Wochenblatt Preis: vierteljäh rig« Präiiumermion v ngr. in'S HaiiS, 8 ngr. bei Abho, lang in der expe.- dition. für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) M 16. Sonnabends, den 22. April JnsertivnSgebührea werden di« Zeile oder deren Raum mit e ngr. berechnet. 1854 Merkwürdigkeiten aus dem Menschenleben. In der Natur, wie im Leben des Menschen herrscht überall Ordnung und Planmäßigkeit. DaS Wirken und Walten eines höhern Wesens ist darin nicht zu verkennen. Daß insbesondere das Leben des Menschen von der Wiege bis zum Grabe keinem blinden Zufalle unterworfen ist, beweisen die vielen, von einsichtsvollen Aerzten angestelllen Unter suchungen und Beobachtungen. Einige derselben sollen hier in gedrängter Kürze folgen. Die ersten Augenblicke unserer Entstehung sind in tiefes Dunkel gehüllt. — Mit einem Schrei, dem Ausdrucke des beginnenden Lebens, tritt der Mensch in das irdische Leben. Weinend begrüßt er das Licht, weinend ent schlüpft er der Welt. Die Sinneswerkzeuge des neugebornen Kindes scheinen anfänglich ganz unthätig zu sein. In der zweiten Woche nach der Geburt finden sich aber schon Spuren der Sehkraft und der Auf merksamkeit. Das Kind fängt an glänzende Körper mit den Augen zu verfolgen. In der dritten und vierten Wocke lauscht es bereits nach den Tönen, die auf seinen Gehörsinn wirken. Um diese Zeit fängt auch der Geschmack an, sich auszubilden. Im zweiten Monat beginnt das Kind durch Langen mit den Aermchen, durch Hinneigen seines Körpers, das Streben nach den Gegenständen seines Verlangens auszudrücken, gleich wie es auch gegen alle Dinge, die sich ihm feindlich zu nähern scheinen, eine entschiedene Ab neigung zeigt. In dem dritten bis sechsten Monate dämmert im Angesichte des Kindes die Morgenrölhe seiner erwachenden Gemüthskräfte, das Lächeln. Etwas später beginnt es seine unangenehmen Gefühle durch ordentliches Weinen auszudrücken. Eher vergießt eö auch keine Thräncn. Gegen das Ende des ersten oder im Anfänge deS zweiten Lebensjahres lernt das Kind Gehen. 3m zweiten oder dritten entwickelt sich nach und nach die Sprache und mit der Ausbildung der selben beginnt erst das persönliche Bewußtsein. Was früher vorgefallen, davon weiß der Mensch "^rn Jahren in der Regel wenig oder nichts. Zwischen dem dritten und vierten Jahre zeigen sich schon Spuren des erwachenden Gewissens, ^s Kind lernt das Wahre vom Falschen, daS Gute vom Bösen unterscheiden. Die jährliche Anzahl der Gebornen ist immer etwas größer, als die der Gestorbenen. Die Zahl der Sterbenden verhält sich zu jenen, welche geboren werden, wie zehn zu zwölf, d. h. wenn 10 sterben werden 12 geboren. Alan kann an- nehmen, baß in jeder Minute 75 geboren werden. Die Zahl der gebornen Mädchen verhält sich zu den gebornen Knaben, wie 20 zu 2l. Es werden also mehr Knaben als Mädchen geboren, nämlich 21 Söhne gegen 20 Töchter. Auf 1000 Knaben rechnet man gewöhnlich 950 Mädchen. Die Höhe eines Kindes, das zur gehörigen Zeit geboren wird, ist 14 bis 21 Zoll. Das Gewicht desselben beträgt 6 bis 8 Pfund, selten 9 bis 10 Pfund. Ein erwachsener gesunder Mensch von mittlerer Größe wiegt ungefähr 140 Pfund, kleinere wiegen etwa 135 Pfund. Wohlbeleibte Personen erreichen wohl ein Gewicht von 200 bis 600 Pfund. Ein Engländer, Namens Lambert, wog sogar 700 Pfund. Dagegen soll ein Anderer nur ein Ge wicht von 6V- Pfund gehabt haben. Die Schwere des Menschen bleibt sich nicht gleich. Sie steigt im Anfänge des Herbstes und nimmt mit dem Anfänge des Sommers wieder ab. Im Sommer beträgt das Gewicht eines Menschen gegen 3 Pfund weniger, als im Winter. Ein todter Mensch ist schwerer als ein leben diger, weil jener nicht mehr atbmet und also mit der äußern Luft weniger in Verbindung steht. Die gewöhnliche Größe eines Mannes, wenn er ausgewachsen ist. beträgt fünf Fuß und mehrere Zoll. Zehn Gesichtslängen betragen gerade die ganze Höhe eines Menschenkörpers. Wenn man die Arme horizontal ausstreckt, so pflegen die Spitzen der Mittelfinger so weit abzustehen, als der Körper lang ist. Die Gedärme im mrnsch-