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Der sächsische Erzähler : 14.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191102148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-14
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.02.1911
- Autor
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Telegr^Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 F»«ft»«dsech,igfttr Jahrgang Deutscher Reichstug I« StaatSsrnate von Ohio ist ein Antrag aus Ausschließung aller Asiate« eingebracht worden. Infolge einer pestverdächtigen Erkrankung in der Nähe der russischen Grenze hat der General- Gouverneur des Amurgebiets die Absperrung der Grenze durch Truppe» angeordnet. Die österreichische Polizei verhaftete in Tirol zwei Anarchisten, di« in Italien ein Attentat auS- -«führen beabsichtigten. Der rassische Generalkonsul in Jspahan wurde Brünnen des Konsulats als Leiche aufgesun de«. (Siehe Asien.) Der Reichstag verhandelte am Sonnabend die am Montag von der Tagesordnung abgesetzte In terpellation über die Überschwemmung des deutschen Geldmarktes mit fremden Wertpapieren und die etwa von der Regie rung gegen einen übermäßigen Abfluß deutschen Kapitals nach dem Auslande vorzunehmenden Maßnahmen. Sie wurde in längeren Ausfüh rungen vom Grafen Kanitz begründet, der die Vorteile, die eine zweckmäßige Kapitalsanlage in ausländischen Papieren unserer Industrie bringen kann, durchaus anerkannte, aber hervorhob, daß die Beanspruchung des deutschen Kapitals durch das Ausland nicht zu ungunsten unserer eigenen Anleihen erfolgen dürfe. Gegenwärtig wird deut sches Kapital in ausländischen Papieren in so gro ßem Umfange investiert, daß die Warnung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nur zu be. rechtigt war. Die Emissionshäuser ließen sich da- bei nur von ihrem Profit, nicht aber von natio nalen Interessen leiten. Von den amerikanischen Werten, die man jetzt bei uns einzuführen gedenke, würde unsere Industrie außerdem nicht einmal Vorteile haben. Zum Schluß regte der Redner eine Zentralemissionsstelle für alle Börsen an, die fremdländische Emissionen nur nach voller Deckung des inländischen Kapitalbedarfs zulassen dürfe. - Staatssekretär Dr. Delbrück betonte ebenfalls die -roßen Vorteile einer Beteiligung unseres Kapi- talS in ausländischen Werten, empfahl aber doch, da wir am Beginn einer aufsteigenden Konjunktur' stehen, die große Anforderungen unserer Indu strie an den Geldmarkt bringen werde, eine ge wisse Reserve bei der Aufnahme ausländischer Werte und betonte, -aß das Börsengesetz die not wendigen Handhaben biete, um gegebenenfalls re-nlierend in die Tätigkeit der ZplgssungSftelle Nummer der ZettungSliste SSS7. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. wohl auch in anderen Fragen sich den Anschauun gen des Präsidenten des Hansabundes nähern werde. Abg. Raab (Wirtsch. Vgg.) spricht sich folgen dermaßen aus: Wir geben zu, daß die Anlegung deutschen Geldes im Auslande unseren politischen und wirtschaftlichen Einfluß stärken kann; völlig zu umgehen ist sie nicht. Die Regierung ist da bei verpflichtet, die Emission fremder Papiere scharf zu überwachen. Der niedrige Zins- und Kursstand unserer Staatspapiere ist bedauerlich und unbegreiflich. Die Unterstützung der brasi lianischen Anleihe war nicht nur ein schwerer wirt schaftlicher, sondern, da das Auswärtige Amt seine Hand dazu geboten hat, auch ein schwerer politi- scher Fehler. Banken, die faule Aktien emittieren, sollen verfolgt werden. Der Mittelstand braucht Kapital, und wir sollen für ihn sorgen! Nachdem noch Abg. Hahn vom Bund der Landwirte in ähn lichen, Sinne gesprochen, wird Vertagung be- schlossen. Die nächste Sitzung findet Montag 2 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht der Marineetat. Schluß der Sitzung 6 Uhr. Mit de« UÄHeaMche« Beilage«: Jeden Mittwoch: Belletristische Beilage; jeden Freitag: Der sächsische Vaudwirt jeden Sonntag: Illustriertes SomttagSblatt. Freitag, den 17. Februar 1911, nachmittags 2 Uhr sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 2 Pfeilerfpiegel nnd 1 Kommode gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Königliches Amtsgericht. Bischofswerda, am 13. Februar 1911. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. Politische Uebersicht Deutsches Reich. schlaucht sie SHVre >ant eilte > Ursache wundern, seur eilt? hen, daß vor dem ion statt- eister eilt mter der >mmst du zehörigen n andern >r gestern Schande! in den mtotten? c KapeN- aeschmis- ^agt hat. er gssun- Schwei- eldonner- l. T. Das diesjährige Kaisermanöver wird, ähnlich den großen Feldübungen vom September 1909 an der Tauber wieder einen Kampf zweier Armee abteilungen bringen, während im letzten Herbst bei Preußisch-Holland und Elbing nur zwei Armeekorps gegeneinander gefochten haben. Es werden für das, Kaisermanöver 1911 ausgestellt werden: 1. eine Nordarmee, bestehend aus dem II. (pommerschen) und IX. (schleswig-holsteinischen) Armeekorps, die voraussichtlich zusammen mit einer Landungsabteilung der Flotte, unter den Befehl des General-Inspekteurs der ersten Armee- Inspektion, des Generalobersten Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, treten: und 2. eine Süd armee, zusammengesetzt aus dem Gardekorps und aus einem durch Abgaben der Garde und anderer benachbarter Korps besonders zu formierenden XX. Armeekorps, zu deren lArmee-)Führer wohl der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, vom Kaiser bestimmt werden dürste. Beide Nrmeeabteilungen bilden Armeestäbe, als deren Chef je ein Oberquartiermeister des General- stabeS der Armee funktionieren wird. An Heeres» kavallerie steht jeder Partei mindestens je eine selbständige Kavallerie-Division zur Verfügung, die wiederum lenkbare Lustschiffe und je eine Anzahl der zurzeit in Döberitz ihre aviatische Ausbildung genießenden Fliegeroffiziere zugeteilt erhält. Diese Offiziere sollen auch sonst während der großen Uebungcn im Sommer und Herbst, bei anderen Armeekorps, ausgiebigste Perwendung finden. Sin neuer Zrpprlinkreuzer für die Militär- Verwaltung. Nachdem der Vertrag wegen Liefe rung eine« weiteren „Zeppelin"-Luftkreur«rS fit. (»zwecken pet. Sie :n sonni- m, wenn mze Eier iwig ge- ner Rum isser darf rmenlau- iq Rum nc Punsch lrzt. schlägt S man'/« m Feuer mer und ihn mit Häufchen Erscheint jeden Werktag Abend» für dm folgenden Lag. Der Bezugspreis ist emschließlich der drei wöchentlichen BeAagen bei Abholung vierteljährlich t uss S0 «ß, bei Anstellung tn» Hem» 1 u» 7ll bei allen Postanstaltm 1 u» Sv exklusive Bestellgeld. > . Einzelne Nummern kosten t0 einzugreifen. Die zuständigen Organe seien ent schlossen, von diesen Rechten im Interesse der all gemeinen Lage Gebrauch zu machen, andererseits aber auch bestrebt, jede unnötige Reglementierung zu unterlassen, denn ein Eingreifen in diese Ver hältnisse könne auch nachteilig wirken. Von der heutigen Interpellation erwarte er in erster Linie eine Stärkung des Gewissens bei den maßgeben den Faktoren, die nicht nur ihre eigenen Inter essen, sondern in erster Linie allgemeine nationale und finanzielle Momente zu berücksichtigen hätten. Bei der dann folgenden Besprechung, die auf den Antrag des Abgeordneten Dove beschlossen worden war, erkannte man allseitig den berechtig ten Kern der Interpellation an, wenngleich die Ansichten darüber, wieweit man eingreifen könne, naturgemäß sehr auseinandergingen. Als erster Redner verwahrte der Zentrumsabgeordnete Speck seine Freunde dagegen, einen Vorstoß gegen das mobile Kapital zu machen, das man im Gegenteil schützen wolle. Es sei bedauerlich, daß die Deut sche Bank bei der Einführung der Frisco-Bonds sich nur vom Geldpunkt habe leiten lassen. Da- durch sei unser jetziger hoher Reichsbankdiskont bedingt. Auch seine Freunde unterstützten lebhaft den Gedanken einer Zentralemissionsstelle. Er schloß mit der Hoffnung, daß die Interessenten aus dieser Interpellation eine Lehre ziehen wür den. Der Sozialdemokrat Dr. Frank als nächster Redner konnte es sich natürlich nicht versagen, einige Bosheiten gegen den Kapitalismus aus- zusprechen, der hier seine heiligsten Güter schütze. Auch er forderte schließlich ein Aufsichtsamt für das Bankwesen. Abgeordneter Dove von der Fortschrittlichen Volkspartei hob hervor, daß schon das jetzige Börsengesetz die Emission auslän- bischer Werte untersagen könne. Die Zulassungs stelle an der Börse schreite jetzt bereits, ein, wenn allgemeine Interessen bedroht seien. Außerdem werde bei großen internationalen Finanzoperatio nen natürlich mit dem Auswärtigen Amte Füh lung genommen. Die vorhandenen Organisa- tionen reichten völlig aus. Im Gegensatz dazu meinte Freiherr v. Gamp von der Reichspartei, deutsches Geld brauche überhaupt nicht ins Aus land abzufließen, da wir im Jnlande Anlagemög- lichkeiten genug hätten. Auch er hob hervor, daß es gut sei, die Frage einmal im Reichstag zu er- örtern. Dann sprach Dr. Stresemann von den Nationalliberalen. Er betonte, daß die Regierung schon die Initiative ergriffen habe, ehe die Inter pellation eingebracht wurde. Graf Kanitz habe ihr also wohl nur den Rücken stärken wollen. Bei der gedrängten Geschäftslage wäre es aber wohl ge- nügend gewesen, die Frage beim Etat zu erörtern. Eine Änderung des Börsengesetzes sei nicht not- wendig, weil schon in den jetzigen Bestimmnngen die Handhabe zu einer Fernhaltung schädlicher Werte gegeben sei. Dann nahm seine Rede eine humoristische Wendung: er sprach die Hoffnung auS, daß Gras Kanitz nach dieser partiellen über- einftimmupA mit Geheimrat Rietzer mit der Zeit Der sächsische LrMer, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspektton und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Inserat«, welch« tn dtrsrm Blatt« dir «eitrstr BrrbrriNmd Lidrn, werd«» bi« vorm. 10 Uhr angenommen, größer« un kompllztrrtr Anzeigen tag» vorher. Dir viergespaltenr l:... pu-zrtle 12 «f, die ReklamtzeUe 30 «t ältmr Kor« >gster Ins«. ratenbetrag 40 «t. Für Rückerstattung unverlangt emg«. sandtrr Manuskript« übernehmen wir keine Gewähr. Das Neueste vum Tage. König Friedrich Angnft hat eine« JagdanS- ftug ««getreten, der den Weißen Ril aufwärts führt «nd etwa fünf Wochen in Anspruch nehme» wird.
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