Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 23.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194202232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-23
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.02.1942
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Ar.4S Montag, 23. Februar 1942 SV. Jahrgang Ruffenwinler - schwere britische Enttäuschung Oie Sowjetverluste von sieben Wochen: S6806 Gefangene, 960 Panzer, 4789 Geschütze, 8170 Kahrzeuge und 1189 Klugzeuge Oer Auftrag an Sir Stafford Cripps Nach schwedischen Information«» au» Reoklavik habe man In den Gewässern von Island, die bisher von einer nennenswerten Mtnenaesahr verschont geblieben seien, In der letzten Zett «ine große Anzahl von Treib-. Minen beobachtet. Der sowjetischen hat eS also ebensowenig wie der britischen und amerikanischen Agitation genutzt, daß sie Illusionen verbreitet hat. Angesichts dieser anglo-bolschewistischen Schlappe nimmt die Feststellung -er englischen Wochenzeitschrift „Sphcre" nicht wunder. Sie schreibt nämlich in ihrem Leitartikel, England und die USA. befänden sich heute in der Lage eines Boxers, der dauernd nur Schläge einstecken müßte, ohne selbst solche austeilen zu können. Diese dauernden Rückschläge an allen Fronten seien auch einer der Hauptgründe dafür, daß diese letzten Wochen etwas so Niederschmetterndes sür die englische Bevölkerung gehabt hätten. Es sei deshalb kein Wunder, wenn jedermann in England und in den Bereinigten Staaten ausaimen würde, wenn endlich einmal auch auf ihrer Seite die Spuren von Angriffs- geist und Initiative sich bemerkbar machen würden. Immer wieder die gleiche Platte von den planmäßigen Rückzügen zu hören, sei tragisch und gleichzeitig lang weilig. Wie hart im übrigen die deutschen Schläge gegen die Sowjets auch im Winter sahen, beweist eine Reuter meldung aus Washington, wonach die Sowjetunion jetzt in den Bereinigten Staaten um die Lieferung von großen Mengen von Fleischkonserven, tierischen Fetten, Pflanzenöl, Sutter usw., außer tkü SkttitS vkrtinvätteü Sendungen von «»treibe, Mehl und Zucker, nachgesueht haben. In amerikanischen Kreisen ist man aber der «nssassung, daß angesichts ber Uevetlastung der zur Bersügung stehenden Tonnage mit Krieg-matertalliefe- rungen die angesordrrten Leben-mittel kaum von Ame- rika selbst abgehen könnten. Man zieht daher eher in Erwägung, aus Rechnung deS Leih- und PachtgefetzeS Lebensmittel an „freundschaftlich eingestellte Länder" für di« Sowjetunion aufzukaufen, deren Häfen ihr näher lägen und von denen aus noch Berschtfsungsmöglich- leiten beständen. Zu dem machipolitischcn englisch-russischen Gegen satz kommt, in seiner Eudwirkung noch viel ge- jährlicher, der ideologische, der nahezu ebenso alt ist; dcu schon Palmerston ries um die Jahr hundertmitte Europa zum „Kreuzzug gegen den russischen Despotismus" aus. Es war diese rein instink tive Abneigung gegen den russischen Despotismus, der dcu liberalen Staatsmännern an der Themse im ersten Jahrzehnt die Teilnahme Rußlands an der Lutonto cnrdinle so verleidete und cs ihnen schwer machte, sic im eigenen Bolt populär zu gestalte». An Stelle des zaristischen Despotismus ist nunmehr der aggressive, brutale Kommunismus gcirelen, der die planmäßige Eiumischung in die sozialen Berhällnisse anderer Länder ossiziell auss Panier erhebt. Welche Sloßkrast er besitzt, wurde dem englischen Volk durch den bekannte» Sinow- jew-Bries im November 1924 zum Bewußtsein gesiihrt, dessen Zweck die Vorbereitung einer revolutionäre» Be wegung in Heer und Flotte war, um die Verwirklichung der proletarischen Ansprüche in Großbritannien durch- zusctzcu. Wie das englische Volk auf diese Heraus forderung reagierte, zeigte es bei de» Parlaments wahlen wenige Wochen später: di« Konservative» er langten eine Mehrheit, wie sic in der Gclchichlc des englischen Parlaments bislang nicht zu verzeichnen ge wesen ist mit der alleinigen Ausnahme des liberalen Sieges im Jahre 1996. Drastischer konnte die grund sätzliche Ablehnung der kommunistische» Ideen durch die englische konservative Traditio» und die englische Lebcnsaussassung nicht demonstriert werden. Die Ater und 3ver Jahre sahen einen erbittcrien Kamps zwischen den beiden Mächten, der vom russischen Kommunismus geführt wurde in der Form hemmungs- 2!^r°H^da ^nd^M Kapitalismus, gegcn britische Institutionen wie Kirchen, Erziehung, Familienleben usw. und gegen führende britische Persönlichkeiten, von englischer Leite dagegen gegen den „Feind der Weltkultur und der Zivilisation", gegen seinen Terror, seine Neligions- und Nullurscind- lichkeit, gegen den London sogar eine europäische Ein heitsfront zustande zu bringen suchte. Das Aus und Ab dieses Kampfes sah seinen Höhepunkt in dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen 1927. Nur dir hetzerische Agitation der Komintern gegen England in den ersten beiden Jahren des gegenwärtigen Krieges iibertrisst noch die scindliche Einstellung der beiden Mächte zu einander aus dem Jahre 1S27. In der grundsätzlichen Ablehnung der kom munistischen Politik ist sich das englische Volk in seinen breiten Schichten völlig einig, wenngleich in -er diplo matischen Behandlung der Sowjetunion durch die eiu- zclnen Parteiregierungen ber 2ücr Jahre unbedenlendc Nuancen erkennbar sind. Harry Hopkins, Roosevelts Vertrauter, hat die Einstellung des gesamten englischen Volkes gegenüber dem KommuniSmnS in prägnanten Worten tressend charakterisiert, wenn er sagt: „In Großbritannien würde die bolschewistische Propaganda als ein ernstes politisches Problem cmpsundcn. Wie in den USA., ist auch in England kein Funke von Be geisterung sür den Kommunismus vorhanden, höchstens Angst und Furcht." Schließlich dürste sich auch der Politiker, der in der Stunde höchster Not sür Groß britannien die Zusammenarbeit zwischen den beiden Mächten zu propagieren begann, Außenminister Eden, völlig klar darüber sein, daß ein Zusammengehen der beiden Völker ein Ding der Unmöglichkeit ist, denn er sagt in seiner Rundfunkrede an das englische Volk am 4. Januar selbst sehr vorsichtig: „Wir dürfen die Schwierigkeiten nicht übersehen. Wir müssen uns des Verdachts aus beiden Seite» entledigen. Es besteht ein Gegensatz in der Form unserer Regierungen, aber ich werde nie einsehcp, daß dies uns trennen muß." In konsequenter Durchführung dieser Erklärung schritt Mr. Eden dann zu Handlungen: er überließ E u.r o p a d c n S o w e t r u s s e n. Die Sowjets hallen wenigsten« diplomatisch über Britannien gesiegt Und um diesen Sieg vor aller Welt zu bekräftigen, wurde Sir zustellen. Es ist nun interessant, zu erfahren, daß etwa gleichzeitig mit der Ernennung von Eripps in den eng lischen Betrieben ProdukttonSkommisstonen nach sowjetischem Muster austauchen. Sieht man nun einmal davon ab, daß er gleich zu Beginn seiner Mintsterlaus- bahn an Stalin seine Ergeben heitsbot- schast richtete, so fällt besonder- eine Tatsache auf: die ausgesprochene Zufriedenheit, die sowohl Moskau wie auch Washington anläßlich der Ernennung von Eripps äußern. Die beiden Aljiierten — USA. und die Sowjetunion — die sonst nur selten gleiche Meinungen äußern, sind sich in der Person Cripps einig. Woher kommt das'? Daß Stalin in ihm jene Krast zu haben glaubt, die die Bolschewisterung der Insel weiter treibt, wurde er wähnt. Anders Roosevelt. Er ist bekannt als aus gesprochener Gegner der britischen Oberschicht und stellt daher seine Zusammenarbeit mit der Insel mehr aus die englische Linke ab. Deshalb schon sandte erden sozia len ExperimentierklinstlerAeS kknv Voat, Mr. Äinant, als Notschalter nach London. England füll im Sinne des Kvv Doot dcmvkratistsrt werdest, so daß der Unter stellung der Insel unter amerikanische Führung kein c.nsthaster Widerstand enigegentritt. Diese Tendenz könnte nach amerikanischer Ansicht ein Mann wie Cripps gut fördern, zudem scheint er dem Weißen Haus geeignet zu sein, Churchill im Zaune halten zu können und eventuell sogar al- sein Nachfolger das englische Empire voll in die Hände der USA. zu spielen, indem er die bolschewistische Untergrabung fördert. Wahrlich — ein teuflsscher Plan. Nie hat sich in Jahrhunderten in der engli- scheu Außenpolitik ein so schroffer Bruch,vollzogen, nie sind Grundsätze derart leicht aufgegeben, Imperondera- bitten über Bord geworfen worden, nie ist eine Tra- Anläßlich der Rückkehr Edens aus Moskau schrieben die „Times" am 29. Dezember des vergangenen Jahres im Leitartikel: „In Europa müssen Großbritannien und die Sowjetunion die Bollwerke sür die Bewahrung des Friedens werden. Die Außenpolitik Großbritan niens wird in Zukunst nur essekttv sein, wen» sie sich auf eine Zusammenarbeit mit den USA. im Westen und der Sowjetunion im Osten gründet und wenn Eng land die militärisch« Sicherheit und die wirtschaftlichen Interessen der beiden Großmächte berücksichtigt. Diese gemeinsame Politik kann nur durch eine wachsende Gemeinsamkeit in den Idealen erreicht werden." Es mar also damals bereits sehr klar jene Tendenz ersichtlich, die nun zum Eintritt von Sir Staf ford CrtppSin das Kabinett Winston Churchill führte. Welchen Erfolg jedoch eine „politische Zusammen arbeit" der beiden Staaten in Wirklichkeit zeitigen wird, und wie es um „die wachsende Gemeinsamkeit in den Idealen" bestellt ist, lehrt ein oberflächlicher Blick aus die Geschichte ber beiden Länder seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts, da das Emporkommen Ruß lands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das stetige Wachsen seines Einflusses im Nahen und Fernen Osten, die ständige Verschiebung seiner Grenzen nach Süden, Südosten und Osten sür England ein Gegen stand ernster Besorgnis wurden. Bon dieser Zeit an wandte England sich gegen die dreifachen Ausdehnungs bestrebungen: gegcn Rußlands Festsetzung am Bos porus, gegen die Beeinträchtigung der britischen Vor herrschaft im Mtttelmeer, gegen die im Indischen Ozcan wegen der Gesährdung seiner wichtigsten und reichsten Kolonien, geaen die am Stillen Ozean wegen Schädi gung seiner Handelsbeziehungen in Ostasien. Zur Ber- Isis«), zur Durchkreuzung des zweiten Plaues bekämpfte et Asghanlstan f1S78 bi» 1880) und schob alt Antwort aus Rußland- Festsetzung im Pamirgebiet im Jahre I89S seine eigenen Grenzen bi» auf 29 Kilometer an die russischen heran: zur Eindämmung ber dritten Be wegung schließlich verbündete eS sich 1M2 mit Japan und unterstützte Tokio heimlich im russisch-japanischen Kriege l19N4 bis IE), der als wichtigste Folge die von England ebensosehr wie von Japan gewünschte Ver drängung Rußlands von der Küste Ostasiens im Frieden von Portsmouth herbcisiihrte. Der drohende Zusammenstoß zwischen den beiden Großmächten, der gegen End« des 19. Jahrhunderts mehr als einmal unmittelbar bevorzustehen schien, wurde zwar geschickt vermieden, er wurde aber, wie der bekannte amerikanisch« Geschichtsschreiber Homer Lea in seinem Buch „Dstv Vax ok tsto 8axon" unterstreicht, „nur aufgeschoben, nicht ausgehoben": denn in der Machterweiternng Rußlands sicht Lea ein« der Hauptgefahren sür das Weiter bestehen des britischen Weltreiches. Der Zusammenstoß wurde vor allem vermieden durch die Teilhaberschast Rußlands an dervntonto eordinio. Diese drei ständige» Bedrohungen des britischen Empire be stehen nach wie vor in unverminderter Stärke, es sei denn, man schreibt die Schädigung der englischen Handels- beziehungrn in Ostasien ab wegen des Macht- und Prestigevcrlustes, den Großbritannien heute schon nach 2^4 Monaten Krieg in Ostasien erlitten hat. An dieser Polarität der Beziehungen wird sich auch mährend dieses Krieges nichts ändern, da das Drängen der Sowjets nach dem Bosporus unvermindert stark bleiben und ebenso gebieterisch, sein Interesse nach Einflußnahme im Nahen und Mittleren Osten heischen wird: Ten denzen, die durch bi« kommunistische Propaganda gegen das britische Imperium und gegen den britischen Kapitalismus an Intensität noch markanter sich aus prägen werden. Daß Eden und Churchill die feste Linie der englischen Außenpolitik verlassen, die gewtsser- maßen die Grundlinie seit Jahrhunderten war, indem den Sowjets die Meerengen in die Hände gespielt wer den, enthüllt einerseits den Machtversall und Nieder gang des britischen Weltreichs, dessen Außenpolitik seit Kriegsende ziel- und rtchtungsloS geworden ist, so daß die leitenden Staatsmänner sich nnr noch von Schwie rigkeit zu Schwierigkeit durchwurschtelten, Hilse suchten und annahmenj wo immer sie solche finden konnten, ohne Rücksicht auf ungeschriebene Gesche und über ragende Richtlinien, sie offenbart andererseits die Dop pelzüngigkeit ber amtlichen englischen Außenpolitik. Dieselbe britische Diplomatie näm- lich, die nicht müde war, bis zum 22. Juni 1941 unent- wegt die türkischen Staatsmänner aus die dunklen Ab sichten der Sowjets aufmerksam zu machen und ihre ge fährlichen Meerengrnansprüche gewissermaßen als drohende- Gespenst an die Wand zu malen, überläßt heute den SowietS die Meerengen. Alles, was bisher an Gerüchten durchgesickert Ist über öi« Besprechungen LdenS in Moskau, an denen ta bezeichnenderweise auch der britische Botschafter in Ankara tetlnahm, verdichtete sich zu der immer wieder Gäußerten Bermutung über den UmsalstEbenS, der durch dir sensationelle Erklärung deS bisherigen USA.-Bdtschgster-'in Ankara gegenüber bet Zeitung „Baltimore Sun" voll bestätigt worden ist: nach ber Ansicht -eS BotstMterS-Mc Mür,ray ist „ein Anschlag Sowjrirußlands aus die Meerengen durchaus wahrscheinlich". Die Türkei zu beruhigen, in Heren leitenden Kreisen die Unruh« fett der Moskauer Kon- serenz zu Haus« ist, ist die Aufgabe de» neu ernannten USA.-BotÄafterS in Ankara, Steinhardt, der als Jude und Vertrauter Roosevelt» — er finanzierte u. a. Roosevelt» Wiederwahl — alle Minen springen lassen wird, um durch Versprechungen Und Versicherungen über die von London und Washington sanktionierten AggressionSabsichtrn Mo»kau» hinwegzutäuschen. Das wird seine Ausgabe sein, wenn er in dieser Woche leinen neuen Posten antrttt. Britischer Prestigeverlust in Nahost Privatteleqramm der DNN. fischen Insel Madagaskar fordern. In diesem Zu sammenhang behandelt man auch di« Lage in Indien und registriert eine Rede von Pandit Nehru in Kalkutta, wobei er erklärte, er glaube nicht, daß da britische Kabinett geneigt sei, den indischen Forderungen zu entsprechen. Deshalb könne auch irgendein Kompro miß zwischen Kongreß und britischer Regierung gar nicht in Frage kommen. Hartnäckig erhält sich auch das Gerücht von einer „chinesisch-indischen Volksfront", die anläßlich der Besprechungen Tschang Kai-schekS mit den indischen Führern besprochen worden sein soll. Dieses abenteuerliche Gerücht wird hauptsächlich von englischen Kreisen verbreitet, ist aber zu kühn, um in die Wirklich keit umgeseht werden zu können. In London selbst herrscht über die Verhandlungen Tschang Kai-schekS mit den Indern stärkste Zurückhaltung, so daß eS fast scheint, die Briten befürchteten Abmachungen hinter ihrem Rücken. Man verweist dabet aus di« mehrstündigen Sitzungen. ErnährungSlage in Aegypten Schließlich crsährt man hier, daß die Südafrika- ntsche Union diplomatische Beziehungen zur So wjetunion ausgenommen hat. Eine diesbezügliche Ber- einbarung sei in London vom sowietrusstschen Bot schafter Matskt und vom Oberkommtsiar Südafrikas, Waterson, unterzeichnet worden. Die Ernährungslage Aegyptens, so wirb hier noch berichtet, ist alles andere als befriedigend. Die ägyptische Regierung verhandelt« deswegen seit ge raumer Zeit mit der'Britischen Botschaft in Kairo zwecks zusätzlicher Lebensmitteleinfuhr nach Aegypten. Diese Verhandlungen sind nun ergebnislos abae- brochen worden. Die Briten haben lakonisch erklärt, daß Einfuhr von Lebensmitteln nach Aegypten höchsten sür die britische BesatzungSarmce in Frage käme. Der ägyptischen Bevölkerung jedoch könne hier von nichts zur Verfügung gestellt werden. Auch aus den Getreidecinkäusen, die die Briten auf dem ägyp- tischen Markt getätigt hätten, könnte die ägyptmhe Bevölkerung nichts erhalten. Aehnltch steht «S in Pa lästina. Nach einer Mitteilung des britischen Ober- kommissarS für Palästina werden, wie aus Damaskus gemeldet wird, in brr nächsten Zett verstärkte Ratio nierungen sämtlicher Lebensmittel und lebenswichtigen Güter durchgesührt werden, wobei die Zuteilungen an die Bevölkerung angesichts der Verknappungen und ber mangelnden Sicherheit ber Seeverbtnüungen er heblich verkleinert werden müssen, Japaner auf Bali gelandet . X T-kio, r». Fobrnar Da» kaiserlich« Houvtznartter t«tlt mit, »ah ja»«« ntsche Strettkräst« «nfBali gelandet sind. ...... i Ankara, 23. Februar Die schweren englischen Niederlagen im Nahen und Fernen Osten, dir großen Erfolge deutscher U-Boole vor der amerikanischen Küste nnd die siegreichen deut schen Abwehrschlachten im Osten habe» dem englischen Prestige im Nahen Osten erhebliche Einbuße zugesiigt. Aber offenbar auö diesem Grunde gehen die Briten nun mit allen Druckmitteln im Nahen Osten vor, um die englischen Positionen auSzubanen. Druck auf Saudi-Arabien AuS diesem Grunde hat die britische Regierung Saudi-Arabien unter erpresserischen Druck gesetzt, lo -aß sich die Regierung In Djddha zu ihrem Be dauern genötigt gesehen habe, die italienische Negierung zu bitten, die eigene Vertretung in Djddha zu schließen. Die osstzielle Mitetlung der italienischen Negierung über die Schließung der königlichen Gesandtschaft in Djddha und die Abberufung des GesanbtschastSperso- nalS hat begreiflicherweise in Ankara Aufsehen erregt. Man übernimmt die römischen Kommentare, in denen von einem britischen Gcwaltstreich gegcn einen unab hängigen arabischen Staat, der nicht nur keinerlei Grund zu einer Meinungsverschiedenheit mit Italien hatte, sondern sogar seit Jahren mit Italien herzliche Freundschaftsbeziehungen aufrecht erhielt, die Ncbe ist. Den Schuh ber italienischen Interessen in Saudi- Arabien hat die Türkei übernommen. Ankara-^London Gleichzeitig kommentiert man die bereit» gemeldet« Abberufung deS türkischen Botschafters Rlischtü AraS aus London und seine Ersetzung durch Rauf Tapsan. AraS war bekanntlich einer der Männer, die am Zustandekommen de- britisch-türkischen Allianz vertrages maßgeblich beteiligt waren. Demcntspre- chend .soll er auch die diplomatische Berichterstattung nach Ankara stark subjektiv gestaltet haben, während man gerade jetzt in Ankara aus objektivste Bericht erstattung Wert legt. Aus diesem Grund soll nun Tapsan AraS ablösen. Tapsan wirb dadurch gekenn zeichnet, baß er die WaffenslillstandSverhandlnngen von Mudro» scheitern lassen wollte, wenn die Briten nicht von ihrer Forderung nach AuSlieserung der in der Türkei befindlichen deutschen Truppenkontingente Ab stand nehmen würden. Tapsan gilt als reiner Natio- nattlirkt, der den Erfordernissen einer kühlen Beobach tung durchaus «ntgegenkommt. ' Im «origen, wirb hier viel beachtet, baß der brt- tifchr Botschafter tp Ankara, Kuatchbull Hug- hessen, die türkisch« Hauptstadt schon wieder in Rich tung Kairo offenbar zu einer Besprechung verließ. Es vrrlautet, baß er drei Monate wegbletbe. Einig« Be obachter wollen sogar wissen, daß der englische Bot- schaster sei .en Postnr überhaupt verlassen will. Indisch« Probleme Schließlich ist eS hie« nicht unbeachtet geblieben, baß sich in englischen Blättern angesichts der Niederlagen int Pazifik und in Libyen die Sti. :men häufen, die zwecks Sicherung der englischen-Indienrout« um das Kap der Guten Hoffnung die sofortige Besetzung ber sranzö- Dresdner Neueste Nachrichten - - »»,o,«»rel«i »elkceinZutkMin-IneHaueetnschl.reSgnr,»» m°na«I.r.-3NN. »» 2 »» «nzel-enps.Is«! «wndpr««: »l« zwtlspalü,« mi».Z«ll« 2» Np). »t«li«n4eluch< 2.- UM. trtnschtle-I. 21,S lips. Ppff-rbühnn). hinzu ZS Tips. SestMgrlP. OHHSS ggOH IN und pnvoN AamMenanzetzen zwetspälllg 22 Np). dl« zweispaltig« min-Zeil, al« Halhmpaatt.1.-StM.Ks«uzb<>nhltndunz:2nlai>dirrips.,«ueiand1.-rrM.w»ch«nll. GGGPP Vv UW?» TVSSV Wrrteonjüqe 1.10 rnri. Aachlag nach Malgaffkl I odn M-ngknllassel v. rniesgldüh« Eta,»«»»»««> «uz-hald «ipß.D'Kdm« >» Riü.. In Swß-VrUd«» » K»k. sürZlff«sanz«igkn X>rips, ausschl. pacta. Iur3«ü lg vnz«Ig«npni<Iist, 21«. io gültig Verlas »ad SchristleNang: Dresden«, Zerblnandstra-e 4 * Postanschrift: Dresden«i, poftsach « -ernras: Ortsverlehr Sammelnnmmer 24soi, Zernverkehr 27S81 * Telegramme: Aeneste Dresden * Postscheck: Dresden 20<w Süchtvirlangt» Einsendungen an die Schelfileltung ahne Rückporto werden weder zurückgesandt noch ausdewahrt. - 2m Fall» HSHerer Gewalt oder »etriebSstSrung haben unsre Lezieher leinen Anspruch auf Nachlieferung »der Erstattung des entsprechenden Entgelt« Sowjet-Niederlage vor dem Krühjahr Niederlagen «m Niederlagen tm Pazifik und spät«« auch in Nordafrika mußt«» England und di« Vereinigten Staat«« seit virl«n Wochen in grradezu demütigender W«ts« «instetken. Di« d«utschrn U-Boot«-Srfolge vor d«r Küste d«r Bereinigt«» Staat«« und im Karibisch«» Meer haben in beid«« Ländern «ine mehr al« sorgenvolle Stimmung aufkommen lasten. Nun meldet auch noch da« SKW. den siegreichen Verlauf zweier Wintermonate in der Sowjetunion mit über 58 090 Gefangen««, WO Panzern, 1789 Geschützen und 1189 vernichteten Sowsetflugzeugen. Nach den vielen schweren Niederlagen auf anderen Kriegsschauplätzen war schließlich die Ostfront sowohl sür die Engländer wie sür die Amerikaner die letzte Hoffnung. Sie hofften, die Sowjets würden in diesem Winter entscheidende Breschen in die deutsche Front schlagen, um eine Fortsetzung ber deutschen Operatio nen tm Frühjahr zu verhindern. Sie sehen sich durch die OKW.-Berösfentltchungcn in dieser Hoffnung schwersten» getäuscht. Allein schon die Feststellung', daß in vierwöchigen harten Kgmpsen die Armee deS Ge nerals b. Pz. Model baS ÄroS einer sowjetischen Armee ausrieb, wurde in den Feinbländern als eine glatte Niederlage der anglo-bolschewistischen Alliierten verbucht. Wieviel mehr noch muß also das sensa tionell« Zwischenergebnis, das vom Deut schen Nachrichtenbüro verössentltcht und von uns auf Seite 3 wiedergcgeben wirb, als solche gewertet wer ten: denn eö zeigt, daß Stalin die Niederlage, die er uns zuzufügen gedachte, selbst erlitten hat. Denn die kleinen Landstriche, die von den Bolschewisten, indem sie den deutschen Bewegungen folgten, beseht werden konnten, und die in Trümmer gelegten Ortschaften, in die sie einrückten, wiegen auch nicht zu einem Teil die Einbußen auf. Sie waren, operativ gesehen, völlig belanglos. Die deutschen Linien und Keile wurden an einigen Abschnitten der Front aus eigenem Ent schluß -urückgenomMhn. Unsere Wehrmacht wirb in ter Lag« sein, da» rwrübergehend^tukaegtbene Gelände wieted bi ihren Besitz zu nehmen. Die Sowjets aber können das Material, das aus den wctteu Schnee feldern de» Osten» liegt, nicht ersetzen, und ob der Verlust an ausgebildeten Soldaten ohne weiteres wettgemacht werden kann, darf täglich bezweiselt werden. Die bolschewistische Offensive hat also bis beute nur ein Ergebnis gehabt: die Schwächung der eigenen Kraft, und zwar zu einem Zeit punkt, der mehr und mehr unter dem Gesichtspunkt de» herannahenben Frühjahrs gesehen werden muß.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview