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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189707143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-14
- Monat1897-07
- Jahr1897
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Mittwoch, den 14 Juli pro Inserat SS Ps-- «ktra. Kleinster Inseraten» Erscheint täglich, im: Ausnahme der Lo:m- und Jcsltag», abc für den fol genden Tag, Preis vierteljährlich I M. bü Pfg, monatlich dv Pfg-, Einzel-Nrn. 5Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstaltcn, Postboten und die Slnsgabe- pellen de» Tage blattes an. Ka^erger Tag^^x tz Nachweis und * 7 «MS Osferten-Annahm« ' * -U * - betrag SV Pfg. Amtsblatt der Lönigl. Ämtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberg. Nach deutschen und österreichischen Bädern, Sommerfrischen rc liefern wir das Tageblatt in allabendlich 7 Uhr hs„ abgehenden Kreuzbandsendungen und berechnen wir dafür insgesamt 40 Pf. süiPbie volle Woche. Bekanntmachung. - u Ut de« 17. Juli 18V7, werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gereinigt und rönnen deshalb an diesem Tage «nr dringliche Dachen erledigt werden. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 6. Juli 1897. von Soeben. Vgt. Versteigerung in Langenstriegis. Freitag, den 1». Ja« Nachmittags S Uhr sollen in Langenstriegis acht Stück Rindvieh, darunter mehrere v«ue»t, vnue«. kälber, 1 Milchwageu, 1 Handwagen, 2 Paar Eruteleiteru, IJanch Getreidereinigungsmaschine, 1 Wäschemangel gegen Baarzahlung versteigert werden. Bieterversammlung r Haase s Gasthof. Hainichen, am 12. Juli 1897. Der Gerichtsvollzieher. Sekretär Weiner. örtliches md SUchftscheS. Frankenberg, 13. Juli 1897 1- Der Rückgang des Pilzreichtums in zahlreichen Forsten hat zu der Maßnahme.geführt, daß di- Forst, beamten angewiesen sind, strengstens darauf zu achten, daß die Ptlzsucher die Schwämme nicht mit den Wur- zeln herausziehen und damit den Nachwuchs schwer be- einträchtigen. Die Pilze suchenden Personen sollen an- gehalten werden, sich bei ihrer Arbeit eines Messers zu bedienen. f Leider hat der Kirchenbau in Oberwiesa ein Menschenleben gefordert. Vor einigen Tagen stürzte der 21jährige Maurerlehrling Hofmann aus Venus« b-rg bei Wolkenstein von einer Mauer herab und er. litt einen Schädelbruch. Der bedauernswerte junge Mann wurde am Montag voriger Woche ins hiesige Krankenhaus gebracht, woselbst er am Freitag seiner schweren Verletzung erlag. Gestern wurde die Leich- Hofmanns in B-gl-itung d-S Vaters des Verunglück ten zur Beerdigung nach der Heimat übergesührt. f Flöha Am Sonntag abend wurde in dem Gemeindebeztrk Flöha, im sog. Pfarrwald, ein männ licher Leichnam aufgefunden. Der Verunglückte konnte 40 bis 50 Jahre alt sein, war bekleidet mit blauem Hemd, grau karrierter Hose, schwarz karriertem Rock, dergleichen Weste, schwarzer Tuchmütze, Stiefeletten; hat scheinbar Vollvart getragen. Papiere trug der Leichnam nicht bei sich und war eine Rekognoszierung ganz unmöglich. Es liegt zweifellos Selbstmord durch Erhängen vor. Aeußere Verletzungen am Kör« per sind nicht sichtbar, nur ist infolge vorgeschrittener Fäulnis der Körper vom Kopfe getrennt liegend, letz« terer aber noch in der Schlinge hängend aufgefunden worden. Eine Ueberführung deS Leichnams nach dem Friedhöfe war nicht möglich, er mußte vielmehr an Ort und Stelle vergraben werden. — Am Sonnabend nachmittag kam in Schwei te rSha in der mit Einfahren von Kohbn beschäftigte Gutsbesitzer Wittig am Eingänge seines Gehöftes so unglücklich zu Falle, daß ihm der beladene Wagen über die Brust ging und den sofortigen Tod des be dauernswerten Mannes herberführte. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern nachmittag gegen H4 Uhr in Dresden in einem Grundstück der kleinen Plauenschen Gasse. Ler Hof raum daselbst, der mit zur Seisenfabrikation benutzt wird, ist in etwa Etagenhöhe überglast und war ein Glasergehilfe mit dem AuSdessern deS Daches beschäf tigt. Zu kleinen Handreichungen hatte derselbe einen säst 13jährigen Knaben, der in seiner freien Zeit vom Meister deS Gehilfen zu leichten Arbeiten verwendet Wird, mit auf dem Dache. Zur Verhütung deS Durchtreten« lagen aus dem GlaLdache auch mehrere Laufbretter. Auf einigen derselben hatte der Knabe gestanden, war aber vermutlich abgerutscht, hierbei durch das Dach gebrochen und in einen darunter- stehenden, etwa einen Meter hoch mit kochender Laug gefüllten Bottich gefallen. Wie nicht anders zu er- warte», hatte daS Kind dabei augenblicklich seinen Tod gefunden^" Breits gemeldete Verhaftung deS Postbeamten Vogel aus Pirnabenchtet der „Pest. Lloyd.": Die Dresdner Polizei hatte f-stg-stellt, daß Bogel über Bodenbach die Richtung nach Oesterreich- Ungarn genommen hat. Da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen schien, daß Vogel nach Budapest kom- men werde, ergriff für diesen Fall die Budapester Oberstadthauptmannfchaft die geeigneten Maßnahmen zur Verhaftung deS flüchtigen Beamten. Die einge leiteten Nachforschungen ergaben, daß in der That Freitag früh in Budapest ein Fremder eintraf, auf welchen die telegraphisch übermittelte PersonSbefchret- bung Bogels genau paßte, und daß dieser Mann im „Hotel Pannonia" abstieg. Als die DetektiveS im Hotel erschienen, erfuhren sie, daß der Fremde einen Ausflug ins Ofner Gebirge unternommen habe, wo- hin sich die Detektiv.s sofort auf die Suche machten. Nach längerem Httumstreifen wurde der Verdächtige abends 8 Uhr im Holzspachschen Gasthause im Leo- poldifelde zechend angetroffen. Der Fremde, zur Le- gitimierung aufgefordert, verwickelte sich so sehr in Widersprüche, baß er für verhaftet erklärt und zur Oberstadthauptmannfchaft eskortiert wurde. Dem in- spektionierenden Polizeirat Baron Edmund Splöoyi war eS ein L-icht-S, ben Verhafteten zu dem Geständ nis zu bringen, daß er in der That mit dem ent wichenen Pastdefraudanten Vogel identisch sei. Im Besitze Vogels wurde noch ein Betrag von 50945 M. gefunden; das fehlende Geld will er teils verausgabt, teils verloren haben. — Ls ist eine bekannte Thatsache, daß vor dem gestrengen A>m deS Gerichtsvollziehers eintretenden falls nichts verschont bleibt. Das zeigt wieder ein- mal so recht eine Versteigerungsanzeize im amtlichen Teil deS „Leipziger TigeblatteS". DaS sonder- bare Pfändungsobjekt ist ein großer Fesselballon mit Zubehör. — Am Sonnlag nachmittag s3 Uhr ertönten in Crimmitschau plötzlich die Alarmsignale. Es brannte, wie schon telegraphisch gemeldet, aus bisher noch un aufgeklärter Ur ache die in der Mühlgaff- gelegene Bucks kinfabrik des Herrn Otto Selbmann, wo seit 14 Tagen die Weber und Weberinnen sich im Ausstande befinden. Das große dreistöckige, 15 Fenster breite Gebäude brannte mit rasender Geschwindigkeit vollständig nieder und die Aufgabe der Feuerwehr konnte es vom Anfänge an nur sein, die in der Nähe befindlichen Wohn- und Fabrikgebäude zn erhalten, was denn auch nach an strengender Arbeit gelang. Noch war das Feuer nicht gedämpft, als wahrscheinlich durch umherfliegende Fun ken in der nicht weit davon gelegenen Fabrik von B Wagner Feuer entstand, das rasch erstickt wurde. Aus derselben Ursache entstanden Brandherde in der Spin nerei von Händ4 und Saupe, sowie in der Wollnieder lage von A. Selbmann Glücklicherweise wurden auch diese Feuer bald entdeckt und gelöscht. Die Feuerwehr des Stadtteiles Wahlen (7. Kompanie) feierte gerade ihr 25jähriges Jubelfest. In dem Augenblicke, wo die Jubelwehr sich mit den Nachbarwehren zum Festzuge ausstellen wollte, wurden die braven Wehrmänner zu harter Arbeit gerufen. Erst in den Abendstunden konnte das Fest seinen Fortgang nehmen. — Am Seminar zu Auerbach i. V. weilt ge- genwärtig der Seminardirektor vr. CapesiuS aus Hermannstadt in Siebenbürgen, welcher behufs deS KennenlernenS der Einrichtungen der sächsisch'« Se- minare und des UntwrichtsgangeS an denselben fp:- ziellere Studien machen will. — In Schönborn bei Seifhennersdorf wurde ein aus Reichsstadt gebürtiger Steinschläger namens Schreiber in einer Düngergrube alS L-lche aufgefun- den. Da nach den obwaltenden Verhältnissen ein Selbstmord ausgeschlossen sein soll und der Leichnam überdies mehrere schwere Kopfwunden aufwies, so kann nur auf Mord geschlossen werden, für den man aber umso weniger eine Erklärung hat, als Ler Er mordete rin ganz harmloser und bettelarmer Mensch war. — Glyzerin als Gurgelmittel dürfte nur wenigen bekannt sein und doch genügt ein kleiner Löffel reinen Glyzerins in einem Glase heißen Wassers, um ein gute« Gurgelwaffer her,»stellen, daS bei mehrmaligem Gebrauch Heiserkeit und HalSschmerzen schnell beseitigt. — Einen wesentlichen Fortschritt auf dem Gebiete der Nahrungsmittel-Untersuchung hat die Berliner Gesundheitspolizei gemacht. Die mit der Probenahme in Buttergeschäflen beauftragten Beamten sind mit einer geeigneten Vorrichtung versehen und nehmen a« Ort und Stelle Schmelzproben mit der Butter vor. Die Sache spielt sich wie folgt ab: Ein Wachtmeister und ein Schutzmann betreten daS offene Verkaufs- lokal eine« G-schäftS in den srühen Vormittagsstun den, wo die im Laufe der Nacht etwa verfälschte Butter sicher noch nicht ausverkauft ist. Der Wacht meister läßt sich nun aus jedem offenen zum Verkauf stehenden Fasse eine Probe von einer bestimmten Ge« wichtSmenge geben. Auf der Hülle jeder Probe wird die Firma vermerkt und eine Nummer dazu geschrie ben. Diese schreibt der Wachtmeister in fein Notiz buch, und nun entnimmt der Schutzmann einer kleine« Handtasche eine Act Kinderkochmaschine. Auf der obersten Platte befinden sich 6-8 runde Oeffnungen, die man „Koch'öcher" zu nennen Pflegt. In jeder dieser Oeffnungen hängt eine kleine GlaSkrause. Unter der oberen Platte befindet sich ein leerer Raum und darunter ein anderer, wo eine Spiritusflamme ange bracht ist. Von jeder Probe wird ein Stückchen Butter in diejenige GlaSkrause gelegt, die mit der Nummer der Probe übereinstimmt, und dieSpirituS- flamme wird angezündet. Nach einigen Minute« werden die Probegläser, worin inzwischen die Butter völlig geschmolzen ist, eins nach dem anderen herauS- gehoben und gegen daS Licht gehalten. Ist die Flüssig, leit eine goldklare, so ist die Probe als einwandSfret zu betrachten, ist dagegen in einem der Gläser die Flüssigkeit grau, dick und trübe, dann liegt höchst- wahrscheinlich eine Vermischung mit Margarine oder eine Unterschiebung von reiner Margarine statt reiner Naturbutter vor. Sofort wird daS Foß, aus dem die Probe entnommen ist, amtlich geschlossen, und be schlagnahmt, bis der Chemiker eine Nachprobe vor genommen hat. Der Erfolg dieser Neuerung soll sehr nützlich sein. Die Kausleute können sich nicht mehr beschweren, daß sie die Schmelzprobe nicht kennen, und das Publikum lernt diese kennen und wird ia die Lage versetzt, sich selbst vor unredlichen Kaufleute» zu schützen. Dem redlichen Kaufmann kann damit nur gedient sein. Tagesgeschichte Drntfchks Reich. — Ueder daS Befinden unseres Kaisers wird au« Odde vom Montag mittag gemeldet, daß dasselbe
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