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Sächsische Elbzeitung : 29.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187512292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18751229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18751229
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-29
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.12.1875
- Autor
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Sach fische GlbMung. Amts- und Anzeigeblatt für das König!» Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau nnd den SLadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postaustaltcn, sowie durch die Erpeditiou dieses Blattes lltr I Mark viertel« jährlich zu beziehen. - Inserate sstr das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh l) Uhr, siir das SonuabendSblatt spätestens bis Freitag früh l) Uhr er« beten. — Preis für die einmal gespaltene CorpnSzcile oder deren Nanni 10 Pf. — AnSwäNS werden Inserate für die Elbzcitnng angenommen in Hohnstein bet Herrn Hesse, i» Dresden und Leipzig in den Annoncen-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nnd. Mosse und Haascnstein ck Vogler. 164. Schandau, Mittwoch, den 29. December 1875. Zur gefälligen Weachtung. Indem die nächsten Sonnabend, den 1. Januar erscheinende Nummer dieses Blattes des Neu jahrstages wegen bereits am Freitag den 31. December ausgegeben wird, ersuchen wir alle Diejenigen, welche für diese Nummer Inserate emznsenden gesonnen find, dies bis spätestens «I» S III»- gefälligst bewirken zn wollen. Schandau, 28. December 1873. Vik LxpeM'on äen 8äek8. LIbrkiiung. Abonnements Einladung. Auf das mit dein 1. Za«. 1876 bcgiuuendc erste Quartal der „Sächsischen Elbzeituna" nimmt die unterzeichnete Expedition, sowie jede kaiserliche Postanstalt zu dem Preis von 1 Mark Bestellungen an. Wir ersuchen unsere geehrten auswärtigen Leser, die Abonnemcnts-Bestcllnnlz gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die vollständige Nach lieferung der bereits erschienenen Nummern nicht entstehen können. — i ntv finden durch die ses Blatt eine weite Verbreitung. Die Expedition der Sachs. Elbzcitung. Politische Weltschan. D Die von zwei Seiten nufgctauchtcu Ncform- vorschläge türkischer Mißstände bilden auch noch nach dein Feste das ausschließliche Thema der gcsanuutcn Presse. Das europäische Jutercssc, — außerhalb des Halbmondes — wendet sich zunächst den Chancen der Pacifikation der insurgirtcn Pro vinzen zu. Die Frage der materiellen Reform der türkischen Vcrwaltuugözustände steht fürcrst im Hin- tcrgrnnd gegenüber den unmittelbaren Aufgaben der Pforte in Bosnien nnd der Herzegowina. In erster Linie verlangt Europa die Beruhigung der Bevölker ung, erst in zweiter ihre dauernde Befriedigung. Gerade in dieser Richtung aber weist der türkische Ncformplan empfindliche Lücken auf. Er unternimmt kaum deu Versuch, die Angelegenheit von diesem Standpunkte zu betrachten. Ja ein Passnö der Pu blikation, welcher verkündigt, daß mir die gefügigen Elemente der Wohlthatcu des neuen Vcrfassmigö- lcbenö thcilhaft werden, die sich anflchucudcn nnd widerspenstigen aber von denselben ausgeschlossen wer den sollen, ist vielfach im Sinuc einer neuen Kriegs erklärung der Autorität gegen den bewaffnete» Wider stand der christlichen Bevölkerung Bosniens nnd der Herzegowina aufgcfaßt worden. Und in der That hätten die Tcndcuzcn der Versöhnung, der Beilegung des Streites auf der Basis billiger Konzessionen leicht unzweideutiger und überzeugender auögcdrückt werden können, als cs im, Ferman geschehen ist. Der Ent wurf ist nur eine Bekräftigung der Nothwcndigkcit eines politischen Eingreifens Enropa'S. Weit ent fernt, die diplomatische Aktion der Mächte überflüssig zu mache», hat er vielmehr, wenn die a»gckü»digle» Reformen jemals etwas Anderes, als wie todte Buch staben bleiben sollen, diese Aktion znr Voraussetzung, denn selbstverständlich handelt cS sich nicht bloö um die abstrakte Formulirung einer staatlichen Reorgani sation der Türkei, sondern vor Allein um die Her stellung der Bedingungen, auf deren Basis die Ver besserung der Zustände angcstrcbt werden kann; die Vorbedingung der Reform aber ist offenbar die Paci fikation. Sicherem Vernehmen werden die Mächte ihre Aufgabe durch die spontanen Rcformcutschliisse der Pforte nicht als beendet betrachten. Von einer Ein mischung in die inneren Fragen der Türkei wird da bei nicht die Rede sein. Ob die Pforte in ihren auf das ganze Ncich bezüglichen Maßregeln daö Maß des Nichtigen nnd Näthlichcn getroffen, ob diesen platonischen Konstitntionöversnchcn des gesummten Staatswesens die Gewähr der Durchführbarkeit imie wohne, ob eine Umgestaltung des Staates auf vielfach so schwankender Grundlage denkbar sei, das hat die Pforte mit sich selbst, ihren eigenen Interessen, ihren eigenen Tcndcuzcn, anSzumachcn. Allein das, was die Mächte verlangen können, ist daö Recht der Prü fling, ob die Maßregeln geeignet sind, den gestörten Frieden wieder hcrznstcllcn nnd so die Möglichkeiten nnd Konsequenzen neuer Friedcusstöruug auszuschlic- ßeu und ist ferner im Recht mit andern Vorschlägen hcrvorzntrctcn, wenn die türkischen Projcctc jener Prüfung nicht Stand halten sollten, lind nicht blos insofern ist die Fortführung der europäischen Aktion eine Nothwcndigkcit, sic rechtfertigt sich nnch ans dem Gesichtspunkte, daß sic, wic die Verhältnisse liegen, daö einzige Mittel ist, der Jnsnrrcktion ein Ende zn machen. Gleichzeitig mit dem deutschen Reichstage hat! nnch die evangelische Gcncralshnodc Prcnßcnü ihrc^ Bcrathungcn geschlossen, indem sic dcn ihr vorgclcgtcn kirchlichen Vcrfassnngöcntwnrf annahm. Trotz der Vertagung deö Parlaments ist die gesetzgeberische Thü- tigkcit kcincöwegö abgeschlossen. Dem Bnndcörath ist eine Vorlage zugcgaugcu, wonach der Reichskanzler, die Minister, die Mitglieder deö BundcSrathcS nnd der obersten Ncichöbehörden und die Mitglieder der Ministerien nnr an ihrem Amtssitze oder, wenn sie sich außerhalb desselben aufhaltcu, oder an ihrem Aufenthaltsort, oder die Mitglieder einer deutschen gesetzgebenden Versammlung während der Sitzungs periode nnd während ihres Aufenthalts am Orte der Versammlung nur au diesem Orte als Zeugen oder Sachverständige vernommen werden können. In Oesterreich ist mit der übereinstimmenden Votirnilg deö Budgets durch beide Häuser des Ncichs- ralhcS einstweilen — bis zum 10. Januar — eine Panse in dcn parlamentarischen Verhandlungen cinge- trctcn. Anch die Bcrathnng über daö Klvstcrgesctz nnd daö Altkatholikengcsctz bleibt biö nach dcn Wcih- nachtöfcricn vertagt, dagegen werden die Unterhand lungen mit Ungarn in Betreff des Haudclöbimdnisscs und der Baukfragc während der Parlamcntsfcricn mit erneutem Eifer betrieben werden. In Paris ist durch die Vorgänge in der Natio nalversammlung eine Ministerkrisis entstanden. Von Seite der Rechten war der Antrag Angebracht wor den, für die noch zn erledigende Absteckung der Wahl bezirke nicht den Entwurf deö jüngsten dreißiger Aus schusses, sonder» der älteren Kolnmissicm Balbic als Grundlage zu wählen. Dieser Antrag wurde abgc- lchut nud erschütterte somit den Bestaub des Mini steriums. Die von der Nationalversammlung ernann ten 7ü Senatoren vcrthcilcn sich folgendermaßen: 61 entfallen ans die Linke, 6 ans die äußerste Rechte, 5 auf daö rechte Ccutrum, 3 auf Mitglieder deö Kabi- uctö. Mau weiß auö früheren Erörterungen, wic dies überraschende Resultat, welches mit deu Stürke- verhältnisscn der ciuzclucu Parteien nicht im Minde sten in Einklang steht, dnrch die Eoalition der Lin- kcn, der Bonapartisten und selbst einiger Legitimisten nud die unerhört illoyale Ausbeutung einer geringen Stimmenmehrheit zu Staude gekommen ist. Eine Versammlung hervorragender Politiker Spa niens, welche in der Wohnung deö Premier-Mini sters Canovas del Castillo abgchaltcn wurde, hat be schlossen, dcn von dem bekannten Senatorcnauöschnsse anögcarbcitctcn Vcrfassnngöcntwnrf in dcn Cortcö zu uutcrstützcu, iudcsscn solchen annehmbaren Abänderun gen znznstimmcn, welche von den Vertretern der mo narchischen Parteien gewünscht werden sollten. — Am Hofe in Madrid ist die alte oder besser veraltete Eti- qncttc bereits wieder zu voller Bliithc rcstaurirt. Die zahllosen Dceoratiouen, ein der Eitelkeit hiugc- worfcncr Köder, sind wieder erstanden. Die byean- tinischcn Titel, welche dem Hofe daö Ansehen eines absolntistischcn Hofcö geben, sind mit vollen Händen anögcstrent worden. Die militärischen Orden nnd die verschiedenen ritterlichen Kapitel mit feudalem Brauch sind wieder eingesetzt worden. Die religiösen Feste anö der Zeit Ferdinand VII. werden ncncrdingö gefeiert. Beim letzten Empfang haben die Edcllcntc i auf dcn Stnfcn deö Thrones ihre Knicbcugungcn ver doppelt und dic Hand deö Königs geküßt, als ob der Thron ein Altar nnd der König ei» Götze wäre. Je den Sonnabend wohnt Alphons XII. in der Kirche der Jungfrau von Atacho den: Salve bei, wic Karl II. seiner Zeit dies that. Manchmal besucht er auch dic Muttcr-Gottcö dc la Paloma, berühmt durch die Wuudcr, dic sic jederzeit zu Gnustcn des Absolutis mus nud gegen die Verfassung verrichtet hat. Anch Griechenland hat gegenwärtig seinen Kul- tnrkampf. Unter einer der frühem Regierungen fand eine Vereinbarung mit der römischen Kurie bezüglich der Ernennung eines lateinischen Erzbischofs von Athen statt, welche der Papst inzwischen vollzogen hat. Gleich zeitig richtete Pins IX. ans dcn Nath dcr Kardinälc Antonelli nnd Franchi ein eigenhändiges Schreiben an den König von Griechenland, worin er dankte, daß cs ihm wieder gestattet sei, einen römisch lateini schen Erzbischof für Athen zn ernennen und Angesichts der Drohung, daß die griechisch-katholische Bcvölkcr- nng daö Erzbiöthum in Äthen nicht lauge bestehen las sen würde, dic Hoffnung auöspricht, daß ihm seine Freude über deu Triumph der Kirche nicht wieder verkümmert werden möge. Diese Freude ist dem Papste unu allerdings verkümmert worden, denn, wic schon gestern von Alhcu anö berichtet wurde, hat daö Kabiuet Komuuduroö die Erucuuung des Erzbischofs als eine» Eingriff dcr römischen Curie in die Rechte deö griechischen KultuöministcrinmS verworfen. Tagesgeschichte. Sachfett. Schandau. Wic schmerzlich iu un serm Orte eine Brücke über die Elbe vermißt wird, hat sich am Wcihuachtohciligcunbcud wiederum recht deutlich bewiesen, indem dnrch den Plötzlich cingctrc- tcncn nnd wie cö scheint, von den österreichischen Wasscrbanbchördcu nicht avisirtcn Eisgang Viele von hier, dic an diesem Tage in Dresden noch Einkäufe znr Christbcschecrüng für ihre Angehörigen gemacht hatten, bei ihrer Rückkehr nicht übcrgcfahrcn werden konnten und gezwungen waren, biö znm andern Tage einen unfreiwilligen Aufenthalt iu Krippen zu nehmen, dcr ihnen von vielen gastfreundlichen Bewohnern auf das Zuvorkommendste gewährt wurde. Dic betreffen-
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