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Dresdner Journal : 29.12.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186612296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-29
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 29.12.1866
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ert Sickel i, Kosalie Htß . — Hr. »lws. Dresden. — leolai io Lei», i Stöckert, i Döhlen. - rich Wilhelm )r. Bildhooer Dresden. — a Lehmann Fran Cba!- :r m Bor,' u- ,ert Pretsch Sr. 8. den- io » qa. sch aeb. Thoß all Reb« in Brig.-Wi:lh- ke io Zittau. I» Montero, xzoo. A-oonemtnIa-rrisr: Dzrlietir «Hilr. — Mdrlied: 1 „ 1b „ o—tlicti:— „ lü „ ln»«lo»ötnme»een: 1 „ Lo tritt ko»t n. 8temp«I rusebwx dinrn »nseratrnprelsr: ^tir ä«n H»uw einer ^eepeltenen Xeile: l k^xr. Vnter „Llnxeannilt" <Iic /eile: 3 tlr« Lrscheinrn: TRgiick, »it 4o»n»kii>e äer 8onn rin<l keiertn^e, 4b«oä» kür cken kolxencken L»x. Sonnabend, den V. December. 18««. Dresdner Journal. Snlerattuau nähme a»»»Lr1s: lmlpnlx. V» Nomverorrn», 6omin1»«I«»>M äe» Oreeckner 0oorn»I», ,d«n6»e : 17 Lnai.», Lvo» Vo»v: L»»dnrI->«rIS» Vw»-Vr»»awrr ». L.: H^^ennerai» t Vooi.»»; >»rU»! Onueive'eed« üuedd., Itnrnonr»»'» »nrenu; Ire»«», L 8c»l.orr»; Lr»»I»n: I«. 8,L»«»»'»Xn»voe«ot>nre»o, In»»» t ; krnnNkart ». N.. ^lonn'eod» Nnekd. j Köln: ao. LLvun» i knrj«: k^v^e, livl.r.i»» L6o., (8, ?l»v« ä« I» Nonree); «r»E V». Loonion, Lnedb.; Vien: Al.. vee»i.i». VerantwoMcher Redacteur: I. G. Hartmann. Hrr««Ttdrr. Ndalgl Lxpeältioo ä«, vreeckner ^onronl», vreeckeo, H»ri«n«tr»»». No.7. ch richte». Lee. Räntai. s»> V.; G.; do. » do. v. iasr n. sSchs. schles. G. i Land- Ltsendahi A.; Leipzig- ittau S2 «K ; thüringische aclten: All«. -.; Leipziger — G.; Wei- inkn. 27 G. G.: Augs- bG.: Frank- arg lSl-h G; iris 80^ tz>: 70 G ; Louis- >ob. t-VH «. '.Lee. Noch :. SHMetall. mber. Zinse, itantSanlche« ct. d. llreditd. «siolro.soi Ltaatapap. SA> «S B.; hlr. 34h 78^, b MU.Kb.i .^sächs'-schles! LkLL tl. «sa G-: gr. sv^ G.; mtSaolnhe v do. v. löso Kat.-Aul. v. oose v. 1800 zig-DreSdoer neue lv5 z. Sl-^. G.: »iger Oredit- tact. 1^2 X,2 kk. bz.; wei- Societäls» „okeller do. »K.b.: Me- Dampfschiff- Edampagn. Dresdner 'hlr. S4 B.; 28, X bez; S. Priort- re «7^ Hz.; «.; a. rit. 100 Thode'scke ceSdner Ba- tchsilche Hy- hi. Crump.- k,. Awster- b 8. NOH , G.; Ham> Mt. O.rlA I b. 8. 70-G flerreichische »r. Spree, eote bO.bö, —s Ssten. csdit- mobi- Act. 286.2); ! pr. opt. Deeemher. Sardinier ardeo lS^: re do. 85^,; 186b 32H; 1882 72; Sch., Wien Rachmitt. telegram« zen Lage: a», IS 4, middling >, Bengal , Peraom Dec.k4U kai bszh; aker loeo Lylr. mr 1«^, üböl l-c» der i2ZH, itterang. .Beim Be- getroffen.) eedr. '»>« ea Umsatz, roische lt>, Ddo.l. 12, >d». Tdov. cngal 8j«, am lö^h. v arrell: r. 12,50, cki- dr; Ilit- ireot dia 7 t»,r. ^7 iÜLr dteekin rarnoä ckitt. 12, , dketuo. 2 vdr. >, Vorm ». 41,4,. Hb. hh? »rd«». Amtlicher Weil Dretztzt», 28. December- Se. «Snigl. Majestit ha ben allergnädtgst geruht, den Oberleutnant »on MetzschI. de- 6. Infanterie-Bataillon» zum Hauptmann, sowie die Leutnant» Graf von Kamekr de» 8. Infanterie- und »on Lrettschke de» 3. Jäger-Bataillon» zu Oberlcut« nant» zu ernennen, desgleichen auch dem Leutnant Gra fen von Schall-Riaucour de» 4. Jäger-Bataillons die nachgesuchte Entlassung au» der Armee mit der Er» laubnih zum Tragen der Rrmeeuniform zu bewilligen. Nichtamtlicher Theil. N-bersicht. relegrgphische Nachrichten. Lagetgefchichte. Berlin: ParlamentSangelrgenheiten. Die Pariser AuSstellong. Eisenbahnbauten. Cho lera erloschen. Vermischtes. — Hannover: Tages bericht. — Kiel: Finanzielle Auseinandersetzung mit Oldenburg. StaatSrechnung 1865/66. — Mecklen burg: Zu den Parlamentswahlen. — Wien: Ein berufung deS ReichSrathS bevorstehend. Hinterla- dungSgewehrr. Gnadenact. Beust'S Reise nach Ungarn.— Prag: Advocatenkammer.—P e fth: AuSgleichtverhandl. — München: MinisterkrisiS. HeereSorganisation. Hof» secretär v. Hofmann. — Stuttgart: Erleichterun gen im Postverkehr. — Mainz: Das hessische Mi litär zurückgezogen. — Pari»: Antrittsaudienz deS neuen nordamerikanischen Gesandten. Der Abend moniteur über Preuhen. Vermischte». — Haag: Ein Vorfall an der Cadettenschule. — Florenz: Präsidentenwahl der Kammer. Budgetentwurf. — Rom: Audienz Tonelli s. Tagesbefehl an die päpst lichen Truppen. — London: Differenz mit Spa nien. Fenierverhastung. Wettfahrt amerikanischer Schiffe. — New-Bork: Mexikanische». — Riv- de-Janeiro: Handels- u. Vrrkrhrsverhältnisse. Dresdner Nachrichten. VradtWialnachrichten. (Leipzig) Statistik vnd valkswirthschast. Srnilleta». Inserate. Dag^kakender. Vörsennachv richte». Telegraphische Nachrichten- Hannover, Donnerstag, 27. Derember, Abends. (W. T. B.) Mit Genehmigung des lönigl. preußischen GeneralgouvrrneurS veröffentlicht General v. ArrntS- jchild eine Verfügung de» vormaligen Königs von Hannover, de» Inhalts, daß Offiziere und Beamte die nachgesuchte Dienstentlassung erhalten sollen. Ge neral v. ArentSschild hat im Ramen de» König» allen vormaligen Lommandoinhabemr, «Unteroffizieren und Soldaten den Abschied auszustellen. Die bereit» in die preußische Armee Eingetretenen bedürfen keines nachträglichen Abschiede». (Bergl. unter „Tages geschichte"). Hannover, Freitag, 28. Derember. (W. T. B.) Eine vekanutmachung de» Generalgouverneur» hebt alle hannöverschen Hofämter auf. Die Instandhal tung der Schlösser «. s. w. übernimmt da» Finanz- departrment. Kassel, Donnerstag, 27. Derember, Nachmitt. (W. T. B.) Dir heutige außerordentliche Generalver- sammlnng der Nordbahngesellschaft war, nachdem sich etwa 7VK vor der Abstimmung entfernt hatten, durch 1529 Stimmen vertreten. In derselben wurden die Anträge der Berliner Aktionäre, welche selten fdrr Städte HerSfeld, Bebra, Melsungen und Karlshafen lebhafte Unterstützung fanden, mit 1414 gegen 1I5Stim- FeuMeton. Der Lateran and seine Sammlungen. (Von M. N. Lindau.) (Fortsetzung au! Nr. 2VS.) Der Fußboden eine» großen Saale», aus welchem man in die Gemäldesammlung gelangt, ist mit einer in den Thermen de» Caracalla ausgegrabenen Mosaik bedeckt. Man überblickt sie von einer Galerie au», aber die rohen Gestalten und Gesichter der Ringkämpfer, welche sie darstellt, sind trotz der Berühmtheit, deren sich diese Helden der gemeinen Kampflust ihrer Zeit erfreut haben mögen — denn wir finden auch ihre Na men beigefügt — keineswegs von ästhetischer Wirkung. ES will mir angesichts dieser und anderer antiker Mo saiken überhaupt scheinen, al» würden sie, auch wenn sie der Blüthezeit der musflvischen Kunst angehören, von den neuesten Leistungen dieser Kunst, wie sie au» der päpstlichen Mssaikfabrik de» Vatikan» hervorgehen, w» man die Meisterwerke der berühmtesten Meister cvpirt. «ahezu übertroffen. Die Gemäldegalerie enthält eine nicht geringe Anzahl sehr »erthvoller Werke zum Theil seltener Meister, worunter sich namentlich einige vor zügliche Madonwenbilder »on Earl» Crivelli (um 1480), Marc» Palmezzano (1450), von Fies»le, Filippo Lippi und della Matrtcce (um 1540) au»zrichncn, aber ich glaube „der Engelgleiche" trägt auch hier mit einer »on Engeln umgebenen Madonna den Sieg davon. Einen ganz etgenthümlichen Eindruck macht e», wenn man mitten «u» den Sammlungen heidnischer Skulp turen und altchristlicher Sarkophage in die „grau »«I« ck«! 6o««il,o" tritt und sich plötzlich unter rothhäutige Statuen und Büsten »ersetzt steht. Während die übri ge» Sammlungen de» Lateran», so»i«l ich weiß, noch nicht katologtstrt find, kann uu» der Custode, der uns men arnehmigt. Nach der Abstimmung gab der kö nigliche RegierunaSlommiffar die wohlwollenden Ab sichten kund, welche dir Regierung für da» Unterneh men hege, und sprach schließlich die Hoffnung au«, daß e» der neuen Verwaltung gelingen werde, ähnliche Resultate zu erzielen, wir sie die bergisch-märkische Bahn bereit» aufzuweisrn hat. Hamburg, Freitag, 28. December. (W. T B.) In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde die Herabsetzung der Jnseratensteurr von 1'L auf Schil ling Courant beschlossen. Bei der Vorstandswahl de» Bürgerschaft»lollrgium» wurde der bi»herige Präsident 1>r. Kunhardt wieder gewählt; dagegen gingen au» der Wahl zwei neue Vierpräfidenten hervor, indem dieselbe auf Halben und Ur. Klauhold fiel. Wien, Freitag, 28. December. (W.T. B ) Einer Kundmachung der Creditanstalt zufolge hat der ver- waltungSrath derselben beschlossen, vom 2. Januar k. I. an al» Abschlagszahlung der Dividende für 1866 sieben Gulden per Artie auszuzahlrn. Pari», Freitag 28. December. (W. T. V.) Der heutige „Moniteur" meldet betreff» der französischen Expedition nach Korea, daß, laut einer vom 22. Ok tober datirten Depesche de» Admirals Roze, die Fran zosen am 16. Oktober dir Stadt Kanghow genommen haben. Der Admiral beantwortete einen Brief de» König», den er am 19. Oktober erhielt, mit einer schriftlichen GenugthuungSsorderung uud verweilte am 22. Oktober noch in Kanghnw. Rom, Donnerstag, 27. December, Abends. (W. T. B) Bei der Vorstellung des päpstlichen Offizirr- rorp» im Vatikan erklärte der Waffenminister: Sie Alle seien kampfbereit, nicht gegen die Römer, welche Freunde der Ordnung seien, sondern gegen die Frem den, die etwa kämen, die Ruhe zu stören. Der Papst erwiderte: Er zweifle nicht, daß die Soldaten ihn gegen die Gefahren schützen würden, auf welche die Feinde der Kirche rechneten. Er hoffe, daß unter ihnen Eintracht, Mäßigung und Ausdauer in der Ver- theidigung der großen Sache herrschen werde, welche die Sache der Gerechtigkeit und der Religion sei. Konstantinopel, 22. Derember. (Levante- post.) Ali Pascha soll bei dem britischen Gesandten gegen den Transport kandiotijcher Flüchtlinge aus einem britischen Krieg-dampser protestirt, und der amerikanische Admiral von seiner Regierung die Er- taabntß erdete« Hetzen, «i» Schiff zu gleiche« Zwecke verwenden zu dürfen. Konstantinopel, Freitag, 28. Derember. (W. T. B.) Die italienische Regierung hat für den bei Kandia von einer türkischen Fregatte beschaffenen ita lienischen Postdampfrr „Prinripe Tommaso" (vcrgl. vor. Nr. unter „Fl»renz") 52,6A) Franr» Entschädi gung, die Absetzung de» türkischen Kapitäns und die Salutirung der italienischen Flagge gefordert. Die Regierungrorgaue redurirrn die Rachricht von einer griechischen Invasion in Thessalien aus einen Räuber- rinfall. Ein Gesandter der Bucharen ist hier ange- kommen. Bukarest, Freitag, 28. December. (W. T. B.) Die Adresse der Deputirtenkammer, welche ohne DiS- cusfion angenommen wurde, ist gestern drm Fürsten Karl überreicht worden. Derselbe sprach seinen Dank für die loyale Fassung dir Adresse aus und sagte, daß diese» Aeugniß von der guten Gesinnung der Kammer ihn beglücke. Für da» seiner Zeit gegen die Juden verübte Attentat ist eine Entschädigung festge- stellt worden. Für den Wiederaufbau der zerstörten Synagoge hat Fürst Karl aus seiner Privatschatulle 2000 Duraten überwiesen. Athen, 22. December. (Levantepost.) Die Gerüchte von einer bevorstehenden Intervention der Großmächte in der ländischen Angelegenheit gewinnen an Kon sistenz. Dir Rrisr dr» König» Grorg nach Dänrmark wird wahrscheinlich Ende Februar stattfindrn. bier rintreten läßt, mit einem dreifachen Führer für die „xalleri, li«i rüestii <jv'8clv»8xi" in italienischer, fran zösischer und englischer Sprache aufwarten. Es war der Urheber diese» Museum» selber, mein Land»mann Ferdinand Pettrich, der mich zuerst hier einführte. Der selbe ist ein geborner Dresdner und gegenwärtig einer der ältesten Künstler Rom». Schon 1810 kam er hier her, wurde zunächst Thorwaldsen's Schüler und siedelte dann, nach 16jährtgem Aufenthalte in Rom, 1835» mit seiner Frau, einer Römerin, nach Amerika über, um sein Studium dem Typus und Charakter der ameri kanischen Indianer zuzuwenden und damit eine Aufgabe zu lösen, die ihm sein großer Meister besonders an» Herz gelegt hatte und die, wie dieser meinte, der Pla stik ein neue» Feld öffnen würde. „Wenn ich jünger wäre", sagte Thorwaldsen, „würde ich jenen Urstäm men meinen eigenen Meisel widmen, um der Nachwelt ihr Gedächtniß zu erholten." Pettrich fand in Washing ton, wo er sich längere Zeit aufhielt, die günstigste Ge legenheit, unter den zahlreichen Deputationen der west lichen Indianer, die dorthin kamen, um mit der Re gierung wegen der Abtretung ihrer Ländereien zu un terhandeln, die bedeutendsten und berühmtesten Häupt linge der verschiedenen Stimme kennen zu lernen und sie zum Gegenstände seiner Studien zu machen, und während die Indianer selber da» lebhafteste Interesse für seine Arbeit kundgaben und häufig freiwillig sein Studio besuchten, gaben sie ihm nicht nur alle Mit tel an die Hand, bei seinen Studien mit aller Genauigkeit zu Werke zu gehen, sondern unterstützten ihn auch mit jeder nur wünschenSwerthen Au-kunft. Die Au«füh rung dieser und anderer Arbeiten beschäftigten den Künst ler 11 Jahre lang von 1845 bis 1856, die er in der Einsamkeit eine» brasilianischen Walde» zubrachte, wo er sich eine reizend« Hazienda erworben hatte. Dann Tagesgeschichte. Berlin, 27. Decbr. Die eben erscheinende „Prov.- Corresp." veröffentlicht einen Au-zug de» Reglements für die Wahlen zum norddeutschen Parlamente (Reichstag), rbens» Notizen über die Wahlkreise. Der Kürze der Zeit wegen können wir das Weitere erst morgen bringen. — Ueber die „Berathungen der Bevollmächtigten der norddeutschen Negierungen" schreibt dasselbe Organ, daß diese Berathungen seit dem 15. Decbr. ihren regelmäßigen Fortgang gehabt haben. Die Bevollmächtigten würden au» den bisherigen Ver handlungen die Ueberzeugung v»n dem Ernste gewonnen haben, mit welchem die preußische Regierung entschlossen ist, Da», wat sie zur Befriedigung des gemeinsamen na tionalen Bedürfnisse» für unerläßlich hält, festen Ganges, wiewohl unter schonender Rücksichtnahme auf die Stellung ihrer Bundesgenossen, durchzuführrn. Die Mitglieder der Conferenzen, welche aus Anlaß deS WeihnachtSfesteS nach ihrer Heimath gereist sind, dürften mit weitern Weisungen seiten ihrer Regierungen behufs rascherer Förderung der gemeinsamen Aufgabe hierher zurückkehren. Eine baldige Vereinbarung über den Entwurf der Ver fassung sei um so bestimmter in Aussicht zu nehmen, «IS die Ausschreibung der Wahlen und demnächst die Berufung de» Reichstag» unmittelbar bevorstehen. Die Nachricht, daß der Ministerpräsident Graf Bismarck in nächster Zeit eine Reise nach dem Süden antreten wolle, ist durchaus grundlos; er beabsichtigt vielmehr, sich eine längere Erholung nicht eher zu gönnen, al» bi» er die Sache des Norddeutschen Bundes auch mit dem Reichs tage durchgeführt haben wird. — Die „N. A. Z." schreibt: Der gesammie Nord deutsche Bund hat nunmehr, mit Einschluß Sachsens, in Berlin seine Centralbehörde für alle auf die Pa riser Ausstellung bezüglichen Geschäfte, und der Raum, welcher dem Bund im Nusstellungspalast ange wiesen ist, umsaßt jetzt den preußischen Sector nebst der Hälfte desjenigen Sectors, der früher für die deut schen Mittel- und Kleinstaaten bestimmt war. Ursprüng lich hatten nämlich Preußen, Oesterreich und die Ge- sammtheit der deutschen Mittel- und Kleinstaaten je ei nen gleich großen Raum angewiesen erhalten. Der Norddeutsche Bund wird also die Hälfte diese» Ge- sammtraums einnehmen. Die Ausstellung wird nun seiten des Norddeutschen Bundes, ohne Thrilung nach den einzelnen Staaten, nur nach den Kategorien der Aussteller geordnet, fiattstndcn. W«S die Staaten Süd deutschlands betrifft, so sind, wie man hört, dort die lebhaftesten Verhandlungen gepflogen worden, um die Leitung ihrer Angelegenheiten auf der Ausstellung in die Hände Bayerns zu bringen. E» ist dies Bemühen aber ohne Erfolg geblieben. Das Endresultat in Hin sicht auf die Ausstellung wird also für die süddeutschen Staaten sein, daß ein jeder derselben abgesondert seine Erzeugnisse aussteüt, wobei Hessen-Darmstadt in die ei- genthümliche Lage kommt, zur Hälfte innerhalb des dem Norddeutschen Bunde bestimmten Raumes und zur an dern Hälfte für sich allein auszustellen. — Der Ver trag zwischen Preußen und SLwarzburg-Sonder-hau- sen über den Bau einer Eisenbahn von Erfurt nach Nordhausen, welche durch einen Theil des svn- dershausenschcn Gebiets gehen wird, ist zum Abschluß gelangt. Bride Theile übernehmen durch diesen Ver trag in keiner Weise eine Verpflichtung, da» Projekt durch Capitalien oder Zinsgarantie zu unterstützen. Der Vertrag stellt nur die Linie fest, welche die Bahn verfolgen soll. ES wird daher preußischerseits auch keine Veranlassung vorhanden sein, den Vertrag dem Land tage vorzulegen Die Regierung »on Sendershausen dagegen will sich, dem Vernehmen nach, bei dem Un ternehmen mit Acticn zum Belauf von 500,000 Thlr. betheiligen. — Die Verhandlungen mit Mecklenburg- Strelitz über den Bau einer Eisenbahn von Ber lin nach Stralsund haben bis jetzt noch nicht zum Ziel gesührt. Der mecklenburgsche Bevollmächtigte hat vor acht Tagen Berlin verlassen, vermuthlich um neue aber führte ihn das alte Künstlerheimweh nach Rom zurück. Die lange Reise mit seiner zahlreichen Familie, ein längerer Aufenthalt in England und der Trans port seiner Arbeiten, die jetzt jenen großen Raum de» lateranischen Palastes füllen, verzehrten den größten Theil seines jenseit des Oceans erworbenen Vermsgen». In London bewarb sich ein englischer Barnum um den Ankauf des Jndianermuseums, aber Pettrich hatte kei nen sehnlicher« Wunsch, al» die Ergebnisse seiner lang jährigen Arbeit nach Rom zu bringen. Da» alte Rom, daS so gewissenhaft den Cultu» der Vergangenheit und die Trümmer so vieler untergegangener Zeiten »erwahrt, war auch in der That die geeignetste Stätte für diese letzten Spuren eines verschwindenden oder verschwun denen Volke», und wirklich fand Pettrich bald nach seiner Ankunft durch besondere Vermittelung de» Car dinal» Antonelli die Genugthuung, seine Sammlung in den Räumen des Lateran» «ufstellen zu dürfen. Bald nachher (1862) nahm der Papst selber da» Museum mit großem Interesse in Augenschein und ertheilte dem Künst ler nicht nur das ausschließliche Recht der Nachbildung, sondern eröffnete demselben für bessere Zeiten auch die Aussicht, die in der Sammlung befindlichen Skizzen in einem den andern Statuen entsprechenden Maßstabe auS- führen zu lassen. Pettrich erfreut sich seitdem einer päpstlichen Pension und ist einer der wenigen deutschen Künstler in Nom, die für Rom selber beschäftigt sind. Während meiner Anwesenheit in Rom war er — nach der Vollendung einer für da» Universität»gebäude in Rio-Janeiro bestimmten lebrn»großen Statue des Kaiser» von Brasilien, wozu er in Brasilien selber da« Modell entworfen hatte — mit der Au»führung eine» -roßen Marmormonument» de» bekannten Cardinal» Bartho lomäus Pocca beschäftigt, daS die lebensgroße Gestalt deS Cardinal» in vollem Ornate liegend und mit dem Instructionen einzuholen. — Die Reise, welche der Fi« nanzminifter Frhr. v. d. Heydt vor dem WeihnachtS- fefte nach Bonn gemacht hat, ist, wie man hört, durch die Erkrankung eine- seiner Söhne »eranlaßt. — Nach dem nunmehr seit länger als vier Wochen Choleraer krankungen weder in Berlin noch in Charlottenburg vorgekommen sind, ist die hiesige CH oleraepidemie als völlig erloschen anzusehen. Nach Ausweis der po lizeilichen Meldungen sind in Berlin 8166 Erkrankun gen, von denen 5457 mit dem Tode endeten, und in Charlottenburg 2l3 Erkrankungen, von denen 170 mit dem Tode endeten, vorgekommcn. — Die Deputatton der kurhessischen Ritterschaft, welche am Sonnabend Audienz hatte, ist bereits am Sonntag Abend nach Kassel zurückgrreist. Hannover, 24. December. (H. C.) Di« Oberste« v. Stoltzenberg und Cordemann und Oberstleutnant v. Geyso haben sich Freitag Abend nach Wien bege ben, um wegen der EideSentbindung bei dem König Ge org Vortrag zu halten. — Der Oberst Graf Kiel« mannSegge ist seit einigen Tagen aus Minden ent lassen und nach Celle zurückgekehrt. — Der Oberstleut nant v. Holleufer ist vom Commando der Landgen darmerie zurückgetreten, in welcher außerdem die Po sten der District-offiziere zu Osnabrück und Göttingen augenblicklich unbesetzt sind. Von der preußischen Gen darmerie sind die Majore v. Tetta» und Aster zu der bisherigen hannöverschen versetzt. Wird die letztere nach preußischem Muster organisirt, wie wohl kaum zu be zweifeln ist, so werden statt der bisherigen 10 Offiziere, welche man noch um 2 zu vermehren beabsichtigte, nur 4 oder 5 erforderlich sein. — Die Mitglieder deS Ober- appellationsgerichtS in Celle, Präsident ». Düring, Ober- appellationSräthe v. Estorff, v. Lenthe uud v. d. Wense, welche al» Mitglieder der Ritterschaft die Erklärung vom 7. November d. I. unterzeichneten, haben wegen dieser Betheiligung eine ernstliche Verwarnung de» Justizministers Grafen zur Lippe erhalten. Von einem Disciplinarversahren, welche» befürchtet wurde, ist Ab stand genommen, so daß die Betheiligten sich nur dank bar über das Verfahren äußern.— Da» Schloß der frühern Herzöge »on Celle, ein durch alte Architektur ausgezeichnetes Gebäude, ist heute auch von dem preu ßischen Militär besetzt worden. Bisher wurde behaup tet, daS Schloß sei Privateigenthum de» Königs von Hannover; durch diese Beschlagnahme dürfte beabsichtigt sein, den jeder Ausgleichung widerstrebenden Willen de» frühern Königs zu überwinden. Dieser weigert sich — nach der „R. Pr. A/' — sogar, die Pfänder sreizuge- den, obgleich die gewährte Summe zurückgezahlt werden soll, für welche man die Papiere verpfändete, dere« De« ponirung in England von dem hannöverschen Finanz ministerium kurz vor der Besitznahme erfolgte. — Die Stimmung ist in den höhern Kreisen noch immer recht ungünstig für Preußen; die bevorstehende Entscheidung über die hannöverschen Offiziere wird vielen Grund zur Unzufriedenheit nehmen. Kiel, 24. December. Den „Itzehoer Nachrichten" wird von hier geschrieben: Wir hören heute »on gut unterrichteter Seite, daß der Amtmann zu Traventhal, EtatSrath Springer, seit einigen Tagen hier verweilt, um als diesseitiger Bevollmächtigter die »or der Ueber- lieferung der an da» Großherzogthum Oldenburg abgetretenen holsteinschen GebietStheile erfor derliche finanzielle AuSeinaudersetzung, wie überhaupt die Regelung sämmtlichcr dabei in Bettacht kommenden Verhältnisse, mit dem gleichfalls hier anwesenden olden» burgschen Bevollmächtigten vorzunehmen. — Das 13. Stück deS Verordnungsblattes bringt die StaatSrechnung für 1865/66; dieselbe ergiebt Ueberschuß 2,178,455 Mk 5^ Sch. Aus Mecklenburg-Schwerin, 25. December. (H. N.) Das Fürstenthum Ratzeburg ist, wie die sttelitz» sche Regierung selbst dies in einem öffentlichen Acten- stück anerkannt hat, mit Mecklenburg-Sttelitz nur durch Personalunion verbunden. Die Bewohner de-Fürstea- thums geben viel auf ihre Sondereristenz und au« Haupte im Schooße eines Engels ruhend, darstellt und bald nachher in Sta. Maria in Porttco mit großer Feierlichkeit ausgestellt wurde. (Schluß folgt.) Dresden. K. Hoftheater. Eine- der geschätztesten Mitglieder der k. Bühne, Herr Hosschauspirler Winger, wird nach Wiederherstellung von einer langwierigen und lebensgefährlichen Krankheit dem Vernehmen nach am 1. Januar 1867 in einer seiner bedeutendsten Rollen, al» Wilhelm Lell in Schiller'» gleichnamigem Schau spiel, zum ersten Male wieder auftteten. — Wie wir ferner erfahren, ist die bereit» «nfang» d. MtS. zu« Besten de» Unterstützung»fond» für die Wit wen und Waisen der Mitglieder de» k. Hof theater» angekündigte Aufführung de» Goethe'schea „Egmont", welche wegen andauernder Unpäßlichkeit de» Herrn Emil Devrient bi» jetzt nicht stattfinden konnte, auf Freitag, den 4. Januar k. I. angesrtzt. 1 Kalender. „Sachsen» Militär»ereinSka- lender auf baS Jahr 1867. Herautgcgeben »on der Redaction de» „Kamerad" (F. W. Staub). Pirna." Dieser Kalender, in seinem »terten Jahrgange »orlie- gend, erscheint zwar in schlichtem Kleide, sorgt aber recht wacker für gefällige Unterhaltung, die, wie sich »on selbst versteht, vorwiegend für militärische Kreise berechnet ist. Recht lebendig find die „Leidensfahrten eine« Schwerblrsfirten" geschildert, welcher Cyklu» »on Gedichten von einem bekannten Tyrtäus der sächsischen Armee (v. Mhmb) herrkhrt. Ebenso hat Ey. Gott wald ansprechende Beiträge in gebundener und un gebundener Rede geliefert. — „Berg- und Hüttenkalender für daS Jahr 1867. Zwölfter Jahrgang. Esten, G. D. VLdeker." Die erste Abtheilung diese» weitverbreiteten und Hand»
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