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Dresdner Journal : 21.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186507216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-07
- Tag1865-07-21
- Monat1865-07
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 21.07.1865
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1865 Freitag, den 21. Juli O166 Dres-nerMumal Verantwortlicher Redakteur: I. iS. Hartmann. N'U- trtt» ko«»- nna v»«»p«i»»- freundlichstem Danke ausgenommen. Die Altonaer De« putirten luden außerdem die deutsche Kunstgcnossenschaft freundlich rin, nach ihrem Durch,uge durch Altona sich eine Erfrischung auf dem Altonaer Bahnhöfe gefallen zu lassen. Die Begrüßung der deutschen Kunstgenossenschaft beim Eintritt in das Land Schleswig-Holstein fand nicht allein abseiten der Künstlcrschaft statt, sondern auch da große Publicum betheiligte sich in erfreulichster Weise an dem Empfangt. Die fremden Künstler hatten sich in ihrem Hamburger Versammlungslokale „zur Erholung" zu einem Zuge geordnet und langten am 17. gegen 12 Uhr Mittags an der Grenze Schleswig-Holstein» an dem mit Gutrlan- den, Kränzen, Flaggen, Bannern und einer brwillkomm« nenden Inschrift geschmückten NobiSthor an, woselbst eine Deputation der Altonaer „Kunsthalle" mit einem Musikchor ausgestellt war, um die Ankommenden zu be grüßen und durch die Stadt zu geleite«. Di« Mitglie der der „Kunsthalle", die Kieler Deputation, sowie eine sehr große Menschenmenge hatte sich vor dem Bahnhofe aufgestellt und begrüßte die mit Musik Ankommenden mit freudigen Zurufen, während da» ebenfalls dort aufgestellte Mustkchor de» k. ü vsterreichschen Regiment» Khevenhül« ler die schleSwtg-holstetnsche Nationalhymne spielte. Die von dem Präsr» der „Kunsthalle" Herrn Stadtbaumeistrr Winkler gehaltene kurz«, aber herzliche Ansprache zur Be grüßung der deutschen Kunftgenoffen auf schleSivtg-hol» stetnschrm Boden wurde von Herrn Friedländer au» Wien in ebenso herzlicher Weise und mit der Versicherung er widert, daß ganz Oesterreich von den wärmsten Sym pathien für Schleswig Holstein beseelt sei. E» folgten zahlreich« Hoch», «ad schnell verfloß die Zett, bi» der um präei» 2 Uhr abgehende Ertrazug «nie, den Klängen der Musik und dem lauten Hurrah der zahlreich An wesenden die Fremden entführte. Aach di« Lokomotive war «it Gutrlaaden u«d Fahnen festlich geschmückt, — > "k t Lk»r «üdöl Li,t.» seien, behuf» erforderlicher Auskünfte in der Commission zu erscheinen, und daß die Regierung die Vertretung de» Budgets auf sich habe. Bei den Verhandlungen über die Diffcrenzpunkt« war anfänglich wenig Aussicht auf eine durchgreifend« Verständigung, sie wuchs jedoch mit der Dauer der Verhandlungen und endete in der dritten Sitzung damit, daß von den Mitgliedern de« Herren hause« von der Anforderung anderer Virement-, al« da» Abgeordnetenhaus beschlösse« hatte, Umgang genommen, dann die Mehlforderung für den DiSposiiionSfond fallen gelassen und bezüglich der Ziffer über alle Punkte eine Einigung erzielt wurde, außer über 20 000 Fl. beim auswärtigen Amte, und dann di« Mehrforderung bet der stebenbürgschen und der kroatischen Hofkanzlci, wa« im Ganzen bei 300,000 Fl. beträgt, worunter die Land- tagSauSlagen für den stebenbürgschen Landtag, der wohl im heurigen Jahre nicht mehr zusammentreten dürste, die Auslagen für da» GrundbuchSwesen in Siebenbürgen, welche gleichfalls für daS Jahr 1865 kaum verausgabt werden dürften. Ueber diese Posten werden demnach die Häuser selbst noch zu entscheiden haben, vorausgesetzt, daß dieselben in den andern Punkten den Anträgen der gemischten Commission, betreffend die Behebung der Dif ferenzen, beitreten sollten. Mit Recht erwartet man da her, daß die formelle Erledigung de« Finanzgesetze« keine erheblichen Schwierigkeiten mehr erfahren dürfte. Wahr scheinlich werden die bezüglichen Berichte, vertreten durch vr. Tasche! und Baron Pipitz, noch in dieser Woche auf die Tagesordnung beider Häuser kommen. Im Ganzen haben die HerrenhauSmitgltedrr 600,000 Fl., die Depu tieren d-S Abgeordnetenhauses 300,000 Fl. zugest'nden. — Di« „W Z " meldet, daß Se Majestät der Kaiser dem Mintsterialrathe im Staat-Ministerium und Vor stände der Preßleitung, Karl Fidler, in Anerkennung seiner vielseitigen eifrigen Dienstleistung daS Ritterkreuz de» LeopoldordenS taxfrei zu verleihen geruht hat Wien, 19. Juli. (Boh ) Der k. k. österreichsche Ge sandte in München, Graf Blome, ist telegraphisch her berufen worden. — Privatnachrichten zufolge ist die Cholera in Galacz au-gebrochen. — Dir Aufforderung an die OberlandrSgerichte wegen der Vorlage der Preß- proceßacten an den obersten Gerichtshof erfolgte direct, ohne Intervention d«S Justizministeriums. u Berlin, 19 Juli. Als im März v. I. für den Verkehr bei dem Hauptzollamte in Leipzig günstigere Be dingungen betreffs der geringsten Mengen, welche zur Ver zollung und zur Transitabfertigung abgemeldet werden dürfen, angeordnet wurden, ließ eS sich da« Col legium der Aeltesten hiesiger Kaufmannschaft an gelegen sein, dieselben Bedingungen auch für die Inter essenten der hiesigen LheilungSlager zu gewinnen, denn erweisliche Nachteile entsprangen gerade auS der unter schiedlichen Behandlung der Leipziger und Berliner Tran» fiilagertntereflcnten. Nachdem die einschlägigen Verhand lungen mit dem hiesigen k. Hauptsteueramte für auslän dische Angelegenheiten nicht zum Ziele geführt hatten, wandten sich die Aeltesten der Kaufmannschuft an daS k. Finanzministerium, dem sie die Angelegenheit genau darlegten. Letzteres hat den Bescheid gegeben, daß da» vor gedachte Haup'steurramt ermächtigt worden sei, bi« auf Weitere» und widerruflich bet der Theilung der Wa >ren in den TheilungSlagern bis zu denselben geringsten Men gen hinabzugehen, welche für die Leipziger Lager nach gelassen worden sind. Um eine Ermäßigung d S noch immer so hohen NiederlagegcldeS, welches hier für Be nutzung der ThrilungSlager erhoben wird, hat daS Aelte- stencollegium wiederholt sich auch bei dieser Gelegenheit bemüht, den gewünschten Erfolg aber nicht erreicht. Da gegen ist auf Antrag nachgrgeben worden, daß von nun an die Aufnabmr deS LagerbrstandeS vom Monat Ja nuar in den Monat Juli verlegt werde. — (B. Bl.) Der Ministerpräsident v. Bismarck wird in Gastein und auch in Baden Baden in der Nähe des König» bleiben und dann erst nach Biarritz in» Seebad gehen. — Der hiesige „Social - Demokrat" ist drei Mal in den letzten Tagen, zuletzt heute wieder confi»cirt worden. ES befand sich darin eine Auffor derung deS Präsidenten deS allgemeinen deutschen Arbei- Ad-lxb «olhiker g g«t. rn. h. - Kiau >. «<i< claert rfttehn «»»in. »n «eb. o-rssr. riebnch ai,.- nbier iDnt- manil iLsche». LU», uldach. Zim ii - -r. a. Sri Heim. »nzitk« r- ?rl. Hr. «. >1 rei». !au»er- 3«s. Söder nz. — a.Krl. - Hr. 'nftrm» el a. s D«t Bremer Schützenfest. Wie au» Breme« berichtet wird, hat am Morgen de» »weiten Festtage» (17. Juli) da» Schießen begonnen. De« ersten Becher auf einer Stand scheib«, 175 Meter Entfernung, gewaun Kunstgenoflenschaft, Peter v. Corneliu»" und auf „Lud wig Richter" in Dre-den hervor. Am 18. begannen die Sitzungen. Zu Vorsitzenden wurden die Herren Profes sor Martersteig au» Weimar, v. Blomberg au» Berlin und Baumeister Marten» au» Kiel erwählt; zu Schrift- führern ve. v. Schorn auS Weimar und Buddtk au» Magdeburg. Professor Martersteig sprach nochmaligen Dank an Kiel au» und zugleich Worte ehrenden Anden ken» für A. I. Carsten»; ebenso für den verstorbenen Rahl in Wien. Bürgermeister Reimer» au» Schleswig über- brachte dann die Einladung der Schle-wiger. Ein Kieler ComttSmitglied lud zur Düppelfahrt rin. Dann began- nen die geschäftlichen Verhandlungen. den Deputirten der Künstlrrvereine aber der prachtvolle Salonwagen zur Benutzung gestellt. Der Telegraph hatte den festlichen Empfang in Altona bereit» nach Kiel ge meldet; — die Abreisenden hatten aber noch ferner» fest lichen Empfang in ElmShorn und Neumünster zu er warten, ehe sie an dem Hauptplatze der Festivität Kiel anlangten, wa» letztere» am 17. d. M. erfolgte. Nach mittag» gegen 5 Uhr begann der festliche Einzug in die reich geschmückte Stadt. Der höchstcommandirende Ge neral hatte gleichfalls den Künstlern zu Ehren seine Fahne auf dem Schloßthurme aufgezogen. E» war ein langer Zug, Jubel von Menschengewogen überall. Drei Musik chöre befanden sich im Zuge, indem die Deputationen der mit ihren Emblemen aufgezogenen Gewerke und auch die Studentenschaft mit eigener Musik gekommen waren. Zu erst ging e» auf den Markt, wo Magistrat und Stadt verordnete der Künstler harrten. Bürgermeister Thomsen sprach kräftige Worte der Begrüßung, Professor Marter steig au» Weimar, al» Vorsitzender der Kunstgenossen- schaft, antwortete mit einem Hoch auf Kiel. Weiter ging e» zur Kunsthalle, wo die Universität die Künstler be grüßen wollte. Der Rector Professor Oe. Behn, umgeben von den Decanen und dem Vorstände deS Kunstverein», hielt die Anrede, in welcher er die Beziehungen von Kunst und Wissenschaft zu einander hervorhob. Maler v. Blom berg antwortete mit einem Hoch auf die Universität. Auf dem Markte hatten sich Magistrat und Deputirtencolle» gium dem Zuge eingeretht, dasselbe geschah jetzt von dem Rector und den Professoren, wie vom Direktorium de» Kunstverein». Durch den Schloßgartrn ging» weiter zu de« großen Saal« de» „Tivoli", wo ein Nbendbrod der Künstler harrt,. Hier hielt der Festpräfldent Herr Th. Rrtncke au» Altona die erst« der Reden, die deutsch«« Künstler und Deutschland feiernd. Unter de« übrige« Toaste« hebe« vir solch« auf „den Ehrrapräfidrute« der Grstheiur«; mtt Hnmuüuo« »se Koon- UL» Kotrrtoga, Ud»ock» tNr ä«o folg»ock»o l'aU. «»ach Loo« - et» tbu«! lb.; Mei; »ick^ii. eid-ch; ; Hr». . Mu »eseratrwnmatzme «naiirta: LotpMg: k». Ooiowiiiioolte 6»» l>r»»<io»r ^oorn»Ii; »b«oä»».: 8. Lxor.»», L. Ir.l.0»»! lluodarx-« !»»» kmixirii» L Voai.»»; L»rllo: Ono-rv-'-rb« Ilucb- k»o<II., üur«»u; 8coi.ocr»; Irvvlx»: kiLxox«; rrtokkort ». w.: ^»icoir« LuoUU.; «St»: Lnoi.- ltLox»»:»; k»rt»! v. -»Li- (28, ru« ä« boo, eol»o,); t o. Lmri-ici-'- vucl>b.j VW»: vowptoir 4. k. VVivovr Loitoog, 80'., chrrnuogrver: ASalgl. L»p»aitioo ä.» Vr»i4o»r ^oaeiuUA, ve»»4»o, ölori.oitc»»«» Ko. 7. geruhte« S«. Majestät ein prächtige» Blumenbouquet von einer der Festjungfrauen nebst einer kurzen Ansprache der selbe« huldvollst entgegen zu nehmen und schienen Höchst- dieselben davon sichtbar erfreut zu sein. Bon da au» begaben sich Ge. Majestät, immer noch zu Wagen, durch die von her hiesigen Rrttung»compagnie bi» auf den Markt gebildete Hat« zur Ehrenpforte vor dem Rathhause, wo selbst Hvchstdieselben auSstiegrn und eine zweite Ansprache von de« hiesigen Gerichtsamtmann Herrn v. Logau huld vollst entgegen zu nehmen geruhten. Hier waren alle königlichen Beamten zum Empfange aufgestellt, so auch die Geistlichkeit und mitten auf dem Markte di« drei Compagnien der Echützrngesellschaft. Nachdem nun Se. Majestät da- hiesige GcrichtSamt in Augenschein genom men, die eingehendsten Fragen an verschiedene Glieder des Beamtenpersonal» gerichtet und auch das SitzungSlocal und die Polizeirrpedition de» hiesigen Etadtratsh besucht hatten, nahmen Allerhöchstdteselben di« Parade über die Schützen ab und besichtigten die aufgcstellte Feuerwehr. Nach einem dreimaligen lebhaften und enthusiastischen Lebehoch und unter den Klängen der Sachsenhymne, ge spielt vom Turnermusikchor, begaben sich hierauf Höchst« dieselben wieder zu Wagen und nahmen in dem festlich höchst geschmackvoll decorirten Salon de» Schießhauses ein Diner rin, zu welchem die Spitzen der königlichen und städtischen Behörden und der Geistlichkeit huldvoll befohlen waren. Währenddem spielte das Musikchor der hiesigen Jägercompagnie in den schönen Anlagen des Schieß hause« Concert. Nach aufgehobener Tafel geruhten Se. ^Majestät noch eine Deputation deS hierort- und in Stol pen bestehenden Eisenbahncomit^s gnädigst zu empfangen, die Wünsche desselben huldvollst entgegen zu nehmen, und versprachen Allerhöchstdieselben die Wünsche in Ei Wägung ziehen zu wollen. Hierauf ließen sich noch Se. Majestät jeden Einzelnen deS ComtteS vorstellen und begaben sich hierauf nach dem hiesigen Mineralbade, wo wieder Allrr- höchstdieselben in eingehendster Weise von der Einrich tung de» Bade« und dem Gehalte der Quelle in herab lassendster Weise Kenntniß nahmen. Mittlerweile waren die königlichen Wagen nach dem Nirderthore gefahren, woselbst Se. Majestät noch die Fabrik künstlicher Blumen de» Herrn Pohl zu besichtigen geruhten und auch hier wieder in anerkennendster Weise Eich aussprachen. Als sich Se. Majestät wieder zu Wagen begeben hatten, er tönte noch als Scheidegruß ein dreifaches Hoch auS dem Publicum, und nun verließen Se. Majestät gegen ^6 Uhr da» Weichbild unsrer Stadt auf der Chaussee nach Stol pen zu. Aller Augen und Herzen folgten noch lange dem geliebten Landesvater und innige Gefühlt der Ehrfurcht, Liebe und Treue begleiteten ihn nach seinem Sommerhof lager Pillnitz." * Hubertvsburg, 16. Juli. Unser«, alten Jagd schlösse wurde heute die große Frrude zu Theil, Se. Ma jestät den König auf einige Stunden in seinen Mauern zu begrüßen. Allerhöchstdrrselbe traf in Begleitung de» Generalmajor» v. Witzleben Nachmittag» ^4 Uhr hier ein, wurde von dem Direktor der LandeSanstaltrn an dem festlich geschmückten Thore im Namen der zahlreich ver sammelten Menge brwtllkommt und geruhte sodann Aller- höchststch die Beamten der Anstalt, sowie einige andere Herren vorstellen zu lassen. Hierauf wurden die neu erbauten und die noch im Bau begriffenen Flügel der Versorganstalt und daS seit Kurzem hierher verlegte Cor- rectionShau» besichtigt. Weiter besuchten Se. Majestät die Kapelle und da» im Hauptpalai» befindliche Militär magazin, wobei Allerhöchstdteselben an der Haupttreppe desselben durch dir Klänge der durch den Wermsdorfer Gesangverein vorgetragenen Nationalhymne überrascht wurden. G.gen 6 Uhr erfolgte die Abreise Er. Majestät. Witt», 18. Juli. (O. P.) Au» der gemischten Budgetcommission ist Folgende« zu berichten: An wesend waren stet» sämmtltche Mitglieder in den ersten Sitzungen, auch Präsident Fürst Karl AuerSperg, Graf Mrn»dorff, Dicekanzler Beke, Hofrath Utiestenovic, in der letzten Sitzung Niemand von den RegierungSvertre- tern. Der Herr Ministerpräsident erklärt, daß die Mi nister, obwohl bei früher» Verhandlungen theil» persön lich, theil» durch die Fachreferenten vertrrten, doch bereit Tllgesgeschichtc Dresden, 19. Juli. In Bezug auf die jüngste Reise Cr. Majestät des Königs tragen wir noch Folgende» nach. Die „Ztg. für das M. H." schreibt aus Neu stadt bet Stolpen: „Sc. Majestät, unser allergnädigster König und Herr, weilte am 14. d. M. in den Mauern unsrer Stadt und machte diesen Tag zu einem Freuden tage, der mit unauslöschlichen Zügen in Sinn und Herzen eingeschrieben steht. Behörden, wie Privaten hatten Alles gethon, um die Stadt im Festkleid« erscheinen zu lassen. Ueberall wehten Flaggen und Fahnen von den Häusern, auch von der Küche, und zwar theil» in den Lande«- färben, theils in den Farben der Stadt, sowie auch i« den deutschen Farben und auf den Gaffen der Stadt. Um 9 Uhr Vormittags gelangten Se. Majestät, von Schandau her kommend, in Burkersdorf an, woselbst der Miltlärverrin, die tastgen Turner mit der Fahne, die Jungfrauen und die Schuljugend des Orts mit ihren Lehrern ausgestellt waren. Auch hatte man ein« sehr ge schmackvolle Ehrenpforte in der Nähe de« NtedergcrichlS erbaut. Nachdem Se. Majestät durch den Vorstand des Militärvcrrins für Neustadt und Umgegend, Herrn Kotte, ehrfurchtsvoll begrüßt worden waren, geruhten Höchstdie» selben in der Wohnung des k. Oberförster« Herrn Bach mann abzusteigrn. Diese nach einigen Minuten wieder verlassend, begaben sich Se. Majestät zu Pferde nach dem Drltenberge (vgl. Nr. 163). Gegen 2 Uhr gelangten Se. Majestät von Berthelsdorf her auf der neuen Chaussee in die Nähe Neustadt», und Böllerschüsse und Glockenge- läute verkündigten der Bewohnerschaft die Ankunft des allgeliebtcn LandeSvater». Höchstderselbe geruhte nun zu vörderst die glänzend decorirte „Bereinigte Fabrik feiner schncidender Stahlwaaren und Maschinenbauanstalt von Herren Richter u. Odemar" in Augenschein zu nehmen und in eingehendster Weise nach Allem sich zu erkundigen und mehrfach AUerhöchstsetnen Beifall zu erkennen zu geben. Hierauf fand bei der Ehrenpforte auf der Berthel-dorfer Gaffe der erste officielle Empfang durch den Stadtrath und die Stadtverordneten in corpore, durch 17 Festjung frauen, in Weiß und Grün gekleidet, sowie durch dir vier Lehrer mit der ersten Knaben« und MLdchcnober- klasse statt. Herr Bürgermeister Richter richtete eine kurze Ansprache an Se. Majestät, aus welcher nur erwähnt sei, daß derselbe nach herzlicher Begrüßung des geltcbten Monarchen an Se. Majestät die Bitte um Genehmigung der Versicherung unsrer Ehrfurcht, Liebe und unwandel baren Treue zu jeder Zeit zu Sr. Majestät und dem ganzen königlichen Hause richtete, und mit den besten Segens wünschen für Ee. Majestät, für das ganze königliche Haus, sowie für den jüngsten Sprößling desselben, den Prinzen Friedrich August königl. Hoheit, schloß. Hierauf >tm. wtetzl. >.! d»; iwr . M Lm». «tsa Leivm- tausche »weizer «imarer »st ». i «ug«- tömi >urs»'»r u.-wil. anlede» d. Sre> b,r«sti Lisa- G.i uoamrr scetlau- -Muid- gatijirr -iMs. llt. L. : rh«- >»»>n« I r-iditU- SH Ä.; »uonat lvvvn »S nt 8'4» Hai-t». p UM Broiin- Eietild. -itil- r <öre< »K «q uduij'.r ; u»rd' hr Luit -lhlr. k Nar. > Sidll tziückei r IHK. .«Rp. »cenlixe ö»er. filier NL. ineirt, eile«» .1 »4, örse.) <»W«« -<üd« , lr«I. * Dresdner Sängerfest. Wie die „Fest Zeitung" meldet, sind, um die Akustik in der Festhalle zu erfor schen, Proben mit Bocal- und Instrumentalmusik daselbst gehalten worden, welch« ein befriedigende» Resultat ergeben haben*). — In der Stadt rühren sich alle Hände zu einer würdigen Au»schmückung für da» große Fest; meh rere Straßen haben heute schon einen ziemlich vollstän digen Schmuck angelegt und die Feststimmung ist in allen Kreisen der Bevölkerung wahrzunehmen. *) <r» würde von den Redactionen der hiesigen Blätter gewiß lehr dankbar anerkannt worden kein, wenn auch die von ihnen für die K-fttage destellten Hcrren Referenten diesen Proben HLitm briwoh»en können! e» »Lee diesen Herren - deren Aufaade sicher lich eine sehr Hetze sein wird — dadurch zugleich Gelegenheit geboten g'wesen, gleich andern smit Karten versehenen) Personen di, Festhalte einer ruhigen Besichtigung zu unterziehen. D. Red. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. kagesgeschichte. Dresden: Reise Sr. Majestät de» König». — Hub«rtu»burg: Besuch Er. Majestät de» König». —Wien: Die gemischte Budgetcommissto«. Ordensverleihung. Graf Blome- Die Cholera in Galacz. Die Einsendung der Preßprocrßacten. — Berlin: Zollangelegrnhrtt. Herr v. Bismarck. Jour« nalconfiScatio«. Eisenbahnangelrgenhett. — Köln: Dir Abgrordnrtenfestangelrgenheit. — Danzig: Die Flottenstammdlvifion. — München: Herr v. d. Pfordten. — Stuttgart u. Koburg: Kammerver handlungen. — Frankfurt: Ein auf die Rational- Verein-Mitglieder in Rostock bezügliche» Schreiben von M. Wigger». — Pari»: Arbeit»«instellung. Herr v. Bismarck. — Brüssel: Au» der Deputirtenkam- wer. — Neapel: Pallavtcint. vrtgantaggto. — Rom: Feu«r»brunst. Di« mcricanisch« Gesandtschaft. — Madrid: AbsetzungSdecrrt de» Gouverneur» de-Pria- zen von Asturien. Anerkennung de» Königreich» Italien. Warschau: Feuersbrünste und UnglückSfälle. DaS neue RecrutirungSgrsrtz. — New-Nork: Zum Mort- procekse. Municipalwahl in Norfolk. Mißhandlung der Neger. Die den Südstaaten durch den Krieg ge wordenen Verluste. — Peru: Niederlage der Rebellen. Schleswig-Holstein. (Dir Unterredung de» Herzog» Friedrich mit Herrn v. Bi-marck. Ein Brief de» Hr«. Schleiden an StaatSrath Franck« durch Indiskretion veröffentlicht. Preußische GruadstückSerwerbung. Der Bürgerveretn in Apenrade. Ergänzung-Protokoll zum FriedenSvcrtrage.) Innere Angelegenheiten. (Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe. XVIl.) Dresdner Nachrichten. Proviaztalnuchrichten. (Chemnitz. Zwickau. Werdau. Schlettau.) Eingesandtes. »usdralnrprrtsr: »Nr So« Kkivw gooxoltonoa 2«U«r 1 Kgr. vulor „Liogooonar" 41» 2«U«: tz Rge. Vie „Patrie" enthält Briefe ans Matzrch, denen zufolge die Depesche, durch welche Spaulen das Königreich Italien anerkennt, am 14. oder IS. Juli in Madrid abgraangen sein soll. Vie Depesche enthalte keine Einschränkungen und keine wesentlichen Bedingungen. Man dürfe also die Auerkenuung deS Königreichs Italien als ei« kalt »eeampll betrachten. Klorenz, Mittwoch, 1v. Juli, Abends. Der König ist wieder hier augekommrn. Dir „Vazzrtta ufficiale" erklärt, daß die von allen Seiten etuge- laufeven Berichte betreffs der Cholera beruhigend lauten. In Catania bat ein heftiges Erdbeben statt gefunden, welche- starke Verwüstungen anrichtete und mehrer» Menschen das Leben kostete. London, Donnerstag, 20- Juli. Die Liberalen haben bei den gestrigen Parlamentswahlen zwei weitere Sitze gewounev. Das Kabelschiff „ivreat-Tastern" bat gestern nach stürmischer Fahrt Balrntia erreicht. Das Ka bel ist unversehrt. Die Lerseukuug deS Uferendes beginnt, sobald daS Wetter günstiger ist, und wird zwei bis drei Lage erfordern. Telegraphische Nachrichten. Wien, Donnerstag, 20. Juli. Vie heutige „Wiener Leitung" bringt ein vom 18. d. Mts. datirtes kaiserliches Handschreiben, welches den Statthalter von Ungarn, Veh. Rath und Arld- »arfchallleutaavt Grafen Moritz Palffy dieses Po stens in Gnaden enthebt vntrr gleichzeitiger Ver leihung des Großkreuzrs des LeopoldordenS an denselben. Breslau, Donnerstag, 20. Juli. Das hie sige Ttadttheater ist vollständig niedergebrauvt. Auch vom Inventar konnte nichts gerettet werden. Paris, Mittwoch, IS. Juli, Abends. Vrr Kaiser ist nach PlombiLreS abgereist. Die Kai serin begleitete ihn dis zum Bahnhofe. Der „Abendmoniteur" schreibt: das Gerücht eines Eiaveryändniffes der Großmächte betreffs des Cougreffes, welches durch ein auswärtiges Journal in Umlauf gesetzt wurde, ist sogleich als unbegründet erkannt worden. Was die Congreß- idee anlauge, so sei dieselbe allerdings früher vom Kaiser ausgestellt worden, um die damals beste henden Schwierigkeiten zu ebnen und etwa ein tretenden Schwierigkeiten zuvorzukommrn. Die Größe des Gedankens sei unbestritten; der Kampf Dänemarks mit Deutschland habe sofort die Rich tigkeit desselben bewiesen, aber der Kaiser über lasse der Zeit dir Sorge, seinen Rath noch voll ständiger zu rechtfertigen. Ueber den Bericht des italienischen Minister- präfid.vteu Lamarwora betreffs der römischen An gelegenheit sagt der „Abendmouiteur": Man ver- muthr, daS italienische Cabiaet werde sein Ver fahren bezüglich dec Wiederaufnahme der Unter handlungen mit Rom nach dem Resultate derje nigen Verhandlungen regeln, welche unzweifelhaft diuurn kurzer Frist stattsiuden würden. Feuilleton. s Dir Versammlung der deutschen Kunstgeuoffen- schäft zu Kiel. Der Empfang der deutschen Künstler bei ihrer Durchreis« zur neunten Versammlung der deutschen Kunstgrnossenschaft in Kiel fand am 16. in den Räum lichkeiten der „Erholung" in Hamburg statt. Der Ham burger Empfangteomit« empfing die fremden Gäste in dem genannten Local«. Der Garten, in welchem der Empfang stattfand, war mit Guirlanden, den Flaggen aller deutschen Staaten und mit 40 seidenen Bannern mit den Wappen der bedeutendsten deutschen Städte deco- rtrt. Der Empfang und die Begrüßung der ankommen den Künstler au» Berlin, Düsseldorf, München, Wien, Dresden, Hannover u. s. w. war sehr herzlich. Um 5 Uhr fand in dem Empfang-locale «in gemeinschaft lich«» Mittagsmahl statt, bei welchem Herr Fr. Etam« man« eine herzliche Begrüßungsrede hielt, welche von dem Maler Herrn v. Blomberg au» Berlin erwidert wurde. Nach Tisch zerstreute sich die Gesellschaft, um die Stadt und nähere Umgegend zu besehen, mit Dunkelwerden aber sand sich der größte Theil der Fremden wieder rin, um sich mit den Mitgliedern de» Hamburger Künstlrrvrrein» und de» Architektenverein» bet einem gemüthltchen Com merz zu vereinigen, welchem auch verschiedene Mitglieder der Altonaer „Kuusthalle" beiwohnten. Kurz vor Schluß de» Commerse» wurde der Genossenschaft durch den Al- toaaer Deputirten, den Stadtbaumeistrr Henn Winkler, «itgethetlt, daß abseiten de» Altonaer Künstlerverrta» „Kunsthalle" Vorkehrungen getroffen worden seien, daß da» Gepäck der Künstler am koanneaden vormittag vo« Hamburg abgeholt und jedem Eigentümer da» Sriue t« seine« Logt» in Kiel »erd« übergeben werden. Diese Vorsorge sowie da» freundlich« Entgrgrnkonme« absettea btt Alton« - Kieler E isenbahaverwaltma- wurde« mit
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