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Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194210292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19421029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19421029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-10
- Tag1942-10-29
- Monat1942-10
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1942
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Dresdner Neueste Nachrichten Vchng«»r»Gl«stMSu»M»»twstMMM!v4Msttz»«w«KßK-«A. st, ^A. ^..sykst - .st». K,,et«,a»r»ts„ «mndmeis: dle meffpoM--o-Ickk, «Kpf, msta«» stevWch K-R». (MchAlchcMKR PeitMbG'wr. A«v VAR. »«lsttft«^ DßOßV TVMIstRO»»s OODtzO S99 FemMenaaiS,« —ÜMttt« MNR. dt, »wcismlttg« m-,-381« -I« WerdKwtki» »—«-«a.».-KM.M«»»<u>»st»d<m,:ZMewTö^A.MWaWI.-XM.MW««. EGststst ^stHUGtzV^stV DstststV ^ststVTstsstG stT> ' ^PGststGstststDß U,«M. Nacht«, »ach MatftaffU I ,d« M.n,.nft«ff«I v. Sück„»ahr für Ziffer. El«„l»r,l0» «ugechol» «wtHeMMa« » KM- m Mwg-Vws»« t» Am. «npü«« » nm «uchchlleßli» pori» gm Ze« ist «iPi^a»reisliff« Rr. 11 ,ül«a Verla« «iß Schriftlettung, vre-den «,Ier-inan-firoße 4- postansi-rlft: Dresden Sl l, Postfach » Fernruf: Ortsverkehr Sammeknummer 24«», Fernverkehr r?v»i <» Telegramme: neueste Dresden » Postscheck, Dresden roao Ar. 254 Donnerstag, 29. Oktober 1942 50. Jahrgang Mens Feiertag - Kundgebung für Europas Einheit weiten zu verbergen, stnddte Italiener italienischen Streitkräfte zu übermitteln, Oer große Revolutionär werden, um die Bahn für den Aufstieg freizumachen. So wie er in Rom ganze Stadtviertel nicderlegt, um die Zeugen der großen Vergangenheit in ihrer unver gänglichen Schäuben wieder herauf zustellen, Häuser Phot.: 1'uce iPrcsse-Hosiiiiaiiiii > L>/cfte/csc«mm ou/> kkom.' Dsc Duce im 6e«pföcd kkeüä'-orsau^afiou^scife, Di. Lc.'/ u»ck </c/, ! ^»se/iärtseu ckec ckout«c/ie»t De/esation bei», Lmp/a»s im Da/areo p'eneria schäft und Dankbarkeit für Deutschland, das der Bolschewisierung Europas entgegentrat, indem es zur rechten Zeit Stalins Heer angriff, ohne di« Zahl der Feinde erst zu zählen." Bei der feierlichen Eröffnung der „Schau der Faschl- schistischen Revolution" am Mittwoch wurde viel be merkt, daß sich Mussolini gleich nach seinem stür misch bejubelten Eintreffen im Ausstellungspalast der Sonderabordnung der NSDAP, zuwandtr und den Gruß des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley herzlich erwiderte. Er rief Dr. Ley an seine Seite und lud ihn ein, zusammen mit ihm und den höchsten Würdenträgern von Partei, Staat und Wehrmacht den Rundgang anzu- LlGA. unier Südpazifik Alpdruck Japanische Siegesmeldung löst schlimmste Befürchtungen aus - Auch London pessimistisch V Rom I»ig. Dienst). Die römischen Blätter »ringen die Gruktele,ramme des Führers an de« Sönig-Saiscr »nb an den Duce in großer Ausmachung. Sie hebe» Hervar, daß die Solidarität Dentschlands und aller andere« brsrenndeten »nd verbündeten Län» »er »eit über das Maß eines bedentnngsoallen gei stige« nnd kriegerisch«« Gemeinschaftsgefühls hinaus geht «nd eine« entschiede««« geschichtlichen Wert an nimmt, der di« Italiener mit berechtigtem Stolz erfüllt. Stark unterstrichen wird in der Presse ferner dir Teilnahme der Abordnung der NSDAP, an den Feiern. Die einzigen Bilder, die die Presse veröffent licht, zeigen Reichsorganisationöleiter Dr. Ley und die deutsche Abordnung beim Duce und die herzliche Be grüßung des Sonderbeauftragten des Führers sür den 2». Jahrestag des Marsches ans Rom bei der Ueber- reichung der persönlichen Botschaft des Führers an Mussolini. Aus den Berichten der Presse spricht die Freude und Genugtuung, die die gesamte italienische Oeffentlichkeit über die Entsendung der Sonderabord nung der NSDAP, empfindet. „Ter Marsch aus Rom, der den Beginn eines großen und genialen Werkes auf dem Boden Italiens bedeutete, wird", wie die „Tri buna" hervorhebt, „durch die einmütige Anerkennung zum Gründungstag des neuen Europa er hoben und als notwendige Voraussetzung der Bekun dung eines gemeinsamen Ideals betrachtet, da» heute die europäischen Völker erhebt und ermutigt. Vor einer so hohen Ausfassung nimmt sich die Illusion unserer Feinde, die noch immer glauben wollen, einen Riß in der inneren Front der Achse verursachen zu können, geradezu erbärmlich aus. Währen- die Waffen mit steigender Wucht ihr Endziel verfolgen, ist schon ein großer Sieg errungen worden: die europäische Einheit." Gtaatsminister Farinacci schließt einen längeren Leit aufsatz über die faschistische Revolution mit den Worten: „Während es unseren Feinden nicht mehr gelingt, ihre von fortgesetzten Niederlagen herbeigeführten Mei- uungSverschi treten. Der Duce erklärte Dr. Ley die wichtigsten Aus stellungsstücke, so z. B. das Steinfaksimile der von ihm selbst für seinen Heimatort entworfenen Inschrift, die lautet: „Ich bin an einem Sonntag geboren, um zwei Uhr nachmittags. Die Sonn« war eine Woche zuvor ins Sternbild des Löwen eingetreten." Die zweite In schrift besagt: „Bon 1600 bi» 1900 lebte und arbeitete aus diesem Collina genannten Anwesen die bäuerliche Ge schlechterfolge -er Mussolinis, und hier wurde mein Vater am 4. November 1854 geboren." Reichsorgantsationsleiter Dr. Ley besuchte am Mitt wochnachmittag die Landesgruppe der Auslandsorgani sation der NSDAP, in Italien und das Deutsche HauS. Der von Dr. Ley im Beisein der deutschen Abordnung am Ehrenmal der gefallenen Faschisten niedergelegtr, mit dem Hakenkreuz geschmückte Lorbeerkranz trägt die Inschrift „Die NSDAP, den Helden der faschistischen Revolution". Ganz Rom, das im Flaggenschmuck prangte, war er füllt von festlichen Kundgebungen aller Art, jedoch be deutete dieser hohe Feiertag sür die italienische Haupt stadt kein Aussetzen der Arbeit. Wie Parteisekretär Bidussoni gestern mittag bei der feierlichen Ueber- reichung der Mitgliedskarte Nr. 1 an den Duce dar legte, hat dieFaschistische Partei in den 20 Jah ren folgende Verluste aus dem Felde der Ehre zu ver zeichnen: 34 822 Gefallene und 50 485 Verwundete. Ausgezeichnet wurden 17 843 Parteimitglieder. Die Partei und ihre Gliederungen erfassen zusammen 27 876000 Italiener und Italienerinnen. Bidussoni überreichte -em Duce ein dreibändiges Werk „20 Jahre", das vom Presseamt der Faschistischen Par tei veröffentlicht wurde. Diese Schrift, die auch in deutscher Sprache erscheinen wird, schildert all das was die faschistische Revolution verwirklicht hat. Der Stabschef der Faschistischen Miliz, General Galbiati, hat an dir Kämpfer an allen Fronten eine Rundfunk ansprache gerichtet, in der er u. a. sagte: ,Zm Namen Zwei m« Stch-akavbkrLsrr X Berlin. Der Führe» verlfeh bas Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Kirschner, Kommandeur eines Infanterieregiments, al» 185. Soldaten, und an Hauptmann Hupfer, BatatllonSkomnmndeur in «iüem Infanterieregiment, al» 188. Soldaten der deutsche» Wehrmacht. endepunkt -er menschlichen Geschichte" Glückwunschtelegramme -es Führers an Viktor Emanuel und -en Oure die damalige Erhebung zu einem Wendepunkt der menschlichen Geschichte werden. Heute kämpfen unsere beiden V o l ks r e v o l u ti o n e n in engster Waffen brüderschaft gemeinsam gegen die gleichen Kräfte, dir dem Faschismus in Italien und dem Nationalsozialis- mus in Deutschland einst im Inneren erfolglos ent- aegengetreten waren. Judentum, Plutokratir und Bol schewismus werden deshalb diesen Kamps genau so ver lieren, wie sie ihn einst schon verloren haben. In dieser sicheren Zuversicht grüße ich Sie, Duce, auf das herz lichste und übersende Ihnen und Ihren Schwär,Hemden meine und des deutschen Volkes kameradschaftliche Grüße." Zum 20. Jahrestag des Marsche- auf Rom über mittelte der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, dem Duce und dem italienischen Außenminister Graf Liano telegraphisch seine Herz- lichen Glückwünsche. Erziehung-Minister Bottai hielt Mittwoch aveno eine Rundfunkansprache, worin er die große Wandlung, die der Faschismus vollbracht hat, schilderte und dar legte. DaS italienische Volk in all seinen Schichten sei zu einer neuen Einheit zusammengeschmiedet worden. Mussolini hat die 20-Iahr-Fcier zum Anlaß genommen, den aus politischen Gründen Verbannten die Strafe zu erlassen. Es werden rund 1300 auf Inseln Verbannte in Freiheit gesetzt. Die Jugendorganisation GIL. ver anstaltete einen Staffellanf, der vom Brenner bis nach Palermo führte. Auch in Albanien wurde der 28. Ok tober festlich begangen. Kreise offensichtlich bas Gefühl, etwas „Erklärendes" sagen zu müssen, obwohl man dem USA.-Volk den wah ren Umfang der neuen Niederlage noch kaum anzu deuten wagt. Als maßgeblich betrachtete militärische Beobachter in Washington lenken freilich von der Hauptsache ab, wenn sie sagen, daß «S sich „zur Zeit" im südpaziftschen Raum mehr um Luftkämpfe als um eine Seeschlacht handele. Dabei wird jedoch schon zugegeben, daß es den „Alliierten" nicht gelungen sei, die Luft- Überlegenheit gegenüber den Japanern zu gewinnen. Auch die amerikanischen Seestreitkräfte seien „einst- wellen" denen der Javaner an Zahl unterlegen. Ueber dir Aufgabe der USA.-Lanbetruvprn Im pazifischen Raum wird jetzt die Lesart verbreitet, sie sei „rein defensiver Natur". Die Erfolge der Japaner bei ihrem jüngsten Angriff auf den Hendersonflugplatz auf Gua- dalcanar gibt man zu. — Roosevelt und der „Pazifische Krirgsrat" besprachen am'Mittwoch im Weißen Hause -le Lage im Südpazifik. Rach der Zusammenkunft meinte der neuseeländisch« Gesandte Nash zu Presse vertretern, „man habe dabei mehr Gewicht auf die Realitäten als auf Optimismus gelegt". Diese „Reali täten" find ja auch schlimm genug. änb. KLHrerhanptgnartier, 28. Oktober Ans Anlaß des 20. Jahrestages des Marsches ans Rom hat der Führer an den König «nd Kaiser Bietor Emanuel sowie a« de« D«ee in herzliche» Worte« ge, haltene Glückwunschtelegramme gerichtet. Das Telegramm an den König und Kaiser lautet: „Eurer Majestät sende ich zum heutigen Gedenktage mit meinen herzlichsten Grüben meine aufrichtigsten Wünsche für eine ruhmreiche Zukunft des verbündeten Italiens und sür Ihr persönliches Wohlergehen." Das Telegramm an den Duce lautet: „Duce! Am 20. Jahrestag des Marsches auf Rom gedenke ich Ihrer und Ihrer einmaligen geschichtlichen Leistungen in treuester Freundschaft nnd Verbundenheit. Mit' mir nimmt d»S ganze nationalsozialistische deutsche Volk tie fen inneren Anteil an der Wiederkehr -es Tages des Triumphes der faschistischen Revolution. Was Sie, Duce, und Ihre Kämpfer seitdem vollbracht haben, läßt Btadtm» großen Sträßenzügen Muß und Struktur zu geben, so baut er den italienischen Staat von Grund auf neu. Mussolini hat Italien vom geographischen :Begxifs. durch die Zusammenschweißung seiner Glieder zur europäischen Großmacht erhoben. Er, der große Kenner seines Volke», der die feinsten Regungen der Volksseele registriert, weil er aus dem Volke kommt, mit dem Volk gehungert und mit ihm im Kriege ge blutet hat, weiß, daß damit nur der äußere Rahmen geschaffen ist, der Italien zusammenhält. Er kann das Wort d'Azeglios aus den 70er Jahren wieder ansnch- men: „Italien ist geschaffen, es gilt jetzt, den Italiener zu schaffen." Wie tief gespalten war dieses Volk: zwischen Provinz und Provinz, Klasse und Klasse, Bildungsstufe nnd Bildungsstufe schienen unüberwindliche Schranken zu bestehen. Mit seinem unübertrefflichen Realismus er kannte Mussolini, daß auch vier zuerst ein stählernes Gerippe eines neuen Mrnscheutyps eingezogcn werden mußte. Dem weichen und bequemen Italiener des liberalen Zeitalters stellte er den Kämpfer, dem skep tischen Advokaten den gläubigen, und dem antoritäts feindlichen Intellektuellen den gehorchenden Soldaten gegenüber. Glauben, gehorchen, kämpfen — das ist die Parole des jungen Italien». In seiner Parteiführer schicht schuf er den neuen Typus des politischen Sol daten, der einheitlich in der Haltung ist, ob er nun die äußeren Merkmale des Sizilianer» oder des Piemon tesen trägt. Stellt den Sohn des ehemaligen demokra tischen Abgeordneten, der heute faschistischer Führer ist, neben seinen Vater, nnd ihr erkennt den tiefen Unter schied der Haltung und die typenbildende Kraft der faschistischen Bewegung. Er will ein neues Geschlecht schaffen und enthüllt uns seine Ideen: „Man muß in Italien ein neues Geschlecht aus dem Laboratorium er zeugen. Zwrihunderttausend führende Köpfe, Lehrer, Ingenieure, Bankfachleute, Führer der Großindustrie, fünftausend Offiziere, dreitausend Vcrwaltungsräte, zehntausend Beamte, alles Leute ersten Ranges, spezialisiert und mit organischem Technizismus bi» aus die Knochen getränkt: das braucht Italien! . .. Diese Vernachlässigungen, diese Art, die Dinge leicht zu neh men — bas alles muß verschwinden, sonst verschwindet Italien und wird ganz offen von irgendeiner fremden Macht ausgesaugt. Entweder wir erleben ein Jahr hundert der Größe Italiens oder ein Italien, das zu einer Fremdenkolonie wird. Es darf keine Nachsicht geben: man muß sich entscheiden, und man muß da» Werk der Auslese und der Charakterbildung schon in der Schule beginnen." Und er lebt Italien diese Haltung vor: Jede Geste, knapp, klar, bestimmt. Er bekämpft die überschweng liche Rhetorik brr Italiener, indem er ganz knapp spricht, und schafft dabet die politische Sprache ganz neu: sormelhaft, prägnant, bildhaft. Der Duce treibt fast alle Sportarten, er prägt seinen raschen, energischen Schritt seinem Volke ein und gibt ihm den p«««,» romnno. den langsamen Paradeschritt, die Erziehung zum Gleichschritt bedeutet in Italien eine Umwälzung alter Erziehungsgrundsätze. Mussolini ist in jedem Augenblick Erzieher nnd Vorbild, er wirkt in der Oeffentlichkeit wie eine Statue, gestraffte Gestalt, beherrschtes Gesicht, rasche und knappe Gesten. Wer ihn aber sah, auch vor großen Masten, wenn ihm ei» Kind gereicht wird, der erblickt das ge löste Gesicht eines Vaters, die lachenden Augen des kinderlieben Italieners und eine Zartheit der Geste» di« fast frauenhaft wirkt: in diesem Augenblick versteht «an sein« Antwort auf di« Frag«, welche Anrede er am meist«, lted«: „Die der Kinder, di« mich in ihren un- gelenken Briefe» Vater Mussolini nennen." De« Duee ist der Retter seine» Volke» vor dem bolschewistischen Shao», der Schöpfer der italienischen inneren Einheit, der Gestalter und Erzieher des inngen Italieners. Er ist»,der Vater des Vaterlandes". Das italienische Volk wird nie seinen Vater verlassen, mag er auch da« Schwerst« von ihm fordern. Ein einziger Witte: Siegen Italienische «Senagtmmg wer -ie Anteilnahme Deutschlands no- -er Verbündeten T'ro/oeeor -4/bsrk /'n» »eins, cke^ Leiter cker Abteil««» /talien cke« Deutschen ^4n«/anck»wi»«e» »cda/ttivden /nrtitut« «nck Zndaber cks» Ledretud/« ^»ssc«. «nelLcheckDescnncke/tattpeeMdt sie«'«« Am 28. Oktober 1922 marschieren btt faschistischen Kolonnen auf Rom. Am 29. Oktober 1922 bittet der König Mussolini nach Rom und bietet ihm das Mini- strrprästdium an. Als er am Nachmittag in Mailand den Zug besteigt, sagt er: „Morgen früh hat Italien kein Ministerium mehr, sondern eine Regierung." Wenn Mussolini nicht» anderes getan hätte, als Italien eine Regierung gegeben, dann wäre er schon als Retter Italien» zu bezeichne». Seit dem Einsturz der römi schen Macht war Italiens Kraft gebrochen, und darum strömten in dieses Vakuum nach naturgesetzlichrm Vor gang fremde Machtträger ein, Italien der Fremdherr schaft ausliefernd. ES ist heute bewiesen, daß das Papsttum die Entmachtung Italien» zum politischen Prinzip erhoben hat und daraus die Schutzbedürstigkeit de» Hauptes der Kirche ablritete, die dem Papst immer die Wahl ließ, wen er zu seinem Schutz anrusen wollte. So versank Italien in die totale Machtlosigkeit, wurde zum Spielball der europäischen Großmächte. Da« Schicksal gab Italien in Cavour den großen Diplo maten, der mit leichter Hand Italien einigte: ehe sein Werk vollendet war, starb er ohne würdigen Nachfolger. Wie sollte aber ein demo-liberales Regime in der Lage sein, Italien den Lebensodem der staatlichen Macht zu verleihen, da seine Träger noch nicht einmal den Willen zur Macht hatten ? Den unbändigen Willeü zur Macht hatte Mussolini, -er einmal von sich selbst sagte: „Ja, ich bin von dieser Sucht besessen. Sie brennt, sie zermürbt und verzehrt mich wir rin körperlicher Schmerz: rinprägen, mit meinem Willen einprägen will ich ein Zeichen in die Zeit." Und welch unendlich schwere Aufgabe lag vor ihm. Italien wär wohl seit 50 Jahren äußerlich geeint, es galt, ihm nun eine einheitliche Struktur zu geben. Denn zwischen Oberttalien und Sizilien klafften kul turelle, wirtschaftliche und zivilisatorische Abgründe, die sich an» einer Entwicklungsverschirdrnheit von Jahr hunderten ergeben hatten. In Oberttalien fand der Duce bei der Uebernahme der Macht «tne durch die bolschewistischen Wirren gestörte, aber im Ker« gesunde Landwirtschaft und Industrie. Schon Mittelitalien trug die Spuren jahrhundertealter Mißwirtschaft: versumpf te» Land, kranke Bevölkerung und rückständig-mittel- alterliche Anbaumethoden. Im Süden hungerte da» Landproletariat vor den Toren der Latifundien und zog zu Hunderttausenden über die Meere, um sich dort Arbeit und Brot zu suchen. ? Mit der Arbeitskraft eines Titanen ringt Mussolini um den inneren Ausgleich von Norden und Süden. Er sagt von sich selbst: „In den ersten fünf Iahreü des faschistischen Regimes habe ich 60000 Audienzen erteilt und mich für 1887112 Vorschläge interessiert, die von Bürgern direkt bei meinem Privatsekretllr eingereicht worden sind . . . Alle bezeichneten sich als dringlich, alle klopften und klopften, um Einlaß in meinem Kops zu finden. Manchmal wollte es qtr fast scheinen, als müsse mir auch rein physisch der Schädel zerspringen . . . Aber jetzt habe ich Italien ganz im Kopf wie ein« große Landkarte, mit allen Knotenpunkten seiner Lebens probleme: hier ist eine Straße nötig, dort eine Eisen- bahn, da ein« Brücke, Neuaussorstungen, Docks, Boden verbesserungen, Eingemeindungen, ein großer Bahnhof sür Mailand, Wohnhäuser sür Rom, Wasserleitungen für Apulien, Wohnräum« in Kalabrien und Messina, Automobilverbindungen und Straßenbau in Sizilien, Kampf gegen die Malaria in Sardinien ... das sind alle» Knoten, di« gelöst werbe« wüsten. ... Aushalten! Seht, Larin liegt alle»! Wer ausharrt, hat »«letzt immer recht!" Der Sohn des Schmiedes «ms der Romagna warf Italien in da» Feuer der Revolution «nd schmiedet es aus dem Amboß der Geschichte neu: dabei müssen hart« Schläge fallen, di« besonders ein Völk wie da» italie nische schmerzen müssen, viele Traditionen «erden gebrochen, um die großen geschichtltchrn Ltnien bruchlo« hrrau»zuarb,iten. viel« Vorurteile müssen besettlgt 2 Stockholm. Trotz der Bemühungen amtlicher und halbamtlicher nordamerikanischer Stellen, dir Entwick lung der Kämpfe im Gebiet der Salomoninseln als „ermutigend" hinzustellen, verhehlt man sich weder in Washington noch in London den außerordentlichen Ernst der Lage, wie „Nya Dggligt Allehanda" berichtet. Die nordamerikanische OefsentlÜhkeit warte mit wach sender Besorgnis aus die neueste« Nachrichten über die Entwicklung der Kämpfe, und tü maßgeblichen Wa shingtoner Kreisen vertrete man di« Auffassung, daß das Volk auf da» Schlimmste vorbereitet werben müsse. Den Telegrammen der Washingtoner Korresponden ten der Londoner Presse zufolge befürchtet man in Amerika, daß jetzt im pazifischen Bebtet eine ernste Wendung «intrrten werde. Die Telegramme bezeichnen die Schlacht um Guadaleanar als „verzweifelt". „Daily Telegraph" meldet aus Washington, bah die USA.- Landstreitkräfte auf Gnadaltanar eines Tages, wenn es den Japanern gelinge, di« amerikatitsche Flotte au» dem Felde zu schlagen, völlig allein dastünden und dann argen einen zahlen- und materialmäßtg überlegenen Feind einen hoffnungslose» Kampf aussechten müßten. Au» allen Kabelberichten von der anderen Geil« de» Atlantik geht hervor, daß di« USA--Lustwafse groß« Verlnsk hatte «nd jedensall» i« Kampfraum von Guadaleanar so gut wie «iebrrgekämpt umrdt. „Daily Erpreß" schreibt, ei« rndgtUttger japanischer Sira bei den Kämpfen um die Salomonen würde eine weitere schwer« Bedrohung Au Nr alt««» bedeuten und die Gefahr für jeden USA.-Geleitzua zwischen den Vereinigten Staaten und Australien erhöhen. Angesicht», der schlitnmen veftirchtungrn der USA.- Oessrntlichkett habe« di« zuständigen Washingtoner
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