Gruppe Erzgebirge," zu dem 24 Städte und viele Dörfer gehören, An meldungen von Pflanzenzüchtern und Pflanzenbe sitzern, Handelsgärtnern, Blumengcschästsinhabern rc. in großer Zahl ein, sonder» es erfolgen auch von außerhalb des Bezirkes wohnenden Herstellern gärtnerischer Bedarfsartikel, selbst aus. weiter Ferne Anfragen und Anmeldungen. Erfreulicherweise sind noch mehrere Ehrenpreise eingegangen. — Nach einer Meldung der „Hamburger Nachr." wird zur Nordostseekanal-Feier in Hamburg Se. Majestät König Albert von Sachsen bei Fräulein Jenisch (Neuer Jungsernstieg Nr. 18) Wohnung nehmen. Die Fürsten und die Präsidenten der Senate von Lübeck und Bremen werden von je einem Senatsmitgliede aus dem Bahnhofe empfangen und nach der bestimmten Wohnung geleitet, vor welcher militärische Ehrenposten ausgestellt werden. Chemnitz, 4. Juni. Ein schreckliches Vor kommnis ist vom Abend des vorigen Sonnabend zu melden. Der in der Mitte der 30 er Jahre stehende Materialausgeber der königl. sächs. Staats bahn Karl Emil Hauschild wurde nach 10 Uhr aus dem auf Hilbersdorfer Seite an der Um fassungsmauer des Schlacht- und Viehhoscs bis zum Eingangsthor der Roßschlachtabteilung entlang führenden Fahrweg von einem Unbekannten mit einem scharfen Instrument (geschliffenem, kleinen Beil oder Hackemesser) niedergeschlagen und tödlich verletzt. Er enthielt eine etwa 12 om lange Wunde über dem rechten Auge und Verletzung der Unterkieferschlagader, dabei starke Knochenverletzung.
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