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Dresdner Journal : 22.03.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187003221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-03
- Tag1870-03-22
- Monat1870-03
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 22.03.1870
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Dienstag, den ZS. März V «k I»n«»nil,prt1sr Hrrs-ntrImirml Verantwortlicher Stedacteur: I. G. Hartmann -«seraltapretsr: »'S» ä«o n»um ei»-' Le»l«: 1 8^- Vvter äi« L«il«: Z Hxr. Lrichtlnnir ftxlicd, all» -»„«»«Um« ä«r 8unn- aoä t'rterlAT«, ^d«uä» klir äea soix«oä«o l»kr«ll«>»» »sttt jLkrliod S 1'KIr. 8rea>p«Ix«düils, »u»»<»rl>»ld a»« Xor^tl Lr>»<i«» k»-» uoä 8t«iuz>«l»u»cl»l»xdii>n» 1» MrIi«I>: «rdlr — »8- ^Mrliek l „ >L „ tluit»tliel>1b » Li»r«>u«k<umw«ru: 1 „ 1870. Inferalrmmnaymr auswiln«: LsipiiU: k°» Oowllu,»ioo>cr p,«»<Ill«r ^ovro»Is; «kevei»».: n kaoi ,«, icvn»-'« l-'oarj S»mdai,-»«rU» Vi-a-rx. LsrUll. tinui »I Z-oUk N-ioUi-., Kur«»-,, Uut-ui.1» Nr«:««« k. 8011.0^1»; Lr«»!»a: 1, Xnooaeendtr«»», NiLL L 1 rr»l>Ick>li't » A.: N-ivkU.; N6Ia: Lo. lUcocx«, Nri.».,«« L 0o., (S, t'l««« ü« I» Lour»«<i kr»^: b« Lui«i.it:«'» Uucdtz.- Vi«« Oee-Ql». Heran «gedn: LÜQixl. Lsp«ältloa 6», l)r«»äo«r ^ouea»»», Oresäev, b1»ri«lli,lr»«»« Ho. 7- de« Reichstags stand zunächst die zweite Berathung deS Banknotengesetzes auf der Tagesordnung. ES werden viele Amendements gestellt, welche die Ausdehnung des Banknotengesetzes auf das Staats papiergeld beabsichtigen und denen der Präsident des Bundeskanzleramts, Staatsministcr Delbrück, wider spricht. Im Laufe der Debatte äußert der Abg. Grum- brecht, es sei die allgemeine Meinung, daß die Klein staaten nur noch auf Zeit existiren. Abg. Günther (Sachsen) replicirt, daß, wenn dieser Grundsatz die Majo rität erhielte, die verfassungstreuen Abgeordneten ihre Mandate niederlegen müßten. Für heute beschränke er sich auf einen Protest gegen diese Behandlung der feierlich vereinbarten Bundesverfassung als eines werthlosen Stückes Papier. Abg. Fries (Weimar) protestirt energisch gegen die vom Abg. Miquel in der letzten RrichstagSsitzung gebrauchte Bezeichnung der kleinern Bundesstaaten als „Naubstaaten" (vgl. den Sitzungs bericht in der Beilage). Auch der hessische Abg. Frhr. zur Rabenau fordert treue Innehaltung der Bundes- verfassung. Bei der Abstimmung über daS Banknotenge- setz wurde der Entwurf, nachdem sämmtliche Amen- demcntS zurückgezogen worden waren, unverändert angenommen. Hierauf folgte die fortgesetzte Be- rathung über daS Strafgesetzbuch. Paris, Sonntag, 29.März, Abends. (W.T.B.) DaS Journal „FranraiS" schreibt, man dürfe die Jntriguen der reaktionären Partei, welche den Zweck verfolgten, die Regierung an der Durch führung der beabsichtigten Verfassungsänderungen zu hindern, als vereitelt ansehen. Der Kaiser halte unabänderlich an den freisinnigen Entschließungen fest, welche er auf den Vorschlag deS EabinetS ge faßt habe. Pari«, Montag, 21. März. (W T.B> Die „Agence HavaS" meldet: Verläßlicher Informa tion zufolge herrscht im Ministerium vollste Ein- Helligkeit gegenüber dem Concil sowie über alle Fraäen der innern Politik. Dem Senate wird schon in nächster Zeit eine Vorlage zugrhen, durch welche gewisse Artikel aus der Verfassung auSgeschiedcn und dem Bereiche deS gesetzgebenden Körpers zvgewiesen werden. Florenz, Sonntag, 20. März, Abends. (W. T B.) Die Deputirtenkammer genehmigte daS provisorische Finanzverwaltungögesetz mit 164 ge- gegen S8 Stimmen. Der französche Botschafter am römischen Hofe, MarquiS de Banneville, ist auf der Durchreise nach Pari« «iugetroffen. Madrid, Sonntag, 20. März. (Corr. Bür.) Der Bruch zwischen den Unionisten und Radicalen wird als vollzogen betrachtet. Während der De batte über die Finanzgesetzvorschäge verließ To pete ostensibel die Ministerbank. Es herrscht eine große Angst wegen der Spaltung zwischen den Unionisten und Radicalen, welche die Revolution von 1868 machten. Dresden, 21. März. In Erm mgelung hervorragender politischer Fragen beschäftig.n sich die heute uns vorliegenden neuesten Zeitungen meist nur mit internen Angelegenheiten und biet n wenig Stoff von allgcmeinerm Interesse dar. Die „Neue Preußische Zeitung" leitet den tagsgejchichtlichen Theil idrer neuesten Nummer unter „Deutschland" mit folgender Bemerkung ein: „Wie die „Z. C." mitthcilt, bat der Abg. Lasker in der letzten' Session des Landtags 120 Mal gesprochen. Das macht nach Spalten gerechnet 175 Spalten der stenographischen Berichte, nach der Elle gemessen etwas über 80 Ellen, nach der Zeit etwa 30 Stunden, so daß, wenn er hintereinander gesprochen hätte, er 7'^ Sitzung allein ausgcfüllt haben würde. Für den gegen wärtigen Reichstag wird sich seine Bilanz wohl noch günstiger stellen." Die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung*tritt in ihrer neuesten Nummer an bevorzugter Stelle und in nicht uninteressanter Weise einer Berliner Korre spondenz der Augsburger „Allg.Ztg.* entgegen, welche sich mit den Beziehungen Preußens zu Rügland beschäftigt hatte Das Berliner ministerielle Blatt schreibt wörtlich: „Der (—) Korrespondent der „Allgem. Zei tung* liefert in derselben wieder einmal eiue stattliche Probe seines Talentes zu politischer Kannegießere!. Er hat zum Fenster hinaus und in die Luft gerochen und berichtet nun, daß „„infolge der Offenherzigkeit, mit welcher der Bundeskanzler um 24. v. M. im Reichs tage das Programm seiner deutschen Politik bloßlegte, zwischen den Kabinetten von Berlin und St. Peters burg seit einigen Wochen wieder ein etwas kühler Wind weht. In St. Petersburg hielte man diese Sprache für viel zu gewagt, und in der That hätten gewisse Wen dungen in der vielbesprochenen Rede des Bunveskanz- lers auf die Stimmungen der fremden Höfe einen sehr ungünstigen Einfluß' geübt, den man hier bereits ganz deutlich empfinde.*" Was für Humbug man nicht zu- sammcnschreibt, wenn Mangel an Stoff die Abfassung der gewöhnlichen Corresponoenz unmöglich zu machen droht! Weder der kühle Wind, noch die angeblich so deutliche Empfindung, die man hier von jenem angeb lich so ungünstigen Eindrücke der Reden des Grafen Bismarck aus die fremden Höfe hat, existirt and rswo als in der gedachten Korrespondenz." Die Pariser „Patrie* begrüßt den wi-der zu- sammcntrrtenden gesetzgebenden Körper mit nach stehender Bemerkung, welche beweist, daß man sich auch in Frankreich nach einer raschen Abwickelung der par lamentarischen Arbeiten sehnt: „Die Commissionen ar beiten in der gegenwärtigen Zeit der Unterbrechung der öffentlichen Sitzungen mit Eifer. Es ist'in der That dringend nöthig, Gesetzentwürfe vorzubcreiten und die eigentliche gesetzgeberische Thätigkcit zu beginnen. Bisher haben wir nur einen langen und stürmischen Prolog angchört. Einen Prolog von vier Monaten, das überschreitet das Maß! Das Budget und eine ganze Reihe von Gesetzen sind noch gar nicht j» An griff genommen. Hundert Reden, so umfang reich sie auch sein mögen, sind nicht ein ein ziges gutes Gesetz Werth, hätte dasselbe auch nur einen einzigen Artikel". Die neuesten Nachrichten aus Madrid, welche mel den, daß in der bekannten Ducllangelegcnheit gerichtliche Schritte gegen den Herzog v Mont- pensier etngcleitet werden sollen, haben zur Erörterung der Frage geführt, welche Folgen der Ausgang seines Duells für den Herzog herbeiführen könnte. Wie ver schiedene Zeitungen ansühren, stände dem Herzog eine längere Verbannung bevor? Das spanische Strafge setzbuch bestimme in Art. 350, daß Der, welcher seinen Gegner im Duell tödtet, mit 7—bis 12 Jahren De portation bestraft werden soll; Art. 351 aber setze be reits mildernd hinzu, daß der Beleidigte, der sich schlägt, weil er vom Beleidiger keine genügende Erklärung oder Genugthuung hat erlangen können, wenn er seinen Gegner tödtet, der Strafe der kleinen Verbannung von 4—6 Jahren auf mindestens 10 Meilen Entfernung von seinem Wohnort und von dem Ort, wo das Duell stattgefunden hat, verfällt und daß er während der ganzen Dauer seiner Vcrurtheilung der Ueberwachung der Behörden unterworfen und jeder Function, sowie aller politischen Rechte beraubt bleibt. Sollte das Kriegsgericht über den Fall des Herzogs v Montpcnster Recht zu sprechen haben, so würden die Strafen noch strenger ausfallen; eS sei jedoch sehr zweifelhaft, daß der Herzog vor ein Kriegsgericht ge stellt werden wird, da er nur Ehrcn-Generalcapt än ist, während der Jnfant Don Enrique seines Ranges als Vice-Admiral entkleidet worden war. Tagesgrschichte. Dresden, 21. März. Ihre königl- Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg haben Sich Amtlicher Theil. Dresden, 19. März. Seine Majestät der König haben Seiner Königlichen Hoheit dem Erbgroßher- zog von Mecklenburg-Schwerin Allerhöchstihrcn Hausorden der Rautcnkronc verliehen. Dresden, 20. März. Ihre Königliche Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg sind gestern Abend A6 Uhr nach Berlin gereist. Bekanntmachung. Bon dem Ministerium des Innern ist auf Ansuchen der Vertrieb von Loosen zu der von dem „Vereine Düsseldorfer Künstler zu gegenseitiger Un terstützung und Hülfe* mit Genehmigung des Kö niglich Preußischen StaatsministeriumS zum Besten der hülfSbcdürftigcn Mitglieder des genannten Vereins veranstalteten Verloosung von Oelgrmälden und anderen Kunstwerken im Königreiche Sachsen auf das Jahr 1870 mit der Bedingung gen- hmigt worden, daß die gezogenen Gewinne seiner Zeit im „DrcsdnerJour- nale" und in der „Leipziger Zeitung" bekannt gemacht werden. Dresden, den 14. März 1870. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Bekanntmachung. Auf Ansuchen des Thüringischen Reiter- und Pferdezuchtvereins hat das Ministerium des In nern den Venrieb von Loosen zu der von diesem Ver eine bei Gelegenheit des mit dem nächsten Pferde- Rcnncn zu Halle a. S. stattfindcndcn Pferdemarktes mit Genehmigung der Königl. Preußischen Regierung beabsichligtcn Verloosung von Luxus- und Arbeits pferden, Equipagen re. innerhalb des Königreichs Sachsen mit der Bedingung genehmigt, daß die gezo genen Gewinne seiner Zeit im „ Dresdner Journale " und in der „Leipziger Zcrtung" bekannt gemacht werden. Dresden, den 12. März 1870. Ministerium de« Innern, v. Rostitz-Wallwitz. Bekanntmachung, den Umtausch der Albertsbahnactien gegen königlich sächsische 4 procentige Staatsschuldenkassenschtme betreffend. Nachdem die dem Gesetze vom 15. December 1869 gemäs zum Eintausch der durch Abstempelung in LtaatS- schuldenkaffcnscheine von je 150 Thaler Nennwerth um- gewandelter Actien der ehemaligen Albertsbahugesell- schaft zu verwendenden neuen 4proccntigcn Staats- , schuldcukasstnscheine » 100 und 50 Thaler nunmehr zur Ausfertigung gelangt sind, so soll vom 1. April d. I. zu deren Hinausgabe bei der Staatsschulden - Buch halterei im hiesigen Landhause I. Etage während der wochcntägigcn Vormittagsstunden von 9 — 1 Uhr unter nachstehenden näheren Bestimmungen verschritten werden. Gegen jede zum Umtausch gebrachte Originalactie empfängt der Inhaber derselben zwei Stück 4procentige neue königlich sächsische Staateschuldenkassenscheine, nämlich 1 Stück lut. ä 100 Thaler und 1 Stück lit. 8. ä 50 Thaler, mit den, zu jedem Scheine ge hörigen Zinsbvgcn, welche 1 1'slon und 18 Stück auf die Termine 30. Juni 1870 bis mit 31. December 1878 lautende Zinseoupons zu enthalten hat. Die im Umtausch hinauszugebenden neuen Scheine nebst den Zinsbogen werden mit der nchmlichen Nummer- bezeichnung versehen sein, mit welcher die Actie ver sehen ist. 2. An den den Actien beizufügenden alten Zinsbogen müssen außer dem lalon die beiden ZinscouponSlsauf die Termine 30. Juni und 31. December 1870 befind« sich sein; ist dies nicht der Fall, so wird was fehlt, Feuilleton. K. Hoftheater. Sonnabend, den 19. März wurde Frau Ch. Birch-Pfeiffer's, nach Aucrbach's bekannter Erzählung frei bearbeitetes Echauspicl „Dorf und Stadt* neu einstudirt gegeben. Die Verfasserin hat einst an dieser Torf-Stadlnovelle mit sehr geschickter Dramatisirung einen glücklichen Griff gcthan. Aber die allgemeine durchschlagende Wirkung des in seinen Grundzügcn lebensvollen, charakteristischen Genrebildes beruhte zum größten Theil in dem frischen bedeutenden Eindruck der Erzählung, im Modegeschmack und auch in den Anschauungen der Zeit. Zwanzig Jahre haben darin mit raschem Wechsel eine Arnderurg ergeben. Die schwäbelnde Gewüthssülle mit falscher dörflicher HeimathSongebörigkeit findet nicht mehr die frühere gläubige Annahme. In den socialen Vertältnissen und Ansichten ist seitdem manche Wandlung und vermittelnde Ausgleichung ringetreten, so daß uns in dieser Hinsicht die Gegensätze und Conflicte zu scharf zugrspitzt erschei nen. Manche Einzelnheiten, die früher rührten, er wecken jetzt Lächeln. Und, da der Inhalt deS Stückes unser Interesse und unsere Mitcmpfindung nicht mehr mit voller Lebenssympalhie anrrgt und fesselt, so schei nen uns manche seiner Farben verblichen, ermüdend breite Entwickelung wird sühlbar, und der nun einge- trrtenen kühlen Reflexion zeigen sich auch psychologisch unvermittelte und unwahre Züge, auf sentimentalen Effect bedachte GefühlSmalerer. Abgesehen von dem m unserer Gegenwart nicht mehr recht anklingenden Sujet, ist die Lvrlr eine äußerst dankbare Rolle, die kaum je einer Darstellerin den Beifall versagt haben wird. Ihren naiven, einfa chen, herzigen Naturion zu treffen, wahr und innig ihr träumerisch stilles, reines uud einfältiges GemüchSUben, von den neuen Zinsbogen abgcschnitten und bis zu Beibringung des fehlenden zurückbehalten. 3. Befinden sich mehrere Actien in einer Hand und werden sie auf ein Mal zum Umtausch gebracht, so sind dieselben genau nach der Nummerfvlge geordnet, in ein doppelt anzufertigendes Verzeichniß zu bringen, wovon das eine Exemplar mit den Actien einzureichen, das andere Exemplar aber in den Händen zu behalten ist, damit beim Empfang der neuen Effecten der Pro- duccnt durch eine sofort an Ort und Stelle vor zunehmende Vergleichung von der Richtigkeit der aus gehändigt erhaltenen Scheine und Zinsbogen sich Ueberzeugung verschaffen kann. Obschon in der Regel die Abfertigung der sich An- mcld.ndcn nach der Reihenfolge beobachtet wird, haben doch die einzelnen und kleineren den größeren Um- tauschposten voranzugehen, um der sonst unvermeidlich eintretenden Personenanhäufung vorzubeugcn. Inhaber größerer Posten haben vielmehr, wenn sie nicht so lange warten wollen, bis die kleineren Posten expedtrt sind, einstweilen ein Exemplar des Verzeich nisses ihrer Actien zurück zu lassen, nach welchem bei cintretender freier Zeit die neuen Effecten heraus- gesucht und ihnen dann beim Wiedererscheinen in spä terer Stunde gegen die Abgabe der Actien selbst aus- gchänbigt werden können. 5. Auswärtige Interessenten, welche das Ge schäft des Umtausches persönlich nicht verrichten können oder wollen, haben dasselbe nur durch Beauftragte hiesigen Orts besorgen zu lassen, indem weder die Staatsschulden-Buchhaltcret, noch die Staatsschulden- kassc auf Korrespondenzen oder Zusendungen sich ein zulassen haben. Hierbei werden die unbekannten Inhaber folgender, noch nicht abgestempeltrr Actien Nr. 3621. 3776. 4370. 4371. 5993. 7171. 7206. 7359. 7492 anfgefordert, deren Abstempelung nun bewirken zu lassen, dabei dre auf jede Actie fallende Kaufpreiscrfüllung von 8 Tha lern baar, sowie die Zinsen, auf die bereits fällig ge wesenen 3 Termine, 31. December 1868, 30. Juni und 31. December 1869 zu erheben, sodann aber die ab gestempelten Actien nebst Zubehör gegen neue Scheine und Zmsbogen umzutauschen. Dresd n, den 21. März 1870. -er Lau-tag5avischvß zu Verwaltung der AtaatjschA-eu. Pfotenhauer. Nichtamtlicher Theil, llcbersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. ('Neue Preußische Zeitung. — Nord deutsche Allgemeine Zeitung. — Patrie.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin.Wiesbaden. Weimar. Gotha. Rostock. Rudolstadt. München. Karlsruhe. Wien. Pesth. Paris. Florenz. Rom. Madrid. London. St. Petersburg. Konstantinopel. Bukarest. Athen. New-2)ork. Mexico.) Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik und Volkswirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsen- uachrichten. Beilage. ReichStagSfitzung vom 19. März. Statistik und Volkswirthschaft. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berliu, Montag, 21. März, Nachmittags. (Tel. des Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung ihr eng begrenztes, alles Fr» mdc abstoßcnde, aber tiefes und ursprünglichcs Naturell aus innerster Seele leben dig wicderzugcben: das kann in einem hohen, aber auch in einem uiedern Grade der Vollendung zur Erschei nung gebracht werden, ohne deshalb an allgemeiner Wirkung zu sehr einzubüßcn und die Anwartschaft auf warmen Beifall zu verlieren. Einen solchen erwarb sich Fräul. Guinand durch die, nach Maßgabe ihrer Individualität und ihres Talents, vortnsfliche, mit gro ßem Fleiß in allen Details gleichmäßig ausgearbeitete Durchführung der Partie. Viele Momente gelangen ihr in überraschender Weise, sowohl im ersten Theil des Stückes, als zum Schluß. Meisterhaft wie früher spielte Fräulein Berg die Bärbel kernig Und wahr heitsgetreu, auch durch ihre Beherrschung des Dialekts, und mit Zunge und Herz gleich schnell und treffend bei der Hand; ganz vorzüglich auch und wahr im Aus druck Herr Winger den Linder-Wirth. Natürlich und lebensvoll charaktirisirte Herr Jauner den Bauer Chri stoph. Herr Dettmer gab mit Wärme und edel ge halten den Maler Reinhard, der den städtisch gebilde ten, leidenschaftlich wechselnden, ja abenteuerlichen Ge gensatz zu der ruhig klaren Stille der deutschen Bin ner naiur Lorle's vbgiebt. Doch war die vorletzte, die Lrunkenheitsscene etwas zu stark und auf den Effect hin ausgetragen, was ihr leicht »ine widrige Beimi schung giebt. Beide Extreme müssen sich entweder ab- stoßcn, oder je nach einer Seite hin zu Eins verschmel zen, wie dies die Erfosferin des Stoffes ganz richtig als Nclbwendigkrit einer poetischen Versöhnung empfun den hat und «usführen läßt, und zwar durch die bieg samere Persönlichkeit des ManneS. Der sonstige grö ßere Theil der Stadtgrsellschast war nicht so günstig vertreten, -um sich nicht aus ihr gern und mit Vortheil aufs Land zurückzuztrhrn. Nur Herrn Hanstein's gelungene Repräsentation des Fürsten sei nock hervor- gehobcn. C. Banck. Dresden. Sonnabend, 19. März, fand im Saale des „Hotel de Saxe" eine 8oirve musics Io statt, gegeben von Fräul. Cchtetinine und dem 16jährigcn Violurvirtuoscu Henry Herold. Der talentvolle Geiger spielte das achte Concert von Spohr, eine Phan- tastecaprice von Vieuxtemps und eine Polonaise-brillante von H. Wiemawrky. Der junge Künstler gehört dem Charakter feines Spieles nach der belgischen Violin- schulc an und besitzt alle Mängel und Vorzüge dieser, durch die neuere idealere Richtung des Violinspiels, wie sie sich namentlich in Joachim gipfelt, mehr in den Hintergrund getretenen Schule. Tüchtigh Beherrschung der Geigentechnik, Esprit, Eleganz zeichnen sein Spiel aus; großer Ton, tiefere Innerlichkeit fehlen demsel ben. Lctztere Eigenschaft freilich, sowie selbstständige reifere Erfassung des geisttg-musikalischm Inhalts der zum Vortrag gewählten Musikstücke, sind bet der Ju gend des Concertgebcrs nichr zu verlangen. Möge derselbe sich nicht zu früh der» reisenden Virtuosen thum anschließen und lieber bei einem der jetzt leben den Meister des Biolinspirls in die Schule gehen. Derselbe Rath ist Fräul. Schtetinine zu erthcilen. Die junge Pianistin spielt Cla'oierstücke von Scarlatti, Bach, Rubinstein und Lerhetizky. Unter Letzterm, Lei rer am Eonservatorium zu St. Petersburg, hat dem Verneh men nach die junge Dc»me ihre Studien gemacht. Ihr Spiel zeigt sich durch tüchtige Schule und eleganten, geschmackvollen Vertrag auS; Reife und harmonische Abrundung fehlen demselben noch. —v— 8. Leipzig, 20. März. Am vergangenen Bußtage führte der „Rtedel'fche Verein* in der erleuchteten Thomaskirche, welche mit Zuhörern fast überfülli war, die Kis«» »olemni« von Beethoven auf. Je größer die Schwierigkeiten sind, welche die gewaltige Tonschöpfung bietet, desto mehr Anerkennung verdient der obige Ver ein, der seine Ausgabe in der gelungensten Weise durchführte. War auch hier und da einmal eine kleine Schwankung wahrzunehmen, so trat doch das einheit liche Zusammenwirken der Sänger und des Orchesters überall klar hervor. Ganz besonders trugen auch die Solosängcr zum Gelingen des Ganzen bei. Frau Otto-Alvslebcn und Frau Krebs Michalest, Herr Reb ling und Hr. v. Milde wetteiferten mit einander in der Wiedergabe der ergreifenden Quartettsätze. Frau Otto entzückte durch die Reinheit und Weichheit, mit welcher sie die bis in die höchsten Sopranrcgionen steigenden Partien ausführte und ebenso bewährte Frau Krebs- Mickalest wieder ihre Meisterschaft, die wir in Leipzig schon oft an ihr bewundert haben. Dem verdienstvollen Letter deS Vereins gebührt aufrichtiger Dank. D Leipzig, 21. März. Nachdem schon am Sonn abend Abend gelegentlich der Vorstellung im neuen Theater hinsichtlich der durch die Presse bereits hin länglich bekannten Herzfeld-Stlberstein'schen Affäre es zu heftigen Auftritten des Publikums sowohl bei Be ginn, als nach Beendigung der Vorstellung zu Gun sten Hcrzfeld's gekommen war, wiederholten sich diese Ereignisse am gestrigen Sonntagabende im alten Thea ter auf- Neue, und zwar diesmal in einer weit stärkcrn Weise als am Abend zuvor. Während man sich näm lich am Sonnabend damit begnügte, beim Auftreten des Hrn. Elaar in ein allgemeines Zischen und Pfei fen und in den Ruf nach Laube behuf- Abgabe einer Erklärung auszubrechen, verlangte man gestern Abend nach jedem der einzelnen Acte das Erscheinen des
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