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Dresdner Journal : 31.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186510313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18651031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18651031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-31
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 31.10.1865
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^2S3. Itzmmrrnentvpretse: llkbrliok: 6 l^dlr. — klxr >» > Im Ku»I»LL« ! „ 1» .7 „ „ stritt t-o»t unä tlollKtliod in vr»«l»n: IS Xgr. l 8temp«I- Linieln« Knininsro: 1 ö!gr. 1 ruvcklvg kimv. Insrrateaprrife: kür ä«o R«nm einer gespslteven 2«il«: 1 X^r. Unter „liioxeennät" <1is /eile: 3 Xxr. erscheinen: DltzUcb, wit ^nennkme äer kann- nnä ksisrtnx«, ^tbvock» kür äsn kolxenäsn li-g 1865. Diknstag, den Zl. Ottebcr. Dresdner Jourml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nseratrnannahme a»«wilrt«: l^ipriF: s'» Oommi»io»iir cks» Ore »einer 3ourn»I»; edenün».: tt tinerl.»», s). Ir.l.onn; S»mdnr^-Lit»n»: Umeniriin LVc>or.»,^ LerUr: Onoi>lv»'»ck« iiucü- dnneil., liirnnern»'» Iiure»u; Lremen: L. 8v>ir.orr»; Ireilen: 1>or « 8r»«at!i« krenkknrt ». ««.: ^Luunn'ecüe Luckü.j lüin: Xoovr liiinnne»; knrj» v. riünenmeni.» (29, rueüe»bi>n«ens«ll»)i kr»^: k». 8u»l.ivn'v Ituckk.; VienE Lomptoir ä. II. Wiener Leituox, 8leknn»pl. 867. Herausgeber: Lönigi. Lxpeüition eie» Dreseiner ^ournrei», vr«»<i«o, bl»ri«n»tr»»s« bin. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 29. October. Seine Königliche Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist heute früh 4 Uhr von Sibyllenort auf der Billa Seiner Königlichen Hoheit det Kronprinzen bet Strehlen etngetroffen. Dresden, 29. October. Sk. Majestät der König haben allergnädigst geruht, die Obcrleutnant» Lrngnick vom Fuß-Artillerle-Regimente, Kilian vom Hauptzeug- hause, Brüske und Schröder vom Faß Artillerie Re giment« und Westmann, Adjutant in vielem Regimentr, zu Hauptleuten, sowie die Leutnants Bucher, Krutzsch und Haberland von ebendemselben Regimentr zu Ober leutnant» zu ernennen. Dresden, 30. October. Se. Majestät der König haben sich bewogen gefunden, den Leutnant a. D. Richard Martin Hofmann des Offizier». Charakter» zu entheben. Bekanntmachung. Zufolge der nach §. 34 der Advokatcnordnung vom 3. Juni 1859 vorgenommenen und vom Justizministe rium ordnungsmäßig befundenen Ergänzungswahl bcstcht die Advokatenkammer zu Budtsstn vom I. Juli 1865 an auf die Dauer von zwei Jahren aus folgenden Ad vokaten als Mitgliedern: Herrn Alexander Theodor Adolph Schenk in Budisstn, Vorstand, Herrn Gustav Adolph Roihsch in Löbau, Stellvertreter des Borstands, Herrn Johann Joseph Rudolph Thiel in Budisstn, Sekretär, Herrn Ernst Wilhelm Haupt in Zittau, Stellvertreter deS Sekretärs, Herrn August Hermann Gerathewohl in Budisstn, Herrn Hermann Julius Höckner daselbst, und Herrn Friedrich Ernst von Walter-Jeschkt daselbst, sowie auS folgenden Advokaten als Stellvertretern: Herrn Ernst Gustav Adolph Jacob in Budtsstn, Herrn Karl Ludwig Otto Weber daselbst, Herrn Ernst Fiiedrich Wilhelm Weidner in Zittau, Herrn Ernst Wilhelm Buchmcyer daselbst, Herrn Karl Theodor Lücke daselbst, Herrn Adolph Karl Friedrich Woldemir Roch in Di schosSwerda, und Herrn Julia« Robert Deumer in Kamenz. Dresden, den 14. Oktober 1865. Ministerium der Justiz. vr. v. Behr. Rosenberg. Mchtamtticher Theil Uebersicht. rele-rapbiscbe Nachrichten. TagrSgrschichtr. Wien: Gesetz über die Controle der Staatsschuld. Ernennungen für die Pariser Ausstel lung. Begnadigung. Graf Buol-Schauenstein j-. — Prag: Eine Miliiärkasse bestohlen. — Verona: Be endigung deS Ausnahmezustandes. — Berlin: Kö nigliche» Schreiben bezüglich deS Tode» Lord Palmer ston'». Virchow in Sachen des Abgeordnetentages. Aufklärungen über vermißte Personen. — Königs berg: Berurthcilung eines Polizeicommissars. — Gnc- sen: WcchselfälschungSproceß — Köln: Proccß Classen- Kappelmann. — Aachen: Ein Gcschworncr verurtheilt. Wiesbaden: Kammeiverhandlungen. — Alten- bu.rg: Cholera. Stadtvcrvrdnetenwahlen. — Frank furt: Generalversammlung des RationalvcreinS. — Pari«: Ersparungen im Budget. Räumung Mexi co». Cholera. — Bern: AuS dem Nationalrathe. — Rom: Neuer KriegSmtnister. — Modena: Meu chelmord auS Parteihaß. — London: Palmerston'S Feuilleton. Dresden. Sonnabend den 28. October begann der erste CykluS der Soiree für Kammermusik, gegeben von den Herren Concertmeister Lauterbach, Hüll- weck, Göring und Grützmacher. Ein zahlreiches Pu blicum bekundete die rege Thetlnahme für diese künst lerisch vorzüglichen Productionen jener Tondichtungen, in denen der Gedanke auf seinen einfachsten Ausdruck zu- rückgedrängt ist, in denen nur die reiche melodische und harmonische Erfindung, dir tndividuellbcdeutendtief empfun dene, wie kunstvolle Verkettung der Ideen, die Klarheit, logische Folgerichtigkeit und mannichfache Steigerung ihrer Verarbeitung und die sympathische Macht de» Geiste» und der GemüthSsttmmung eintrilt, um alle glänzenden ma teriellen Mittel mannichfachsten Toneffert» zu ersetzen. Neu war in dieser Soiree rin Quartett in U mall von Franz Lachner; allerdings went.ier rin« Tondichtung, als ein gute» Musikwerk diese» Meister» in Satz und Form, der in der „Orchestersutte" so glänzende und gehaltvolle Leistungen gegeben hat. Intelligente tüchtige Technik ver leiht nicht zugleich der Phantasie jene au» dem Innern quellende Bedeutung und Erhebung der Ideen, um in der einfachen Tonsprache de» Quartett» Geist und Her zu bewegen, die Seele zu erfüllen. Die interessantesten mu sikalischen Combinationen, wie sie der am besten gelun gene und stimmungsvoll angelegte erste Satz enthält, fal len, ohne von dem Gedanken getragen zu sein, (n mo noton« Dehnung, machen auf den Lairn einen verwir renden Eindruck. Bon klarer ansprechender Wirkung durch einfache Haltung und klangvollen Sah, obschon ohne tie- fern Gehalt, ist da» Scherzo, da» wiederholt werden mußte. Schwächer und auch von besonder» sprödem unsympa thischem Toncolortt, obwohl die Spieler dasselbe mit aller Leichcnbrgängniß. — Kopenhagen: Aus d^m Grund- gtfihausschussr. — Stockholm: ReichStag-rröffnung. — Warschau: Strafmilderung gegen Nichtlaierrrrn- träger. Ruff. Apotheke. Verhaftung de» ErzbiSlhumS- vcrwcser». S chleswig-Holstein. (Der Beschluß de» Berliner Kron syndikats Tagesbericht.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Werdau. Wilsdruff.) Statistik und VolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. LageSkalender »Srsra- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Frankfurt a. M., Sonntag, 29. Oktober, Nachmittags 5 Uhr. Die Generalversammlung deS NationalvereinS hat in der ersten Hälfte threr Sitzung welche Nachmittag 4 Uhr geschloffen wurde und ohne äußere und innere Störung verlief, die deutsche LerfassungSfrage und die schlrSwig - hol- steinsche Angelegenheit diScutirt (vgl. unter „Ta- ge-geschichic ) und bei der Abstimmung, nachdem «iu Antrag von Bürgers auS Köln abgelehnt worden war, die hierauf bezüglichen AuSschußantrüge »it großer Majorität angenommen. Um Uhr sol len die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die weitere Tagesordnung bietet wenig Interesse. Frankfurt, Montag, 30 October. Iu der gestrigen Abendfitzung deS Nationalvereiuv wur den dir Ausschußanträge bezüglich der Wehrjrage und deS Nostockrr Processes angenommen, der Aus schußantrag hinsichtlich der Verwendung der Zin sen des KlottenfonbS aber dahin abgeändrrt, daß 3500 Gulden dem Submarine-Ingenieur Bauer, 3500 Gulden dem Vereine zur Rettung von Sch ff brüchigen an den deutschen Küsten, der Zinsrnrest- betrag aber der Hamburger SermanuSschule zu be willigen seien. Paris, Montag, 30 Oktober. Der Kaiser bat gestern den apostolischen NuntiuS, Fürsten Cyigi, in einer brsoudern Audienz empfangen. Florenz, Souutag, 29 Oktober. Als De- putirte warben heute hier gewählt: Rieasoli, Pe- ruzzi, Rubieri und Cipriaui; in Alessandria ist Ratazzi, iu Ancona General Birio gewählt worden. — Wledergewählt sind: Pipoli, Minghrtti, Gari baldi. Boggio, Cantu, DondeS. Von den andern bi» jetzt bekannten Wahlen gehört die Mehrzahl der gemäßigter» Partei an. Die „Jtalie bestätigt, daß Prinz Napoleon und Prinzessin Clotilde nach der Schweiz zurück kehren, ohne Florenz zu berühren. Die portugiesischen Majestäten sollen angeblich znm 6. November hier eintreffen, werden jedoch brr ParlamrntSrröffnung nicht beiwohnen. London, Montag, 30. Oktober. Die Königin kam gestern hier an und sanctionirte Earl Russell'« Cabmet mir Lord Clarendon alS Minister deö Auswärtigen. — DaS preußische kronprinzliche Paar bleibt bis 1. November deS Grafen BrruS- torff Gäste und übersiedelt hierauf bis gegen Ende November nach Schloß Windsor. Lagesgeschichte. * Wien, 29. October. Die heutige „W- Z." ver öffentlicht ein vom 27. Oct. datirtcS, von dcm Staats Minister und dem Finanzminister grgcngczetchnctes Gesetz über die Controle der Staatsschuld; giltig für das ganze Reich. Der Eingang desselben lautet: Kunst zu heben suchten, erwiesen sich daS Andante und das Schlußallegro. Ein Quartett von Haydn in 6 (Nr. 40) mit einem reizenden innigen Andante und einem heiter sprudelnden Finale begann die Soiree, Beethovcn'S Quartett in p (Op. 59, Nr. 1) schloß dieselbe. DieS Quartett, 1806 geschrieben, gehört zu jenen drei, welche im Vergleich zu den frühem (Op. 18) «ine neue vorgeschrittene Richtung bezeichnen. In ihm tritt der Meister uns bereits ahnungs voll in der ganzen Größe seines GenteS entgegen und be reitet unS vor auf den höchsten erhabenen Gcistesflug, in den er sich bi» zur Gestaltung seiner letzten Quar tette versenkte. Die vier Stimmen werden zu Individuen, welche Wort um Wort austauschen über eine Empfin dung, über eine Grundidee, sie in wechselnder Stimmung durch Widersprüche und verwandte Phantasiegebilde hin durchführen und sich in ihrem vollsten und erschöpfend sten Ausdrucke einigen. Beethoven girbt sich zu erkennen al» der Herrscher über die Geister der Instrumente, nicht um nur leicht tändelnd mit ihnen zu spielen, sondern damit sie in der Zaubermacht de» Ton» die in dem Grunde seine» Gemüth» verborgenen Geheimnisse lösen, sein in nerste» Seelenleben, seine tiefe Gedankenwelt poetisch wahr und mit phantastischem Schwünge in edelster Kunstform verkünden. Eine Anzahl Skizzenblätter der drei Quartetten Op. 59 sind in der st-»», Rniirue-, kfreunde in Wien. Auf eine» dieser Br,».- ., orn mit Bleistift Folgen de» geschrieben: - „Ebenso wie Du Dich hier in den Strudel der Ge sellschaft stürzest, ebenso möglich ist», Opern trotz allen gesellschafilichen Hinderntffen zu schreiben. Kein Grhrim- niß sei Dein Nichthören mehr, auch bei der Kunst." Anerkannt und hochgeschätzt ist, wir mit musterhafter Präcifion und feinster Nüancirung, mit klarstem Ber- ,Mit Berufung aus Mein Patent vom 20. September 1865, und oa es Mein Wille ist, daß eine von der Finanzverwaltung unavyangige Commission ohne Unterbrechung und zwar bis zu dem Zeilpunkle, mil welchem die Reaclivirung einer auS der Wahl der ReichSverlretung hervorgegangenen Staatsschuldencon- trolcommission ermöglicht sein wird, die tSchahrung im StaalS- schuldenwesen überwache, finde Ich zu verordnen rc. rc." Der neuen Staatsschuldencontrolecommission sind zur Ausübung ihrer Obliegenheiten alle diejenigen Rechte ein geräumt worden, welche die frühere StaatSschuldenron- trolcommission besessen. Die Commission hat, so oft sie es angemessen findet, mindesten« aber jährlich einmal dem Kaiser Vortrag zu erstatten, welcher veröffentlicht wird und in dem HalbjahrSauSweise der Staatsschuld publicirt werden soll. Außerdem bleibt e» der Com mission unbenommen, bei der nächsten Brrsammlung der ReichSverlretung Bericht zu erstatten. Al» Mitglieder der Commission sind vom Kaiser berufen worden: Fürst Colloredo-MannSfeld al» Vorsitzender, Hofrath vr. Ta- schck, als dessen Stellvertreter, dann Felvmarschall Frei herr v. Hcß, Anselm Freiherr v. Rothschild, Freiherr v. RueSkefer, Prof. vr. Herbst und Börsenrath Winter stein. — Erzherzog Karl Ludwig ist zum Protector für die Betheiligung Oesterreichs an der bevorstehenden Ausstellung in Paris und an künftigen Weltausstel lungen von großer Bedeutung, sowie für eine seiner zeit in Wien abzuhaltende Weltausstellung, Geh. Rath G-af Wickenburg zum Präsidenten des Centralcomitö» für die Beschickung der Pariser Ausstellung von Seiner Majestät einannt worden. — Wie dem Gr. „Tel." au» Wien gemeldet wird, soll allerhöchsten Orts im Wege der Gnade Herrn Jo seph Leopold Stieger die freie Rückkehr nach Oester reich gestattet worden sein. Herr Stieger weilte seit 1848, in welchem Jahre er sich an der damaligen poli tischen Bewegung belheiligte, in der Schweiz und Amerika. — (O. P) Gestein Mittag ist der frühere Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Buol-Schau enstein, vor einem Juwelierladen am Graben vom Schlage getroffen worden. Er wurde sofort in seine Wohnung im Hotel „zum römischen Kaiser" gebracht. Trotz aller angewandten ärztlichen Hilfe gab er nach zwei Stunden den Geist auf. Der Graf war erst vorgestern von Ve nedig hier angekommen; er war 68 Jahre alt. Prag. Der „Polizeianzeiger" enthält folgende Re quisition: Bei der am 23. d. M. vorgenommenen Eröff nung der ReglmcntSkasse, welche sich im Offizter- inspectionSzimmer der Ferdinandscaserne im Karolinen- thale (Prag) befindet, zeigte e» sich, daß der Deckel durch bohrt und ausgeschnitten und der gesammte Inhalt ära rischer VerpflegSgelder per 15,202 Fl., bestehend au» 10,200 Fl. in Zehnern, 3000 Fl. in Fünfern und 2001 Fl. in Etngulden Banknoten gestohlen wurde. Sämmt» liche Banknoten waren mit Ausnahme von beiläufig 80 Fl. ganz neu und paketirt, so wie sie au» der Krieg-kaffe gefaßt wurden. Dieser That ist dringlichst der Unterleut nant deS Regiments Nr. 33, Alois Preßt, beinzichtigt, welcher vom 12. auf den 13. d. M. Jnspection hatte und am 12. d. M. Nachmittags, an welchem Tage die Kaffe zum letzten Male geöffnet wurde, zugegen war, sich am 14. d. M. krank meldete, seit dieser Zett aber spurlos ver schwunden ist, was erst am 20. d. M. durch seinen Offi- zierSdicner bekannt wurde. Derselbe hat sich nach Angabe des OsfiziersdienerS am 13. d. M. früh 4 Uhr in ganz neuer Uniform und Mantel mit dem Borgeben entfernt, sich in da» Dampfbad zu verfügen und wurde seit dieser Zeit nicht mehr gesehen, war auch nach den am 20. d. M. vcrgenommencn Nachforschungen nirgends zu erfragen. Alois Prcßl ist aus Graz, im Jahre 1830 geboren und von mehr kleiner, untersetzter Statur. Er war im Jahre 1860 päpstlicher Offizier und trägt die päpstliche Erinne rungsmedaille pro Petri »s6s. Preß! dürfte sich möglicher weise nach Wien begeben haben oder sich noch hier auf halten." Verona, 26. October. (Pr.) Nach dreijährigem Pro visorium hat endlich der Ausnahmezustand, in welchem sich unsre Municipalvertretung befand, geendet, und wir haben wieder rin complete», auS freier Wahl der Mit- ständniß, geläutertem Geschmack und vollster Beherrschung der Technik unsre Quartrttisten diese Tonwerke zum Ruhme der Meister genußreich wtedergeben. Jeder der Spieler gewinnt sich den dankenswerth.strn Anthril daran. Herr Lauterbach giebt diesen künstlerischen Produktionen voll endende und beseelende Belebung durch sein sthloolleS, tonschönes Spiel, durch die edle Natürlichkeit, die An- muth und Gefühlsinnigkeit seine» Vortrag». C. Banck. Dresden. Dem Vernehmen nach wird bei der mor genden ersten Aufführung de» Trauerspiel» „Katharine Howard" der Dichter de» Werke», Rudolph Gottschall, anwesend sein. j- Nach der „B. Z." soll der Mailänder Dom von den Baraken, die ihn bisher umgaben und dem To- taleindruck schadeten, befreit werden. Vier Straßen, die thrilwetse zu den belebtesten gehören, fallen dem Projekt zum Opfer, und vielleicht 80 Häuser werden noch in diesem Jahre demoltrt werden. In der Bia S.-Rafale hat da« Demolirung«werk bereit» begonnen, und die zahlreichen Bewohner jener Quartiere haben sich nach dem östlichen Theile der Stadt gegen die reizenden öffentlichen Gärten hingrzogen, wo ein ganz neue» prächtige» Quar tirr entstanden ist. -j- Einer der populärsten französischen Maler de» vorigen Jahrhundert» ist Watteau. Demselben ist ge genwärtig etzn Denkmal errichtet worden Die „Dsbat»" berichten hierüber: Am 15 Oktober d. I. wurde in No gent-sur-Marne da» auf Subscriptton dem Andenken Watteau'» errichtete Monument tnaugurirt. Die Büste ist von dem Bildhauer Loui» Auvray. Sie stellt Wat teau in den letzten Jahren seine» Leben» dar, aber we niger gebeugt, al» er in der That durch di« schleichende bürger hervorgegangene» Muniripium. Die Bestäti gung der Wahl de» Cavaliere di Betta zum Podesta Hal in allen Kreisen lebhafte Befriedigung erregt, da der Cavaliere eine beliebte Persönlichkeit ist. Berlin, 28. October. (B. Bl.) Der „StaatS- Anz." berichtet: ,/Nachdem die Nachricht von dem Tode de» englischen Staattwinister» Lord» Palmerston im amtlichen Wege zur Krnntniß Sr. Maj. de» König» gelangt war, hat Allcrhöchstdersrlbe Ihrer Majestät der Königin von England seine Thetlnahme über den Verlust de» genannten Staatsmänner durch Vermittlung de» k. großbritannischen Botschafter» dargcbracht. Ihre Majestät die Königin von England hat infolge dessen ihren Dank für diese von Sr. Majestät dem Könige be wiesene Theilnahme Allerhöchstdrmselben durch Vermitt lung deS k. großbritannischen Botschafter» ausgesprochen." — Prof. Virchow hat nun auch an „seine Wähler" eine „Erklärung" in Sachen seine» Verhaltens zum Abgeordnetentage gerichtet, die u. A. sagt: ,E« war zu sürchten, daß die Frankfurter Erklärungen sogar ein Hinderniß weitern Handeln« werden könnten, weil da« deutsche Volk sich dabei beruhigen möchte, daß seine Abgeordneten gespro chen hätten. Hier handelt e« sich aber um eine Arbeit, die das Volk selbst thun muß. Will es nicht selbst an seinem Geschick Mitarbeiten, so muß es sich gefallen lasten, daß es al« willenlose Heerde behandelt und von Eigenldümer an Eigenthümer übertra gen wird. Die Städte Saarbrücken und St. Johann haben im Jahre 1815 gezeigt, wat ein entschlossener Wille erreichen kann, wenn er im rechten Augenblick eintrilt; die Schleswig-Holsteiner werden sicherlich ihr Selbstbestimmung-recht nicht verlieren, wenn sie sich daraus rüsten, e» im rechten Augenblick zu übe». Freilich denkt mancher Junker, e» sei leicht und es sei Recht, Schleswig- Holstein an Preußen zu annrctiren und dafür Saarbrücken al« Eompensation an Frankreich zu geben. Aber das preußische Ab geordnetenhaus kennt die Gefahren und die Unredlichkeit einer solchen Politik hinreichend, und ich bin überzeugt, daß e« alle Kraft daran fetzen würde, sie zu verhindern, wenn sie je versucht werden sollte. Da« Programm unsrer Maiorität ist weder ein revolutionäre«, noch ein annerionistifche«; e« will das deutsche Parlament mit Preußen. Diese« Programm aber läßt sich gegen wärtig nicht aus einem deutschen Abzeordnetentagc entwickeln. Denn e« ist nur zu verwirklichen, wenn Preußen im Innern seine verfassungimäßige Freiheit gesichert haben wird. Und weil wir daran erst arbeiten, so war e« besser, sort zu bleiben, selbst auf die Gefahr hin, von Neuem de« ParticulariSmu« bezüchtigt zu werden.' Ueber die hier seit eiaiqer Zeit vermißten Perso nen kommen sehr prosaische Aufklärungen. Der Haus diener Löckrlt au» der Wasserheilanstalt in der Comman- dantrnstraßc ist al» Leiche in Weiß-nsee gefunden wor den. E» lastete der Verdacht eine» Diebstahl» auf dem selben und hatte er gegen seir r Frau geäußert, daß er sich da» Leben nehmen würde. Auch der Matrose Guielmo von der österreichischen Marine, der am 4. Oktober in Berlin verschwand, so daß alle Nachforschungen nach ihm vergeben» waren, ist wieder aufgefunden, indem er sich in Bodenbach bei dem kaiserl. Grenzzollamtc von selbst ge meldet und angegeben hat, er hätte sich in Berlin ver laufen und die Caserne, wo seine Kameraden unterge bracht worden, nicht wieder finden können. Von den übrigen vermißten Personen hat sich, mit Ausnahme de» Unionsleutnant» Duboi», herauSgcstellt, daß sie theil» in schlechten Famtlicnverhältniffen lebten, theil» ihre Der- mögen»zustande zerrüttet waren, sie also durch ihr Ver schwinden sich dem einen oder dem andern Verhältnisse haben entziehen wollen. Don dem Kaufmann Fähndrich au» Spremberg steht amtlich fest, daß er von Berlin mit der Eisenbahn abgeretst ist. Auch ist die verschwundene Frau eine» hiesigen Conditor» wieder zu ihrem Manne zurückgekehrt, und wa» den vermißten Dubois betrifft, so vermulhet man, daß derselbe einen Ausflug gemacht hat, wie er schon inmal gethan. — Die Frage wegen Bestätigung de» Recesse» in Lauenburg wurde neuer dings bejaht und andererseits verneint. Die offictöse „Lauenb. Ztg." vom 18. Oktober constatirt nun, daß Graf Bismarck von Biarritz au» die Bestätigung dcS Landesrereffe» in Aussicht gestellt habe. KSvigStzerg, 23 October. Das Stadtgericht ver- urt heilte heule den Polizeicommiffar Schmidt zu drei Monaten Gcfängnißhaft, weil er in der Nacht des 11. November» v. I. den Musikdirektor Pabst, wie sich au» den Zeugenaussagen ergab, ohne Veranlassung -arrettrt hatte. Krankheit war, die ihn fortnahm. Auf der einen Seite de» Pirdrstal» ist zu lesen: „Dem Andenken de» Antoine Watteau, Mitglied der k Maler Akademie, geb. zu Va- lenciennr» 1648, gestorben zu Nogent-sur-Marne, den 18. Juli 1721." Marschall Vaillant wohnte der Feier lichkeit, nicht officiell, nur als einfacher Theilnrhmer bet. Unter den Anwesenden befanden sich zwei Nachkommen deS berühmten Maler». Da» Denkmal ist in der Pa- rochialkirche über der Stelle errichtet, unter welcher die irdischen Ucberreste Watteau'» ruhen. « Bei der soeben von Longman» in London in zwei Bänden herauSgegebenen Uebersetzung der L. Nohl'schen Autgabr von „Mozart'» Briesen" von Lady Wallace befindet sich ein bisher unbekannte», sehr interessante» Jugendporträt Mozart'» nach einem Gemälde von Pompes Battoni, der unter Andrem dir Kirche der Ther men de» Diokletian auf dem Viminal in Rom au»ge- malt hat. Da» Original ist 1770 in Rom verfertigt und stellt den vierzehnjährigen Jüngling mit seinen großen schönen Augen, dem der Welt so recht geöffneten Antlitz in Halbfake dar. Die jugendliche Etumpfnas« und die schwellenden und doch wohlgebildeten Lippen, wir da» frei wallende Haar, da» in einer kleinen unterbundenen Zopflock« endigt, machen da» Bild sehr anmuthig. Da» werthvolle Stück befindet sich jetzt im Besitze de» Direk tor» der „Muflral Union", Ritter John Ella, und ist von H. Adlard in Stahl nachgestochen. * Frau Szarvady au» Pari» wird auf threr Kunst reise in Koblenz, Bonn, Frankfurt a. M., Leipzig, Prag, Hannover, Hamburg und andern Städten — in Dresden aber am 22. oder 25. November mit gütiger Unterstütz ung der k. musikalischen Kapelle eonrertiren und Beet hoven'» poefievolle» 6-6ur-Eonrert und Mendelssohn'» Serenade für Piano spielen.
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