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Dresdner Journal : 14.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190504148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-14
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 14.04.1905
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Bei der Verwaltung der StaatSeisen- dahnen sind errannt worden: Assessor Walther Karl Alfred Schieck, seither diätarisch besoldet, als Juristischer Hilfs arbeiter bei der Generaldircktion; Espenhahn, Kaltofen und Kost, seither StalionSassiftenten I. Kl , als Güterkafsierer in Leipzig II, Reichenberg und Borna b. Leipzig; Koppisch, Krutzsch, Lämmer und Werner, seither Bureauassistenteo, als Betriebssekretäre in Dresden; Baugewerksmeister Frenck, seither Zeichner, als Technischer Bureauassifteut I. Kl in Dresden; Heinrich, seither Bahnmeisterassistent, als Bahn meister in Berthelsdorf; die nachgenannten Bureauaspiranten als Bureauassistenten: Gabsch, Gröpler, Lehmann und Markert in Dresden und Heilmann in Rochlitz; die nach genannten StationSafpiranten als StationSassistentrn II. Kl.: Bochmann in Niederschlema, Jope in Leipzig I, Kotte in Dresden-N., Kühling in Dresden-A. und Schmutzler in Eppendorf; die nachgenannten Feuermänner I. Kl. und Reserve- sührer als Lokomotivführer: Ebhardt" in Greiz, Engmann' in Flöha, Enke' und Roßbach in Dresden-N., Heise' und Siegel' in Freiberg, Mahler in Gera (Reuß) S St. E., Mirtsching'in Bienenmühle, Neutzsch in Leipzig l, Petzold" in Chemnitz-Hilbersdorf, Philipp' in Dresden-Fr. I, RoSner in Görlitz, Schneider" und Vogel" in Dresden-Fr. U; Harrer, Knorr und Thiemig, seither Weichenwärter II Kl als Schirrmeister in Herlasgrün, Plauen i. V und Leipzig I; Techniker Schuster, seither Streckenvormann, als Bahnmeisterassistent in Zwickau; Geißler, seither Hilssbau ausseher, als Bauauiseher in Radibor; Knoll und Schwarz, seither Weichenwärter II. Kl. als Weichenwärter I. Kl in Dresden-A. und DreSden-N.; die nachgenannten Schlosser als Feuermänner I. Kl unter Belassung der Eigenschaft als Lokomotivführer-Anwärter: Herrmann' in Dresden-Fr. I, Jork und Meier' in Dresden-A II, Kießling' und Pinkert in Leipzig I, Leuschner", Seidel", Sner und Weiß' in Chemnitz-Hilbersdorf, Müller' in Zittau, Münch" in Eger, Wettstein in Reichenbach t. V und Zwirnmann in Zwickau; Eisenb.-Jnv Zahn, seither HilfS- bahnsteigschaffner, als Bahnsteigschaffner in Falkenstein; die nachgenannten Hilssseuermänner als Feuermänner II. Kl.: Beyer' in Chemnitz-Hilbersdorf, Biedermann' in Reichen bach i. B, Krumbiegel in Dresden-A II, Schmidt" in Neustadt i. S. und Teuchert' in Freiberg; Junghans und Rätze, seither Hilfskranwärter, als Maschinenwärter II. Kl. in Dresden und Riesa; Heinrich, Hentschel, Meisel und Richter, seither Bahnwärter, als Weichen Wärter II. Kl. in Sebnitz, Riesa, Auerbach und Dresden-A.; sie nachgenannten Hilfsweichenwärter rc. als Weichenwärter II. Kl: Altmann in DreSden-N., Brunner und Walther in Dresden-Fr., Hänisch in Bautzen, Hanns in Nossen, Reißig in Aue i. Erzgcb., Scholze in Hainsberg, Schramm in Frauenhain und Witholz in Leipzig I; Grünert, seither Weichenwärter II. Kl. als Portier in Nossen; die nachgenanuten Güterschreiber rc. als Packer: Köhler in Dresden A., Kühne in Geringswalde, Lindig in Altenburg, Müller in Hainewalde und Zieger in Bischofswerda. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Hammer, seither Ober-Postpraktikant in Dortmund, als Obrr-Postpraklikant in einer Bureaubeamtenstelle I. Klasse bei der Kaiser!. Ober-Postdirektion in Leipzig; Bauer, seit her Postsekretär, als Ober-Postsekretär in Leipzig-Gohlis; Schneider, Springer, Bierwirth, Jähler, Thomsen und Wittenberger, seither char. Postsekretäre, als etatm Postsrkretäre im Ober-PostdirektionSbezirke Leipzig. Im Geschäftsbereiche beS Ministeriums bes Innern. Heil-, Psleg-, Erziehungs-, Stras- und Korrektionsanstalten. Befördert: Hilfsarzt Or Volk mann in Zschadraß zum AnstaltSarzt und Kesselwärter Ebschner in Großschweidnitz zum Maschinisten. — Ange ¬ stellt: Oberleutnant a. D. Dietze al» JnspektionSassistent an der Strasanstalt Zwickau und Hilssausseherin Schubach in VoigtSberg als Aufseherin. — Versetzt: die AnstaltSärzte vr. Lange nach Hochweitzschen und vr Schneider nach Untergöltzsch im Wechsel; die Sekretäre Gelbke von Grünhain nach BräunSdorf und Frohberg von Bräunsdorf nach Hoheneck, Bureauassistent Weidtmann von Nossen nach Grüi,hain und die Expedienten Wächtler von Hoheneck nach Bautzen und Werner von Großhennersdorf nach Nossen; die Maschinisten Fugmann von HuberluSburg an die Anstalt Chemnitz-Altendorf, Kulicke von Bautzen nach HubertuSburg und Hahn von Großschweidnitz nach Bautzen. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums de» Kultus u. Ssteutl. Unterrichts. Zu besetzen: die Schuldirektorstelle in Schlettau Diensteinkommen 3000 M. einschl. Wohnungsgeld, erhöht sich viermal um je »00 M. nach je » Jahren. Bewerbungen mit den vorgeschriebenen Unterlagen bis 28. d. M. an den Stadtgemeinderat Per sönliche Vorstellung zunächst nicht gewünscht; — Ostern eine ständige Lehrerstelle in Lugau. Kollator: der Gemeinderat. 1600 M. Ansangsgehalt einschl. Wohnungsgeld, steigend durch regulativmäßige Zulagen bis zu dem nach »0 Dienstjahren erreichbaren Höchstgehalt von 3200 M einschl WohnungSgeld Bewerbunasgesuche sind unter Beisügung sämtlicher PrüsungS- und Amtsführungszeugnisse, das letzte bis in die neueste Zeit reichend, von Hilfslehrern auch des MilitärdienstnachweiscS, bis 22. April beim Gemeinderate einzureichen nichtamtlicher Leit. Vertagung oder Schluß des Reichstags? Im vorigen Jahre ist der Reichstag, statt regel recht geschlossen zu werden, vertagt worden. Den Vorwand — denn zwingende Gründe waren für die Vertagung nicht vorhanden — lieferte die in der Kommission befindliche Börsengesetznovelle Man meinte damals, die wertvollen Arbeiten der Börsen kommission dürften nicht verloren gehen, sondern müßten in die neue Tagung hinübergerettet werden. Was ist aber in Wirklichkeit gewonnen worden? Die Kommissionsarbeiten haben auch jetzt noch nicht ihren Abschluß erreicht, was im vorigen Jahre in der Kom mission gearbeitet worden ist, war pro nibtto. Mög licherweise wäre man heute in der Börsengesetzreform weiter, wenn der Reichstag geschloffen und von dem Bundesrat eine neue, eingeschränkte Gesetznovelle vor gelegt worden wäre Dagegen haben sich in der diesjährigen Reichs tagstagung die üblen Folgen der Vertagung mit be sonderer Deutlichkeit gezeigt. Die ungeheuerliche Menge von Antrags-, Resolutions und Petitions material, die auch jetzt noch unerledigt im Reichstage liegt, spricht in dieser Hinsicht eine beredte Sprache. Die Initiativanträge nebst Resolutionen, sowie die Petitionsberichte sind heute ungefähr 120 Nummern stark, sie belasten die Reichstagsgeschäftsführung über alle Maßen, und die Verhandlungen über diese „ollen Kamellen" tragen zur Verödung des Hauses, zu seiner Unfähigkeit, über wichtige Tinge die notwen digen Beschlüsse zu fassen, bei. Trotz der schlechten Erfahrungen, die regelmäßig mit einer Vertagung des Reichstags über die Session hinaus gemacht werden, hört man auch jetzt schon wieder verlauten, daß die diesjährige Session nicht geschlossen, sondern vertagt werden solle. Zwar schiebt man diesmal nicht die „wichtigen" Kom- missionSarbeiten für die Börsennovelle als Vertagungs grund vor, dafür hat man aber einen anderen Grund gefunden: die Hinüberrettung der Militärpensions entwürfe! Es wäre beklagenswert, wenn ein solcher Aufschub der dringend notwendigen Reformarbeit auf dem Gebiete der Versorgung alter Militärs um ein Jahr eintreten müßte. Der Reichstag hat fast einstimmig wiederholt die Verbündeten Regierungen dazu gedrängt, die Pensionsvorlagen möglichst zu beschleunigen. Die Verbündeten Regierungen sind diesem Wunsche nachgekommen; als der Reichskanzler hiervon die Ankündigung machte, wurde diese mit größter Befriedigung begrüßt; — und heute will der Reichstag auf eine Verschleppung dieser wichtigen Angelegenheit hinarbeiten? Es liegt im Interesse des Reichstags ebenso wie in dem der Verbündeten Regierungen, daß die Pensionsentwürfe noch in dieser Tagung verabschiedet werden DaS Zentrum hat bisher den Mittelpunkt des Widerstands gegen eine schleunige Verabschiedung der Entwürfe gebildet, es hat die Überweisung an eine besondere Kommission verhindert und hat neuer dings auch die Kommissionsberatungen verzögert. Wenn man in Zentrumskreisen lesen wird, in welcher Weise die „Leipziger Volkszeitung" diesen Standpunkt ausbeutet, so wird man dort vielleicht stutzig werden und sich anders besinnen. Das Mehringsche Blatt schreibt nämlich: ,Es ist im Reichstag ein offenes Geheimnis, daß das Zentrum schon im Februar eine abermalige Vertagung der Session in Erwägung zog, und daß es darum auch in letzter Zeit emsig aus die rechtzeitige Fertigstellung deS Etats hin drängte, weil damit den Verbündeten Regierungen eine Ge fälligkeit erwiesen wurde. Eine Liebe ist der andern wert, denkt eS, darum werden die Verbündeten Regierungen auch leichter in die Vertagung einwilligen, die den Abgeordneten das Almosen freier Eisenbahnfahrt während der Vertagung einbringt. Und um die Vertagung nun plausibel zu machen, setzte es mit seiner Verschleppungstaktik bei dem Militär- pensionSgesetzentwurs ein, verlangte weitläufige Unterlagen von den Verbündeten Regierungen für das Gesetz, welche dir Regie rungen erst beschaffen müssen, so daß der Entwurf in dieser Tagung nicht mehr Gesetz werden kann. Dann — soll die auf den Entwurf verwendete Arbeit nicht verloren gehen — muß vertagt werden Für diese Taktik ist daS Zentrum der stillschweigenden Zustimmung einer stattlichen Reihe von Ab geordneten anderer Parteien sicher, die alle die offene Hand nach dem begehrten Almosen ausstrrcken. Man scheint gar nicht zu ahnen, wie man durch diese Bettelpolitik den Parla mentarismus diskreditiert und den Verbündeten Regierungen selbst die Handhabe dazu bietet, für die Berücksichtigung dieser Ketteltaktik immer größere Dienste zu verlangen " Man wird im Ernste schwerlich daran glauben wollen, daß eine Partei wirklich so kleinlich sein köi.nte, die Vertagung der Reichstagstagung deshalb zu betreiben, um den Mitgliedern freie Eisenbahn fahrt in den Sommermonaten zu ermöglichen. Aber in weiten Kreisen besteht dieser Verdacht, und es wäre daher wohl angebracht, wenn zugleich mit der Vertagungsverordnung die Aufhebung der Freifahrten während der Vertagungspcriode ausgesprochen würde. In erster Linie aber muß darauf hingewirkt werden, daß die Vertagung der Session wieder zu einem seltenen Ausnahmefall werde. In der neuesten Zeit gehört leider der Schluß einer einfachen Session zu den seltenen Ausnahmefällen. Wenn hierin ein Wandel herbeigeführt würde, so wäre das vermutlich behufs Beschleunigung der Kommissionsarbeiten von günstiger Wirkung. Die Tätigkeit -es Roten Kreuzes in Südwek- atrika und Ostasien. Die „Post" schreibt in ihrer Nummer vom heutigen Tage: Erst unlängst ist an dieser Stelle darauf hingewiesen, welche gesteigerte Anforderungen gegenwärtig an die Or ganisation des Deutschen Roten Kreuzes gestellt werden und wie bitter not es tut, daß alle, die Sinn und Ver ständnis für die hohen Aufgaben einer ausreichenden Pflege für die armen Verwundeten im Kriege haben, Herz und Hand öffnen im Dienste werktätiger Nächsten liebe Das Deutsche Rote Kreuz hat augenblicklich neben seinen laufenden Friedensaufgaben Pflichten zu erfüllen, die Personal- und Materialsendungen nach Südwestafrika zur Unterstützung und Ergänzung des Sanitätsdienstes bei unserm Expeditionskorps und nach Ostasien zur Hilfe leistung bei den seit Jahresfrist in Überanstrengung ihrer Kräfte arbeitenden Schwesterorganisationen veranlassen. Die Tätigkeit in Deutsch Südwestafrika vollzieht sich innerhalb des Rahmens der Bestimmungen der Kriegs- Sanitätsordnung, durch welche die Wirksamkeit der Frei willigen Krankenpflege für unser Heer geregelt ist und ihre Leistungen in den Gesamtorganismus des Heeres- sanitätswesenS Aufnahme finden, so daß sie denjenigen Anforderungen entsprechen kann, die nach Lage der Ver hältnisse von kompetenter amtlicher Stelle der Zentral stelle der Vereinsorganisation als wünschenswert be zeichnet werden. Für Dcutsch-Südwestafrika ist in dieser Beziehung durch die dortige Anwesenheit eines vom Roten Kreuz gestellten Delegierten des Kaiser!. Kom- miffars und Militärinspekteurs der Freiwilligen Krankenpflege die erforderliche Verbindung hergestellt worden. Alle durch ihn zur Kenntnis gebrachten Wünsche an Personal und Material werden durch das Zentralkomitee vom Roten Kreuz erfüllt, sofern nicht im einzelnen Fall einer der Ritterorden mit der Ausführung beauftragt werden sollte. Auf diesem Wege ist ein Personal von etwa 70 Köpfen, an dessen Gestellung verschiedene deutsche Landesvereine vom Roten Kreuz, die Genoffenschaft Freiwilliger Krankenpfleger im Kriege und der Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien beteiligt sind, teils schon in Afrika tätig, teils auf der Ausreise begriffen; die von der obengenannten Zentral stelle bisher entsandten Materialien für Lazarett- und Pflegezwecke erfordern bedeutende Opfer und die in der Heimat gewährten Bade- und Erholungskuren sind in fortwährender Zunahme begriffen. Ganz anders liegt die Aufgabe des Roten Kreuzes auf dem Gebiete internationaler Hilfeleistungen. Hier ist es dem Ermessen der Vereinszentralstelle anheimgestellt, ob und in welcher Weise sie helfen will, je nachdem einerseits ein Bedürfnis in dieser Richtung sich fühlbar macht, anderseits der Wunsch zutage tritt, mit den Hilfs mitteln der Vereinsorganisation des neutralen Staates zur Linderung des Elends, das der Krieg verursacht, bei zutragen und hierdurch nicht nur eine humanitäre, sondern auch eine christliche Pflicht zu erfüllen. Bei der Dauer und dem Umfange des großen Völker ringens in Ostasien konnte es keinem Zweifel unterliegen, daß auch die internationale Betätigung der unter dem Roten Kreuz organisierten Hilfsbereitschaft sich als ein Gebot der Pflicht erweisen würde Während nun in anderen Ländern, wie Frankreich, Österreich, England rc. zumeist der Weg der größeren baren Geldspenden gewählt wurde, hat das Deutsche Rote Kreuz ein anderes Ver fahren eingeschlagen. Das Zentralkomitee, dem für die sämtlichen deutschen Landcsvereine die Organisation internationaler Hijfe obliegt, hat auf Grund einer Ver einbarung mit den Gesellschaften vom Roten Kreuz der kriegführenden Staaten Expeditionen organisiert, die mit deutschem Personal und deutschem Material einen voll kommen nationalen Charakter bewahren und den Ver tretern deutscher Wissenschaft, wie den Hilfskräften deut scher Industrie Gelegenheit geben, sich zu betätigen und wertvolle Erfahrungen zu gewinnen Diesen Gesichts punkten verdankt sowohl das jetzt in Eharbin unter vr. Brentano tätige deutsche Lazarett, wie das unter Prof Henle in Tokio in einem vom Konsul Mosle zur Verfügung gestellten Hause eingerichtete und von der japanischen Militärverwaltung in Betrieb genommene Lazarett seine Entstehung Selbstverständlich erfordern derartige Organisarionen eine größere Mühewaltung und bedingen einen größeren Kostenaufwand als in bar über sandte Geldspenden. Wir können diesem in aufopferungs voller Weife zur Ehre des deutschen Namens unter nommenen Vorgehen des Deutschen Roten Kreuzes unseren Beifall nicht versagen und nur den Wunsch aussprechen, daß dem Zentralkomitee durch Beiträge, die seiner Schatzmeisterstelle rc. zufließen, die Möglichkeit ge geben werden möchte, die übernommene, des deutschen Ramens würdige Ausgabe durchzuführen Bleiben doch Kunst und Wissenschaft. greifend gestaltet worden, daß der rein >e Vor. voll m Szene gesetzt. Daß es nur einer so geistvoll durchvachren, so warmen und impulsiven bis in jede Einzelheit beseelten Wiedergabe wie der des Titelhelden durch Hrn. Wiecke möglich ist, der Schöpfung des Dichters ganz gerecht zu werden, braucht kaum noch wieder betont zu werden. Auch die Verkörperung der Gestalten des alten Johann v. Gaunt durch Hrn. Müller, der Herzogin von Jork durch Frl. Ulrich, der Königin Isabella durch Frl. Politz, des Mowbray Herzogs von Norfolk durch Hrn Blankenstein sind bei früheren Aufführungen gebührend anerkannt worden. Neu war wohl die Besetzung einiger kleinen Rollen, wie die des treuen Stallknechts durch Hrn. Wierth, der Witwe des Herzogs von Gloster durch Frau Voigt-Aly. A St. durchaus an die Grundsätze der Pfahlbauten an, gleich viel, ob die Ansiedelungen auf festem Boden oder im Wasser geschaffen wurden. Allerdings wurde überhaupt immer durch ein geistreiches Kanalisationssystem Wasser herzugeleitet, in dem dann auch die Pfahlroste der Häuser standen Um das Ganze zog sich ein Graben und ein Erdwall, oft durch Palisaden verstärkt. Mußte eine Ortschaft auf einem Hügel angelegt werden, so wurde wenigstens das Regenwaffer zur Überflutung be nutzt Gewöhnlich finden sich an den Stellen der Terra- mare mehrere, meist drei Pfahlbauten, übereinander Da sich in den unteren Schichten oft Spuren einer Zer störung durch Feuer nachweisen lassen, ist anzunehmen, daß nach einer solchen der alte Wohnsitz wieder auf- gebaut wurde, ohne daß der Schutt der früheren An siedelung beseitigt wurde Unter dem Pfahlrost der Häuser häuften sich Speisereste, zerbrochenes Hausgerät und allerlei Abfälle an, die von den Bauern in Ober- italicn als Dünger (Terramare) benutzt werden und diesen vorgeschichtlichen Niederlassungen überhaupt den Namen gegeben haben Die Zusammensetzung dieser prähistorischen Düngerhaufen läßt eingehende Schlüffe auf das Leben der damaligen Menschen zu. Au« Knochenresten geht hervor, daß Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Pferde und Hunde zu den Haustieren, Hirsche, Rehe, Wildschweine und zuweilen auch Bären zu den Jagdtieren gehörten Auch eine Art von Ackerbau scheint schon stattgefunden zu haben, und zwar aus Weizen, Bohnen und Flach«, wabnnd außerdem wilde üpscl, Kirschen, Brom beeren, Haselnüsse u dergl aesammelt wurden Fleisch und Ge müse wurden, wie die Scherben von Küchentöpfen be- weisen, gekocht Einfache Tongefäße mit siebartig durch- lochtem Boden dienten vielleicht zur Bereitung von Käse oder Honig, zur Mehlerzeugung einfache Mahlsteine Im Prähistorischen Museum von Rom ist noch ein Stück Brot zu sehen, da» au« jener uralten Zeit stammt und Nefidenztheater. — Am 13 d M: „Die Schmetterlingsschlacht" Komödie in vier Akten von Hermann Sudermann. Im Rahmen der SchauspielabonnementSvorstcllungen ging gestern abend nach mehrjähriger Pause wieder einmal da« Sudermannsche Stück in einer wohlvorberriteten Auf führung in Szene, über die Dichtung braucht nichts Neue« gesagt zu werden; die frische, wenn auch stark theatralisch gefärbte Schilderung-!! inst nahm auf« neue für die Arbeit ein, die sich de« lebhaftesten Beifalls de« voll besetzten Hauses erfreute Um die Aufführung machten sich alle Mitwirkendcn verdient. Wir nennen die Damen Ernestine Münchheim, Alice de Fontelive, Milli Eisinger und Else Becker und vie Herren Willy Schröder, Ignaz Janda, Johanne« Kunde, Johanne« Schrotky und Emil Gähd. Hr Direktor Karl Witt hatte da« Werk stimmung«- Königl. Schauspielhaus. Am 13 d. M: „König Richard 11." Historisches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare, übersetzt von A. W. v. Schlegel. Dank der bewußten Einreihung einer Folge Shake- spearescher Dramen in den ehernen Bestand klassischer Dichtungen, die in kürzeren oder längeren Zwischen räumen immer wiederkehren, sind wenigstens „Richard II." und „Richard IH ", der Anfang und das Ende des Historienzyklus aus den Kämpfen der roten und weißen Rose, dem Spielplan unseres Schauspiels dauernd an gehörig. Und da König „Richard II." mit den derzeitigen Kräften der Hofbühne noch vollendeter, glanzvoller, wirkungsreicher dargestellt werden kann, als „Richard III ", so haben wir jede Wiederholung dieses Trauerspiels mit lebendigem Anteil zu begrüßen. Die Tragik de« Sturze« aus der höchsten Höhe in da« tiefste Elend ist von dem jugendlichen Shakespeare so voll nachgefühlt und so er Die ältesten Städte. Die ersten Ansiedelungen des Menschen, wenn sie überhaupt als solche bezeichnet werden können, waren die alten Höhlenwohnungcn, in denen unsere vorgeschichtlichen Ahnen in größerer Gemeinschaft vor Verfolgungen durch wilde Tiere und ihresgleichen Schutz suchten. Lon dem, was man jetzt unter Ansiedelung versteht, unterschieden sich diese Niederlassungen dadurch, daß die Anlage von Baulichkeiten damit überhaupt nicht verbunden war Später kamen dann dies Pfahldörfer, von denen sich namentlich in der Schweiz so ausgiebige Reste erhalten haben. Die ältesten Formen der Städte sind dagegen erst in den sogenannten Terramaren Italien« zu finden, die jetzt eine gründlichere Erforschung gefunden haben, vr. Baglioni widmet ihnen im neuesten Hefte der Frankfutter Wochenschrift „Die Umschau" eine lehrreiche Abhandlung. Seit 1861 hat eine Reihe italienischer Gelehrter, unter ihnen besonder« Pigorini, viele merk würdige Einzelheiten über diese alte Kultur zutage ge fördert. Der Sitz der Terramaren war die Poebene; es ist aber sehr wahrscheinlich, daß sie kein eigentliche« Er zeugnis Italien« gewesen sind, da ihre Erbauer vermut lich vielmehr au« der Donaugeaend einwandetten und die Völkerschaften der jüngeren Steinzeit au« der Lom bardischen Ebene verdrängten Rach allem, wa« sich von den Terramaren erhalten hat, müssen die Bewohner un mittelbar von den Pfahlbauern der Schweiz, Ungarn«, Bayern« rc. abgrstammt haben, oder sie sind vielmehr geradezu Vertreter dieser Volk«gruppen gewesen, die sich über immer weitere Gebiete nach Italien hinein ausdehnten Wa« nun den Terra maren ihre Besonderheit verlecht, ist der Umstand, daß an ihnen zum erstenmal die Planmäßigkeit und Organisation zu finden ist, die man al« Merkmale für eine Stadtanlage betrachtet Die Bauart lehnte sich gang darüber in den Hintergrund tritt und die Tatsache, daß Bolingbroke« Usurpation eine gröblich schlechte Re gierung ablöst, im menschlichen Mitleid für den Ge- Itürzten untergeht. Georg Brande« hat ganz recht, wenn er in der rührenden Szene de« abgesetzten König« mit dem Stallknecht, der erzählt, daß Richard-, Lieblingspferd, der Berber, den neuen König so stolz getragen hab«, al« wär die Erd' ihm zu gering, den schärfsten Spiegel de« Jammers politischer Wandelbarkeit erblickt und „den Berberschimmel da« große, einfache Symbol für die Haltung aller dcr;cnigen, di« der gestürzte König >m seinem Sold hatte" nennt. Da« hellste Licht poetischer Belebung ruht auf dem dritten bi« fünften Akt und strahlt naturgemäß auf die Darstellung zurück . ;— . . . — —- - Kei« Bezüge durch di« Heschäftrßrlk« tuuertzut« Ireudnm 2,80 M (n.i Yl Zuiragung), durch die im Deutschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld, merteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurückfendung der für die Schriftleitung bestimmte», aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da» Postgeld beizufügen. AnkAndtgnnXgebützre«: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder derenRaum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernfatz 8 Pf. Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktion-ftrich (Eingesandt) oie Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum 80 Pf. Gebühren - Ermäßigung Set öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittag- 12 Uhr für die nach- mittag- erscheinende Stummer. Herausgegeben von der König!. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Krscheiae«: Werktag- nach», 8 Uhr. — Origiualberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Ouelleuangabe »achgedruckt werde». Dresdner Journal.
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