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Deutsche allgemeine Zeitung : 14.10.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-10-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185710146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18571014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18571014
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-10
- Tag1857-10-14
- Monat1857-10
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 14.10.1857
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14. October 1857 Nr. 240 Mittwoch JnsettißnSgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Zu beziehen durch alle Postämter be- In- uu» Auslandes, sowie durch di« Srpedition in Leipzig (Querstraße Rr. 8). HMD DEchk Mgemeilie Ztitmg Preis für da- Vierteljahr 1'/, Thlr,; jede einzelne «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» Nummer 2 Ngr» Ve«tschla«v. Preußen. Die neuesten Berichte über das Befinden des Königs von Preußen sind in der telegraphischen Depesche enthalten, welche wir gestern noch unter den Neuesten Nachrichten am Schluffe unsers BlattS geben konnten und die eine sehr günstige Wendung zum Bessern anzeigte. BlSjetzt sind weiter keine steuern Berichte eingelaufen. Utber den Au«bruch der Krankheit de- König- *) entnehmen wir einem Bericht der Elberfelder Zeitung au- Potsdam vom 9. Oct. Folgende-: „Am S. Oel. Abend- fand im Neuen PalaiS von Sanssouci eine Theater vorstellung statt, bei welcher der Kaiser und die Kaiserin von Rußland and der am Mittag angekommene König von Sachsen gegenwärtig waren. Der König erschien dort ebenso wohl als heiter. Da der König von Sachsen um 10 Uhr stach Dresden zurückreisen wollte, so verließ derselbe um diese Zeit den Zuschauerraum, begleitet vom König, welcher nur im Waffcnrock und ohne Helm oder Mühe seinen königlichen Gast bis zum Wagen beglei tete. Der rasche Wechsel der Temperatur aus der drückenden Hitze des Schauspielsaals in die sehr unfreundliche Lust eine- windigen Hcrbstabends kann hier möglicherweise eine Erkältung herbeigeführt haben. Am 6. Oct., Morgens 9 Uhr, war die Abreise der kaiserlich russischen Herrschaften fest gesetzt und der König wollte bis Liegnitz mitfahren, um von dort aus sich nach Primkenau zu begeben. Früh 6'/, Uhr verließ der König bei un- frcundllchetn und rcgendrohendcm Wetter Sanssouci, um seine gewöhnliche Morgenpromenade zu machen, und besuchte da- noch im Bau begriffene Orangeriegebäude. In da- Schloß zurückgekehrt, frühstückte der König mit der Königin und begab sich dann nach der sogenannten Fasanerie- oder Wildparkstation. Hier schien der König schon angegriffen und übler Laune. Was dann unterwegs vorgegangcn, weiß man natürlicherweise nicht. Als der Zug auf dem berliner Bahnhofe ankam, verbreitete sich sogleich die Nachricht, daß der König mit einem Extrazuge sofort nach Pot-Ham und Sanssouci zurückkehren werde und die Reise nach Primkenau aufgegeben worden sei. Es wurde nach Potsdam telcgraphirt, um dort auf dem Bahn hof die Equipagen aus dem königlichen Marstall bercitzuhalten, und sobald der Extrazug fertig war, fuhr der König nach Potsdam zurück. Beim Ver- lassen de- Waggons in Potsdam soll der König sehr unwohl ausgesehen haben. Die Nachricht von der unerwarteten Rückkehr des Königs war unterdessen zur Königin nach Sanssouci gekommen, welche sogleich die Equipagen befahl, um ihrem königlichen Gemahl rntgegenzufahren. Zn- dessen begegneten sich die königlichen Equipagen schon beim Obelisk, am Eingänge des Gartens von Sanssouci. Der Regimentsarzt vn. Weiß (vom 1. Gardeulanenrrgimrnt, auch Leibarzt der Prinzen Karl und Fried rich Karl) hatte den vr. Schönlein in Berlin sogleich benachrichtigen lassen und dieser erschien auch Mittags in Sanssouci. Um 2 Uhr legte sich der König zu Bett und verfiel in einen tiefen und wohlthätigen Schlaf, sodaß die Netzte eine Depesche nach Oppeln sendeten, wo die kaiserlich russischen Herrschaften die Nacht zutzristgen wollten, in welcher die Hoffnung au-ge sprochen wurde, daß mit diesem Schlaf auch Alles vorüber sein werde. Nach 8 Uhr Abends erwachte der König auf kurze Zeit, um indessen bald wieder «inzuschlafcn und um die ganze Nacht hindurch nicht wieder zu er wachen. Diese starke Neigung zum Schlaf — währenddessen sich aber einige Fiebersymptome gezeigt haben müssen, da dat Bulletin von gestern sagt, das Fieber habe aufgehört — dauerte auch den ganzen 7: Oct. hin durch. Nun folgte aber eine unruhige und schlaflose Nacht, sowie schmerz hafte Gefühle im Kopfe, denen die Aerzte durch kalte Wafferumschläge cntgegenträttst. Eine anfangs stattgefundcne Obstruction wurde ebenfalls durch Anwendung geeigneter Mittel beseitigt, und im Laufe des 8. Oct. hörte mau wiederholt von bestimmten Anzeichen eingelrelcncr Besserung. Der Oberhofmarschall Graf Keller begab sich am 8. Oct. selbst mit dem ersten Bulletin nach Berlin und auch am 9. Oct. schon ganz früh fuhr ein Beamter de- Hosmarschallamts eiligst nach Berlin, wahrscheinlich um ein zweite- Bulletin über dsn Verlauf der letzten Nacht dorthin zu brin gt». Von dieser Hörl man, daß der König eine sehr unruhige Nacht zu- gebracht hat und die Aerzte veranlaßt worden sind, gegen Mitternacht einen Adtrlaß zu verordnen, der von dem Di-. Abel (Oberarzt bei der berliner Charite) zur Anwendung gebracht wurde und den Zustand de- hohen Kran ken sofort erleichterte. In dem Schlafzimmer de« König- sind bi-jeht nur die Königin, die Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin, Schwester de« König«, und die Aerzte befunden. Der Prinz von Preußen kam am 7. Oct. zu Pferde vom Schlosse Babelsberg nach Sanssouci und *) Der Nord bringt in seinem Bericht aus Berlin folgenden kleinen Zug bei, der jetzt wol interessixen möchte. Der Corrcspondent schreibt: „1« n yudliee«! IUL>8 I» r-pone« Is roi a ksits, lor« «Io Is pr-oentotion 6vo mewbro» «le l'aliione« -vonß-Iiqns »u dtoue« un pooteue gui vrpeimoit ls Zsorr <>« cevoir so prtri«: „Hd, woi so««i, s r-pli«iu- 8. Kl., j« voir la po- teio.» (Ach, ich auch, ich sehne mich nach der Heimat!)" hat gestern sowol als während der letzten Nacht das Schloß nicht wieder verlassen." —» Berlin, 12. Oct. Sehr unangenehm hat hier die jüngste Bchaup. tung der österreichischen officiöscn Presse berührt, daß Preußen und Oester- ! reich in Bezug auf die dänisch-deutsche Angelegenheit bei der gc- i genwärtigcn Lage der Ding« nicht die Initiative beim Deutschen Bunde ergreifen würden. Don Seiten Preußens ist es längst Plan und deutlich ausgesprochen worden, daß es eine Vorlage an den Bund al- die letzte Auskunft ansehe. Zwar will c- mit einer solchen Vorlage noch warten bis zu einer letzten Schlußäußerung der dänischen Regierung über diejeni gen Schritte, die sie nach der Ablehnung des holsteinischen Dcrfaffungs- enlwurfs durch die Stände zu thun beabsichtigt, aber deshalb hält es den- noch sehr entschieden an" der Absicht fest, die es einmal ausgesprochen hat, und es ist eine unverantwortliche Dreistigkeit von Seiten der österreichischen Presse, zu behaupten, daß Preußen die österreichische Ansicht theilc, die deutschen Mächte seien in der holsteinischen Angelegenheit zu einer Vorlage an den Deutschen Bund gar nicht berechtigt, weil der Bund kein Recht habe, sich früher in die Sache zu mischen, al- ihm eine Beschwerde der Stände vorliege. Preußen kann dieser Ansicht nicht sein, denn es hält sich an das auf Grund der von Preußen und Oesterreich in den Jahren 1851 und 1852 geführten Verhandlungen zwischen dem Bunde und Dänemark abgeschlossene Abkommen über das Verhältniß der deutschen Herzogthümer. Da dieses Abkommen theils unerfüllt geblieben, theilS absichtlich verletzt ist, so darf der Bund jeden Augenblick, ohne alle Anregung von außen, ganz aus eigenem Triebe auf die Erfüllung der Verträge dringen und die Be vollmächtigten deS Bunde-, welche da- Abkommen zum Abschluß gebracht haben, sind in ihrem vollen Recht, wenn sie den Bund auf die Gesetz widrigkeiten aufmerksam machen, die sich Dänemark durch Verletzung deS mit ihm abgeschlossenen Vertrags hat zuschulden, kommen lassen. An dieser Auffassung hält Preußen umsomehr fest, als die dänische Regierung die Mittel in der Hand hat, eine ordnungsmäßige Beschwerde von Seiten der Stände zu verhindern, indem sie für diesen Zweck nur das ordnung-mäßige Zusammentreten derselben -zu hintertreiben braucht. Preußen erkennt dem Bunde da- Recht zu, ohne Auffoderung von irgendeiner Seite, den Herzog von Holstein vor sein Forum zu fodern; es nimmt ferner entschieden für sich selbst da- Recht in Anspruch, den Bund zu einem ernsten Schritt in dieser Angelegenheit aufzufodern; es ist endlich fest entschlossen, diese Auf- foderung sofort ergehen zu lassen, wenn die von Kopenhagen erwartete Antwort nicht völlig befriedigend ist. UebrigenS ist der dänische Bundes tag-gesandte, Hr. v. Bülow, ohne irgendeine Auffoderung während der Au Wesenheit der beiden Kaiser in Stuttgart gewesen und hat dort mehrfache und dringende Schritte gethan, um eine Intervention Frankreichs und Ruß lands zu Gunsten Dänemarks in der holsteinischen Frage zu erzielen. Seine Bemühungen sind aber ohne Erfolg geblieben, und kommt der beabsichtigte Besuch Ludwig Napoleon's in Berlin zur Ausführung, so ist die letzte Hoffnung niedergeschlagen, welche Dänemark in Bezug auf eine Znterven- tion hegen mag. Boni Main, 9. Oct. Die Angabe, daß Verhandlungen für Ver anstaltung einer Zusammenkunst der beiden Kaiser von Oesterreich und von Frankreich eingeleitct seien, erhält sich nicht nur in gewöhnlich gut- unterrichteten Kreisen, sondern cS wird jetzt mit Bestimmtheit versichert, es handle sich nur noch um die Wahl des Orts und des Zeitpunkts für diese Begegnung. (Nürnb. C.) Württemberg. Stuttgart, 10. Oct. Der Abschuß des Concor- datS und die dadurch herbeigeführte Verselbständigung der katholischen Kirche hat auch in der protestantischen Kirche unsers Landes die langgehegte Sehnsucht nach größerer korporativer Selbständigkeit mächtig wieder ange regt. In den BezirkSsynoden wird diese letztere als nothwendig« Consequenz des Concordats für die prot«stantische Landeskirche bezeichnet, deren Regi- m«nt wesentlich ein weltliche» ist. Hervorzuheben in dieser Beziehung als ein Vorgang, der schwerlich ohne Nachahmung bleiben wird, ist der ein- müthig gefaßt«, von einem als konservativ bekannten Geistlichen gestellte Be schluß der Diöcesansynode Nürtingen: „Es solle an die hohe Obertirchen- behörd« und durch sie an den Landesfürsten unter dankbarer Anerkennung de« in der Einführung der Pfarrgemeinderäthe und Diöcesansynoden ge machten Anfangs die unterthänigste Bitte gestellt «erden, eine Lande-synode zu berufen und deren Anträge und Ansichten darüber cnlgegenzunehmen, wie die rechtliche Gleichstellung der evangelischen Kirche mit der nun auto- nomisch gestellten katholischen Kirche au-zuführen wäre, unbeschadet d«r hi storisch begründeten Rechte de- evangelischen Landetherm in der evangeli schen Kirche." (Köln. Z.) Hannover. Osnabrück, 9. Oct. Der Jnjurienproceß de« Consi- storialrath« Münchmcyer in Buer ist diese Woche am hiesigen Obergc
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