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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194112301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19411230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19411230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-30
- Monat1941-12
- Jahr1941
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1941
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Riesaer Tageblatt ««hvmfchE» und Anzeiger sElbeblM rm) Anzeiger). 0^4««-«»- Laaeblatt Siüis« Dresden löst) s-rnm, 12»? Dies« 8-twna Ist da» zur Veröffentlichung der amtliche« vekanntmachungen de» Sandrat» »irokafl« ,» Großen bat« bebvrbllch bestimm» Blatt und enthält amtlich, Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Sites« «-.s. m, Postfach Nr » » und d-S SauvtiollamteS Meitze« """ «4. Jahrg. Tieiistaq, 30. Dezember 1S4I, abends «LL?.«»L««VÄ!» R»S«WA» LLSML'i « »i.L °.L,. .«. Konzentrischer Angriff auf Mamla Feindlicher Zerstörer und zwei U-Voote in den GewSffern von Luzon (Vdilippiuen) von javanischen Flugzeugen Versen« Flucht der Veiten südlich des Verat Luftalarm in Singapur - Vomden aus AuSsudrhüsen )( Tokio. Den letzten aus Malaya, von den Philip pinen und aus Borneo eingetroffenen Nachrichten glaubt man in Tokio entnehmen zu können, daß der feindliche Widerstand überall nachzulassen beginnt. Mit neuen Verstärkungen nähert sich ein konzentrischer Angriff der Philippinen-Hauptstadt Manila, deren Lage in unterrichteten Kreisen Tokios als stark bedroht angesehen wird. Sobald die wichtigsten Flugplätze auf (Lißner-Wag.). der Insel Luzon und der Hafen von Manila in japanische Hände fallen, rechnet man damit, daß das Schicksal der Philippinen besiegelt sein dürste. Abgesehen von den wirt schaftlichen Auswirkungen und dem enormen Prestigever lust für die USA. würde damit die letzte Möglichkeit einer Ablenkung des japanischen Angriffs entfallen, der mit ver- tärkten Kräften auf Britisch-Borneo und Sinqa- sur fortgesührt werde. Da die britisch-indischen Kräfte m Gegensatz zu den Japanern ohne Aussicht auf Ver- tärkungen und mit Einsatz der letzten Reserven einem weit iberlegenen Gegner gegenüberstänoen, so könne über den Ausgang der Schlacht im Südwestpazifik kein Zweifel mehr bestehen. Die Marineabteilung des Kaiserlichen Hauptquartiers gab bekannt, daß Marineflugzeuge, die Patrouitlenflüge in den Gewässern vonLuzon durchführten, um den Rückzug des Feindes abzuschneiden, am 28. Dezember einen feindlichen Zerstörer und zwei U-Boote versenkten und 26 nicht zur Marine gehörende Schiffe beschädigten. Bon letzteren wurden sieben in sinkendem Zustand zurückge ¬ lassen. Die Verluste der javanischen Marineluftwaffe be trugen hierbei im gleichen Zeitraum zwei Maschinen, von denen eine mit ihrer Bombenlast auf das Ziel stürzte, während eine weitere vermißt wird. Zu den Kampfhandlungen auf Luzon erklärte der Sprecher der Heeresabteilung des Kaiserlichen Hauptquar tiers, das japanische Fcldzugsprogramm verlaufe plan mäßig. Er lehnte es ab, sich über die amerikanischen Behauptungen über japanische Bombenangriffe auf das Gebiet von Manila zu äußern. Die japanischen Flugzeuge hätten Fotoaufnahmen von den beschädigten Teilen gemacht, um in überzeugender Weise belegen zu können, daß die japanischen Bomber als einziges Ziel die Vernichtung mili tärischer Anlagen vor Augen hatten. Der Sprecher warnte dann, Kalkutta oder irgendeine andere Stadt Indiens in Versorgungsstützpunkte für das Tschungking-Regime um zuwandeln. Nach aus Singapur eingetroffenen Berichten war am Montag den ganzen Tag über sowie in der Nacht zum Dienstag eine starke Tätigkeit der javanischen Luftwaffe über Malaya zu verzeichnen. Singapur hatte nach Dunkelwerden Luftalarm, jedoch ist noch unbekannt, ob und wo Bomben abgeworfen wurden. Jedenfalls aber überflogen japanische Kampfflugzeuge im Scheinwerfer licht, von der britischen Flak beschosten, mehrmals die Stadt. Klang und Port Swettenham, beides wichtige Häfen für die Bundeshauptstadt Kuala Lumpur und für die Verschiffung von Gummi und Zinn, wurden von den Japanern bombardiert. Die britischen Truppen südlich des Perakflusses fliehen überstürzt, bart verfolgt von den japanischen Trup pen, so meldet Domei. Der Abstand zwischen der britischen Nachhut und den japanischen Vorhuten betrage nur zwei bis drei Kilometer. Um den japanischen Vormarsch zu erschweren, greifen die Briten, nach Berichten von der Malayafront, zu der Taktik, alles vor ihrem Rückzug zu zerstören. So sprengten sie nicht nur Brücken, Militärgebäude und andere Einrich tungen in die Luft, sondern zerstörten auch vor allem an der Westküste Malanas ganze Dörfer. Die Lebensmittel nahmen sie entweder mit oder vernichteten sie. In einem Gebiet versuchten die Briten sogar bei ihrem Rückzug die dortigen großen Gummivlantagen zu vernichten. Sie wur den daran jedoch durch die schnell vorbringenden Japaner verhindert. Wie Domei aus Hongkong meldet, nehmen die Straßen Hongkongs allmählich ein normales Bild an, nach dem die Leichen und die Trümmer von den javanischen Truppen weggeräumt worden sind. Die japanischen Be satzungstruppen sind in den großen Gebäuden der Haupt stadt Victoria untergebracht. Bemerkenswert ist, wie Domei unterstreicht, daß die Inder in Hongkong den japanischen Soldaten vertrauensvoll entgegenkommen. Wie die Marineabteilung des Kaiserlichen Hauptquar tiers bekanntgibt, wurden seit Kriegsbeginn bis zum 28. Dezember insgesamt 16 feindliche U-Boote mit Sicherheit versenkt, während gleichzeitig mit der Beschädigung wei terer U-Boote gerechnet werden muß. In demselben Zeit raum verlor die japanische Marine außer den gemeldeten Spezial-U-Booten ein Unterseeboot. Sowjetangrifte an -er Ostfront zerschlagen 3m Schwarzen Meer Sowtet'Ierstörer durch Kampfflugzeuge versenkt / Oertliche Erfolge InNordafrika )l Aus dem Führerhauptquartier. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An verschiedenen Abschnitten der Ostfront «mrben starke feindliche Angriffe in engem Zusammen»!», ten des Heeres und der Luftwaffe zerschlage«. Im Schwarzen Meer versenkte« Kampfflugzeuge eine« sowjetischen Zerstörer «nb beschädigten eine« Kreuzer. An der Marman-Front schlugen dentsche Trnp« pen in der Zeit vom 21. bis 28. Dezember hartnäckige An« griffe der Sowjets bei strcngstem Frost und Schneesturm mit vollem Erfolg ab. Der Feind hatte schwere blutige Verlusts. Starke Verbände von Kampfflugzeugen griffen in der Nacht zum SV. Dezember eine« kriegswichtigen Bersor« gungshasen an der englische« Ostküste mit guter Tresserlage an. Bei Tage wnrde westlich der Färöer ei« Handelsschiss durch Bombenwurf versenkt. Im Geleitdieust eingesetzte Unterfeebootsjäger schollen drei von sechs augreifenden britischen Bomber« ab. Alle geleiteten Schiffe erreichten sicher ihre Bestimmungsorte. I» Nordafrika erzielten die deatsch-italienischen Trnppen im Raum um Agedabia weitere örtliche Er, folge. Die Zahl der beim Gegenangriff abgeschossenen jeindlichen Panzer hat sich ans 74 erhöht. Mehrere Hundert Briten wnrde« gesaugengeuommen. Aus der Fusel Malta wurden Flugplätze deS Feindes bei Tag und Nacht angegriffen. Bor La Valetta versenkte« dentsche Kampfflugzeuge ei« größeres Segelschiff. I« Lust, kämpfe« schoflen deutsche Jäger fünf britische Flugzeuge ab, ei« weiteres Flugzeug wurde am Boden zerstört. BeiderseittgeArtillertetätigkeit an derSollumfront )< Rom. Der italienische Wehrmachtbertcht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut. Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im Gebiet von Agedabia Aufklärungstätigkeit. Die Zahl der in den im gestrigen Bericht des Hauptquartiers gemeldeten Kämpfen zerstörten feindlichen Panzerwagen ist auf 74 gestiegen. Die Gefangenenzahl belief sich auf einige Hunderte. An der Front von Sollum verstärkte beiderseitige Artillerietätigkeit. Ein Panzermagenvorstotz gegen Bardia wurde abgewiesen. Italienische und deutsche Sturzzkampfbomber griffen mit gutem Ergebnis auf den Nachschubstratzen des Gegners Ansammlungen von Truppen und Kriegsmaterial an. Einflüge auf Tripolis und Zuara erforderten einige Opfer und verursachten geringen Schaden. In der Umgebung von Athen wurden von englischen Flugzeugen ohne Folgen Sprengbomben abgeworfcn. Ein im Norden der Cyrenaika in Fahrt befindlicher feindlicher Gelettzug wurde von deutschen Fliegern erreicht, die einen Zerstörer und einen Handelsdampfer wiederholt trafen. Grotzbettannien baust ab Es ist bisher noch nicht vorgekommen, daß inmitten eines Kampfes auf Tod und Leben der Premierminister und der Außenminister einer Großmacht zur gleichen Zeit nach verschiedenen Kontinenten in Marsch gesetzt wurden, um dorr die Interessen ihres Landes in den Hauptstädten der Bundesgenossen zu vertreten. Churchill hat dieses poli tische Kunststück fertig gebracht. Aber der Versuch seiner Propaganda, dies als einen besonderen Beweis der bri tischen Stärke und Jnitiativkraft zu tarnen, ist fehlge schlagen. In Washington und Moskau weiß man es besser. In beiden Städten sind die Briten an der Jahres wende 1941/42 nicht als gleichberechtigte und gleich ein flußreiche Partner aufgetreten. Sie svielten die Rolle der Bittsteller. Und wenn man die Konferenzergebnisse, ia sogar den Verlaus der Besprechungen im einzelnen be trachtet, so wird völlig klar, daß nicht der englische Stand punkt durch das persönliche Erscheinen von Ehurchill und Eden zum Siege gelangte, sondern allein der der anderen Konferenzteilnehmer. In Washington wurde der asthmatisch keuchende Churchill von Australien, Neu seeland und Kanada, also von den eigenen Dominien, an Roosevelt verraten. In Moskau aber mußte Eden den jahrhundertealten Europa-Einfluß Großbritanniens verräterischerweise preisgeben, um Stalins Sorgen zu be schwichtigen und den an Niederlagen reichen Kreml mit den Niederlagen Englands zu versöhnen. Es ist selbstverständlich, daß diese Tatsachen in wilder Empörung von unseren Feinden abgeleugnet werden. Man redete in Moskau und Washington noch immer von der „zerschmetternden Niederlage", die man Deutschland be reiten wolle und man tut so, als ob die Fühlungnahme zwischen Weihnachten und Neujahr einen Auftakt zu einer «großen gemeinsamen Äriegsführung" und zu einer Be reinigung aller Probleme darstellte, die im Augenblick unseren Feinden noch Kopfschmerzen bereiten. Aber selbst wer töricht genug wäre, um sich von berufsmäßigen Lüg nern eine derart fälschende Brille aufsetzen zu lassen, müßte dock fragen, was ist praktisch und konkret bei diesem großen Konferenzauswand hcransgekommen. Die Antwort lautet: nichts. Roosevelt hat öffentlich zugegeben, daß der Haupt zweck der gemeinsamen Bemühungen gegenwärtig sei, „eine Liste aller militärischen und wirtschaftlichen Hilfsquellen der Weltfront auszustellen, welche den Achsenmächten Wider stand leistet". Mit dem Wunsch nach dieser Liste, deren Verfertigung noch eine „unbestimmte Zeitdauer" in An spruch nehmen wird, ist man auseinandergegangen. In Moskau aber bezeichnete Stalin als Ergebnis des Mei nungsaustausches, daß man „viel wichtiges und nützliches Material gesammelt habe, das die künftige Ausarbeitung konkreter Pläne erleichtern wiro". Also wiederum nichts! Nur im Negativen können Churchill und Eden mit ge naueren Ergebnissen aufwarten. Der plutokratisch- bolschewistische Kriegsrat, der „bei allen Ueber- raschungen uno Rückschlägen" zufammentreten soll, wird zukünftig in Washington tagen, das inzwischen auch vor allem von Australien und Neuseeland als der eigentliche Vertreter ihrer Interessen im pazifischen Raum anerkannt wurde. Der Kreml aber hat jetzt von Eden jene Zusicherungen Englands über „die Organisation des Friedens nach dem Kriege sowie die Sicherheit Europas" erhalten, die „eine Wiederholung deutscher Aggressionen in der Zukunft gänzlich unmöglich machen soll". Das heißt mit anderen Worten: England har sich für alle Zeiten aus Europa zurückgezogen, es hat oer bolschewistischen Terror- und Vergewaltigungspolitik die Völker unseres Erdteils preisgegeben, um damit wenigstens die bolsche wistische Hilfe für die angstgeauälte britische Insel zu retten. ES hat politisch und moralisch vor dem Kreml kapituliert. Kein Wunder, daß unter solchen Umständen die bisherige Empirezentrale London jedes Gewicht verlor und die Eng länder nach Washington und Moskau reisen mußten, um dort um Gutwetter zu bitten. Freilich, die Briten versichern, daß diese unvorstell bare politische Demütigung wenigstens den Sinn gehabt habe, eine stärkere militärische Zusammenarbeit als bis her zu erzielen. Wir zweifeln nicht, daß Bemühungen in dieser Richtung zweifellos vorhanden gewesen sind. Aber wie sieht ihr militärisches Ergebnis aus? An der Ost front verbluten sich die Sowjets in immer neuen här testen Kämpfen an den deutschen Winterstellungen, ohn« daß ihnen jener Einbruch geglückt wäre, der aus dem sturen und verzweifelten Anrennen den Ansatz zu strategisch und taktisch bedeutsamen Operationen geschaffen hätte. In Nordafrika ist der deutsche und italienische Widerstand, der alle Möglichkeiten des Wüstenkrieges aus nutzt, noch immer im Gang. Die Ziele, die die Engländer bereits nach acht Tagen erreichen wollten, liegen auch heute noch weit vor ihnen. Im Pazifik trommeln die Japaner unaufhörlich aus den englisch-amerikanischen Außenpositio- nen herum und gefährden sie mit jedem neuen Kampftag ernster und bedenklicher. Schließlich hatte Großbritannien sogar in Norwegen versucht, mit einem Ueber- raschungsabenteuer in den Weihnachtstagen das Dunkel der Polarnacht wenigstens etwas zu Gunsten Eng lands aufzuhellen. Man erhoffte von' diesem Flottenvorstoß wohl einen günstigen Eindruck auf die Londoner und Mos kauer Konferenz. Auch diese Episode liegt bereits zurück. Sie war ein Fühler und zunächst nichts mehr. Das Fazit
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