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Weißeritz-Zeitung : 17.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189101174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18910117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18910117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-17
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.01.1891
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di, Spaltenzeil« LOPfg. zu vertheidigen haben. Da gilt eS denn, namentlich das Heranwachsende Geschlecht immer wieder daran zu erinnern, welche hohen nationalen Güter dem deutschen Volke einst auf den blutgetränkten Schlachtfeldern Frankreichs errungen wurden, und hieran die Mahnung zu knüpfen, sich nimmer nehmen zu lasten, was unter Strömen von Blut, unter den schmerzlichsten Opfern erkämpft wurde. In Treuen' unentwegt festzustehen zu Kaiser und Reich, an seinem Theile milzuwirken an der Kräftigung und weiteren Ausbildung des mäch tigen Baues, den das Deutsche Reich darstellt. Dies ist die Mahnung, die für jeden wahren Deutschen aus der Feier des 18. Januars spricht: Möge sie überall in deutschen Herzen ihre Stätte finden, zum Heil und Segen unseres großen Vaterlandes! Im 2V. Gebürtstig Ak»Wt» Reiches. Am bevorstehenden Sonntag kehrt zum zwanzigsten Male jener hochwichtige Gedenktag wieder, an welchem in der Spiegelgallerie des Versailler Prunkschloffes ver sieg- und ruhmgekrönte Preußenkönig Wilhelm I. in glänzender Versammlung zum deutschen Kaiser aus gerufen wurde, ein welthistorischer Akt, durch welchen sich die Gründung des neuen Deutschen Reiches voll zog. Es sind zwei Jahrzehnte verflossen, daß das auf den Schlachtfeldern Frankreichs nach einem Völker kriege fast ohne Gleichen, errichtete kaiserliche Deutsch land unter Führung der Hohenzollern besteht und so mit erhält der diesmalige 18. Januar die Bedeutung eines besonderen Marksteines in der nationalen und politischen Entwickelung unserer Nation. Zwanzig Jahre — wenig wollen sie im Leben eines Staates, eines Volkes im Allgemeinen besagen, und doch: Wie mächtig hat sich nicht in diesem so kurzen Zeitraum das junge deutsche Kaiserreich entwickelt. Siegreich sind alle Zweifel, ob sich dasselbe auch lebensfähig ge stalten werde, durch die Thatsachen widerlegt worden, nach Außen wie nach Innen hat das wiedererrichtete Reich deutscher Nation eine geradezu überraschende Machlsülle und Lebenskraft entfaltet. Fest und sicher behauptet es seinen maßgebenden Platz im Räthe der Völker Europas, den es sich durch die herrlichen Waffenerfolge seiner Heere in dem großen Kriege mit Frankreich einst errang und welchen das geeinte Deutsch land, stark durch sich selbst, wie gestützt auf den im Lause der Zeit entstandenen innigen Bund mit Oester reich-Ungarn und Italien, noch bis zur Stunde wahrt. Ungeahnte Fortschritte kann dabei das junge Staats wesen im Innern namentlich durch die großartige Sozialpolitik und die hiermit zusammenhängenden Re formen verzeichnen, während es zugleich entschlossen die Bahn kolonialpolitischer Bestrebungen betrat. Dank denen heute in weiten Gebieten des östlichen wie west lichen Afrikas, dann auch in der fernen Inselwelt der Südsee stolz die schwarz-weiß-rolhe Flagge weht. Wohl, mächtiger und herrlicher hat sich das neue Deutschland erwiesen, als eS sich selbst seine über zeugtesten Anhänger Anfangs träumen ließen und seine Bedeutung, man kann getrost sagen, für die gesammte Kulturwelt, ist eine so tiefgreifende geworden, wie sie zuerst schwerlich geahnt werden konnte. Und dies er scheint um so bemerkenSwerther, als ja in dem Ent- wickelungSgange des Reiches schwere Stürme und Er schütterungen mannichfacher Art nicht gefehlt haben, vor Allem erregte das Hinscheiden der beiden ersten unvergeßlichen Kaiser und dann der Rücktritt des Fürsten Bismarck, deS eigentlichen Reichsbaumeisters, das deutsche Volk dis aufs Tiefste, und sorgenvoll mochte gar mancher aufrichtige Vaterlandsfreund aus die nächste Zukunft Deutschlands blicken. Aber diese Sorgen sind unnöthig gewesen, Kaiser Wilhelm II. hat mit fester Hand die Zügel der Regierung ergriffen und sie bis zur Stunde mit staunenswerther Sicher heit und wachsenden Erfolgen geführt. Gewaltige Äeformbestrebungen, welche die Aufmerksamkeit ganz Europas fesseln, sind infolge der kühnen Anregungen des jugendkräftigen Monarchen auf den verschiedensten Gebieten unseres öffentlichen Lebens hervorgetreten, im gesammlen Staatsleben macht sich sein energischer Wille geltend und unter solcher zielbewußten Führung können wir Deutschen getrost der weiteren Zukunft entgegegenschauen. Aber gewiss werden dem Reiche auch fernerhin Kämpfe und Stürme nicht erspart bleiben, im Innern drohen fort und fort ernste soziale Ge fahren und nach Außen wird da» neue Deutschland früher oder später seine schwer genug errungene Ein heit und seine politische Weltstellung sicherlich einmal »te „Welßerltz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern jv Pfg. - Alle Postan- kalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 16. Januar. Nächsten Sonntag, beim Vormittagsgottesdienste, wird Herr Superintendent Meier durch seinen Bruder, Herrn Konsistorialvize- präsident Oberhofprediger vr. Meier feierlich einge wiesen werden. Darf man bei diesem feierlichen Akte auf die lebhafte Theilnahme der gesammten Kirchfahrt sicher hoffen, so wollen wir doch hier noch daran er innern. Für Diejenigen, welche sich an dem Mittags 1 Uhr stattfindenden Mittagsmahls betheiligen wollen, aber sich noch nicht bei Herrn Rathskellerpachter Starke dazu angemeldet haben, dürfte es nunmehr an der Zeit sein, dies zu thun. — Wie wir hören, ist die hier zur Unterschrift ausgelegt gewesene Petition an den Reichstag des deutschen Reiches, in Sachen der Jesuiten nach Dresden abgegangen, um vom dortigen Komitee weiter befördert zu werden. Leider konnten wir die Zahl der Unterzeichner nicht erfahren, dieselbe ist aber keine ge ringe und entspricht den Erwartungen, welche man in dieser Hinsicht von unfern Mitbürgern hegen durfte. — Nachdem Anfang dieser Woche bei einer Tempe ratur von -s- 2—3» k. Thauwetter eintreten zu wollen schien, entwickelte sich Mittwoch Nacht und am Donnerstag ein so gewaltiges Schneetreiben, daß Wege und Stege gar bald verweht waren und das Geschäft der Schneeschipper zu blühen anfing. Unsere Jungen fangen nunmehr auch wieder den Bau von Schneehütten an, zu welchem bisher nur schwache Ver suche gemacht werden konnten, da es an Material ge brach; jetzt ist dasselbe in Ueberfülle vorhanden. — Die auf unserer Bahn eingetretenen unbedeutenden Verzögerungen der Ankunft der Züge von Hainsberg sind auf die mangelhaften Anschlüsse der Hauptbahn zurückzusühren, auf unserer Bahn sind Verkehrs stockungen noch nicht vorgekommen. — Wie uns freundlichst mitgetheilt wird, sind die mit Herrn Ingenieur Cron wegen seines ferneren Verbleibens in seiner Lehrerstelle an der Deutschen Müllerschule angeknüpften Unterhandlungen van Er folg begleitet gewesen, so daß der Genannte der Anstalt erhalten bleiben wird. Auch hat sich derselbe bereit erklärt, von Ostern an bis auf Weiteres interimistisch das Direktorial der Schule zu übernehmen. Zur Er- thrilung des Unterrichts in den Handelsfächern wird die Anstellung eines kaufmännisch gebildeten Lehrers baldigst erfolgen. Eine Störung des geordneten Unterrichtsganges im nächsten Semester ist also in keiner Weise zu befürchten. — Am Mittwoch fand im Saale des RathhauseS das dritte Abonnements-Concert der hiesigen Stadtmustkkapelle statt. Sowohl durch ein vornehm gewähltes Programm, wie die Namen Mozart, Beet hoven, Weber und Mendelssohn-Bartholdy bezeugen. B-r-nlw-Ech-r R-dart-ur: P»«l-rh« in Dippoldi-w-ld«. Mi, MI. ----- "'d »°u-«i-ch,ch°,«ich-- Orchesters, aber ganz besonders durch die Mitwirkung der Concertsängerin Frau Milly Mehlig aus Dresden wurde ein musikalischer Erfolg erzielt, wie er nur möglich ist bei einer guten Schulung (Herr Musik direktor Hoppe), bei einer knappen, zuverlässigen Direktion (Herr Kantor Hellriegel), bei einer verständ- nißvollen Hingabe seitens der Ausführenden und bei einem Stimmenmaterial, sowie bei einem anmuthigen Vortrage und einer künstlerischen Ausschmückung, wie sie Frau Mehlig zu Gebote stehen. Letztere feierte übrigens dabei insofern eine Art Jubiläum, als eS das hundertste Concert war, in dem sie öffentlich auf trat. Ganz besonders wollen wir noch anerkennend hervorheben, daß der Satz auS der ^-äur-Sinfonie von Beethoven mit peinlicher Zartheit gespielt wurde. Der vollbesetzte Saal zeigte, daß sich diese Concerte einer großen Beliebtheit erfreuen und wird dadurch Herr Hoppe erfreulicherweise ermuthigt, dieselben fort zuführen und durch Heranziehung geeigneter Künstler vielseitig auszuschmücken. — Vorige Nacht starb hier der seit Ostern 1873 emeritirte Lehrer hiesiger Stadtschule, jetziger Kirchen- kassirer, Herr Wilhelm Dreßler, im bald vollendeten 7S. Lebensjahre. Derselbe, zu seiner Emeritirung durch anhaltende Kränklichkeit veranlaßt, erfreute sich in seinen letzten Lebensjahren einer im Ganzen noch recht erfreulichen Rüstigkeit, bis ihn vor Kurzem ein Schlaganfall betraf, der den gestern erfolgten Tod her beiführte. Mit ihm ist der letzte männliche Vertreter der länger als ein Jahrhundert an unserer Stadtschule wirkenden Lehrerfamilie Dreßler dahingegangen. Sei ihm die Erde leicht. — Auf die Bekanntmachung des hiesigen Stadt- rathes, die Hundesteuermarken auf das Jahr 1891 betr., sei auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht. — Der hiesige Militär-Gesangverein rüstet sich, wie wir vernehmen, um durch öffentliches Auf treten den Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers zur würdigen Geltung zu bringen. Man wird aber, um möglichst zahlreiche Betheiligung herbeizuführen, die Feier als Vorfeier schon auf Sonntag, den 25. d. M., verlegen. Der erste Theil des Programms zu diesem patriotischen Tage wird mit einem Festprologe einge leitet werden und als Glanzpunkt einen unter dem Titel „Aus Deutschlands Ehrentagen" zusammenge- faßten größeren Ziklus lebender Bilder beten, welche jederzeit seit Wiederaufrichtung des deutschen Reiches und überall, wo sie zur Aufführung gelangten, mit Begeisterung und Beifall ausgenommen wurden. Auch eine Neuheit auf dem Gebiete des Männergesanges wird durch Ausführung eines historischen Marsches ge boten werden. Die historischen Märsche, die sich des besonderen Wohlgefallens Sr. Maj. des Kaisers er freuen und auf seinen Befehl bei den Militärkapellen besonders gepflegt werden, sind neuerdings von Cursch Bühren für Männerchor arrangirt und mit Text ver sehen worden. Im zweiten Theile wird sodann dem Humor in vielseitiger Weise weiterer Spielraum ge stattet werden. Da die Ausstattung, besonders der lebenden Bilder, mit nicht unbedeutenden Kosten ver bunden und ein etwaiger Ueberschuß einem über Jahres frist krank liegenden Kameraden als Unterstützung zu gedacht ist, so ist eine zahlreiche Betheiligung recht er wünscht und gewiß auch zu erwarten. — Wie bereits seit fünf Jahren, wird auch Heuer der hiesige rührige Geflügelzüchter-Verein eine allgemeine (6.) Ausstellung, verbunden mit Prämiirung und Verloosung in den Räumen der hiesigen „Reichs krone" vom 5. bis mit 8. März veranstalten. Am letzteren Tage wird die Verloosung unter behördlicher Aufsicht stattfinden. Die Loose waren fast noch jedes mal vor i^eginn der Ausstellung völlig vergriffen. Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage de» Blatt«! ein» sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Epaltenzeile oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen- Inserate str die,MWtz-Mung" 7177, Sonnabend, den 17. Januar 1891
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