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Dresdner neueste Nachrichten : 21.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193704215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-21
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.04.1937
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45. Jahrgang Mittwoch, 24. April 1937 Anrtiatnvroilt' Gmnbprelsr bl» rspalttg« mm-Zelle im An« zeigentell 1«Rpf.,Steffengesuch« und privat« Jamllienanzelgen aNpf„ die IS wmbreite wm-Zeiie im Textteil 1-ioNM. Nachlaß nach Malstaffel I oder Mengenstaffel 0. Äriefgeböhr für Ziffer« Schrlstleltmig, Verlag and SaüplgeschSftSstelle: VreSden-A^ Aerdinandflraße 4 anzeigen ZV Npf. ausschl. Port». Zur Zell Ist Anzeigenpreis,ist- Nr. z gültig. postanschrtst: Vre-deEl, Postfach - Sernraf: Ortsverkehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 27981-27983«relegr.: neueste Dresden - Verliner SchriftlelMng: »erlist W.35, DMorlastr.ia; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: vresben 20«r - NIchttnrlangt« dinsenbungen ohne Rückporto werden w«d»r zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Jaffe höherer Gewalt ober Äetrleböstörung haben unsre Sezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden (kntgett- Rr. 93 " Dresdner Neueste Nachrichten W ; -'«»-M mit Landels- und Industrie'Zeitung Haldmonatt.l,MNM.Postbe,ugmonaNL/X)NM.einschl.4»Npf.postgebahren *»»»» lohn« Zusteffungsgrbahr). kreuzbandsenbungen; Jffr bi» Woche 1,00 NM. Einzelnummer 10 Rpf.» außerhalb Sroß-Vresden« 15 Rpf. Prager Wungspsychose führt zu Börsenkrach Oie feierliche Vereidigung der politischen Letter - Mordanschlag auf sudetendeutschen Abgeordneten Schwarzer Tag an der Prager Börse Kursstürze bis zu 40 proz. — Breite Schichten betroffen Telegramm unsres Korrespondenten 8, Prag, St. April Die Prager Börse hat gestern einen regelrechten »schwarze« Tag" erlebt. ES kam zu Kursstürzen, wie sie seit Jahren nicht mehr zu verzeichnen waren. Rück gänge von 10 bis <0 Prozent waren an der Tages ordnung, und df« schweren Papiere verzeichneten Ver luste bis zu 80ü Kronen. Besonders betrossen wurden die RüstnngSwerte. Skoda ,. B., die am Vortage noch mit 2070 notiert hatten, setzten bet 1020 ein und sanken ans 1710. Poldi sielen von 1811 aus 1280, Prager Eisen von 2100 aus 2000, Böhmisch-Mährische von 8258 aus 4700. Die starken Schwankungen hielten auch nach« LöicSlich an nnd dürsten sich heute sortsetzen. Dieser Zusammenbruch wurde herbeigeslihrt durch das förmlich« Spekulationsfieber, das hier in Prag schließlich auch die breitesten Volksschichten erfaßt hatte. In den Banken stand neben der Frau des General- birektorS dse Gemüsehändlerin vom Marktplatz, neben -em Fabrikanten der Hausmeister. Die Passage vor der Bürs« mußt« ost geräumt werden, so über füllt war st« täglich von Männern und Fronen, in b«nrn der Spielteufel steckte. Geweckt aber hatte Giesen Börsentaumel die Spekulation, die die Rüstungspsychos« und die an den Rohstossmärkten eingetretene stür- mische Nachfrage zu ungerechtfertigten Kurssteigerun gen auSnuhte und die Mitläufer schließlich mitriß. Alles wollte verdienen. Das Geschäft wuchs sich dabei zu fast unvorstellbaren Dimensionen auö. Wiederholte Versuche, die Spekulationswut etnzndämmen, miß glückten. Warnungen des Finanzministeriums und der Nationalbank verhallten, und Versuche ein zelner Banken, sich dem Strom entgcgenzustellen, miß glückten, Sie wurden mitgerissen. Wie immer in solchen Fällen erfolgte die Spekulation auch auf Kredit, wo- durch sich bet den ersten Anzeichen eines Umschwungs die rein technische Lage natürlich sofort verschärfte. Die Banken hatten schon in den letzten Tagen Nachschüsse gefordert, und so wäre« denn namentlich die schwä ¬ cheren Hände gestern genötigt, erhebliche Entlastungs verkäufe vorzunehmen. Da sich hierzu exekutive Ver- äußerungen unterbcckter Positionen gesellten, war dann der Kursdruck außerordentlich scharf, lieber Nacht wurden Vermögen verloren. Nach dem KnrSkapital aller an der Prager Börse gehandelten Börse gerechnet, wurden durch die gestrigen Verluste allein buchmäßig zwei Milliarden Kronen verloren. In den Börscnbüros der Banken und der Bankiers wurde gestern bis in die Nacht ge- arbeitet, und die Baisse war das Tagesgespräch in Prag. Aus der Straße bildeten sich Gruppen, in den Kaffeehäusern wurde erregt diskutiert. Tie Telefon leitungen waren überlastet und Gewinne, die in Monaten und Jahren angesammelt wurden, gingen an einem Tag verloren. Ter tiesste Grund dieses schweren Zusammenbruchs liegt darin, daß nun deut lich wurde, daß die ganze RüstnngSpsychose, die Aus nutzung des KriegSgeschreis eben nur eine Psychose war und damit die ganze Kursaufblähung eine Seifenblase. Es erschöpft die Situation, was die sudctendcutsche Tageszeitung „Die Zeit" zu dem Börsenkrach schreibt: «In ernsten Finanzkreisen wird darauf hingewiesen, baß zwar die Wirtschaftslage keine Verschlimmerung erfahren hat, daß jedoch die Kurse durch rein spekulative Machen schäf ten, die die Währungsnervosität und die Kriegs psychose anSnutzten, aus eine ungesunde Höhe getrieben wurden. Die seit fünf Jahren sich vollziehende Aus wärtsbewegung der Aktienkurse, in deren Verlaus beispielsweise die Skoda-Aktien von 270 bis auf 2280 emporgetricben wurdeu, stand in krassem Gegensatz zn der anhaltenden Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftslage. Ten letzten Anstoß zum Zusammen bruch dürfte grotcskerweise die weltpolitische Entspannung der letzten Woche gebildet haben, die sich zunächst in der internationalen Metallbaisse answirkte. Der auf rein psychotischer Grundlage entstandene Aktienhunger in Prag mußte daher ebenfalls ins Gegenteil umschlagen, nm so mehr, als die Uebcrspekulation eine un gesunde markttechnische Position geschaffen hatte." Eine scharfe Lehre Dieser Börsenkrach in Prag ist ein Mene tekel, das hoffentlich auch über die Grenzen der Tschechoslowakei hinaus wirken'wird. Denn er zeigt, wohin das verantwortungslose Ausnuhen einer Psychose führt. Dies mar ja nicht nur in der Tschecho slowakei zu beobachten. Man entsinnt sich wohl noch gut sener Borgilnge an den Rohstossmärkten, als die Rüstungsausgaben Englands und dann Frankreichs hier zu einer Nachfrage führten, daß man förmlich von einem Wettlauf zwischen dem Gold und den Rohstoffe» sprechen konnte. Wir haben s. Z. sofort darauf ver- wiesen, daß hier, weltwirtschaftlich gesehen, neue Ge- fahrenpunkte entstanden seien, die eines Tages zu neuen schweren Erschütterungen führen könnten. Diese Einsicht stellte sich ja dann auch draußen ein, und all die Versuche rings um die Internationale Zucker- konseren» entwuchsen bekanntlich dem Bestreben, hier rechtzeitig vorzubeugen. Kein Geringerer alsRoose- velt hatte deutlich und laut vor dem neuen „Boom" gewarnt. Und seine Stimme war nicht ungehört verhallt. , Au» den Bestrebungen, zu einer besserenwelt- wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu kom men, ist noch nicht viel geworden, und es wird auch Noch vieles sich ändern müssen, ehe sie mit Aussicht aus Erfolg in Angriff genommen werden kann. Aber man sah wenigstens, baß hier etwas geschehen müsse. Und an den Rohstosfmärkten war eine deutliche Ernüchte rung «ingetreten. Hier hat sich, was die Fachleute sofort «oisauSsagtrn, da» Angebot der Nachfrage angrpaßt, wobei man noch nicht weiß, ob nicht auch hier schon guviel geschehen ist. Jedenfalls hätte man auch in Prag merken müssen, baß die ganze Psychose ohne sachlichen Hintergrund war, und es »st wenigstens zu- SUgeben, -aß die offiziellen Stellen auch gewarnt haben. Aber bi« Dpielwut wa^ entfacht, und man glaubte «ine, gewissen Presse mehr als allen Vernunftgründen. Man sah «in Feuer aufglimmen und wollt« sein« Supp« daran kochen. Pan hat sich jetzt gründlich dabei die Kinger ver» kränkt. Hoffentlich genügt da», hoffentlich hat man fetzt drüben Energie genug, die ganze Geschichte rasch beizulegen. An sich ist das durchaus möglich, denn die Spekulation war ja in der Hauptsache aus die Prager Börse beschränkt. Aber die Lehre daraus, baß mit Hoffnungen auf Unfrieden kein Ge schäft zu machen ist, -aß es vor allem Spekulation bleibt, so man den Einflüsterungen gewissenloser Ge- schäftemacher glaubt, wird wohl überall mit Gewinn beherzigt werben. Wir selbst sind von alledem nicht betroffen. Deutschland ist immun gegen den Krampf der Welt und seine Folgen. Wir können höchstens be- bauern, daß solche Vorfälle den Gesundungsprozeß draußen immer wieder bedrohen und so jene weit- wirtschaftliche Zusammenarbeit erschweren, zu der wir bereit sind, so man nur die rechten Wege dazu einschlägt. Vrandunglüü bei einer Filmvorführung 29 Schulkinder verletzt, - Tote X Reval, 21. April In dem im Kreise Perna« ««weit der estnisch-lett- ländischen Grenze gelegene« Klecken Killinginömme sand im Gebäude der örtlichen Grnndschnle eine Film« vorsührung statt, zu der sich etwa 10« Schulkinderi eingesunden hatten. Während des Ablaufens sing der Filmstreifen Feuer. Unter den Kindern entstand «in« furchtbare Panik. Der Lehrer wies st« an, sich ans den Boden »« werfen. Statt dessen liefen viele Kinder direkt ins Feuer hinein, zumal der BorführnngS« ar ^arat gerade an der Tür Ausstellung gesunde« hatte. Mehrere Kinder sprangen aus dem im zweiten Stock gelegenen Saal aus die Straße. Der ersten Explosion folgten nach einiger Zeit zwei weitere und der Gaal stand bald in Hellen Flammen. Auch die Kleider der Kinder wurden von den Flammen er- griffen und zwei Mädchen verbrannten. Zwei Kinder erlagen ihren Verletzungen im Krankenhaus, zehn Kinder schweben in Lebensgefahr. Wettere 20 wurden leichter verletzt. Lingams Kriegsminister in Berlin Honvedminister Röder legt einen Kranz am Ehrenmal nieder X Berlin, 21. April Der königlich ungarische Honvcdministcr General der Infanterie Wilhelm 3t öder ist heilte in Berlin eingetrossen. Zu seiner Begrüßung waren am Anhalter Bahnhof erschienen ReichSkriegöministcr Generalseld- marschall v. Blomberg in Begleitung des Stadtkom mandanten von Berlin, Generalmajor Seifert, seines Adjutanten Major v. d. Decken und des Majors von Pappenheim, Leiter der Attachögrnppe im RcichS- krtegsministerium, Gesandter v. BUlow-Schwante, Ches des Protokolls im Auswärtigen Amt sowie der könig lich ungarische Gesandte Dömc Sztojay in Begleitung des Legationürats v. Ghyczy, des MajorS Aurel Kal mar sowie sämtliche Mitglieder der Gcsandtschast. Generalfcldmarschall v. Blomberg überreichte nach herzlicher Begrüßung des ungarischen KricgSministcrS Frau v. Röder einen Blumenstrauß. Nach Verlassen des Bahnhofs schritten der Gencralseldmarschall, sein ungarischer Gast und der königlich-ungarische Ge sandte die Front der vor dem Bahnhof ausgestellten Ehrenkompanie des Berliner Wachregiments ab. Im Lause des Vormittags begab sich Honvedminister Röder zum Ehrenmal Unter den Linden. Nach Abschrcitcn der Front der vor dem Ehren mal ausgestellten Ehrenkompanie des Berliner Wach regiments und der Luftwaffe, begab sich der ungarische Honvedminister in daS Ehrenmal und legte dort einen Kranz nieder, ans dessen in den ungarischen Natio nalfarben gehaltener Schleife die Inschrift stand: „In treuem Gedenken — der königlich-ungarische Honved minister." Nach der Kranzniederlegung defilierten die beiden Ehrenkompanien vor dem königlich ungarischen Honvcdministcr. Oer Führer dankt XBerli«, 21. April Dem Führer und Reichskanzler sind zu seinem gestrigen Geburtstage von den deutschen Volks genossen Glückwünsche und Zeichen treuen Ge denkens in so großem Umfange zugegangen, daß es ihm nicht möglich ist, jedem einzelnen Gratu- kanten selbst zu danken; er spricht daher auf diesem Wege allen, die zum gestrigen Tage seiner gedacht haben, seinen herzlichen Dank aus. Schuschniggs Italienfahrt Von un ferm Korrespondenten v. I. Wien, 20. April Am 22. April trisst der österreichische Bun deskanzler in Venedig ein, um die seit längerer Zeit vorgesehene Besprechung mit dem Regierungs chef Italiens dnrchzusührc». Diese Besprechung soll eine Ergänzung des letzten Kanzlcrbcsuchcs in Buda pest vom 18. März darstcllen. Tie gegenseitigen Be suche der StaatSlcnkcr der Rom-Protokoll-Staaten sind weder aussehencrrcgend, noch bringen sie Ucber- raschmigen. Wenn diesmal ebenso der kurz zurück liegenden Budapester Reise, wie der Venediger Aus sprache eine besondere Bedeutung zukommt, so liegen die Gründe dafür nicht innerhalb, sondern außerhalb der außenpolitischen Linie des Kanzlers, der in den letzten Wochen mit ansteigender Ton- und Papierfülle die Empfehlung einer Ncuoricntierung entgegen gestellt wurde. Freundliche Ratschläge empfehlen be kanntlich, Oesterreichs Außenpolitik von der Achse Rom—Berlin aus die Linie Prag umzuschalten, wodurch entweder die Einschaltung in die Linie Paris—Moskau gesunden oder ein an diese Linie angelehntes Dreieck Wien—Prag—Budapest geschaffen werden sollte. Für diese außenpolitische Neuorien tierung — die sich innerpolitisch mit allerlei „Volks front-Bestrebungen paart — wurden verschiedene Gründe ins Tressen geführt: die Achse Rom—Berlin sei von den bonauländischen Interessen allzusehr ab gelenkt; Berlin sei mit seinen Wirtschastsaufgaben be faßt, die in der Ausrollung der Kolonialsrage gipfelten; Rom aber wende sich der Festigung seines Imperiums zu, wolle daher „am Brenner nicht blockiert" werden. Diese Scheingriinde wurden rasch entlarvt. Kühl meinte Noin, es lasse ganz selbstverständlich sich am Brenner nicht „blockieren", am wenigsten durch ein« tschecho-franzSstsch-moskowtttschc Querachsel Noch kühler besagte die Verlaut barung Uber des Kanzlers Budapester Aussprache, daß „Schaffung eines korrekten Verhältnisses bet entsprechendem Entgegenkommen stufen weise erreicht werben könnte". Kühler könnte eine diplomatische Formel wirklich nicht mehr lauten! Seither wurde der italienisch-jugosla wische Adriafriede geschlossen, aus der Tagung der Kleinen Entente zu Belgrad aber der Abschluß eines automatisch wirkenden militärischen Beistands paktes der Staaten des Kleinverbandes von der Tagesordnung abgesetzt. Diese Absetzung erfolgte infolge jugoslawischer Einwände. Belgrad meinte, daß derartige militärische Kollektivpakte nur Unruhe und Mißtrauen erzeugen könnten, was Jugoslawien vermeiden wolle. Gar so „blockiert" oder „abgelenkt" wie gewisse österreichische Bolksfrontler es wahrhaben wollten, war daher weder die italienische noch die retchSbeutsche Politik, deren Interesse am jugoslawisch italienischen Frieden sehr rege war, wie eine Beglück- wünschung der beiden Abschließenden durch den Führer und Reichskanzler bewies. Dies alles aber berührte einige von Tatsachen unbeeinflußt« Lonaulänbische Bolk-srontler nicht. Den Vogel aber schoß die vom rcichsdcutschcn Emigranten und Halbjudcn Professor Hildebrandt beeinflußte Wiener Wochenschrift „Christlicher Stände staat" ab, in der ein „militärischer Mitarbeiter" die militärische Bedeutung der Achse „Prag — Wien" in allen Abwandlungen erörterte und vor allem daraus cinging, wie ein — rcichSdeutscher Angriff ans Oesterreich oder die Tschechoslowakei durch militärisches Zusammenwirken der beiden Staaten abgewchrt wer den könnte s!j. Ter Verfasser dieser deutschfeindlichen Natnrlaut» war wohl nie Soldat, oder wenn er je Soldat gewesen war, so muß er wohl geistig ebenso vergreist sein wie der namenlose Verfasser des folgen den Schriftsatzes, testen von Teutschfcinblichkcitcn strotzende Weisheit in dem Schlußsatz gipfelte: „Nur wenn Habsburg in der Wiener Hofburg residiert, wirdderHradschinstchersetn!" Wenn Budapest und Rom, nicht zuletzt aber daS deutsche Volk in Oesterreich wirklich keine brennen deren Sorgen hätten als die „Sicherheit des Hradschins", dann wären sie tatsächlich glücklich zu preisen! In diesem Sinn trug denn auch Oesterreichs Außenpolitik den europäischen Tatsachen realpolitisch Rechnung. Ter „Christliche Ständestaat" verfiel — endlich! — der Beschlagnahm« und Kanzler Schuschnigg fährt nach Venedig, wo die einander ergänzende Wechselwirkung der Rom-Protokolle nnd des StaatsvcrtragcS vom 11. Juli 1030 in der Nord— Süd-Achse sestgcstellt werden wird, womit jene Klä rung erneut eintritt, die knapp vor Jahresfrist durch Besuch Dr. Schuschniggs in Roccabclle Caminate l5. Juni IMS) angebahnt wurde. Antara rüstet sich für Mtntsterbesuche Türkische Einladung an Eiano Telegramm unsres Korrespondenten ION. Wie«, 21. April Wenige Tage nach der Rückkehr des türkischen Ministerpräsidenten nnd Außenministers von ihrer Besuchsreise nach Belgrad und Sofia wird in Ankara nun ein Besuchsprogramm bckanntgegcben, das be zeugt, daß die türkische Außenpolitik stetig weiter arbeitet. Am 2V. April wirb der rumänische Ministerpräsident in Ankara eintressen und der türkische Botschafter in Rom wurde beauftragt, den italienischen Außenminister, Graf Ciano, für den Herbst zu einem Besuch Ankaras einzuladen. Vaboglio fährt nach Tripolis X Rom, 21. April Marschall Btidoglio hat sich in Begleitung seine» Adjutanten und de» Generals Bollo von Neapel aus zu einer Besichtigung»«»/« nach Tripolis begeben«
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