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Dresdner Nachrichten : 28.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190406282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-28
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1904
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vrrugsgedüdr: »»»—»« tt.ua u»««mü«er 8»tro.m>« tunt u«kr« «oten »»«»»t «lt> «, Komi- «nt tto«io«« «ur «ü>m»V »At. »«Mt.. t«r« «it»1tni.«»om. «gg«Mr», «.»«.» Mt. »0«k. v»t «b»«Lli»er Suittllu«, durch d» M«t»wk. >odn«vrt>rll«eldi. I«d mit «tivretendem Sulchlaae. >r«chdr»«^ier»rtchel». 0ri»inal- Miueilunoen >mr mit deutliter Lu»!»«».»..»« t.Dretd. Rachr.") «ulLIg». Rtt>trt,Iich« Honorar- anwrüch» blotLov unbäücksiLiiol: muxriauat, Wanngrivt» werden nicht anldewatrr. »«lraramm-rldreN«: «achrtcht»» «r««d.» Gegründet 1856. Vvr üvUUI-VerkLal ilvr Otunvulmi-Iübrlk Utwllrllt 6 DE. KVkikllAlX, Loklistsrrmt bislat tu gsootunaoievoUsr Xusküki-uoe un^aruiskt« aocl garoiart« I tl ü t« oaoti slgansa, oavls kariosr, l-anäoosr uoö VVisnsr LlockaUoo. j Vauvtgeschilftsftelle: Marieustr. 38/4«. /Inrelgen-cM. Itmabm« von Inkünbi.nnaen di» aachmUtaa» r Mr. Sonn- und Heiertaa. nur Marrenirrah« « von U bit VU Ubr Dir l lvaltiae Grmrd- «eit, <ca. » Silben! 20 Vf»., «n- Nindioungen aut drr Privat!«« Zeile Sb Pta : di« 2 lvaltiae Zeile aut Peil leite oo Pta., als Linaelaudt Leite « Pta. In N«»«,r» aach Soun, und Kriert«»«» l tvaltia« Lrmidjeiie so Pta-, aut Vrivatleite « Pt» . 2 lvaltiae Zeile aut Terlleile und als EinaelandlsoPs,. iluswärtiaelüui. trüae nur aeaen Lorauib«iädluna. Beleavlätter werde« mit u> Vla- berechner. Kernlvrechantchlnd: Slntt 1 Nr. U und Nr. 20S6. Okäll'EGA VorrU-ttcüdt« tzurlltLlea ru k»krlltpr«i»«o v -ERl! ^ io otk, rotk Qummi. ^ ouck io Uoos uaä Uouk Uurnmirtz. Tvklsuvks kr«1ak»r6t l^eupolt. LvIachei An ^ feinste kilssks iv 2'/r-1Vff.p.8liick. ^ I'oerreicdlvr liMleiituler! ä.iilv »Iier mir io dla«uvo, »o Noliitls ooüiiüixeii. «Mim iLIflsif l-sillsifWAfsill. Kodmciir- »ml lenu-lMmm». »ÜOlL 1Mii«imi»-!>ii»ri»I-LerlIM Deutsche Staatsanleihen. Hofiiachrichten, Wanderfalken, Jahrmarkt, Spar- und vpltsitl. Banvercm. Gerichtsverhandlungen. Rustiich-mvan. Krieg. Zauberin in, Mürzthal. LL'LLNL-.! Dienstag, 28. Juni 1904. Reichs- und Staatsanleihen. DaS preußische Herrenhaus, das noch einsam und alleine ein mühseliges Dasein durch die sommerliche Stille der sonst par- lamentlosen Zeit hinschleppt, hat am Sonnabend Verhandlungen gepflogen, die es wohl verdienen, aus dem allgemeinen Wüste der Tagesereignisse herausgehobcn und einer eingehenden Be trachtung unterzogen zu werden. Es handelt sich nämlich um die bei einer Novelle zum Gesetze über das Staalsichuldbuch aufgeworfene bedeutsame Frage, welche Mittel ergriffen wer- den können, um eine größere Stabilität des Kurses unserer Staatspapicre zu gewährleisten. Zum Verständnis der in der j Debatte berührten Gesichtspunkte ist es erforderlich, daß man sich vergegenwärtigt, inwiefern unsere heimischen deutschen Staatspapiere sich im Vergleich mit den Staatsanleihen der führenden fremden Kapitalmächte in einer ungünstigen Lage be finden und auf welchen Ursachen diese Erscheinung wesentlich mit beruht. Auf den ersten Blick muß es als eine befremdliche Tatsache bezeichnet werden, daß das deutsche Publikum eine so ausgesprochene Vorliebe für ausländische Anleihen hat, während sich ihm doch in den Konsols des Reiches und Preußens, der sächsischen Rente usw. ein Anlagepapier bietet, das an Sicher heit die meisten ausländischen Staatspapiere weit übertrifft, ohne indessen um so viel höher im Kurse zu stehen wie dies der grö- ßeren Sicherheit entsprechen würde. Jedenfalls stehen die jenigen ausländischen Staatspapiere, die den deutschen Konsols an Sicherheit gleich sind, ohne höher verzinslich zu sein, wie die englischen Konsols und die französische Rente, im Kurie betracht- lich höher als jene. An diesem Kursunterschiede völlig gleich wertiger Papiere, der zu Ungunsten der deutschen Anleihen hervortritt, und der je länger desto mehr zu der dringend erho benen Forderung an die interessierten Regierungs- und Banken- kreise geführt hat, die Kursgestaltung unserer Staatspapiere nicht weiter ganz sich selbst zu überlassen, sind im wesentlichen drei wirkende Ursachen beteiligt: 1. eine mangelhafte Finanzpolitik bei der Begebung von Anleihen: 2. in besonders hervorragendem Maße die nicht ausreichende staatliche Fürsorge für die dauernde Unterbringung der Reichs- und Staatspapiere, die den Schwan- kungen des Marktes schutzlos überlassen werden; 3. eine falsche, nur langsam und schwer zu überwindende Tradition des anlage suchenden Publikums. Inwieweit außerdem die von Börsen kreisen behauptete Mitschuld der deutschen Börsengesetzgcbung an dem unbefriedigenden Stande der deutschen Staatspapiere in Frage kommt, kann hier außer Betracht bleiben. Bei dem ersten Punkte befindet sich die Reichssinanzverwal- tung allerdings in einer gewissen Zwangslage, an der sie kein Verschulden trifft. Im Reichd werden nämlich die Anleihen stets nur mit dem Etat in Höhe des jewelligen Jahresbcdarss bc- willigt, wodurch daS Reich genötigt wird, im Gegensatz zu Eng land und Frankreich der Regel nach alljährlich, zumeist in den ersten Monaten des Jahres, den Geldmarkt für seinen Kredit in Anspruch zu nehmen, auch dann, wenn der Geldstand nichts weniger als einladend zu einer solchen Finanzoperation anmutet. Die preußische Finanzverwaltung ist in dieser Hinsicht besser daran. In Preußen werdrn nämlich die Anleihen nicht bloß für den Jahres- bedarf, sondern für ihre ganze Zweckbestimmung auf einmal be- willigt, was zur Folge hat, daß der Finanzminister völlig frei in der Wahl des Zeitpunktes zu ihrer Begebung ist. Gemeinsam aber ist beiden Finanz Verwaltungen «in fehlerhaftes Verhalten bei der Emission von Anleihen insofern, als bei der Zuteilung der ernsthafte Zeichner zu wenig beachtet wird. So wurden beispiels weise bei der letzten Reichsanleihc auf etwa 3 Millionen Zeich nungen, die ausdrücklich für dauernden Besitz, nicht bloß zur Kursspekulation, bestimmt waren, nur 60000 Mark, also etwa 2 Prozent, zugeteilt, d. h. genau ebensoviel wie auf solche Zeich nungen, die als seriöse Kapitalanlage nicht mit Sicherheit bezeich net werden konnten. Durch eine derartige wenig verständnisvolle Methode der Zuteilung wird den Banken und den ernsthaften Kapitalisten gleichmäßig die Freude an ihrem Besitze an Staats- papieren vergällt, indem sich regelmäßig die Erscheinung wieder holt. daß der Kurs sofort nach der Ausgabe wieder ins Wanken gerät. Zur Behebung dieses Uebelstandes ist der offenbar höchst zweckmäßige Vorschlag gemacht worden, daß ernsthafte Zeich- nungen eine Vorzugszuteilung erhalten, und daß den vermitteln den Banken und Zeichenstellen auf Zeichnungen für dauernden Besitz eine höher« Provision bewilligt wird als auf Zeichnungen ohne diese Klausel, sowie daß die Rückkehr dieser Sparstücke au den Markt innerhalb einer gewissen Frist di« Rückbelastung der höheren Provision an die Zeichenstrlle bewirkt. Welche Mittel der staatlichen Fürsorge man in fremden Staaten anweodet, um die Kurse der heimischen Staatspapiere zu heben und wie vernachlässigt dieses Gebiet bisher noch bei unS ist, erhellt aus einem lehrreichen Aufsätze in den „Preuß. Jahrb.". Im Jahre 1902 besaßen darnach die deutschen Sparkassen von einem auf etwa 10 Milliarden geschätzten Ge- samtvermögen nur etwa IV. Milliarde in Konsols und Reichs- onleihen, d. h. höchstens der Reichs» und Staats schulden, die sich um die genannte Zeit auf rund 14 Milliarden beliefen. In Frankreich und England, die außer den Privat- sparkassen noch Postsparkassen besitzen, stellt sich das Verhältnis viel günstiger. In Frankreich betrugen nämlich Ende 1902 die Aktiven aller Sparkassen 3,6 Milliarden Mark, wovon zusammen 3,4 Milliarden in Staatspapieren angelegt waren, d. h. mehr als der 7. Teil der 24 Milliarden betragenden Staatsschuld. In England besaßen die Sparkassen sogar 4Vd Milliarden Staats- reuten, d. h. mehr als den 4. Teil der Staatsschuld in Höhe von 16f4 Milliarden. Würden bei uns statt 10 Prozent in Zukunft 25 Prozent des Zugangs zu den Sparkassen in Staatspapieren angelegt, so würden dadurch jährlich über 100 Mil lionen Mark fest untergebracht werden, d. h. ein Drittel der durchschnittlichen Jahresemission solcher Papiere. Bei den Versicherungsgesellschaften liegt die Sache noch schlimmer. Alle deutschen Lebensversicherungen zusammen be- saßen 1902 nahezu 2Hs, Milliarden Mark an Hypotheken und höchstens 33 Millionen Mark Staatspapiere. Dagegen ver fügten 15 der bekanntesten englischen Lebensversicherungcik bei 2>/2 Milliarden Prämien-Rescrven über 150 Millionen Mark englische StaatSpapiere. .Hinsichtlich der Banken wird geschätzt, daß die 12 größten Berliner Banken nicht mehr als 30 bis 40 Millionen deutsche Staatspapicre in ihren Beständen haben. In den Händen der Gesamtheit der englischen Banken dagegen befinden sich mehr als 3 Milliarden englischer Staats papiere, d. h. etwa '/» der ganzen englischen Staatsschuld. Nach dem gleichen Verhältnis müßten jene 12 Berliner Banken nicht 40, sondern 400 Millionen Mark in deutschen Staatspapieren angelegt haben. Auch die deutschen industriellen Gesellschaften stehen mit ihrem Besitze an Staatspapieren weit hinter den eng lischen zurück. Der drille Punkt endlich, die falsche Tradition des deutschen Kapitalislenpublikums, beziedl sich auf die bei uns tief eingewur zelte Sucht nach einem möglichst hoben Zinsgenuß, wie er der Regel nach nicht geboten werden kann, ohne gleichzeitige Gefähr dung der Sicherheit der Anlage. In England und Frankreich ist es auch in dieser Beziehung besser, dort begnügen sich selbst die kleinsten Kapitalisten gern mit geringen Zinsen und sind stolz auf ihren Besitz an Staatspapieren. Hier kann man nur die Hoff nung hegen, daß cS den fortgesetzte» Bemühungen der beteiligten Kreise gelingen werde, auch bei uns einen Umschwung der Neigungen herbeizuiühren und dos deutsche anlagesucheude Publi kum dazu zu erziehen, mehr Wert auf Sicherheit und leichte Ver käuflichkeit der Papiere als auf hohen Zinögenuß zu legen. In der eingangs erwähnten Verhandlung des preußischen Herrenhauses wurden die hier skizzierten Gesichtspunkte zusammen- fassend nur von einem Redner, dem ReichSbankvräsidenten Dr. Koch, berührt, der insbesondere auch den Wunsch aussprach, daß die deutschen Sparkassen mehr als bisher ihre Bestände in Reichs- und Slaatspavicren anlegen möchten. Die Oberbürgermeister Struckmann-HildeSheim und Becker-Köln, die gleichfalls das Wort ergriffen, beschränkten sich ausschließlich auf da- Sparkassenthema und äußerten Bedenken, weil dir Sparkassen früher bet der An legung ihrer Gelder in Staatspapieren »entsetzlich viel verloren hätten". Der Staat mühte Paripapiere auSgeben; dann würden die Sparkassen von selbst größere Beträge darin anlegen. Die Quintessenz der Erörterung war die Erklärung des Regierung- Vertreters, daß die Absicht, ein Gesetz zu erlassen, wonach die Sparkassen in höherem Maße als bisher ihre Bestände in StaatS- papieren anzulegen haben, an den leitenden Stellen keineswegs ausgegeben sei. Es bestehe durchaus nicht die Absicht, die Spar kassen zum Prügelknaben zu machen und dafür büßen zu lassen, daß die Konsols nicht gut stehen. Ein solche- Gesetz läge vielmehr gleichmäßig im Interesse der Konsols, wie in dem der Sparer selbst. Die großen städtischen und anderen gut geleiteten Spar kassen seien zwar schon jetzt im Besitze von StaatSvapieren. viele andere Sparkassen ober, und namentlich solche in den Provinzen, hätten überhaupt keine Jnhaberpaptere. Ihre Aufgabe sei eS doch aber gerade, die Einlagen sicher und so aufzubewahrcn, daß sie jederzeit Geld zur Rückgabe unmittelbar zur Verfügung haben. Im wohlverstandenen Interesse der Sparkassen wäre es daher richtig, wenn sie gesetzlich gezwungen würden, in Jnhaberpapiercn und darunter Staatspapieren ihre Bestände anzulegen. Daß tat sächlich eine solche Maßregel bei geschickter Anwendung von sehr günstiger stetig machender Wirkung ans einen bisher schwankenden Kurs von Staatspapieren sein kann, beweist das Beispiel Oester reichs. Als dort nämlich der Sektionschef Dc. Coch im Jahre 1892 die österreichische Postsparkasse einrichtele, «mannte er einen Börsen vertreter zum Ankauf österreichischer StaatSpapiere. und als stets bereite Käuferin erlantge die Postsparkasse bald einen solchen Ein fluß auf die Kurse, daß die Spekulanten an der Börse ihre schäd lichen Praktiken einstrllen mußten. Wenn früher irgendein un günstiges Ereignis eintrat, veranstalteten die Spekulanten an der Wiener Börse eine Panik und drückten die Kurse der StaatSpapiere auf das empfindlichste, um sie billig einzutausen und später teurer wieder zu veräußern. Diesem Treiben machte die Postsparkasse gründlich «in Ende. Neueste Drahtnieldnngen vom 27. Zuni. Kieler Woche. Kiel. Nach dem Frühstück sahen die Monarchen vom ^Kaiser Wilhelm ll." einem Äettrudern der Fähnriche z. S.. Seekadetten und Schiffsjungen zu. Ter Kaiser empfing hier auf auf der „Hohenzollerm die Sieger des Handicap Dover- Helgoland zur Preisverteilung. Um 5 Uhr sind zahlreiche Ein ladungen zu einem Tee bei den Monarchen an Bord der „Hohen- zollern" ergangen. Geladen sind außer dem Gefolge und der Umgebung der Majestäten der König von England mit Ge folge und dem Ehrendienste, der Botschafter Sir Franc Las- celles mit den Herren der Botschaft, die hier anwesenden Fürst lichkeiten, der Reichskanzler, die anwesenden Diplomaten, Spitzen der Behörden, die Admiralität, die Generalität, sowie u. a. viele der anwesenden Engländer von Rang und zahlreiche Damen. Kiel. Die heurige dritte Regatta der Sonderklasse be gann 12 Ubr 5 Minuten bei gutem Segelwinde bei Laboe. 12 Jachten waren am Start erschienen, darunter »Angela", die Jacht des Kronprinzen. Der Start der Motorboote ist auch heule vormittag unterblieben. Wie verlautet, soll der Start heule nach mittag stattsinden. Kiel. Die heutige Wettfahrt des kaiserlichen Jachtklubs begann bei regnerischem Wetter, aber bei gutem Segelwind aus Nordwcst. Es starteten die Jachten der Klassen 5 und 6. welche die bekannte Dreieckbabn im inneren Hasen abzusegeln haben. Köln. Die »Köln. Ztg." schreibt zu den Kieler Trink- s prüchen an leitender Stelle: »Jedem, dem es darum zu tun iit. das Seinige beizutteuer». damit Europa der Frieden erhalten bleibe, und daß zwer große Nationen aus seinen Wohltaten Nutzen ziehen, werde durch den warmen Ton. der die Reden der beiden Herrscher durchllingt, freudig und angenehm berührt und wird in der lebhaften Betonung ihres Strebens, ihren Völkern in dem Genuß dieses Friedens Früchte zu sichern, ein starkes Band und eine dankenswerte Bürgschaft für die Zukunft erblicken. Für alle ober, die ihren Beruf darin suchen, Mißtrauen und Zwietracht zu iaen. ist die Kieler Fürstenkunvgebung i» ihrer beabsichtigten, unverkennbaren Voikehrung der Friedcnsadsichten eine herbe Ent- tämckumg. die hoffentlich wohltätig aus lange Zeit hinaus nach- wirken und das Treiben der Störenfriede lähmen wird. Der jenige. der von der Kieler Zusammenkunft einen Wendevunlt in den englisch-dcusschen Beziehungen envartete und vielleicht eine neue Orientierung der europäischen Bündnispolitik in seinem Ge sichtskreise auftauchen sah. wird freilich von den Trinkfprüchen nicht ganz befriedigt sein. Wir glauben, daß man hier wie in England mit dem zwischen beiden Herrschern ausgetauschteu Programm einverstanden sein wird, nur sei daran nochmals der Wunsch geknüvft, daß insofern doch eine Aendemng eintreten möge, als beide Nationen, vor allem die Vertreter der öffentlichen Meinung in Parlament und Presse, sich mehr als bisher angelegen sein lassen, einander kennen und verstehen zu lernen. Erst wenn auf beiden Seiten dieses aufrichtige Streben vorhanden ist, werden die Mißverständnisse aufgeräumt, die die Beziehungen der Völker vergiften und Stimmungen zeitigen, die sich oft den besten Ab sichten der Staatslenker hemmend in den Weg stellen und ihre Bemühungen um das Wohl der Völker, deren Schicksal ihnen anvertraut ist. zu Schanden machen. London. (Priv.-Tel.) Der Korrespondent des „Daily Erpreß" in Kiel berichtet: Ein beim Diner anwesend gewesener Minister habe ihm erzählt, daß die beiden Monarchen ,m Lause ihrer Unterhaltung auf den ostasiatischen Krieg zu sprechen kamen und dabei sowohl für die Tapferkeit der ststusscn, wie für das militärische Genie der Japaner Worte der Bewun derung hatten. Graf Bülow sagte zu ihm: „Die zwischen König Eduard und Kaiser Wilhelm ausgetauschteu Toaste waren von der denkbar wärmsten Art. Es ist wünschenswert, Vermerk davon u nehmen, wie die Monarchen mit einander wetteiferten, den land und England in Frieden miteinander leben werden. Ich hoffe und wünsch«, daß die beiden Nationen die Wünsche ihrer Herrscher erfüllen werden. Zum russisch-japanischen Krieg Tokio. Man glaubt, daß bei dem Angriff der Wladi wostok-Flotte auf die lapamschen Transportschiffe 1500 Japa ner umgckommen seien. Paris. Wie aus Petersburg berichtet wird, sollen bei dein Untergang des russischen Minenschiffes vor Port Arthur 701 bis 8iX> Mann der Besatzung mit nntergegangeu sein. Man weiß noch nicht, ob sich auch Admiral Wittboeff. Fürst Uchtomsky und Kommandant Reitzcnstein auf dem Schiff befanden. Petersburg. sPriv.-Tests Nach Privatmeldungen aus Muk- den toll die Ausfahrt der russischen Flotte aus Port Arthur infolge falscher Signale der japanischen Flotte erfolgt sein. In Port Arthur sei man der Meinung gewesen, daß das Wladi wostok-Geschwader im Anzüge sei. Infolgedessen sei die Flotte aus- .gelaufen, um sich mit demselben zu vereinigen, sei aber der j i«panischen Flotte in die Hände gefallen. — Aus Liaujang wird berichtet: Ein Bote, der aus Port Arthur hier erngetrossen i ist, meldet, daß am 23. d. M. ein größeres japanisches Kriegs schiff mit drei Brücken 20 Meilen von Dalnö auf eine Mine gestoßen und mit seiner ganzen Besatzung unter gegangen sei. Paris. Der Petersburger Korrespondent des „Journal" berichtet, es gehe das bestimmte Gerücht, der Zar sei fest ent schlossen, sich auf den Kriegsschauplatz zu begeben. — Der Erfinder des amerikanisjchen Unterseebootes „Protektor", In genieur Lake, dementiert entschieden die Meldung, den Java nern sein Unterseeboot verkauft zu haben. Dasselbe stehe vielmehr noch zum Verkauf und er werde es dem Meistbietenden überlasten. ^ London Auf dem Bahnbofe von Port Arthur explo dierte eine Landmine und tötete eine große Anzahl russischer Soldaten. London. Aus Söul meldet .Daily Telegraph": Der Kaiser von Korea empfing die Marinc-AttachäS des Deutschen Reiches, Englands, Amerikas, Frankreichs, Oesterreich- UngarnL, SchwederiS und Italiens, sowie eine Anzahl lavangchtt ist
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