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Deutsche allgemeine Zeitung : 24.08.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184708248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-08
- Tag1847-08-24
- Monat1847-08
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.08.1847
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Deutsche Allgemeine Zeit««-. ZWI «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» «eb-rblt». Leestfchlan». * Aus Mitteldeutschland. Ranke über deutsche GeschichtL- «ntwickelung. — Die neuen bairischen Minister. — Die Juden in Baiern. - — Gemeinsame deutsche Ttrafproceßordnung. VreuOen. *»*A«rlin. Die neue conservattve Zeitschrift, zKönigs berg. Ovationen. Hr. Detroit. Die freie Gemeind«. 0 Aus Preussen. Hr. Duncker. »Von der Oder. Preußen und Spanien. — Adresse an Jahn. — Das breSlauer Generalvicariatamt. Spanien. Die Königin. General Pavia. WroDbritannien. Die Reise der Königin. Earl of Fitzhardinge. Er Nennungen. Viceadmiral LittlehaleS. Der Zuckerverbrauch in den Braue reien. Frankreich. Graf d'Haussonville. Der Herzog de PraSlin. Hr. Lest«. Hr. Pellapra. Bestrafter Wucher. . Carlisten. Die Messe in Äeaucaire. Die Linienschiffe vor LuniS. Die Armeevcrwaltung in Algerien. * * pa ri«. Der Herzog v. PraSlin. Akiederlande. Ministerrath. Schweiz. Kern- Lagsatzung. Das Dappenthal. — vr. Kasimir Pfyffer. Italien. »Nom. Die Verschwörung. Die Bürgergarde. Cardinal Fer retti.. Parade. Nom. Die Jesuiten. Missionen. Die Deputirten. Griechenland, öl Athen. Dit innere Verwaltung Griechenlands. Äthen. Die Kammern. Der Bischof von Akarnanien. Hr. King. Grivas. Lod des Generale Almeida. Türkei. Die Vorgänge in Albanien. Ghina. Die Engländer in Kanton. Wissenschaft und 4tunst. * Ordenburg. Naturforscherversammlung. — Neuer Planet. Handel «nd FNduOri«. Die neue Wechselordnung in Preußen. »Leip zig. Börsenbericht. — Frequenz der Leipzig-Dresdner und Magdeburg- Leipziger Eisenbahn. — Leipzig. «nkündigunge«. Deutschland. * Aus Mitteldeutschland, 21. Aug. Einer der bedeutendsten Historiker der Gegenwart, ein Mann, der daS wahrhaft Treibende und Entscheidende in den großen Welthändeln zu erkennen weiß und von der Oberflächlichkeit und Beschränktheit fern ist, welche den großen Gang der Geschichte nur auf die kleinlichen Irrungen und Fehler einzelner Men schen zurückzuführeniliebt, die dann wol überdcm ungerecht, unpsycholo gisch und aus der Enge irgend eines einseitigen Zeit- und Partcistand- punkteS gemeistert werden: Ranke in Berlin, beginnt uns in „Neun Buchem preußischer Geschichte" einen höchst achtbaren Beitrag zur Er- kenntniß der Gegenwart aus der Vergangenheit,zu geben. In reinem, festem Streben nach Objektivität, das ist nach der aufrichtig und unbefangen gesuchten Wahrheit, füllt diese Schrift sich ungesucht mit tausendfachen Beziehungen zur Gegenwart, deren Fäden ja durch die Jahrhunderte zu- rückreichen. Geistvoll, lichtgebend, die vcrwickelisten Combinationen in Klarheit auSeinanderlegend, durch in ihrer Einfachheit klassische Sprache reizend, schließt sie sich würdig den gefeierten älter» Werken desselben Verfassers, am nächsten aber seiner „Deutschen Geschichte im Zeitalter Ler Reformation" an. Theilen wir jetzt den Anfang dieses Werkes mit, Ler seine allgemein deutsche Beziehung hat. „Reben den großen Fürsten, welche die höchste Gewalt gegründet und fortgepflanzt haben, erscheinen in der deutschen Geschichte noch an dere Helden, die vielmehr dadurch unsterblich wurden, daß sie Jenen Wi derstand leisteten; und es dürfte nicht-leicht auszumachen sein, welche von Beiden das Meiste zur Entwickelung der Nation beigetragen haben. Die Einen haben ihr das Bewußtsein ihrer Einheit, durch die Erwerbung des Kaiserthums nicht allein einen hohen Rang in der Welt, sondern auch «ine nicht mehr zurückzudrängende Rücksicht auf die Cultur gegeben, der christlichen Kirche Bahn gemacht, feste Grundlagen der öffentlichen Ord nung geschaffen; dagegen haben die Andern die Freiheit des nationalen Genius, der in den allgemeinen, anderwärts ausgebildeten, zuweilen ohne Las rechte Verfländniß überlieferten Ideen nicht aufging, vertheidigt und Las besondere Leben von den Formen, welche diese im Gange der Welt geschichte angenommen hatten, nicht erdrücken lassen. Hat man Jenen die Aufmerksamkeit gewidmet, deren sie durch ihre Persönlichkeit und ihre Er folge so unendlich würdig sind, so darf man doch auch Diese nicht über- sehen; sie bilden eine Reihe, die von Epoche zu Epoche merkwürdiger ge worden ist. Die ersten won ihnen, insofern sie nicht etwa durch Herkunft oder KriegSglück fähig wurden, selbst nach der Krone zu greifen, konnten nicht anders als zu Grunde gehen: sie bekämpften eine Gewalt, die durch ihren Beruf nach innen wie nach außen, unter so vielen mächtig andrin genden barbarischen Feinden, stark sein mußte; doch hat die Nation ihrer nicht vergessen. Besonders ist ihr Einer im Gedächtniß geblieben, Hec. zog Ernst von Schwaben, der eS der Gnade des Kaisers vorzog, dem Freunde die Treue zu halten, und da er darüber von Fürsten und Bi schöfen aus der Gemeinschaft der Kirche und dem Frieden des Reiche- gestoßen wurde, in Waldeswildniß zurückwich und hier, als er sich über mannt sah, mit Absicht den Tod suchte. Es kamen jedoch Zeiten, wo Männer seiner Art in der sich erhebenden Landeshoheit, welche tiefe Wurzeln in der Nation hatte, eine neue Bedeutung und vor Allem einen unüberwindli chen Rückhalt gewannen. Am meisten bezeichnet Heinrich der Löwe diese Wen dung der deutschen Geschichte. Daß er sich mit dem Kaiser in einen Wettstreit der Gewalt und des Ansehens einließ, kam doch hauptsächlich nur dem Papst und den Lombarden zu gute; indem er aber später sich entschloß, zu sein, was er von Geburt war, ein deutscher Landesfürst, und sein niedersäch sisches Erbe gegen kaiserliche Heere zu vertheidigen wußte, gab er ein Bei spiel, das nachzuahmen viele andere große Geschlechter und Landschaften mit oder ohne ihre Schuld in den Fall gekommen sind. Wie harte Käm pfe hat Friedrich der Streitbare für die territoriale Selbständigkeit von Oesterreich bestehen , müssen, auf die dann das HauS Habsburg seine Macht vornehmlich gegründet hat. Im Mittlern Deutschland machte sich ein an derer Friedrich, genannt mit der gebissenen Wange, aus dem Hause Wettin, am berühmtesten. Er hat einst keine Burg mehr besessen, wo er sich hätte auf halten, kein Streitroß, das er hätte besteigen können: eine Chronik schildert, wie er flüchtig durch das Land gewandert, sodaß ihn ein Hirt bei seiner Heerde hätte gefangen nehmen können; bald aber sehen wir ihn Schlachten gewinnen, an welchen sich das Selbstgefühl seiner Landsleute Jahrhundert« genährt hat. Er bestand die Heere zweier Kaiser von der nachhaltigsten Eroberungsbcgier; er selbst ging an Körper und Geist zu Grund, aber er hinterließ das Land seiner Väter seinem Hause. Ich untersuche nichts ob es, wie Einige dafürhalten, nicht besser gewesen wäre, wenn dieser und andere Gegner der Kaiser vor ihnen hätten weichen müssen. Man hatte sich aber nun einmal gewöhnt, das Kaiserthum als den Besitz der Gcsammt- heit der Fürsten und Stände zu betrachten, durch die es verliehen wurde. Wollte der damit Bekleidete die Befugnisse, die es gab, zur Vermehrung seiner Hausmacht benutzen, so glaubte ein Jeder in seinem guten Rechte zu sein, wenn er ihm widerstand. Von allen Gegnern dachte wol niemals einer daran, das Reich zu sprengen, auf dem sie sich vielmehr beruhen fühlten; sie wollten nur einer einseitigen Ausübung der Gewalt gegenüber ihr politisches Dasein aufrecht erhalten. Und wenigstens die Landschaften waren hiermit vollkommen einverstanden. Von allen Kaisern, so glänzende Eigenschaf ten auch viele von ihnen besaßen, hat doch keiner seit Otto dem Großen dem Volk einen ehrenden Beinamen abgewinnen können; glücklich genug, wenn sie nicht ganz vergessen wurden. Unter den Territorialfürsten aber finden wir überall die Freudigen und Kühnen, die Eisernen, Ernsthaften, Erlauchten, Weisen und Guten. Sie standen der Theilnahmd der Men schen näher: man sah deutlicher, wie viel eine bedeutende Persönlichkeit vermöge und wcrth sei; landsmännisches Selbstgefühl spiegelte sich in ih rem Lobe, während sich das Kaiserthum in unergreifbarer Ferne bewegte und keine volle Theilnahme des Mitgefühls, die niemals bloße Bewun derung ist, erwecken konnte." Von da gelangt der Verfasser zu dem „größten Vorhaben, welches das deutsche weltliche Fürstenthum in seiner Gemeinschaft überhaupt ge faßt" habe, welches aber in seinem einen Theile gar nicht, in dem an dern nur halb gelungen: „das Kaiserthum, das in seiner damaligen Schwäche nur einseitig und unzureichend verwaltet wurde, durch eine kräf tiger« Theilnahme der Stände umzubilden und zu einer nachhaltigem Wirksamkeit zurückzuführen", bei welchem Anlässe man „zu dem Gedan- ken fortschritt, die geistliche Gewalt eben jo gut sortzubilden wie die welt- liche". Die Beziehung all dieser Dinge zu der Geschichte des Auswach sens preußischer Macht liegt auf der Hand. Ebenso warum hi«r ein so hauptsächlicher Nachdruck-auf das persönliche Leisten gelegt wird, wo doch alle persönliche Tüchtigkeit nur dann Erfolg haben kann, wenn sie sich zum Ausdrucke des wohlverstandenen Bedürfnisses von Zeit und Land macht. Im klebrigen ist immer der Süden, der ja auch durch Jahrhun derte römische Provinz war, auch weit früher gesicherte Grenzen erlangte als der Norden, der wahre Sitz der Reichömacht, der Norden aber, den südlichen Ideen ferner und vielfach auf seine eigne Kraft verwiesen, der des Widerstandes gewesen: gegen Römer, Franken, die schwäbischen Kai ser, die Hohenstaufen, die Habsburger und die Franzosen.
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