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Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188910251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18891025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18891025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-25
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.10.1889
- Autor
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HM?- KWH "'derer Si»>, „ Anregung,«, -'llie ich dies Zj rrden kann, 1,^. »reichend sei«, ^ : Die Giftn,«,^ -'»»»re von Szz 7 des Resist,,,, ^ czn gaben, bei 2 , die Wünsche < Ein Mitbeiheii,^ ! n »nsere gut, eit hat ein ch Wen» ich nun», nnr das ««,„12 rvohner» nicht U? r den unangen,- liche und «Ul Alles i» eine«V> wrrrderr. GelchbLl '<-t° de» ^1 ,ten haben. n.?I der, gesolgt »,721 cu.entlang dag cme Fähig,^ ni Äiorge» reg,,LI er MoriGtrch Zj von Chemnitz. 5 M., pr. Aod./r»I g gen: ln,« ,gj»'> April-Mrri W^lil crtcr mit 7g U .April-Mai gg '«1 -M. Kündig«« "I ro M., pr. April-W . I5.3-M., pr.St^I A.28«. - 9-Jahrgan^ «ächfrsche* gte an jedeni Wochentag Abend (mit dem Ixatuin des folgenden Tages) zur Ber- iendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Aiizeiger" «nt täglich einet» Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft L. Lachst sch er Erzähler z Sächsische Gerichtözeitttttg Lächfischeö Allerlei I» Zllnstr. N«iterhalt«ngSblatt n Lonniagöblatt 7. Lnsti,ies Bilderbuch I>,g,t bei den NnSgabcslellen inonailich »o Psg., bei den Post-Anstalten 75 Pfg. ijkllser. Freitag, 25. Oktober 1889. Der SSchs. ÜandeS-Anzelger ist eingetragen in der Post-ZeitungS-Prei-liste: Nr. SlgSH Fiir Abonnente» erscheint je einmal l»i Jahr: Jllusti. Katcndn des sächsischen Larrdlroie«. JllusltirieSZahresbuch des Landes-AnzeigerS. Unparteiische tägliche Zeitung slir Sachsen und Thüringen. Die Hnnptblntter des „Sachs. LandeS-AnzeigcrS" erscheinen (ohne dessen Ertra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AnSgabe alS: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.frei inSHaus; ansierhalb Chemnitz monatlich SO Pfg. mit Zutragen. Poststgspreisliste: Nr- 1277 (lb. Nachtrag). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. k. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Laiides-Auzciger. Cheninltz. »ale. I». MM Ost-Borstrrtl! (»wischen Schillri: w! Slugllstli-bmattr ta» > Oststrasr). ' Drei SchHr mit der kleinen rojl ein Schlag mit grösst» Gl«L Dralstnachrichten nnseres Anzeigers. Vom 24. Oktober. London. Die Zeitung „Truth" versichert, die Gesundheit des ichizen von Wales errege in Hofkrcisen andanernd schwere Be- Irzrriß. Die Reiie nach Athen habe der englische Thronfolger gegen e» Rath der Llerzte unternommen. Diese befurchten, daß die !lüjlreng»»gen der Reise und die unvermeidlichen Aufregungen während I,r Hochzeitsfeicrlichleiten für den Prinzen üble Folgen haben I-rderi. Ports. Leon Sah beabsichtigt, die Rückkehr der seinerzeit aus- Iimesenen Prinzen zu beniitrarc». Budapest. Jranyi Ivird morgen einen Antrag einbrittgen, I»dahin zielt, den Minister Fejervarh in den Anklageznstand l msetzcn. Prcßbnrg. Morgen Freitag werden hier Versuche mit ranch- lsm Pulver und den Wirkungen des neuen Sprengstoffes Cerasil ellt werden. Der Ariillerie-Jnspcctor Erzherzog Wilhelm istd dielen Proben beiwohne». nfssteile». srcrui. Pfeifer, t 9, Nnd. Daniel. E. Kichrg. gen,. Consinri- ricdr. Wilh. Barls«!- ^ instav Hersurlh. Lilliclrn lliohlier. > Borgt. parkasic, MH. II. llgem. Conk.-Berei«. >h. Zciger's Nachs. t. Paul Hosrnana. V- Fr. HrrSrrrrrri». Friedrich BerM i, Allgem. Ean!»> in. C. H. Thate. Wan» LabaM t, aber keine m «fuhr ich, daß iii eist ist, nnd z« I i wollen, doch is s lt zu Stande «riefe nach Moll breise zur Bedi adeu in der R lid nicderwandnit, tnug auf Taillrm. ielleicht eine Efti' erde» kann." phirend. „Ich kl'! lciisch — in INK die VermW begegnet ist, ""d ^ i siirchtete. lvohucn in dikstl -kau sein. W« Die OrienLreise des Kaisers. HI Chemnitz, 24. Octobcr. Die beste Illustration zu den Fricdensworten der Thronrede, Irl welchen der Ternsche siieichstag eröffnet worden ist, ist unzweifel »st die Oricntreijc des Kaisers. Es ist ganz selbstverständlich, daß Ir Kaiser eine so weite Reste nicht unternehmen würde, wenn auch In die leiseste Aussicht auf polirftche Zwischenfälle vorhanden wäre. Irrt die Orienireise selbst arrch keine» politischen Charakter, so ist sie geeignet, dem beursclen Reiche und dem denlschen Namen in !mn Ländern Sympaiviccn zu criveckerr, die unS in der Arbeit des Mens z» großer« Nutz.» gereichen könne». Sich i» die orientali «» Wirren emznmstche», daran beult weder Kaiser Wilhelm, noch I dentsche Neichsmuzler, nnd darum kann auch vou Verträge» uuo Iminbaruugen, wel.c,e eiue solche Hineiiizichuug Dculschlauds zur Medingteu Folgd haben wrrrdeii, nicht die Rede sei». Das griechisch «Ik ist sehr lebhasr, ja unruhig tu politische» Angelegenheiten, und ist ja bekannt, wie vor mehreren Jahren erst eine europäische tchisfsblokade der griechischen Kaste eiittreten »rußte, um einen H-türkischc» Krieg zu verhindern. Die Grieche» erwarten vou Ir Zukunft sicher bre Wreocranfrichtuiig eines großen Hellenen S, nnd als ein Vorzeichen hierfür erscheinen ihnen die Namen InS künftigen Künigsvaares: Konstanlin nnd Sophie. Ebensosehr lie die Russen vlickeu die Griechen auf Konstanlinvpel, deren vor- «Msles Gotteshaus die Aja-Sophia ist. Die Erfüllung dieser Hoffnungen 1>t> Wünsche ist der Zukunft anheimgegeben. Das steht aber jedenfalls aß der deutsche Kalter, iadem er der» griechische» Kronprinzen liik Schwester zur Gemahtm gab, nicht die geringste Garantie da- « übernahm, knufr-g auch die politischen Plane der Hellenen zu Itlcrstützen. Die Ürienlreije des deutschen Kaiserpaares ist eine un tische FriedenSrcisc, die keinem anderen Staate zu nahe tritt. Auch Rußland nicht! Einzelne Petersburger Zeitungen sehen llMitlich den besuch des treulichen Kaisers in Konstariliiiopel sehr IM und besruchu», d P in der Folge der deutsche Einfluß den «Kan beherrschen tü.-ule. Das ist lediglich Geschwätz. Der Sultan »rde schon bereit sein, mit de,» Deutschen Reiche sich zu verstän W, aber Deulschta ü kann darauf nicht eiiigei eii, weil die Partie «zu ungleich liegt. Ei>r Bünsniß zivischer, Deutschland »nd der Mi ist eine Unmöglichkeit, ivcrt es Deutschland nnnöthige Feinde Ge, ohne ihm Nnucn z» bringen. Es ist doch klar, daß dann l ganze, mühiam wieder eiirgeiaüetic Einvernehmen mit dem Zaren l»t abermals in die Brücpe gegen rvarde. Wie kvmmt Dcntsch- B auch dazu, mit aller jciuer Macht für den Fortbestand der merrherrschast in Europa einzntrerc»? Was wir zu Gunsten der Mi ihnen konnten, h,l>c» >vrr durch Ueberlassnrrg deutscher Offi ce und Beamten getaan, ein Me.,r vermögen wir nicht. Auf der Wrreu Seite ist auch der Sultan völlig außer Stande, mit irgend Htt kmopäijche» Macht vejnrrrrnle Vereinbarungen cinzrrgehen. wand sieht sortwagrenü ans der Dauer, nnd die ihm rechtmäßig Ein unheimlicher Gast. Roman von Ewald August König. Fertretznng. Nachdruck verboten. «So reich bin ich nicht," rnlgcgnete der Chevalier lächelnd, Iber eine bestimmte Summ« darf ich nicht hirransgehe». Meine Wtnluug ist auch sehr klein, und ich nehme daher alles, ivas mir Wt. Bei den Händlern können meist nnr reiche Leute kaufe», MG findet man bei Privatleute» noch manches." „Mir ist die Adresse eines hiesigen Rentiers gegeben wurden, aus allen Aiiclrviien karrst und das alle Gerümpel in seiner» We arrsitapelt," sagte der Rasse, „er ist ein Onkel unseres Over- M'S, o c mich ihm bereits empfohlen hat. Ich gehe heute Nach- wen» es Ihnen Vergnügen macht, wird mir Ihre Be- 1'bü'g angenehm sein." «Sehr gern", entgegnet«! der Chevalier, und er begann nun M frühere Ernkäufe zu berichten, die er in der schlauesten Weise Mt haben wollte. ! Bald nach ansgehvoener Tafel verließe» die beiden Herren das Wkl, »ni Peter Straßburger ausznsnchen. „Nehmen wir eine» Wagen, oder gehen wir?" fragte Labarrow. «Wenn Lie den Weg wisse», so ziehe ich de» Spaziergang t'" antwortete der Chevalier. babcmow nickte zustimmend. Eine geraume Weit« verfolgten ^ Beide» schweigend ihren Weg. «Ich hoffe, Ihnen morgen die „Mo»ileur"-Nn»»ner überreichen Ginerr," brach der Chevalier endlich das Schweigen; „Sie k"k>i sich rrinner», daß ich Ihnen dieselbe versprach; ich habe Mrbalb nach Paris geschrieben: L-ie mögen dieselbe als Erinnerung znkommendc hvlrc Kriegskosten-Entschädignng, an deren Tilgung bei den traurigen türkischen Finanzverhältnissen vor der Hand gar nicht zu denke» ist, gicbt ihm fortwährend Gelegenheit, sich in die türkischen Angelegenheiten einzumischen und auch ein Pfand schlimmsten Falles zur Sicherstellnng seiner Forderung zu verlangen. Es sind dies sehr heikle Verhältnisse, an die zu rühren die dentsche Politik sich wohl weislich in Acht nimmt. Auf anderem Gebiete liegt der Erfolg der Orientieise des Kaiser- Paares. Die Herrlichkeit des deutschen Reiches wird damit zum ersten Mal: auch jenen fernen Gebieten vor Augen geführt, die wohl den deutschen Namen kannten, in welchen aber der Einfluß von Rußland, England und Frankreich »ntnrgcmäß seit Jahren der ausschlaggebende war. Der Orientale ist sehr empfänglich für Aufmerksamkeiten, welche ihm in dieser Weise dargcbracht werden, cs schmeichelt ihm immerhin, daß das deutsche Kaiserpaar nicht den weiten Weg scheut, welcher zu jenen Küsten führt. Das wird von sehr wesentlicher Bedeutung für die künftige Stellung der Deutschen nnd des deutschen Handels im Orient sein und diesen, so hoffen wir, reiche Früchte bringen. Die Rückreise des Kaiserpaares wird aller Wahrscheinlichkeit nach über Bntarcst führe», wo der» nahe befreundeten König Karl von Rumänien der Kaiser einen Besuch abznslatten gedenkt. Damit würde, bis ans einige wenige Staaten, inrser Kaiser sämrrrtlichc Höfe Europas besucht haben. Der Besuch von Spanien und Serbien ist bei dem jagend licherr Aller der beiden Könige ausgeschlossen, Lissabon konnte nicht wohl ohne Vermeidung von Madrid ausgesucht werden, der König von Holland ist schwerkrarrk, und der Besuch in Belgien in diesem Sora,»er wohl nur wegen der Trauer um den Kronprinzen von Oesterreich, den Schwiegersohn des belgischen Königs, unterbliebe». Von allen Fahrten bisher kehrte der Kaster gesund und munter heim, möge auch diesmal die Seefahrt eiue glückliche sein. Politische Rundschau. Chemnitz, 24. Oktober. Deutsches Reich. Deutscher Reichstag. 2. Sitzung vom 23. Octobcr. Präsident Levetzvw eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 35 Minute». Am Bnrrdesralhslischc: von Bötticher, von Marschall. Ans der Tagesordnung steht: W>hl des Präsidenten und der Schrrst- führer. Die Wahl crsvlgt durch Stimmzettel; abgegeben wurden 195 Zettel, es fehlen mithin 4 a» der zur Beschlußfähigkeit erforderliche» Zahl. Die Sitzung wird deshalb abgebrochen. Nächste Sitzung: Donnerstag 1 Uhr. (Wahl der Prüsidcnlen und Schriftführer.) Schluß Uhr. — Die erste Berathuug des Reichshanshaltes im Reichstage wird sich sehr umfangreich gestalren. Daß »ach demselben die Finanz lage keine allzu rvgge ist in Fvlge der große» Neiifordernrrge», wird von allen Parteien im Reichstage ohne Ausnahme zugcstanoen, und an Vorschlägen und Mahnungen wird es also nicht fersten. In der Etatsdeballe soll aber auch die Schweirieflerschfrage sofort zur Sprache gebracht werde», und hier werden die Geister gewiß heftig anf- einairdcr platzen. Trotz aller zu erwartenden erregten Debatte-, hoff, man jedoch, daß es gelingen wird, die Session bis Weihnachten znm Abschluß zu bringen. Die Bewilligungen selbst erscheinen ja sich er. — Trotz der voransfichtlichen Kücze der Ncichslagssesston wird es dem hohen Hause doch nicht a» zahlreichen Anträgen fehlen. Emtrum und Conservative werden die bekannten Arbeilernhntzautrüge von Neuem einbringeri, ßingegen dürfte die Frage des Vesähi.gurgS- »achweises für diesmal i» Ruhe gelassen werde». Die Freisinnigen fordern Aufhebung der Schwernefleischzölle, Herabsetzung der Kvhle»- tarrse n. a. Anträge der Nativnalliberalen und Frciconjcrvativen sind noch nicht bekannt. Es ist allerdings voran-zusehen. dag bei der Kürze der zn Gebote stehenden Zeit die Mehrheit der Anträge uner ledigt bleiben wird. — Weitere Anträge an den Reichstag. Die Centrilrirsp.ntei beantragt die Aufhebung des Expatriirnrrgsgcsetzes und bereitet einen Antrag bezüglich der katholischen M-ssioncn i» Oüafrika vor. Tie freisinnige Partei stellt einen Antrag, daß bei Rcichstngswahlcn die Stirnrnzeltel in verschlossenen Couverts abgegeben werden sollen. — In Neichstagskreijen besteht der lebhafte Wunsch bei alle» Parteien, der zunehmende» Anstellung von jugendliche» Arbeiter» an jene Nacht anfbewahren, die Sie gewiß nicht noch einmal zn erleben wünschen." „Das möchte ich allerdings nicht," erwiderte Labarrow mit einem verstohlenen Seitenblick auf seinen Begleiter; „ich werde mich dagegen zu schütze» wissen. Es war eine Ttwrhcit von mir, daß ich mich wiederholt in jene Spielhölle führen ließ, denn ich hätte »ach dem ersten Abend die Absichten des Versuchers erkennen und ihr» einen Jußrritt gebe» müssen!" „Die>er Versucher war Henri Tailleur?" „So hieß der Gauner; er war nicht besser als die Andere», obgleich er sich de» Anschein gab, als ob er von ihrem falschen Spiel und igren Betrügereien nichts wisse!" „Und Sie glaub.», daß er den Raubmord begangen habe» könne?" „Er oder ei» Anderer! Ich weiß cs nicht und zerbreche mir auch nicht den Kopf darüber. Die Lhäter sind ja übrigens, wie Sic sagte», entdeckt nnd verhaftet; damit ist diese Geschichte für mich erledigt." „Ware es nicht möglich, daß Sie nvch einmal nach Paris müßten, um dort als Zenge anszntreten?" fragte der Agent in der unbefangensten Weise. „Ich danke dasnr! Ich habe auch nichts aiiSzusagcn; das Ge richt kan» die Kerle ohne mein Zeugniß vernrtheilcn!" entgcgrrete Lavanow. „Der von Ihnen ausgestellte Wechsel wird als Beweismittel eine Rolle spielen," warf der Agent ein; „der Besitzer ivird sicher lich verinche», die zehntausend Rubel cinznkaisircn, und darin läge dann der Schnlobeweis. Haben Sie Ihrer» Bankhause in Moskau deshalb geschrieben?" „Ich habe sofort tclegraphirtl Ich bi» überzeugt, daß dieser Wechsel nie zum Vorschein kommt!" (zwischen 14 und 16 Jahren) in Fabriken etivas zn steuern. Gegen' wärtig sind rund 170,0'0 jugendliche Arbeiter vorhanden, das sind fast 35,000 mehr als 1885. Ganz abgesehen dabo», daß gerade ans diesen Elerncnkeii die Sozialdemokratie späterhin ihre meisten Anhänger gewinnt, ist eine solche Unmasse von jugendlichen Fabrik arbeitern auch vom allgemeinen wirthschafilichen Standpunkte aus kein Segen. Wo will man schließlich mit diesen Masse» hin, die wohl in einzelnen Handgriffen Gutes leisten, von denen aber keiner als ordentlicher Äewerbsgehilfe gelte» kann? Im Handwerk sucht man vielfach vergeblich »ach Lehrlingen, unanshaltsam ist der An drang in bei, Fabriken. Eckinrlich ist derselbe wohl, aber der Be völkerung gereicht er wahrlich nicht zum Segen. — Für die Errichtung zweier »euer Armeekorps ist ein be- sonseces formelles Gesetz um deswillen nvthwendig, weil die Ver stauung üer Reichsarmee von 18 auf 20 Armeekorps eine Abände rung des Reichsmilitärgesetzes von 1874 bedeutet. Dieser Entwurf ist aber, wie gesagt, lediglich ein ganz formeller, die Kosten für die Nenbildurrg werden im Etat gefordert werden. — Wie der „Frkf. Zlg." ans Mainz berichtet wird, ist die Voruntersuchung in der bekannten Militärunterschleifs-Angclegeiiheit bei der» Artilleriedcpot »nnmehr beendet und der i» Untersnchnngs- bast befindliche Wagenmcister Müller gegen Kaution entlasse». In Gewahrsam befinde! sich hingegen »och ein Zcnghanptman». Oesterreich-ilrlgcn'tt. Die Wiener B.älter besprechen die deutsche Thronrede, in welcher sie eine erneute Bckcäfiiguilg der Frieoenslendenzen Dentschlanvs und seiner Verbünvcte» erblicken, nuf das Wohlwollendste. Das Fremdenblatt hebt hervor, die schwere» Opfer zur Erhaltung des Friedens seien nicht nmsonst gebracht worden, deshalb hätten die militärischen Anlvritüteri in Deutschland beim Vergleich der deutschen Hecresslärkc mit derjenigen der östlichen und westlichen Nachbarstaaten nicht gleichgiltig bleiben können. Nament lich hülle sich angesichts der unnnterbrochcneu Vecm.hrnng des Ge- schützmaterials in Frankreich die deutsche Armeelertn g zur kräftigsten Nacheijernng entschließen müssen. Ohne die vollste Schlagserstigkeit wäre die Verwirklichung der auf den Wellsrreden gerichteten Be strebungen des Kaisers und seiner Verbündeten undenkbar. Dieser Erfolg sei des größten Opfers werth. Die auf Grundlage der be gehenden Verträge vereinigte Kraft Deutschlands und seiner Ver bündeten werde das stärkste Bollwerk des Friedens bleibe». — D e österreichischen Blätter geben uns imniec schone Lehren! Diese Mahnungen mögen sie mir selbst beherzigen u.rd ans g'ciche Ver stärkung Ver österreichischen Armee hi'iiwirke». damit Den schlaud sich etwas ausruhe» kann. Dman denkt aber Nicmaud. — In Szegedin werben Vorbereitungen zun, Empfange des deutschen Kaisers ge troffen; man glaubt, derselbe werde auf der Heimkehr von Kon- slantiriopel über Bukarest in der genannten Stadt kurzen Aufenthalt nehmen. — Die magyarischen Heißsporne können sich noch nicht zu- fcieben geb.n. Ir» ungaristhen Reichstage beantragt die radikale Linke, dc-r Honvcdminister Fejervarh wegen Zulassung der schwarz gelbe» Fahne bei der ungarischen Landwehr in Anktagezusland zu versetzen. Frankreich. Die Pariser Blätter bringen abermals die Nach richt von einer» bevorstehcndcn Besuch des rrrstrschen ThronsolgerS in Paris; Großfürst Nitvlans soll von Athen dort in kommen. Das ist meyr als unwahrscheinlich, lieber die denlsche Thronrede äußern sich die Journale mit de» gewohnten albernen Bemerkungen, ohne si n eingehender damit zu beschäftigen. Dagegen macht ihnen der Kaiserbcsnch in Konstantiiiopcl große Schmerzen. Sie beschwüren den Sultan, er möge sich doch ja nickt von den Denlschen fangen lasse». — Der Oberst Vincent ist wegen seiner bvnlaugistischen Neigungen verabschiedet. — Die Wr-ltnnsstcllung wird am 6. Nov. mit einem N-chtscsle geschlossen. Ntiftlattd. Der Zar hat seinen ältesten Bruder Wladimir, bisher Oberb.sehlshaber im Petersburger Militärbezirk, mit welchem er vor einiger Zeit einen heftigen Austritt hatte, zur» Statthalter im Kaukasus ernannt. Die KvmnrandosteUe in Petersburg erhält der Herzog Alexander von Oldenburg. — Zwölf zn den Hcrbstmanövern an die Weslgrenzc gezogene K'osnkc-i-Rcgi»icnter haben dort dauernde Garnison erhalte». „Dann könnte möglicher Weise er» Schuldloser in Verdacht kommen!" warf der Chevalier hin. „Wieso?" fragte Labarrow, und wieder streifte sein lanerndcr Blick verstohlen das glsichinüthrge Gesicht seines Begleiters. „Je nun; Sic bade» gewiß schon oft Wechsel ans Ihre» Bankier ansgestellt; wird nun einer derselben zur Auszahlung vorgczeigt —" „Einen Wechsel, auf zehnlansend Rubel lautend, ßabe ich nur dies eine Mal ansgestellt!" u»lcrbrach Labarrow den Franzosen scharf, „und drescr Wechsel befand sich im Besitz Lnlcvffel'S. Wenn also ei» solcher Wechsel vorgczeigt wird, so kann cs nnr Derjenige sei», der dieser» Gauner geraubt worden ist! Aber ich sage Ihnen noch einmal, der Wechsel wird nicht wieder znm Vorschein tomriien!" „Sodann die Banknoten —" „Welchen Beweis liefern Bankrwten? Sie gleichen einander wie Wassertrovfen. Die Gauner werden sie so gut versteckt habe», daß die schärfste polizeiliche Spürnase sic nicht finden kau»." „Waren nicht auch russische und dentsche Banknoten darunter?" „Jawohl, aber diese sind gewiß sofort beseitigt worden. Jeder Geldwechsler in Paris laust sic, ohne von dem Jnhnber eine Legiti mation zu fordern, und schien es den Gaunern zn gefährlich, sie in Paris nmzuwechscln, so konnten sie ja die Banknoten nach London chickcn, wo sic sicherlich ihre Verbindungen haben." „Sehr wahr!" entgegnet« der Agent in gedankenvollem Tone, .indessen lehrt die Erfahrung, daß auch der geriebenste Verbrecher sehr häufig eine Vorsichtsmaßregel vergißt." „Sie reden ja plötzlich wie ein Untersuchungsrichter oder ein Pvlizciagent!" fuhr Labarrow auf, während erstehen blied, um sein« ausgegangene Cigarre anzuzünden. Fortsetzung folgt.
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