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Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191201170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-17
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1912
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Nr. Nr. 14. XX. Za! MEon 17-.- Jggzxar 1912. resdnerNeuefteNaMkMEt sit-eines k « Lohnes-ell- koftct ist passen und Vom-is Ifsssåquuswms as Ps. m- dqg Anstand so Vi- Ihn-Most Die sweispallme Restameselle 1.50Mk.. mit eppxscknlst 2 Mk. Bei Liedes-spinnen uns Jahres ,3»» Ruh-u nach Text-. Erim-exzeptio- Do vi. sum-e- I »zweite« werden nur gegen otnusbcsahtunq ausne- IMM FULL-as Erscheinen an bestimmten Tagen uwd Im wird nicht summiert Telephonlsche Aufs-be von etm m.unzutäisia.· Unsre Dretdner nnd quswätttnen nahm-stellen iowie sämtliche AnnvneensEkvedlttonen im Magd Auslande nehmen Anzeian an Originals-reisen und - srqbatten au· Diese Nummc le Ecøffnunu veg Preußennaclamenu Gestern ist im Weißen Saale des Kaiserschlosses Berlin der preußische Landtag eröffnet worden --»djngg nicht wie sonst durch den Kaiser selbst, dem in seinem Auftrage durch den Reichskanzler .Bethann Hollweg. Allerdings hat die schon gestern von uns wiedergegebene Thron ’»e auch nichts geboten, was zu einer stärkeren Be kgung hätte reizen können. Die Einbringung der tin angekündigten Gesetze stand schon seit langer U fest. So ist denn das Jnteressantefte an der zkonrede eigentlich das gewesen, was sie nicht achte. Die seinerzeit als das wichtigste Erforder hezeikhnete Reform des preußischen ahzkechts wurde diesmal mit keinem Wort wähnt, weder in positiuein noch in negatioem une. Man weiß also nicht, ob die Regierung das fokmprojekt endgültig aufgegeben hat, oder ob sie J-x eine bessere Gelegenheit für die Neueinbringnng rWahlrechtsnorlage abwarten Und da der preu sche z- in anzmin i st e r diesmal, entgegen der Infkjgcn Gepflogenheit, bereits nor dem Zusam ntritt des Landtages die wichtigsten Zahlen aus . Etat veröffentlicht hatte, so konnte er sich in net gestrigen Etatsrede auch sehr kurz fassen. I hat in flüchtigen Umrissen die allgemeine Finanz ge siizziert, die er als günstig ansicht, und tdann ein Bild von der Gestaltung der Staats .qnzcn für das kommende Jahr entworfen. Aus e neuen Steuervorlagen ist der Minister noch nicht sniiheren eingegangen. Er hat sich dies für den itpunit vorbehalten, da diese Vorlagen selbst zur eratnng stehen. H Die zweite Sitzung des Prettßenparlaments, die Ich gestern nachmittag stattfand, war der Präsi utenwahl gewidmet. Es ist ein äußerst sel er Fall, daß am Ende einer Legislaturperiode ein rlament in die Lage kommt, sich einen neuen Prä .enten zu wählen, ohne daß ein Todesfall dazu ge tigthiitte. Der preußifche Landtag mußte sich aber leich gestern in seinen beiden Häusern, im Herren sie im Abgeordnetenhaufe, neue Präsidenten wäh nt. In der Ersten Kammer war die Ursache ganz Irr. Freiherr v. Manteusfel, der bisherige sräsident des Herrenhauses, war infolge schwerer krankheit und häuslicher Ursachen nicht mehr im-. finde, dieses Ehrenamt weiterzuführen, nachdem er sen kürzlich von der Stellung des Landesdirektors « Provinz Brandenburg zurückgetreten war. Als cden Präsidentensitz bestieg, um zum letzten Male Verhandlungen zu leiten, mußte er von ennden sorgfältig geführt und gestützt werden. nge galt er, der sich der besonderen Gunst des isers erfreut, bei jeder preußischen Ministerkrise sder kommende Mann. Damit ist es nun klirlich endgültig vorbei. Er wird keine Rolle ehr im öffentlichen Leben spielen-können, und er eht sich, ein gebrochener Mann, in das Prioaileben mich um den Rest seiner Tage in Ruhe und taten szn verbringen Manns-reis- o In Dresden sub Formen monatltkh so Gi» vierteliäbtlfcks YOU Mi. sked den-. sasvätts durch unsre Ausgabeixellen sonalltch 70 s» viertellöhrlich 2.10 Mk. frei Haus. Mit der wöchentticken Beilage »Ist-inter« Dienste-· oder .Dtesduer Flieget-It stinkt- ie 15 A· monatlich mehr. posthezng m Deutschland and den deutschen Rot-inten ssxsg A am .Blluftt.Neaect-« monarc. lOPL vierteljährLUO Mk « Z the Magd Böilage TO 75 « · . 225 · . s often-e UI sti lIIF A sit All-km Reqefw monan IÆO ittzviektelfähtxälc Le· Instzs ohaesllnfkr.Bulage . US « , . (.57 · Usch dem Auslande In Kreuz . wöchentlich l Mk. Einz. Numm. 10 Pf. Jn» bös-HEXEN » Von Gustave Flut-both s Wir lind in der Lage. im Nachyedendeu . ein Bruchitttck ans einem der intere auteiten und toannnnasvvil erwarteten Literaturdokus met-te sinds-teilen: aus dem Taacbuch Guttat-e hindert-. Das diente von uns wiederaeaedene Brqutiick » t bisher noch unser-« entli t wir werden ihm auch im Lan-e der nachgen Taae ein Zweiteii ioxaen laien. Die eiamtausaabe er laaebucher Flaubertg er cheint im Trllbs ». Last im Verlaa von Ernk Rowo li ewttg. ie Redaltion. VaauöressdesLn n. 15. Sept. 1840 (Negenwetter). Es ist kaum 7 U klugem-, der Tag iit io düster, et der Dämme gleicht, es ift kalt und feucht. « ich ani wein Z mer beschränkt bin, bleibt mir t ein Entschluß, nämlich zu schreiben. Aber was ll ich schreiben? Es gibt nichts Ermüdenderes, als ständig seine Reife zu schildern und die unbe- Utfndften Eindrücke, die man empfindet, aufzu retbem dadurch. daß man alle-z wiedergibt und aug tickt bleibt schließlich nichts mehr ineinetm jede Windung-s der man Worte leiht, schmacht sich im lieu ab, und wie man so jedes Bild verdoppelt, erden die ursprünglichen Farben auf der Lein nd, die sie aufgenommen, andre. Und dann, wozu alles lagen? Jst es nicht im igenteil süß, in einem Winkel des Herzens unge- Unte Dinge zu bewahren, Erinnerung-m die kein drer teilt und die man an diisteren Tagen, wie Ute- wachruitx deren Wiederkehr ums in Freude strahlenlaßt und uns entzückt wie im Traum? n Ich ware aern vierzehn Tage in Fontarabia ge- Ebem und ich hätte weder Pan noch die Thermali Zellen gesehen, noch die Marmorsabrik zu Bag »üTeS-dL-Bigorre, die nicht den Nagel einer zer -imtnerten»Statue wert ist, noch viele-andre schöne Zuge, die im Reiieftthrer stehen. Jst es meine Mild- wenn das, was man interessant nennt, mich FAMIe nnd wenn das hächft »Merkwiirdige« mich ze Vet? Geitern zum Beispiel, auf dem Wege zum u· VVU Ov- als meine Reisegefährten auf das »» etibte Wetter fluchten,v erauickte ich mich an dem Friew der ans die Fichten fiel, nnd an dem Nebel, zt W Weißes Meer an den Gipfeln der Berge bil ;ae« SEND gingen dann wie in einer Woge von »Dort Steine rollten nnter den Busen untre-.- ut e. nnd bald erschien der See, rnhia nnd aznrty v dein Teil des dimmelst hinten darin spiegelte i U Wassetiallt die Wollen, welche ans dem See « unabhängige Tauegzeitmm Größte Verbreitung in Sachsen. Als sein Nachfolger im Präsidium des preußi schen Herrenbaufes ift Herr v. Wedel-Pindus gewählt worden, eine hohe, imposante Gestalt, wie geschaffen, um einer Kammer der Pairs vorzusitzetr. Er hat schon Uebung in diesem Geschäft. Von 1884 bis 1888 war er Präsident des Deutschen Reichs tages und bat sich als solcher nicht übel gemacht. Jn seine Amtszeit fiel der Tod des ersten Kaisers, und ihm lag die Aufgabe ob, dieses weltbewegende Ereignis offiziell zur Kenntnis der deutschen Volks oertretung zu bringen. Er unterzog sich ihr mit be-l merkenswerter Würde und Wirkung. Seine kurze Ansprache war ein kleines oratorisches Meisterstüct nnd zum ersten Male war darin dem Kaiser Wil helm I. das Beiwort »groß« zuerteilt worden. Sie begann nämlich mit den Worten: »Der große Kaiser ist tot l« Vielleicht war ed gerade dieser Satz, der ihm die Aufmerksamkeit und Gunst des damaligen Kronprinzen zuwandte. Denn kaum war JWilbelm 11. Kaiser geworden, als er auch Herrn o. Wedel-Piesdotf an die Spitze des königlichen Halisntinifteriuins" berief. Dieser Posten, der von jedem politischen Wechsel unberührt bleibt und seinen Inhaber in ein besonders enges Verhältnis zum Monarchen bringt, ist vielbegehrt, hat aber auch seine scharfen Dornen, die Herr v. Wedel sehr zu fühlen bei-im. Der Hausminifter ist nämlich auch der eigentliche Finanzminister des Kaisers, und man weiß, welche Mühe es, namentlich in dessen erften tilegiernngsjnhrem machte, das Gleichgewicht in den Einnahmen und Ausgaben aufrechtzuerhaltew Herr v. Wedel nahm diese Aufgabe sebr ernst und ist oft ein unbeqnemer Mabner gewesen. Hierin lag wohl auch der Grund, daß er trotz seiner vollen Arbeits fähigkeit vor Jahresfrist von diesem Ministeraint z u r ü ck t r a t. Jst die Ursache des Manteusselsschcn Rücktritts ganz klaE sfokspist der des Herrn v. Krö they des bis- herigen Präsidenten des Abgeordnetenhauses, mit ge slissentlichen Scheingriinden umgeben worden. Wenn er in seiner Abschiede-rede erklärte, daß seine Amts geschäste ihm die längere Anwesenheit in Berlin nicht möglich machten, so weiß man, daß dies ein Vorwand ist. Der wahre Grund ditrste sein, daß er sich selbst davon überzeugt hat, daß die Art, wie er mit den wenigen sozialdemokratischen Abgeordneten umsprang, nicht nur ans der bürgerlichen Linken, sondern wohl auch darüber hinaus nicht gebilligt wurde. Daher paßt ihm »die sanze Richtung« nicht. Deshalb tritt er zurück. Sicher war er in seiner Art außer-s ordentlich tüchtig und, solange es in der preußischen Landstube keine Sozialdemokraten gab, auch ein ganz guter und gerechter Präsident Zuletzt war er es jeden falls nicht, und darum tut er recht daran, da er wohl aus seine Methode nicht verzichten mag, einer andern Kraft den Platz zu räumen. Man wird dort seinen trockenen, oft ins Schwarze tressenden Humor und seine Ruhe, mit der er - frtiher wenigstens tiber schwierige Lagen hinwegzuhelfen verstand, wohl ost vermissen. Sein Nachfolger, Herr v. Erssa, bringt zwar äußerlich das erforderliche Rüstzeug mit: er ist eine überaus stattliche Erscheinung und spricht laut, deutlich vernehmbar und bestimmt. Dagegen besitzt er keine Spur oon Humor, bat ihn mindestens, wenn er ausstiegen, gaben, vom Wind getrieben, von Zeit zu Zeit die Meist frei, von denen er herabfiiirzn Auf unserm Wege von Bagndressdesßigvrte nach hier haben wir in SaintißertrandidesCovis minged übernachtet, einer alten kleinen Stadt mit steilen, fteinigen Straßen: fie ift fast verlassen und fchtveigfam und öffnet fich ganz der Sonne. Von der alten römischen Stadt ift nichts mehr vorhanden und von der romanifchen Kirche wenig .. . Das Portal tft klein nnd in frühromaniichein Stil; die» Kavittile feiner Säulen zeigen Groteskem Gnoinen, die auf Hippogrnvhen retten, verwittert vvn der Zeit und der eine wie der andre; fie scheinen in ihrer Scheußlichkeit zu lachen über das Mysterium, das fie umgibt. Das Innere zeigt einfache nnd kahle Mauern; keine Avfis: die hohen, breiten Fenster find an den Schwibbogen entlang doppelt nnd endigen in reine Spinbogem fie nehmen an Höhe ab, te mehr fie dem Hintergrunde zulaufen, wie als wenn die Begeisterung nachließe. Aber was ietzt die ganze Kirche bildet und was fie eigentlich ausmacht, das ift eine ungeheure Empore aus Buchs lsaumholz, die für sich allein den Chor und das Schiff, den Priester und die Gläubigen umschliesz Jhre hohen Wände nehmen das Licht weg, das durch die nomaniichen Fenster fällt; der Hochaltar, ntit reichen Verzierungen aus gemaltem Holz, verbirgt die Reliquie des Heiligen. Wollt ihr Großes und Schönes sehen, müßt ihr die Kirche verlassen nnd das Gebirge aufsuchem euch aus den Tälern aufschwingen und in die Regionen des Schnees steigen. Das ist ein berrliches Leben, die Gemse oder den Bären zu innen, tm Bereich der Adler zu leben, so hoch wie sie zu felu nnd mit ihnen zu kmesew · » - Wenn man den Paß non Venadane anssuchi,durch aueri man zuerst einen großen Wald von Eichen und Buchem der zwei einander aegeniiberlieaende Berge bedeckt. Die Gießbiiche haben Bäume mitgerissen nnd schlängeln sich auf der der enrigen entgegengeseyien Seite wie Pfade abwärts durchs Gehölz. Es war Morgen, und der Schein der aufgehenden Sonne zeichnete die Schatten der Zweige auf das Moos nnd die den Boden bedeckenden Blätter-; ed hatte geregnei7 der Weg war fchmuhiax der Mond stand weiß am Himmel. Bevor man das darieste Stück nimmt, macht man am Bospiz halt, einem großen, äußerlich wie» innerlich kahlen Haufe, wo wir nur die Kinder des» san-meisten gesehen haben, die uns schweigend ansj schauten. Die Küche ist both und aewdlbt mn das Redaktipu nnd Hanptgeschästsstelle Ferdknaudstraße 4. Fermate-cher Redaktion Nr. 8897, Erst-edition Nr. 4571. Votum Nr. sit letwas davon haben follte, bisher in feiner reichen par lamentarischen Tätigkeit vollständig zu verbergen ver standen. Er ist mehr der fchneidige preußiiche Junker, der Ecken und Kanten hetvortehrt auch ba, wo es nicht unbedingt nötig ist. Frhr. v. Etffa dürfte in fehlt-ie rigen Lagcn durch feine Schroffheit leicht zu einer Verfchärfung der Gegensätze beitragen, auch wenn er das Gegenteil beabsichtigen follte. Ver schärfung der Gegenfätze: das dürfte fa überhaupt die Signatur der nächsten politifchen Epoche fein·.. Gkllf Akhkklllhllls Stellung clilljiillkkt Es kann setzt kaum noch einem Zweifel unter liegen, daß die Stellung des österreichischen Ministers des Auswärtigen stark erschüttert ist und daß er in ab sehbarer Zeit zurücktreten wird. Jn Bestätigung des gestrigen Artikels unsres Miener Mitarbeiters er halten wir heute folgende Drahtmeldungt id. Wien, IS. Januar. (Priv. - Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Die »Zeit« hatte gestern abend gemeldet, daß Graf Ae hre nthal sein Abschiedsgesuch bereits über reicht und der ziaiser es zur Kenntnis genommen habe. Demgegenüber kann das »Nein Wiener Tag blatt« aus Grund eingeholter Jusormationen kon statieren, daß diese Meldung je d e r G r u n d l a ge entbehrt und völlig aus der Luft gegriffen ist- Allein trotz dieses Dementis scheint es doch festzu stehen, daß Graf Lichtenthal in absehbarer Zeit seinen Posten verlassen wird. Schon spricht man von der Erschiitterung seines Gesttndheitszustandes, die gewöhnlich der Vorläufer oder vielmehr der Mitläufer der Erschütterung der Stellung einess Minister-s zu sein pflegt; man bringt auch den der-l zeitigen Erholungsurlaub des Grafen Aehrenthal damit in Zusammenhang. Im gegebenen Falle scheint es sich nunmehr darum zu handeln, ob Gras Aehrenthal noch vor oder nach der im März tagen den Delegationssession aus dem Amte scheidet. an maßgebenden Kreisen wünscht man, daß der Minister jedenfalls die Session noch mitmache. Fraglich ist es jedoch, oh Graf Aehrenthal diesem Wunsche wird nachkommen können oder wollen. Als Nachfolger Aehrenthals wird, wie schon berichtet, der frühere Botschafter in Petersburg Gras Berchtold ge nannL Die Erschütterung der Stellung des Grafen Lichtenthal ist ziemlich sicher auf die Kritik aus dem Lager des Thronsolgers Erzherzogs Franz Ferdinaud zurückzuführen Der Sieg des Ministers des Aeuszern über den Generalstabsches Frhrn. v. höhendorff war also ein Pyrrhussicg: vermutlich wird nun doch eine Abwendung der Tonaumonarchie non Italien, das 1909 einen Ueberfall auf den Kaiser-staat beabsichtigte, und ein neuer engerer Anschluß an Deutschland er folgen, dem Graf Aehrenthal mit bedenklicher Kühle gegenüberstand. Es steht auch zu erwarten, daß die bisher sehr frostigen Beziehungen zu Russland sich wie-der bessern werden; daraus deutet schon die Tat sache hin, daß Graf Berchtold, der österreichische Bot schaster in Petersburg. Lehrenthals Nachfolger werden soll. Gewicht der Lawinen tragen zu können; Schatten in den Mauern ersetzen die Fenster, und wenn man die Laden schließt, ist es Nacht Der Rauch stieg in Wolken vom Herde, und der von außen eindringende Wind strich til-er die schwanken Mauern und wirbelte ihn um uns, ohne ihn be seinem Absage mitzunehmen Behauene Eichenstiimme, die not dem Feuer liegen, dienen als Bänke, und manch eine veisende Schöne, die sich im August in Gesellschaft und behandschuht daraus niederließ, glücklich, in den Bergen zu sein und es sagen zu können, denkt nicht, daß einge Monate daraus aus diese selben Bante in den Winternächten sich auch die bewaffneten nnd düsteren Gestalten der Schmugglet und Bäreniäget seyen. Man verstopft die Qessnungen mit Heu und Stroh, der Kienspan er leuchtet die Wölbung, der Baum brennt aus dem düsteren Herbe, um welchen manchmal bis fünfzig Mann versammelt sind, verirrte Betgbewohner,Jäget-,I Schmuggler, Geächtete. Alle teihen sich im Kreise, um] sich zu wärmen; die hier tauschen aus das Geräusch der Schritte aus dem Schnee, die andern erwarten den Morgen und tauchen unter dem Mantel des Kamins. Ich glaube, man plaudett dort wenig, und der Wind, der im Gebirge brüllt und durch die Fugen der Tür vseist, bringt die Menschen zum Schweigen; man horcht, man blickt sich an, und obwohl die Mauern seit sind, empfindet man eine unbestimmte Scheu, die schweigsam macht. Vom Hospiz an steigt der Weg in sickzacklinien ausåvärtö und wird immer hospekiger, steiler und ro ener . . . Zu«r·Linken bemerkt man nacheinander vier von Felsen etngeiaßte Seen; sie sind ruhig, als wären sie gefroren« leine Pflanzen, kein Moos nichts; die Fär bung gest an den Rändern ins Gelinliche und Fahle über und dsie ganze Oberfläche ist eher leber als blan. Etwas Melancholischeres als die Farbe ieser Gewässer kann es nicht geben, die leichenbaft nnd niolett erscheinen nnd regnngglbler und kahlen sind als die Felsen, die sie umgeben. Von Zelt zu Zeit glaubt man auf der Höhe des Berges angekommen zu fein, aber pltthlich magst er eine Wem-um« scheint sich zu Verlange-tm glei fam vor einem davpnzulaufem je mehr man ihn est-ists doch« macht man halt im Glaub-m daß her cg sie Suche versperrt und einen am Wette-Beben bindert, das alles zn Ende ist, daß nnr noch bria bleibt, sich umzuwenden-, Inn Frank reich zu leben; aber nein, plötzlich nnd als wenn das Gebirge zerrisse, ragt die Maladetta vor eueli entnor. sur inlen liegen alle Gebirge der Ilnveranh sur Mia- Muten·,cpauteu», prt m ems- mid tm Geiste kann man bis nach Sevilla, bis nach Toledo, in dje Athambra, bis nach Cordova, bis nach Cadiz eilen, dte Berge etklimmend und mit den Adlern fliegend, ’die über uniern Häuptern schwxben gerade wie von einem Strand des O eans das Auge sich in den Hori zont bohrt, die Furrgen der Schiffe verfolgt und von dort die blühenden Bananen und die an den Platanen der Urwäbder aufgehangenen Hängematten im fernen Amezikg erblickt. Beim Anblick aller dieser emporstatvenden Berg ipiven,.die sich ungleichmäßig heben und senken, die hintereinander erscheinen, die sich alle dicht aneinander drängen nnd in angehen-er Kraft zum Himmel streben, denkt man an gewaltige Wogen eines Ozeans von Schnee, der sich plötzlich versicinert hat. Der Pfad wird, wd er am Berge hinläuft, schmäler, und »der Kalt-schiefen auf dem inan gehi, gåpkieli Messerclingem die each ihre Schneide entgegen ten. Wenn man auf der Höhe angekommen ist, ist man Frankreich zugewendet, das in Wolken vor einem liegt und dessen Ebenen sich in der Ferne heben wie ungeheure aufgehangene Gemälsde. Sie zeigen Baum gruppem wellige Täler, Ebenen, die sich ins Grenzen lvfe erstrecken. Ein Schauspiel aus der Adlerfkhaxn das man von der Höhe eines Amphithcaters von löllkKqutekn petrgchtetz In den Schluchten der unter nns liegenden Berge formten sich weiße Wolken nnd stiegen zum Himmel; der Wind trieb sie uns von unten zu, und als sie uns umgaben. bildete das Sonnenlicht, das durch sie wie durch ein weißes Sieb liindutchftrömie, um jeden von nnd eine Annale, die unsern Schatten uniktiinzte und mit uns dahinlief. Das große Ministerium. Von unserm 111-Mitarbeitern Paris, 15. Januar. Nach den Ministerien einer sanften, wenn anik geschickten Mittelmiißigieit eins, das die ersten Be rühmtheiten der französischen Parlamente nnifniii. Herrn Caillaux war ed nicht gelungen, die Regie rung zu konstituieren, die wirklich regiert. Lag ec wirklich daran, daß es den meisten seiner Kollegen an jener großen, wissenschaftlich geschulten Vereh samleit schlie, die man in Frankreich so über die Maßen schätzt? Den Gefahren die dem Lande von innen her drohen, dein Zerfall des Beamtenstandes der iressenden Anarchie, die in der Tiefe das Volk ;mit dem Verbrechertum zu verbünden sucht, in der Höhe aber durch Selbstsucht und Willkür von Pai teien nnd Persönlichkeiten zu einem viel allge meineren Ausdruck kommt, soll dieses Ministerium entgegentreten, das nicht nur die gegenwärtige poli tische Strömung, nein, mehr noch nnd besser die französiiche Kultur unsrer Tage reprä se niie ri. Sie wäre unvollständig dargestellt, wenn es dieser Versammlung von unsterblichen, glänzen den Advokaien, berühmten Senatoren ganz an der Vertretung des politischen Abentenrertnmg fehlte. Briand macht mit. Aber seltsam: der mächtigite Siiimcn des Parla mentö begnügt sich mit dem Portefenille der Justiz, er, der kleine Rechtsanwalt ans der Provinz, der einst der Justiz gegenüber eine etwas passive Rolle spielte und einen Verftofi gegen die öffentliche Sitt lichkeit mit einer Geiängnisftmie nnd dem Ausschluß aus dem Rechtsanwaltdftande büßen mußte, bis et »sich in die Politik wagte, aus anatchistiichen An fängen auf dem Rücken der fozinldemokratischen Partei zur Macht tragen ließ, um als eleganter »Arrivifte« die verzwickte Geschichte seines Werden-z fo rasch wie möglich zu vergessen. Aber die unge beure Macht des Wortes, die ihm innewohnt, die noch ungeheurere seiner persönlichen Wirksamkeit in und zwischen den Parteien, der glänzende Zwis mus, mit dem er diese Macht wahrnixnmt, wird auch von der beicheideneten Stelle des Justizministeriumv aus-kiffenan werden- Und, wie um das Gleichgewicht zu halten- Bourgeois, det, ansiiindigste Mann der dritten Republik. me erlaubte fein schweres Leiden nicht, ein bedeutendes Ministerium zu übernehmen. Der schwer zuckerleidende Mann begibt sich in das Arbeitsministertum, wo'er seinen Lieblinasstudien - sozialen Fragen - nach Herzenslust leben kann nnd doch dem Gesamtministerium den Glanz seine-z Namens gibt. s Millerand aber, der »unabhängige« Sozialist, zieht in das Kriegsministerium ein. Hier smit ist ioweit Persönlichkeiten entscheiden können ’— die Frage nach Krieg oder Frieden entschieden. Wer immer noch von Delcasicä in seiner Stellung als Marineminister, die ihm ja blieb, gefährliche Um triebe erwartet, der muß Vertrauen ittzdie Zukunft haben, wenn er Millerand ans der andern Wagschale sieht. ~Halb Jude und ganz Deutscher«, sagt der immer noch bissige Rochefort von ihm. Beides ist nicht wahr. Und kein französischer Präsident würde es wagen, dem Parlament und dem Volk einen Kriegsminister vorzusehen, der es mit der nationalen Verteidigung nicht ernst nähme. Aber maßvolle Klugheit ist das Wesen Millerandg, und wer noch in Deutschland an einen Art-gleich der Kleines Feuilletom - Programm Gewidmet Kal. Oper: »Die lustigen Weiher von Windsorfc Fäs. - KgL Schau spiel: »Kann-die der Liebe«, Zis. - Refweuztbeater: »Der Edelweißkönig« ZU: »Die kleine Freunds-ichs - Zeutmttheqtem »Deine Jagd nach dem Gan-«- ZCM »Die mvbeme Eva«, s. Palmetztzartem cla vterabeud Fannie Bloomfieldiseisler, S. Volks wohls-toll Dritter volkstümlicher Abend des Strieg lereuartetto, Vis. s- sis den hin-ein der sal. costs-set Im Mit. Opernbanfe werden Donnerstag den Is. Jau. Richard Wagners »Meisterfinqer von Nürn b erex« tu der neuen Einstudierunq und Auster-innig m en. »Die »Na-Ue des Jan- M« Inst sum s- T Lt DR rstath hpsiäsgilu, kossek schlos kgbol kit sidelec sicksfduslki MEPngqu Ei a C l dem EIN-111 I - d aal Itsclie z s«sl;j·one. CI 170 Iqal ten-Ball ssnsutlssstis lEMI 9s Januar un öffentlicher krobe un Haus-. kkkyusll«quk. kömmst M sbcnft ein SCIIMICUII W gasse 2s M Fonnstioalsl Ilsilu M ute H Massmä stirbst-n :s-anl. h oft-dest «Pf. Eian Pf. fketl ALva käm W remdeu Mk lir.jct l. I« ei 111. . H so KL -5 as ZE IFII Es IF
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