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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187103288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-28
- Monat1871-03
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1871
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naeNat- Uhr, u,- r Schüft- ht volla- abcr viff Witt»« 'ttzfch. rn. e innigst- 2. voraa- l Srill in und Br- > an Sohn afsenen. guten Venen, Sarges. letzten nähme Ahlten iglück bei ist es die einer Mit: lt schwer,: t« und in en langes Maße ge- : ausging, ank Herrn ufopfernde ppe, der >e unseres rger im esen hat. 1871. rtling. 27. Mn >hof Nr. 1 «In» alur des w« 2ü». Eilcheint täglich früh 6' r Uhr. Rrö«etio, und sr-editlon Johannisgasir 4/5. Verannv Ncdattcur Fr. Hüttner. Sprechstunde d. Rclaction rcrminag» von II—1! UI>r KackMtNa,» ,v« 1—L Uhr. «miabme der für die nächst- fvtgrnür Nummer bestimmten Inserate in den Woche,tragen bis 3 Uhr Nachmittags. KiW-er m 8r. Anzeiger. Amtsblatt dcS König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Dienstag den 2^>. Marz. Auflage 880V. ^bonnci!ic«tsprti» Pierteljäk-rlich I Tdlr. 7'Nqr., tuet. Briiigcrwl'n l Ltilr. Io Agr. Inserate die Lpaltzcile l '/< Nqr. Neclamen nnler d. ttcdartieiu"rich die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale Dtlo Klemm, Universilatostraste 22, Local-Comptoir Haiiisiraste 21. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Impfung der Lchutzpoeken findet vom heutigen Tage an bis auf Weitere- jeden Murwoch Nachmittags von 3—5 Uhr im Büffelsaale de- alten Theater- statt. Leipzig, am 21. März 1871. Der Natp der Stadt Leipzig. ^ ' Je vr. Koch. Jerusalem. iewaltmaß igkeit fort Situation ersuche zur exaltirlen edingungen Vornahme den werden i SaisselS > und hofft Manischen nation des m eventuell ituation in .leiste wird der Araber r Mokrani Aufstandes n denselben 'st Mokrani lgier stehen nz Algerien »en wurden sendet. Die Pforte machte auf kolhwendig- ur Wieder- almbama. l. Dntdeu. de «niste gr. Baum. St. London. . Hamborg. !, Hotel zom z. Nordd H. ad « Llteadarg, H dePruffe w-yorl, Prag. r n. Diener, ntz» und m, H Havffe. b tr Xusfie. >. Rogdeb.v »r vanterr Vü'td H»s. mstadt, Hotel ». g Sonne. Irststeler Hof. Bekanntmachung. Die noch nickt erhobene Entschädigung für die allhier einquartiert gewesenen Durchzugötruppen kann in den nächsten Tagen bei uns erhoben werden. Der den Quartierzettel Vorweisendc gilt zur Empfangnahme bcrecktigt. Leipzig, den 27. Mär^ 1871. Da- Quartier-Amt. Sttuer-Zuschlag zur Deckung des Aufwandes der Handelskammer. Auf Grund von tz. 17, Pct. 2 a und 8 de- Gesetzes vom 23. Juni 1868, die Abänderung mehrerer Bestimmungen de- Gewerbegesetzes vom 15. Oktober 1861 bclr., haben wir bescklossen, zur Deckung unseres VerwaltungS - Aufwandes, und zwar in Gemäßheit von tz. 7 der Börsen - Ordnung für Leipzig vom 28. März 187V einschließlich des Aufwands der Börse, für das laufende Jahr von den für dre Handelskammer Wahlberechtigten (d. h. von den als Kaufleute oder Fabrikanten mit mindestens 10 Thalern ordentlicher Gewerbesteuer Besteuerten in Leipzig und den GericktSätkitern Leipzig I und II) »tuen Zuschlag von L'/< Ngr. auf den Thaler Gewerbesteuer zum ersten Hebetermm erheben zu lassen, und wird derselbe, nachdem daö Königliche Finanzministerium an den Kreissteuerralh das Erforderlicke verfügt und dabei angeordnet hat, daß die bei der Zuscklags- berccknung sich ergebenden Brucktheilpfennige außer Ansatz gelassen werden, hierdurch ausgeschrieben. Leipzig, Len 22. Februar 1871. Die Handelskammer. Edmund Becker. I>r. Gensel. S. Neues Theater. * Leipzig, 26. März. Die Theaterdirection hat gestern auf's Neue den besten Willen offenbart, durch Auswendung bedeutender Mittel das Publi cum an den Kunsttempcl zu fesseln. Dankenswertst ist auch jedenfalls das Bestreben, den Novitäten die Wege zu ebnen und verborgenen Blumen das Lickt der Oeffentlichkeit zu schenken. Freilich ist eine solche von der Oberleitung neuerdings einge- scklagene Bahn nicht ohne Hmdexnisic; Enttäu schungen aller Art thürmen sich gegen die gut,. Absicht auf und der Dank der Allgemeinheit ist sehr oft ein recht spärlicher, wenn sie zwischen den neuen Stücken und den gediegenen älteren Erzeug nissen, welcke vielleicht gar wegen entstandener Arbeitöüberfülle längere Zelt in den Hintergrund geschoben wurden, Vergleiche anstelll. Gewiß mag es nicht zu den leichtesten Aufgaben gehören, einen Organismus herzustellen, dessen einzelne Glieder allen Ansprüchen genügen; cs mag sicherlich schwer sein, einen Repertoireentwurf tatsächlich durchzu- fuhren, auf welchem Beethoven'S Fidelio, Mozart's Don Juan, Cherubini's Wasserträger und Medea, Glucks Alceste, Orpheus re. verzeichnet stehen, und in noch vielen anderen Dingen dürften sich Schwie rigkeiten finden lassen; aber ein Leipziger Theater- director kann schon bei den trefflichen Einnahinen bestehen, er darf zuversichtlich darauf bauen, daß bei einsichtsvoller Führung daS stützende Moment nicht fehlt und die Bildung der Bürgerschaft die künstlerische Arbeit erleichtert, ja eS liegt sogar unbestreitbar die Thalsacke vor, daß selbst in Leiten, wo äußerst wenig geleistet wurde, das Publicum dennoch durch zahlreichen Besuch die Bühnrnleitung unterstützte. Weil man jedoch in unserer Stadt einen klaren Einblick in das materielle Leistungsvermögen einer Direction besitzt, wird es gerat Heu erscheinen, alle Fact oren in Erwägung zu neben, welche vereint daS Product vollkommner Zufriedenheit bewirken können; darum ist auch immer darauf zu sehen, daß die Säulen des Re pertoires stet- rin guten Zustande erhalten bleiben und nicht etwa in Folge begeisterter Anschauung unbekannter Novitäten vernachlässigt werden, — wer als Leipziger Theatervirector Rosen pflücken will, bars die Dornen nickt scheuen. In dem sprciell hier vorliegenden Falle ist auch dieser Grundsatz auf's Schild erhoben worden; denn die Aufführung der Oper „Dornröschen" bot so viele Sehenswürdig keiten, daß man der Direction wegen allzugroßer Sparsamkeit keinen Vorwurf machen darf. Viel mehr ist derselben uneingeschränkte Anerkennung für die außerordentlich glänzende Ausstattung zu rollen, welche vielleickl zur Rettung des Stückes für die Messe hauptsächlich beiträgt. Denn trotz de- kolossalen Aufwandes von TecorationSmitteln verhielt sich dock am Sonnabeno das Leipziger Publicum ziemlich kühl, weil eS sehr wohl die Schale vom Kern zu unterscheiden wüßte und genau erkannte, wie in dem Werke oft nicht die Musik herrscht, sondern großeniheilS den Dienst für die rhythmische Bewegung der Ausstattungsmittel über nommen hat. DaS Hauptinteresse wendet sich in l der Tbat den ausgezeickneten Productionen des Herrn DecorationSmal er s L ü t k e m e y e r an-Eoburg !pl. dessen Geschmack und virtuose Bewältigung der »hm unterstellten Aufgaben Bewunderung herror- nffrn motzten. Ter Saal der Feen im Schlosse de< König«. ,m 2 ten Acte die dccorative Darstel lung des Herbstes, Winters und Frühlings, im Ster, Acre die Gnomenhöhle, ferner der Burghof, das KöffigSschloß und zum Schluß die Veränderung trr Scene mit der Burg im Hintergründe, sind Meisterwerke eine- ganz hervorragenden Talente-, welche die Situationen in der wirksamsten Weise emporhebcn und dem Ganzen blendenden äußeren Glanz verleihen. Hierzu treten die vorzüglichen Arrangements des Herrn Balletmeisters L. R. Rei fing er, dessen Benutzung der Mittel zu den sinnig und reizvoll ausgefüyrten Tänzen das vollste Lob beanspruchen darf. Mil intelligenter Erfassung der Situationen, mit weiser Berechnung der Lei stungsfähigkeit seiner relativ doch nur mäßigen Balletkräfte, mit ausgezeichnetem Geschick in der Anordnung der Gruppen und Vertheilung der Mitwirkenden gelang eS ihm, die Solotänzerinnen Frl. Casati und Frl. Keppler, den Tänzer Herrn Jdali und das Ballelcorps zu einem präch tigen Enseinble zu vereinigen, in welchem auch die eigene Virtuosität angemessenen Spielraum fand. Indem also auf so pompöse Weise das Feenreich der „Fiamma" auSgestattet wurde, befolgte man gewissenhaft die Vorschriften, welcke im Textbuch deS Herrn Alexander Levy verzeichnet sind. Dieser hat sich unleugbar als einen Librettvverfertiger von bedeutender Begabung erwiesen; denn er hat die dramatische Ausschmückung des bekannten Mär chens nicht allein mit auSgiebiger Gestaltungs kraft übernommen, sondern auch logische Verbin dung in die einzelnen Scenen gebracht und die Verse mit musikalischem Sinn gebaut. Unbedingt ist es für den Textdichter eine der schwierigsten Aufgaben, sich hinsichtlich des Wortreichthums in mäßigen Grenzen zu halten; alles Beschreibende und Philosophische verträgt die Tonkunst nicht, diese verlangt vielmehr warmen GefühlSerguß und dramatische Handlung, wozu sie die hinreißende metrisch - harmonische Strömung bringen soll. Auf solchem Grunde ist das Libretto erwachsen und der Verfasser hat unbestreitbar seine Aufgabe mit ganzer Hingabe an den Stofs gelöst. Dichterischen Werth an sich kann das Buch natürlich nicht beanspruchen und der Verfertiger ist wohl auch von derartigen Prätensivnen weit entfernt; aber eS ist ein sehr schätzenswerthes Opernlibrett», dessen Inhalt dem Componisten die besten Anhaltepuncte für die musikalische Entwickelung bot. Günstiger wäre allerdings für den Verlauf der in diesen Blättern schon lobpreisend beschriebenen Handlung da- Zusammenziehen des Stoffes in drei Acte gewesen, da sich besonder- im vierten Acte während der lüsternen LiebeSscenen zwischen Fiamma und dem Prinzen „Rosabcl" Längen bemerkbar macken, welche von der Musik nicht glücklich überwunden worden sind. Der Eomponist derselben, Herr Hof-Capell- mcister August Langert aus Eoburg, hat sich früher durch die nur ein einziges Mal in Leipzig zur Aufführung gelangte Oper „Des Sängers Fluck" und durch die uns unbekannte, in Berlin inseenirte Oper „Tie Fabier" in der Bühnenwelt tingeführt. Das „Dornröschen" mag nun wohl hinsichtlich der Conception und bühnengerechten Arbeit Fortschritte bekunden, wie dies ja die er langte Capellmeisterroutine mit sich bringt, ein „bedeutsames Ereigniß" ist daS Werk jedoch aus keinen Fall, es beweist vielmehr deutlich genug, daß der Autor über einen selbstständigen Styl durckaus nickt gebietet und ans seinem eigenen Geiste nur Geringfügiges zu schaffen vermag Es ist nicht zu verkennen, daß derselbe eine ganz an sehnliche Fracht von Wagner, Gounod, Meyer- beer, auch etwas von Mendelssohn und Gade. ja sogar nickt wenig von den sentimentalen Lieder- componisten Kücken, Abl und Gumberi auf sich genommen hat und daß er nun daS ganze Gepäck in den einzelnen Stückn abladet, wie es gerade sein Zweck erheischt, chne mit wählerischem Linn, Adel der Empfindung und Größe des Geistes nur das Beste auS seinen Studien zur Anwen dung zu bringen. Vorherrschend ist besonders der süßlich sentimentale Ton in der zwischen Recilaliv und geschlossener Form hin- und her- schwankenden musikalischen Rhetorik, welche zu den netten Versen häufig nicht recht paßt und dann sogar widersinnig erscheint, wenn sie noch mit allerhand Schnörkeln, chromatischen Tonläufen und Trillern aufgeputzt ist, wie in der Partie des Dornröschen. Ganz widersprechend der Naivetät des Charakters ist hier die Coloratur zur Bühnen- speeulation benutzt worden; um Effect zu erzielen, muß das arme, schon durch den Feenzauber genug geplagte Dornröschen noch Mcyerbeer'sche Knall- esiecte auf sich nehmen, um damit dem Publicum zu gefallen. Ganz wunderbar nimmt sich hierzu das Verhallen des Prinzen Rosabel aus, welcher die Sprache der Unschuld sucht, auch sehr rich tig die Jntrigue der bösen Fee Fiamma durch schaut, dennoch aber schließlich daS rafsinirte Vir- tuosengeländel im Scalensingen und Trillern für den reinen und keuschen Ausdruck einer unverdor benen Mädchennatur hält. Daö Einzige hilft über das Mißverhältnis; hinweg, daß man die Ueberzeugung gewinnt, der Prinz sei nickt musi kalisch, vielmehr ein wenig Philosoph, der im Ari stoteles gelesen hat: „Was der Natur fehlt, muß die Kunst ersetzen." Die böse Fee „Fiamma" quält sich und Andere entsetzlich mit ihrer Liebe rum Prinzen, den alle dramatischen Accente auö Verdi, Meyerbeer und Flotow nicht zu rühren vermögen; das „falsche Weib" hassend erträgt er ruhig die Martern, bis er das Röschen seiner Träume gesunden und errettet hat. Tie gute Fee Felicia ist weit dis kreter und auch musikalischer, sie singt als Hirten knabe ein netleS Liedchen und bewahrt ihren an sprechenden Charakter die ganze Oper hindurch, gleichwie der Gnome ESpmel, Fiamma's Bruder, der nach der Verwandlung zum Salonritter in ganz allerliebster Gestalt auftnli und mit geschickten Phrasen seine LiebeSgeständnisse vorzutragen weiß. Interesse erweckt. Diese beiden gelungensten Gestalten der Oper, Felicia und Espinel, sind leider nicht die Hauptfiguren; sie erinnern aber am aller wenigsten an die Schutzgeister des Autors: Meyer beer, Gounod und die modernen Salvnliedcr- Componisten, sie wären daher gewiß zu einer selbst ständigeren Feerie recht verwendbar gewesen. Der Gundvlf ist ein guter König, welcher dem Zauber der Fiamma erliegt und am Ende wieder Leben gewinnt, Bruno ein schwacher Diener desselben, der bei Fiamma einen besseren Dienst zu finden hofft, der Chor zeigt nur selten, daß er zu har monischen Massen - Wirkungen und rhythmisch interessanten Tonbildern auf der BUhne geeignet ist und kräftig in die Handlung eingreifen kann Der musikalische Schwerzmnct liegt für uns in der wohlklingenden Instrumentation, welche oft sogar durch Feinheiten und überraschende Färbungen die Theilnahme des Hörers in nicht geringem Grade gewinnt. Wo jedoch das Bild im Ganzen verzeichnet ist, da kann auch der ge schickteste Dekorationsmaler durch einzelne Farben effecte keine Rettung bringen. Die Ausführung ging unter der sicheren, eleganten Direction des Componisten von Statten, und zwar erschien Frau Peschka - Leutner in der Gestalt deS zarten, blondgelockten Dornröschens (Cvloraturpartie), Fräulein Mahlknecht hatte die böse Fee „Fiamma" übernommen (hochdramatische Rolle), Fräulein Bo ree vertrat die weibliche Lyrik in der Partie der guten Fee „Felicia", Fräulein Preuß reproducirte die Rolle des Gnomen resp. Liebes ritterS „Espinel", Herr Hacker sang den ge marterten Prinzen „Rosabel" und Herr Gura den König „Gundolf". Beschäftigt waren noch Herr Ebrke als Diener „Bruno", die Herren Weber, Böhnke, klein als Wächter und viele Per sonen deS königlichen Hofstaates, Wachen, Geister, Gnomen rc. Da der Eomponist den musikalischen Theil der Jnscenesetzung selbst vorbereitet hat, so glauben wir, daß er mit der Wiedergabe seiner Schöpfung zufrieden war. Tie Kritik kann sich mithin von diesem musikalischen Schauplatze zurück ziehen, — sie glaubt ihre Pflicht gethan zu haben. 1)r. Oscar Paul. Aus Stadt und Land. V—8. Leipzig. 27. März. Das Ost er Pro gramm des hiesigen Gesammlgymnasiums enthält eine Rede zur Friedensfeier, welche vom Lehrer Earl Helfer gehalten worden ist. ES weht darin ein so wariner Patriotismus, daß man sie mit woblthuenvem Gefüble liest. Der geschlossene Friede wird «Ns ein Eben Ezer ^Denkstem mit der Jnichrifr: Bis hierher hat unS der Herr gebolfen betrachtet, weil er 1) am Ende eines mit Gotte- Hülse siegreich und ruhmreich aeführtu» Kampfes un'ere- Volke- dastebr; 2. mit iym unseres Vater landes Einheit »nd Macht fest begründet ist; 3 weil sich in ihm und in den ihm rorausgegangcnen 1871. Thaten die Größe deutschen Geistes, deutscher Bildung und deutscher Frömmigkeit ans das herr lichste bewährt hat. An diese Festrede reiht sich eine Abhandlung deS Lehrers vi. Jenning. Sie führt den Titel: Bemerkungen über angeb liche Eonsecutivsätze, und entbält recht klare Auseinandersetzungen über sprachliche Anschauungen, wird also bei Philologen sicherlich lebhaftes Inter esse erwecken. Die Prüfungen des Gymnasiums dauern vom 27. bis 31. März. Sonnabend den 1. April findet Vertheilung der Schulzeugnisse und am 16. April die Aufnahme der neuange- meldeten Schüler statt. r. Lripffg, 27. März. Die Realschule 1. Ordnung zu Leipzig hat soeben ihren Bericht ans daö Schuljabr 1870 — 71 herausgegeben. Voran in dem stattlichen Heftchen befindet sich ein längerer Aufsatz von llr. Adolph Pausier über daS „Zahlenrechnen in der Realschule". Wir er fahren darat,S, daß in der Regel die Vorbildung der Neu-Aufzunehmenden im Rechnen, namentlich je höher die Classe ist, für welche dieselben im Ganzen sich vorbereitet zeigen, nicht mit dem Maße ihrer übrigen Kenntnisse übereinstimmt, obschon das Regulativ für Realschulen erster Ord nung das Ziel jeder einzelnen Elasse deutlich vorgeschrieben enthält. Es find deshalb in neuerer Zeit mehrfache Abänderungen bez. Erhöhungen der Clasienzicle im Rechnen erfolgt. Der Rechen- Unterricht in Sexta umfaßt gegenwärtig die Rech nungs-Arten mit unbenanmen und benannten Zahlen; in Ouinta die ganze Bruchrechnung, in Ouarta die Proportionen, einfache und zusammen gesetzte, sowie die Kettenregel, die Gesellschafts- und Alligationsrechnung. Von Tertia an be ginnt das eigentliche kaufmännische Rechnen, Secunda und Unterprima aber haben daS kauf männische Rechnen abzuschließen. Oberprima befaßt sich lediglich noch mit Zinseszins- und Remen-Rechnung. Al- Classenvvrsteher fungiren in der Realschule in Classe I Director Prof. Or. Wagner, in Classe 1l:r Oberlehrer l>r. Panitz, in Classe IIb Oberlehrer vr. Lertel, in Classe lila Oberlehrer 1>r. Delitsch, in Classe IUI» Ober lehrer I)r. Stickels, in Classe Ille Oberlehrer Walsh, in Classe IV n Oberlehrer I)r. Pfalz, in Classe IV h Oberlehrer Denervaud, in Classe IV e Oberlehrer Reimer, in Classe IV<1 Oberlehrer vr. Schuster, in Classe Vn Oberlehrer l)r. Opitz, in Classe VI> Oberlehrer I)r. Zimmermann, in Classe Ve Lehrer Thomas, in Classe V',1 Lehrer Lorenz, m Classe Via Lehrer Hase, in Classe VII, Lehrer Klee. Der Gesamrnt-Unlerricht erstreckt sich auf Religionslehre, Deutsche Sprache, Latei nische Sprache, Französische Sprache, Englische Sprache, Geographie, Geschichte, 'Naturgeschichte, Zahlenrechnen, Mathematik, Physik, Chemie, Frei handzeichnen, Schönschreiben, Gesang und Turnen. DaS Gesammt-Lehrercollegium besteht aus 1 Di rector, 14 Oberlehrern, 6 provisorischen Lehrern, 4 Hlllfslehrern und 3 Lehrern für technische Fächer. Der Schülerbestand betrug am Ende deS Schul jahres 1870/1871 547 Schüler. Die öffentlichen Prüfungen der Realschule werden am 28., 20. und 30. März im Zeichensaale der Realschule (west licher Flügel der 1. Bürgerschule) stattfinden. V—8. Leipzig, 26. März. Zu der heute früh 11 Uhr in dein unteren Saale der Buchhändler- Börse abgchaltencn Entlassungsfeierlichkeit der Buchhändler-Lehranstalt hatte sich eine große Anzahl von Freunden und Gönnern der Anstalt eingefunden. Ter Actus wurde mit einer Rede des Direct orS llr. Bräutigam eröffnet, welcher einen kurzen Bericht über daS verflossene Schuljahr gab. 'Nach demselben hatte die Anstalt in der vergangenen Zeit keinerlei wesentliche Störungen zu beklagen hinsichtlich ihrer Wirksam keit. Die Veränderungen im Lehrkörper bestanden darin, daß an Stelle des abgegangencn Eollegen Blanchard der College Müller elntrat. 1)r. Sachse wurde leider durch Krankheit von seiner Wirksamkeit zurückgchalten. Ostern 1870 verließen 17 Zöglinge die Schule; 2!» traten ein. Im Laufe deS SchuliahrcS verließen 12 die Anstalt. Das Verhalten der Zöglinge war so, daß es im Allgemeinen Zufriedenkeir verdiente. Sehr er freulich klangen die Berichte aus verschiedenen Kreisen Uber dre Zöglinge, vcn denen mehr al- Einer sich durch Ausdauer, Entbehrung und Aufopferung ausgezeichnet und seine Begeisterung für seinen Be ruf klar an den Tag gelegt hat. Auch zu patriotischen Zwecken brachten die Schüler ein Scherflein dar. An Zeichen freundlicher Theilnahme hat es der Anstatt im verflossenen Jahre nicht gefehlt, wozu die Einladungen desBuchbandlnngsgcyülsenvereinS, die Geschenke des CcnsulS Wever derselbe hat den Zöglingen drei Prackiwerke übergeben) rc. gekörten! Nachdem der Redner noch aus die aus- tiegenden Probrarbciten, aus die abgebaltencn Prüfungen, aus die wünschenswerlhe Tbeilnahmc der Angehörigen der Zöglinge an den Lebrstundcn und aus die Vervollkommnung deS Unterrichts bin- gewiesen Hane, deutete er aus den Zweck der An-
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