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Dresdner Journal : 06.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-06
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Journal : 06.05.1879
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Lrpe6itivu 6er Ore«6ner 6ournul«, I>ree6en, TvinssemtrnE kio LV. Ämllicher Theil. Dre-den, 5. Mai. Se. Majestät der König hat den am hiesigen Königlichen Hofe beglaubigten König lich Portugiesischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Grafen von RilvaS am heutigen Tage in feierlicher Audienz zu empfangen und aus dessen Händen die Großkreuze der drei ältesten vereinigten Orden deS Königreich- Portugal — de» ChristuS-OrdenS, deS Orden« de« heiligen Benedict von Aviz und de« Orden« de« heiligen Jacob vom Schwerte —, welche Se. Majestät der König von Por tugal Allerhöchstdemselben verliehen haben, entgegen- zunehmen geruht. Verordnung, die Ein- und Durchfuhr von Vieh und anderen Gegenständen über die sächsisch-böhmische Lan desgrenze betreffend, vom 4. Mai 1879. Nachdem neuerdings die Rinderpest in PeterSwalde in Böhmen wieder auSgebrochen ist, so findet das Ministerium deS Innern sich veranlaßt, sür die sächsisch-böhmische LandeSgrenzstrecke von der Elbe bei Schönau bis Zinnwald bei Altenberg hiermit Folgende« zu verordnen: 8 1. Verboten ist auf diesem Gr.nzuacte die Einfuhr auS Böhmen nach und durch Sachsen in Betreff a) aller Arten von Vieb mit Ausnahme von Pfer den, Maulthieren, Eseln und desjenigen Borsten viehes, welches nach beizubringenden amtlichen Begleitscheinen auS seuchenfreien Gegenden kommt und auf der Eisenbahn eingeführt wird, o) folgender Gegenstände: uu) solcher thierischer Theile in frischem oder trockenem Zustande, welche von Wieder käuern stammen, soweit nicht in 8 2 etwa» Anderes bestimmt ist; bb) Dünger, Rauchfutter, Stroh und anderer Streumaterialien, gebrauchtem Stallgr- räthe, Geschirre und Lederzcug; oo) Wolle, Haare und Borsten, sowie ge brauchte Kleidungsstücke für den Handel und Lumpen. 8 2. Dagegen ist nicht beschränkt, bez. bedingungsweise nachgelassen, die Ein- und Durchfuhr u) von Butter, Milch und Käfe; b) von vollkommen trockenen Häuten und dergleichen bez. gesalzenen Därmen; c) von Wolle, Haaren und Borsten, in bearbeitetem Zustande, bez. wenn solche der Fabrikwäsche un terlegen haben; 6) von geschmolzenem Talg in Fässern und Wannen; s) von Knochen, Hörnern und Klauen in vollkom men lufttrockenem Zustande und befreit von thierischen Weichtheilen; f) von Lumpen in Fässern verpackt; und zwar zu b bis t, dafern die Einfuhr in geschlosse nen Eisenbahnwagen erfolgt und durch amtliche Be gleitscheine nachgewiesen ist, daß diese unter b bis k erwähnten Gegenstände au« völlig seuchenfreien Gegen den stammen; sowie endlich z) von Heu und Stroh, sofern eS lediglich als Ver packungsmaterial dient; jedoch ist dasselbe am Bestimmungsorte zu vernichten und deshalb die Polizeibehörde deS letzteren auf kürzestem Wege von dem erfolgten Grenzübergange in Kenntmß zu setzen. 8 3. Personen, deren Beschäftigung eine Berührung mit Vieh mit sich bringt, z B. Fleischer, Viehhändler und deren Personal dürfen die diesseitige LandeSgrenze auf obenbemerkter Strecke nur an den von den Amtshaupt- mannschaften Pirna und Dippoldiswalde in ihren Amtsblättern bekannt zu machenden Punkten überschrei- ten und haben sich daselbst einer DeSinfection zu un terwerfen, zu diesem Behufe aber bei den dortigen Gendarmerieposten zu melden. 8 4 In den Bezirken der in 8 3 gedachten Amtshaupt mannschaften ist bei vorkommenden KrankheitS- oder Todesfällen im Rindviehbestande von den betreffenden Viehbesitzern sofort bei der Ortspolizeibehörde Anzeige zu machen, und sodann von dieser in Gemäßheit des 8 13 flg. der revidirten Instruction vom 9. Juni 1873 das weiter Nöthige zu besorgen. Der Besitzer selbst darf die kranken Thiere nicht schlachten oder tödten, etwa gefallene Thiere aber nicht verscharren oder sonst beseitigen, ehe die Natur der Krankheit thierärztlich festgestellt ist. 8 5. Der sogenannte kleine Grenzverkehr mit Vieh, d. h. der Verkehr mit Gespannen von Rindvieh zwischen böhmischen und sächsischen Grenzorten, sowie der Weidetrieb von Sächsischem Vieh auf Böhmischen Fluren, sowie von Böhmischem Vieh auf Sächsischen Fluren ist untersagt. 8 6. Die Ueberwachung der vorstehend getroffenen Be stimmungen geschieht durch die betreffenden Grenzzoll- und Polizeibehörden und durch die Gendarmerie- bez. unter militärischer Assistenz. 8 7- Hinsichtlich der übrigen sächsisch-böhmischen Landes- arenztracte bewendet es bei der Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 26. April diese- Jah res (Nr. 96 deS Dresdner Journals und Nr. 100 der Leipziger Zeitung.) 8 8. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Verordnung werden nach Maaßgabe der Bestimmungen in 8 328 des ReichSstrafgesetzbuche« bez. des Reichs gesetzes vom 2l. Mai 1878 (Reichsgesetz-Blatt vom Jahre 1878 Seite 95) bestraft. Gegenwärtige Verordnung ist in den Amtsblättern der AmtShauptmannschasten Pirna und Dippoldiswalda zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 4. Mai 1879. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Pfeiffer I. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, s. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bei Fortsetzung der Debatte über die Zoll- und Steuervorlage in der heutigen Reichs- tagSfitzung untersuchte Abg. Richter (Hagen) die Ursachen des „wirthschaftlichen BerblutüngSpro- ceffeS", erinnerte an die Wirkungen großer europäi scher Kriege und meinte, daß eine Tchutzzollbe- wegung überall nach großen Kriegen Platz ge- griffen. Die Eisenzölle seien nur im Interesse der Großeisenindustrie, nicht der Kleineisenindustrie. Ebenso seien die Wünscht der Weberindustrie ge- theilt. Auch die Arbeiterbevölkerung werde durch Lertheurrung der unentbehrlichsten Lebensmittel empfindlich geschädigt. Rom, Sonntag, 4. Mai. (W. T. B^) In der Deputirtenkammer gab der Ainanzminister ein längeres Kinauzerposs, worin er zunächst der Ainanzergebniffe von 1X78, insbesondere der Activ- und Paffivrrste Erwähnung that und so dann hervorhob, daß daS Budget von 1879 einen Ueberschuß von 12 Millionen aufweise und daß voraussichtlich die Ueberschüsse im Jahre 1880 10, im Jahre 1881 12, im Jahre 1882 28^ und im Jahre 1883 38 Millionen betragen würden. Jndeß — fuhr der Minister fort — reichten diese Ueberschüsse zur allmählichen Abschaffung der Mahl steuer nicht auS, welche im zweiten Halbjahre dieses Jahres eine Mindereinnahme von 18z- Millionen, in den Jahren 1880, 1881, 1882 eine Mindereinnahme von 36z- Millionen und 1883 eine solche von 75z- Millionen zur Folge haben werde. Es sei demzufolge die Beschaffung neuer Einnahmen nothwendia. Der Finanzminister besprach demnächst die der Kammer vorgelegten Gesetzentwürfe, betreffend die anderweite Regulirung einiger Steuern, und berechnete auS den selben eine Einnahme von mindestens 30 Millionen. Durch diese Steuern und unter Hinzunahme der Bud- getüberschüffe würde das Gleichgewicht im Budget nicht allein nicht gestört, sondern, wenn man ein 5jäh- riges Durchschnittsergebniß annehme, sogar ein Mehr von 23 Millionen erzielt werden. Schließlich äußerte sich der Minister noch über die beabsichtigte Reform im Steuer- und Zollwesen, sowie über die Bedingun gen, unter welchen der ZwangScourS abgeschafft wer den könne und beantragte, daß die Kammer bezüglich der vorgelegten Gesetzentwürfe die Dringlichkeit be- fchließen möge. Madrid, Sonntag, 4. Mai. (W. T. B.) In den Senat sind, soweit bis jetzt bekannt, 106 mi- nisterielle, 13 constitutionelle, 2 demokratische, 2 unabhängige Candidaten und 1 Gemäßigter ge- wählt worben. London, Sonntag, 4. Mai. (W. T. B.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten auS Simla von heute, hat sich Jakub Khan am 2. d. nach Gun damuc begeben und seinem Schwiegervater mittler weile die Verwaltung der Angelegenheiten im afghanischen Turkestan übertragen. Die Zukkur KhelS Haden ihre Unterwerfung angezeigt. Mohegrd Ibrahim Khan, der älteste Sohn Lchir Ali s, ist plötzlich gestorben. Lagesgeschichte. Dresden, 5. Mai Se. Majestät der König hat heute Mittag den am hiesigen königl. Hofe beglaubig ten königl portugiesischen Gesandten, Grafenv. RilvaS, in feierlicher Audienz zu empfangen geruht, um von demselben daS Allerhöchstihm von Sr. Majestät dem König von Portugal verliehene Großkreuz der drei ältesten königl. portugiesischen Orden: des ChristuS- ordens, sowie der Orden deS heiligen Benedict von Aviz und des heiligen Jakob vom Schwert, entgegen zunehmen. — Nachmittags 5 Uhr fand bei Ihren königl. Majestäten in der königl. Villa zu Strehlen ein Diner Statt, zu welchem an den Herrn Grafen und die Frau Gräfin v. Rilvas Einladungen ergangen waren. * Berlin, 4. Mai. Der BundeSrath hat gestern (Sonnabend) Nachmittag unter Vorsitz des Staats ministers Hofmann eine Plenarsitzung abgehalten. In derselben sind, nach einem kurzen Berichte der „Post", die Ausschußanträge, betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung einiger Bestimmungen der Gewerbeordnung, angenommen worden. Auch der Anttag deS RechnungsauSschusseS, betreffend den Ent wurf eines Gesetze« wegen Erwerbung der preußischen StaatSdruckerei für das Reich fand Zustimmung. Ferner genehmigte der BundeSrath die Forderung von 200000 M. für die Weltausstellung in Sidney. — Die gestrige parlamentarische Soiree beim Reichs kanzler Fürsten Bismarck war recht zahlreich besucht. Das Präsidium des Reichstages war durch Herrn v. Forckenbeck vertreten. Verhältnißmäyig stark waren auch die deutsche Reich«- und die deutschconservative Partei vertreten. Von dem Eentrum waren anwesend die Herren Windthorst, Schröder-Lippstadt, Grütering, Forcade de Biaix. Von Seilen der deutschconserva- tiven Partei wurden bemerkt Herr v. Kleist-Retzow, die beiden Grafen Stolberg und der Frhr. v. Mar schall. Von den Nationalliberalen die Herren Oechel- häuser und MoSle, von der deutschen Reichspartei waren u. A Herr Stumm, Herr Stählin und Fürst Carolath anwesend. Der Fürst Reichskanzler unter hielt sich längere Zeit mit Herrn Windthorst und nach dem Souper fand im Herrenkreise noch eine längere Conversation Statt, die sich, wie erzählt wurde, theilS um die Frage drehte, welche Dauer die Generaldi«- cussion über die Tariffrage wohl haben werde (in parlamentarischen Kreisen ist man, wie die „Post" hört, der Ansicht, daß dieselbe wahrscheinlich am Diens tag werde geschlossen werden). — Nach der „Nat.-Z." darf es nunmehr als feststehend betrachtet werden, daß die Generalsynode im Laufe des Monat« October einberufen werden wird. Als Hauptvorlagen werden bezeichnet die Trauordnung, die Emeritenordnung und die Disciplinarfrage. — Die „Magd. Ztg." enthielt die Mittheilung, daß der behufs Berathung eine« Ent wurfs eine« Reichsgesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen rc., am 1. Mai unter Vorsitz des geh. OberregierunaSraths Starke zusammen gesetzten Commission als Bast« der Berathungen daS preußische Gesetz vom 25. Juni 1875 unterbreitet worden sei. Hierzu bemerkt die „N. A. Z." folgendes: „Diese Mittheilung ist falsch. Wie wir hören, war im landwirthschaftlichen Ministerium ein Entwurf ausge arbeitet, der den Bundesregierungen zur gutachtlichen Aeußerung unterbreitet wurde. Aus Grund dieser Gutachten wurde der Entwurf modificirt, und der auS dieser Arbeit hervorgegangene ist der betreffenden Com mission zur Berathung übergeben. ES handelt sich für dieselbe mithin in erster Reihe, diesen Entwurf festzu stellen, und in zweiter Reihe, iu eine Erörterung der Frage einzutreten, ob das bereit« für das deutsche Reich in Kraft stehende Gesetz über die Rinderpest einer Abänderung zu unterwerfen fei. E- wird daraus wohl ersichtlich sein, daß die der Commission gestellte Aufgabe leine so leicht zu erledigende ist, wie man an- runehmen scheint. Dieselbe hat bereits am 1. und 2. Mai iu süufftündigen Sitzungen die Berathungen aus genommen. " Berlin, 3. Mai. In der heutigen Sitzung des Reichstags wurde die erste Lesung der Zolltanfvor- lage fortbesetzt. Abg. Reichensperger (Olpe) befür wortete dre Annahme der Schutzzölle, erklärte sich je doch nicht unbedingt für die Finanzzölle, von deren Nothwendigkeit er noch nicht überzeugt zu fein ver sicherte, wenn er auch zugab, daß in den Kreisen des Lentrum« das Verlangen nach Verringerung der Ma- tricularbeiträge und Beseitigung einiger besonders drücken den directen Steuern getheilt werde; zum Mindesten forderte er für den Fall der Genehmigung der Finanz zölle constitutionelle Garantien. Abg. Or. Bamberger unterzog in einer 2l-stündigen Rede die gestrige Rede des Reichskanzlers einer absprechenden Kritik; der von ihm erhobene Vorwurf, daß die gedachte Rede socia- listischen Tendenzen Ausdruck gegeben habe, wurde von dem preußischen Finanzminister Hobrecht (der Reichs kanzler wohnte der Sitzung nicht bei) zurückgewiesen. Der Minister taxirte die Summe, um welche die eige nen Einnahmen des Reiches vermehrt werden müßten, um ihm die Ausführung seines Finanzprogramms für Preußen zu ermöglichen, auf circa 167 Millionen; von der Annahme der sämmtlichen Zoll- und Steuer- Vorlagen erwartete er eine Mehreinnahme von 100 Millionen für da- Reich. Abg. Frhr. v. Minnigerode sprach im Namen der Deutschconjervativen für Finanz zölle und im Namen der Mehrheit seiner Partei sür Feuilleton. Redigitt von Otto Banck. Literarische Revue. „Die Herstellung von Druckwerken". Von Karl B. Lorck. Leipzig, Verlag von I. I. Weber. Wenn man Autoren und Buchhändlern praktische Winke und Rathfchläge ertheilen will — wozu der erfahrungsreiche Verfasser vollauf befähigt ist —, so erscheint bei einem solchen Buche eine vorzügliche tech nische Ausstattung als eine der nothwendlgsten for mellen Empfehlungen. In diesem Sinne hat denn auch die VerlagShandluna den Druck dieser nützlichen Edition in der Drugulin'schen Officin ausführen lasten. Drese dritte Auflage enthält eine „Einleitung zur Ge schichte der Buchdruckerkunst" und spricht über „die Typen und ihre Herstellung", „daS «Ätzen", „das Corrigiren" und „das Drucken". Aber auch „das Manuskript", „das Format und die Schrift", „da» Correcturlesen" findet eine Berücksichtigung, lieber die mögliche Billigkeit der Herstellung, über das Stereo- typiren, die Illustration, den Einband und den Ver trieb werden Erfahrungen mitgelheilt, und endlich finden wir umfassende Proben von Titelschriften und von fremden Schriften. Bi« jetzt hat noch kein Buch existier, welche- den angedeuteten Inhalt und Zweck nur an nähernd so tüchtig erschöpft hätte. Die ältesten Sach- lenner finden hier überraschende- Material und den Anfänger unterstützt eine klare Darlegung vieler ihm unbekannten Thaifachen, mit denen gerechnet werden muß, um erwünschte Resultate zu erzielen. i „Handbuch der Navigation". Von dem hydro- araphlschen Bureau der deutschen Admiralität bei Mittler L Sohn in Berlin herausgegeben. Bei den zahlreichen Veränderungen, die das See wesen in der Gegenwart (durch neue SchiffSconstruc- tionen und dergleichen mehr) erfahren hat, lag der Wunsch nahe, ein unterrichtendes Buch zu gestalten, bei dem die Compaß- und Chronometerberechnungen vorzüglich berücksichtigt sind. Insbesondere ist daher daS Verhalten der Magnetnadel auf den immer zahl reicheren eisernen Schiffen untersucht und — Dank der vorgeschrittenen wissenschaftlichen Begründung der Lehre vom Magnetismus und unter Benutzung der verdienst lichen englischen Forschungen, speciell auch nach den mannichfachen Erfahrungen unserer eigenen Marine — in bestimmten Regeln faßlich dargestellt worden. An dererseits sind der Gebrauch der Schiffschronometer zur Bestimmung der Länge auf hoher See und die Vorausberechnung des Ganges dieses wichtigen Meß instruments, auf Grund der fortgesetzten Beobachtungen de» kaiserlichen Observatorium» in Wilhelmshaven, so wie der königlichen Sternwarte in Kiel in diesem Werke vorzugsweise in Anwendung gebracht worden. Die allgemeinen Aufgaben der praktischen Nautik, die verschiedenen Arten der Ort«- und Abstandsbestim mungen sind darin einfach und zuverlässig gelehrt und alle HilfStafeln für diese Rechnungen beigegeben. Außer 104 den Text erläuternden Abbildungen sind 17 Steindrucktafeln anaefügt. „KlinginSland". Von August Silberstein. Wien. Verlag E. Fromme'« Hofbuchdruckerei. Der Verfasser hat un« erst kürzlich durch seine kulturhisto rischen und literarischen Aufsätze, die unter dem sehr passenden Namen „Denksäulen" erschienen, Ver anlassung zu einer ausführlichen Würdigung dieser seiner ernsten Thätigkeit gegeben. Hier tritt er wieder mit einem kleinen Büchlein hervor, daS auf dem Ge biete der Spruchpoesie und deS kurzen lyrischen und didaktischen Gedichtes so manche Gabe darbringt, die eigenes Denken uud strenges Bettachten der Zeitver irrungen verräth. Wa« der Verfasser in seinen oft satirischen Reimen polemisch behandelt, passirt nicht bloS im österreichischen Leben. „Westermann's illustrirte deutsche Monats hefte." Braunschweig, Verlag von Westermann. Seitdem Spielhagen die Redaction dieser auch vor her bereits sehr verdienstvollen Zeitschrift angetreten, hat sich dieselbe auf der gleichen Höhe erhalten, denn schon Glaser übte eine sehr fleißige Umsicht und ver stand es, sich mit tüchtigen literarischen Kräften in Verbindung zu setzen. Die Durchführung eines solchen Monatsblatte» ist jetzt viel schwieriger al« vor 10 Jahren, da die Concurrenz bedeutender gestiegen ist, als da« Bedürfniß des Leserpublicum«. Nicht blos in andern Gebieten, auch in der Literatur übersteigt da« Angebot den möglichen Bedarf. Hieraus erklärt sich der Untergang auch lebensfähiger Unternehmungen. Westermann's Machest bringt eine behagliche Novelle von Bauernfeld „Stufenjahre", dann einige naturkund liche Arbeiten und fesselt ganz besonders durch eine Be sprechung von Holtzendorff, die Staatsschrift deS Eng länders Mead über die Post betreffend. Spielhagen hat Friedrich Vischer « Roman „Auch Einer" eingehend gewürdigt. O. B. Aus Petermann « Mittheilungen. Da« 4. (April ) Heft von „Petermann'S geo graphischen Mittheilungen" (Gotha, Verlag von Justus PertheS) bringt an der Spitze eine geographisch-geologische Studie über die Ebene von Uedo, von Or. Edmund Naumann, nebst einer beige- aebenen Karte, mehreren kleineren Aufnahmen von Flußmündungen, geologischen Profilen und Ausrissen und einem Plan deS heutigen Tokio oder Zjedo. Der letztere ältere Name bedeutet, nach dem Verf., „Thür einer Bucht", während die heutige Benennung die Stadt als „östliche Hauptstadt", im Gegensatz zu Kioto kennzeichnet. Dann folgt ferner eine Beschreibung der Fahrt des russischen Klippers „Wssadnik" im Nor den der Beringstraße im Jahre 1876, von dem Marinelieutenant Onatzewitsch (nebst Karte). Wir wollen dabei ein wenig verweilen. Diese im Auftrage de« russischen Marineministeriums unternommene Ex pedition ging von der St Lorenzbay am 8 August 1876 au« und erstreckte sich in nordwestlicher Richtung an dem Ostkap und Serdze Kamen (nach einem öst lichen Abstecher bi« zum 168. Längegrade) vorbei, in der Richtung nach dem Wrangellande zu bcS 69" 42' N. Br. und 175° 48' W. L., wo ElS den Klipper zur CourS- änderung zwang, und dann bi» zum Meridian des Rord- cap«, wo der Fahrt durch Lis gänzlich ein Ziel gesetzt wurde. Die Resultate bestehen in Tiefen- und Temperaturbestimmungen, Wind- und StrömungSbc» obachtungen, wahrend die Küste des dichten Nebel» wegen fetten sichtbar war. Die beobachteten Erschei nungen beweisen nach Onatzewitsch » Meinung ein»
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