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Dresdner neueste Nachrichten : 06.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-06
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.01.1942
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Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels, und Industrie .Zeitung Ar. 4 SO. Jahrgang Dienstag, 6. Januar 4942 Bor dem japanischen Endsieg aus Luzon Wettere japanische Verbände in Malakka gelandet - Wavell soll sein Hauptquartier nach Goerabaja auf Lava verlegen Norwegische Wandlungen der DNN. Bericht uns«rer Berliner Schriftleituna „Lusilage in Malaia ausgesprochen schlecht" Lage sei, seinen Bedarf zu decken, eine Illusion war. Die Einführung der Arbeitskarte, die „die Zuweisung non Verbranchsgiitcrn entsprechend der Arbeito- leistuug" regel«, ist ein großer Schritt vorwärts ans dem Wege, Norwegen sür alle Zukunft von Enn- laud unabhängig zu mache«. Sie ist weiter eine gesetzliche Maßnahme. aus die aanz Europa achten wird, denn damit ist „erstmaiia acscvlich verankert worden, das«, mit Aufnahme von Müttern und Kindern, tat sächlich nur der versorat werden wird, der, wenn er arbeitsfähig ist, auch wirklich arbeitet. . Dab Norwegen die Parole, die das VersorgungS- gesctz gegeben hat, versteht, beweist das vielsachc Echo der norwegischen Preise daraus. Sie zeigt eine lebhafte Befriedigung darüber, das, in Zukunft die Grade der Leistungen des einzelnen die LebenSmiltelzutcilungcn für ihn bestimmen. Ein eindeutiges Prinzip der so zialen Gerechtigkeit; es wäre in einem Lande wie Eng land nicht möglich. Dieses Gesetz wird freilich Nor wegen nicht aus einen Schlag von jeder Einfuhr unab hängig machen. Das ist auch den dafür verantwort- lichen deutschen Behörden bekannt; diese verlangen aber, das« sich das norwegische Volk der Hilse, die ihm seit Mai lltt» von Deutschland zuteil wird, durch eigene Tatkraft würdig erweist. Auch aus einem ganz anderen Gebiet sieht man in Norwegen Kräfte am Werk, die danach streben, aus dem Lande geistig eine Einheit zu machen: Norwegen soll eine einheitliche Rechtschreibung bekom men. freilich hat dieser Plan, der im Frühjahr des kommenden Jahres in der Praxis verwirklicht werden wir-, nicht die Wirkung einer geistigen Umwälzung wie ein gleicher Versuch ihn im Reich haben würde. In dixsem Jahrhundert sind bereit» kn Norwegen viermal Ankäufe üniekkiosnmeVmordek.dle Rechtschreibung zu ändern. Die alte Zersplitterung, die auf diesem Ge biete bestand und ursprünglich in der kulturellen Los- lösung von Dänemark begründet wird, wird in Zukunst durch die neue Rechtschreibung, die sür den Staatsdienst, die Schulen, die Prelle und die UcbersetzungSlitcratnr obligatorisch wird, zu einer einheitlichen Laudesschrift- sprache führen. Da es von den deutschen Behörden als Aufgabe angesehen wird, alles das zu fördern, was Norwegen nutz«, werden auch diese Versuche zur Be seitigung deS sprachlichen Wirrwarrs mit Sympathie beachtet. Ebenso werden alle Bemühungen der „NaSional Sämling" gefördert, die auf die Erhaltuna der Substanz des norwegischen Volkes abzielcn. Das gilt z. B. sür die eben vom Führer der „NaSfonal Sämling", Ouis - liug, inS Leben gerufene NS.-HilfSorganisation sür Mutter und Kind. Dieses Hilsswcrk wird dazu bei tragen, das, Norwegen in Zukunst wieder an seine stolze Vergangenheit autnüpsen kann, die Zeugnis abgelegt hat von groben Heerfahrten der Norweger, von ihren Forschern, Seefahrern. Dichtern, Musikern und In genieuren. Ihr Grundsatz ist schon ein Zeichen dafür, dah das Land auch aus seiner politischen Bedeutungs losigkeit, in der England cS bewußt gehalten bat, in die europäische Gegenwart hinciuwächst. Allein die Für sorge für Mutter und Kind wird bei der gegenwärtig in Norwegen relativ gleichblcibeudcn Geburtenzahl einen absolute» Bevölkerungszuwachs erreichen. Schon die Tatsache, dass dieses Problem erkannt ist und anae- packt wird, muh für die Engländer, wenn sie nach ein- einhalbiähriger Belebung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht eine Bilcüiz ziehen, der Beweis einer von den Briten erlittenen endgültigen geistigen Niederlage im Norden Europas sein. Vr. Xarl Soliarpiu« >«I«§LVe»kFi S«tstete-gugetdniztutHaos «tuscht.kräzerkoba msnan.».— 1t DL »» »» Avzekievvrelfei atwodpeet»! St»1stostt«»mm-8ett» «m »««»tgeoeeN r«7t»t„ pegtero. NM. tNaschtteßl tlL Npf. Pottge-iU>ei«>, dterp> so Xvf. r>«tstg»elS. EHHHK Stegengetuch» und pnvol» zamUIeoanze<c>ev 11 be« 70<»m de«u» Mi»-Zeg-In» 1.-SM.krr«nlxmdse-idun«:>>and7ZXvt„«u«wsdr.-rM.wdchinN. GGGHG THGUv »He r«r"«" 1.10NM. Staidla- noch Llolltoltel I o»«e Mmaenitatsel y «net^atn »«,,«»»»,«»> «utercho» »-»».kir-edev« t» «»«. » Se»»-H»«d«i t» «,«. Nie M«son»n,n> IN No» oi'.lchl pon» Zu, ZU, tg «nmoenv-el-UIt» 1b IN »am» SMa» m» SldrMtttaag: Dresden «, Ferdinandftratze 4 » Postanschrift: Dresden «1. Postfach * Fernruf: Orttverfedr Sannnelnnmmer 2<aoi, Fernvettedr 27yZf«Telegramme: neueste Dresden « Postscheck: Dresden rn«w Ri-tveetangt» Einsendung«« an bi» Schristl«ltung ahn» Rückporto «erden weder »urückgeiandt noch aufbewahrt. - 2m Fall» höhere, Gewalt ober Betriebsstörung haben unsre Lerlehrr keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« mttprechenden Entgelt« AuS dem Bericht deS Kaiserlichen Hauptquartier» geht hervor, dab die japanischen Truppen, die Brttisch- Borneo angreisen, am St. Dezember Brunei und am 1. Januar die vorgelagerte Insel Lab nan eingcnom- men haben, wqhrend Marincslngzeuge tu der Nacht zum 2. Januar und wiederum in den Morgenstunden deS S. Januar einen Massenangriss aus Sin gapur unternahmen, wobei militärische Ziele schwer beschädigt wurden. Japanische Einheiten marschieren mit unverminderter Stärke aus Singapur zu, während Perak z ckztehen, wobei sie von japanischen Panzer einhetten verfolgt werden. Mittlerweile werden die UDA.-Behörden immer nervöser. Die Behörden in San Franzisko sollen be reits Pläne erörtern, nach denen ein Teil oder auch die ganze Bevölkerung aus den an der Bucht gelegenen Stadtteilen evakuier« werden soll. Die USA.-Regtcrung hat die zentral, und südamerikanischen Länder aufgc- fordert, sich aiz der Verteidigung des Panamakanals zu beteiligen. teil nach neuen Ironien, die ihn entlasten. Zuerst sollten die Engländer im Mittelmeer siegen. Nun sollen e» Amerikaner und Engländer in Ostasien tun. Der «ine fordert Hilfe und Unterstützung vom andern. Die englische Presse gibt sich die größte Mühe, dem amerikanischen Verbündeten deutlich zu machen, was die Niederlage im Südvazisik sür die USA., ihr all gemeines politisches Ansehen und sür ihr militärisches Prestige — nach britischer Ansicht — bedeute. So meldet der Newyorker „Datly-Mail"-Korrespondent u. a., niemand versuche in den USA., den Ernst der Lage zu verkennen. Die Japaner verstärkten ihr Truppenkontingent aus den Philippinen fast stündlich. Für Mac Arthur bestehe „wenig Aussicht, die Schlacht aus den Philippinen überhaupt gewinnen zu können", da er keinerlei Nachschub erhalte. „Daily Expreß" berichtet au» Newyork, der Fall von Manila und des Flottenstütz punktes von Cavite habe den Amerikanern alle Hoff nungen geraubt, daß General Mac Arthur noch siegen könne. Beamte des amerikanischen Kriegsmintsteri- umS bezeichneten gleichfalls den Verlust von Manila als einen sehr schweren Schlag sür die USA. Für Mac Arthur gebe r» jetzt keine andere Wahl mehr, als die, sich immer weiter zurückzuziehen oder sich mit seinen Truppen in der Festung Corregtdor, am Eingang der Bucht von Manila, einzuschließen und dort bis zum letzten Mann durchzuhalten. „Financial News" schreibt u. a., eines hätten die Japaner bisher im Pazifik mit ihren militärischen Er» folgen sicher erreicht. Sie hätten die «nalisch- amerikantsch-nlederländische Wirtschaftsblockade durchbrochen. ES sei heute sür die Verbündeten bedeutend schwieriger, «ine Wirtschaftsblockade Japan gegenüber zu unterhalten, da die Japaner sich im Besitz säst aller wichtigen Rohstoffquellen der Alliierten im Pazifik befänden. Ll ng arnreise v. Ribbentrops X Berlin, a. Januar Der Reichsminister de» AuSwärtigrn ».Ribben trop hat sich am Montagabend auf Einladung dr- RetchSverweser» deS Königreich» Unaatn, Nikolaus v. Hort Hy, und der königlich ungarischen Regierung zu einem mehrtägigen Besuch nach Ungarn begeben. Tot aufgefunben Rätsel um den Kabine ttschef des französischen Innenministers Privattelegramm der DNN. Bich», ». Januar Da» französische Innenministerium gab am späten Montagabend folgende» Ko-muniquo au»: Nve» Paringaux. KabinettSchc de» Innenmintster» Pierre Puchcu, wurde aus der Eisenbahnstreckt zwischen Pari» und Troyr» tot ausgefunde«. Neber die Um stände seine» Lode» besitzt man noch keine näheren Angabe«. Lr. Berlin, S. Januar Der fit-afrikanisch« Ministerpräsident SmutS hat in einem NtujthrSinterview erklärt, daß nach -em Krieg ein dauerhaster Friede nur kommen könne, wenn di« USA. sich an dem System für die Weltsicherheit beteiligten, d. h. an etwas, bas aus der Linie -er Genfer Liga liege, aber „mit einer wirklichen Autorität aus gestattet" sei. ,Hch habe das Vertrauen, daß die USA. ihre Rolle in der Wcltpolitik spielen werden." SmutS scheint England eine solche Rolle in der Wcltpolitik nicht mehr zuzutrauen. Auch SmutS hält eü sür nützlich, sich deutlicher auf Roosevelt zu orientieren. Seine Er- klärungen haben in politischen Kreisen Südafrikas eini ge» Aufsehen erregt. Die Dominions haben di« Wa shingtoner Erklärung einzeln unterschritben. Das ge schah sicherlich, um die Zahl der Unterzeichner möglichst grob werden zu lasten; zum anderen zeigt dieser Vor- gang aber auch, wir sehr der Prozeb der LoSlösung -er Dominion» vom Mutterland im Fluh ist. Der australisch« Ministerpräsident hat seine Selb- — ' In 8r. Berlin, 6. Januar Die Borwürfe in der englischen und mehr noch in der australischen Orssentlichkeit Uber das Fehlen einer auSreichrnden Luftverteidigung der britischen Stütz punkte haben den britischen Rundfunksprecher Oliver Stewart genttttgt, mit der Wahrheit herauSzurücken. Er erklärt im britischen Rundfunk: „Im pazifischen Raum werden sehr viele Flugzeuge gebraucht. Trotz der stei genden Produktion an Flugzeugen in Großbritannien, den Bereinigten Staaten und Rußland ist die Gesamt produktion zu gering, um überall genügend Flugzeuge zu stationieren. Wenn man nach Malaia Lustversiär- kungen sende» sollte, so würde das eine Schwächung der Luftwaffe in Großbritannien selbst oder in Nordasrika bedeuten. Untere Lustlage in Malaia ist ausgesprochen schlecht, aber e» ist unmöglich, sie zu verbessern." Oliver Stewart schließt mit der Feststellung, „eine Verstärkung müßt« v»n anderer Seite kommen". Der bekannte englische MilitSrschriststeller Liddell Hart kritisiert wetterhtn die cnglisch-nordamerikanischc Frhlstrategie in Ostasien. „Alle militärischen Bewe gungen der Japaner", so schreibt er, „lausen aus den einheitlichen ftrat.gik-^en Plan, Singapur völlig lahmzulegen, hinaus. ES ist schwer vorauszu sehen, wie man diesen Plan noch durchkreuzen will. In dtefen kritischen Augenblicken zählen nicht theoretische Erklärungen, sondern entscheiden nur die Taten." Glngapur bereits avgefchrteben* Telegramm unsere» Korrespondenten Stockholm, S. Januar Nach einer Londoner Reuter-Meldung haben die Javaner an der Westküstrvon Malakka, an der Mündung der Flüsse Perak und veraon, neue Truppenverbände in kleinen Booten gelan det. Die ?4erbLnde sollen »war zahlenmäßig nicht so D Tokio, ». Januar Da» Schicksal d«r an» Manila geflüchteten amerika nischen Truppen ersüllt sich «uerbittlich. Dem japa nische« Expeditionskorps aus Luzon ist es gelungen, »ach der Durchbrechung d«S äußeren Festungsgürtels di« nördliche Hälft« der Bataanhalbinsei zu besetzen und die Stadt Balanga einzunehmen. Die Vernichtung der Reste der USA -Truppen auf der Insel Luzon steht unmittelbar bevor. Der HtlsSslotteustützpuukt Olangapo an der Subjgbucht dürst», so wird berichtet, sür das USA^Heer nicht mehr brauchbar sein. Die etwa kü Kilometer lange und 80 Kilometer breit« Halbinsel Batan mit dem Hauptort Balanga schiebt sich in nordsüdlicher Richtung in die Bucht von Manila hinein und grenzt diese westlich vom offenen Meer ab. (Siehe auch Sette 3.» In einer Uebersicht der Domet-Agentur heißt es: Während Welle um Welle japanischer Flugzeuge die mächtige Festung Corregtdor auf Luzon, sowie den Marinestützpunkt Olonaapo und den Luftstützpunkt Malolo» in einer gewaltigen Lustosfensive mit Bom ben bewirft, stoben japanische Einheiten in südlicher Richtung auf -er B a t a a n - H a l b i n s e l vor, nach, dem sie den nördlichen Teil der Halbinsel unter ihre Kontrolle gebracht haben. Bei den Angriffen aus Corregtdor haben Formationen japanischer Ma rineflugzeuge die Flakstellungen am Nordraude der Insel schwer beschädigt und eine Anzahl feindlicher HanbelSfchiffe versenkt, die in den Gewässern nordöst lich der Insel versammelt waren. Da» sogenannt« M LÄss LS scheint sich in Li« Gewässer NieLrrländtsch-Jnbirn» zurückgezogen zu haben. ES scheint wie eine Ironie deS Schicksals, so sährt Domet fort, daß Roosevelts kürzliche Versicherungen, daß Verstärkungen nach den Philippinen gesandt wjir- den, heute von den Behörden tu Washington demen tiert wurden, die die Meinung auödrücktcn, daß der Versuch der USA -Truppen, Corregtdor und Bataan zu halten, zum Scheitern verurteilt ist, da „rS keine Mög lichkeit gibt, Verstärkungen zu senden". MacArthur -er „Marienkäfer" Moskau verhöhnt di« geschlagenen Verteidiger der Philippinen - Die USA -Truppen ohne Nachschub Bericht unserer Berltnrr Schristlettung stiludigkeit ausdrücklich betont und erklärt:. „In Australien wird man das Gefühl haben, dah ->« gegenseitige Abhängigkeit zwischen den USA. und Australien greifbare Formen annchmrn." Die Bindung Australien», daS schon vor längerer Zeit eine eigene Gesandtschaft in Washington einrichtete, an die Ber einigten Staaten wird immer enger. Die Unzusrieden- beit mit der Politik Churchills ist in der letzten Zeit deutltch genug zum Ausdruck gekommen. Die austra lische« Einwand« lasten sich auf die kurze Formel bringen: da» Mutterland hat viel von un» verlangt, aber nicht» gegeben. Die USA. beerben da» Empire. Fraglich bleibt allerdings nach den japanischen Siegen im Pazifik, ob Herr Roosevelt den Australiern jene Hilf« zu geben imstande ist, die Churchill nicht leistete. Die amerikanische Strategie im Pazifik dürste man in Australien mit einigem Unbehagen verfolgen. Man hütet sich jreilich vor einer Kritik, die um so srei- mittiger von den S o wie t S geübt wird. Die „Prawda" hat in einem Artikel, al» dessen Autor Stalin vermutet wird, da» Berhalten de» USA.-BefehlShaber» auf den Philippinen, MacArthur, mit einem Spott bedacht, über den man in London und Washington regelrecht entsetzt war. MacArthur habe sich „wie die Franzosen" be- nommen »nd statt zu kämpfen einfach die Hände hochgehLlten, sagt die „Prawda". Für die Ver teidiger Manila» findet sie den liebenswürdigen Ber- gleich mit einem Marienkäfer. Dieses Tier werfe sich bet der Annäherung eine» Feinde» einfach aus den Rücken un- streck« die Beine in die Luft. Bisher waren rS die Nordamerikaner, die vom sicheren Port au» die SriraS- hanblungen ihrer Freunde mit jener Ueberhebltchkcit kritisierten, die für die Bankers typisch ist. Jetzt sind st» selbst da» Ziel ber Kritik geworden. , Diese Kritik verdeutlicht indes auch da» Wesen be» in Washington so feierlich besiegelten Bündnisse» zur Rettung der Welt. Einer erwartet vom anderen, daß er die Last de» Kriege» trag«. Lin Steg Stalin» über die Deutschen soll nach dem Plag, den Roosevelt und Churchill auSgearbeltei haben, die erste Phase ber ge- ßtetnsam«« Kriegführung sein. Stalin ruft im Gegen- VSlo, Anfang Januar Nicht nur die deutschen Zeitungen verzeichnen heute mit großer Genauigkeit die Schandtaten, die sich die Engländer gegen Zvilisten, Frauen und Kinder, aus dem Kontinent zuschulden komme» lassen. Wer sich z. B. auf einer Reise nach Norwegen in Oslo im Pressedirek- torat der norwegischen Regierung die norwegischen Zei tungen ansieht, kann immer wieder in ihren Spalten Anklagen gegen die englische Sccränberci finden. Vor mir liegt z. B. eine Ausgabe der in Hammersest er- scheinenden Zeitung „Nordkapp", deren erste Seite saft ganz eine plakatartige Anklage gegen England darstcllt, gegen die Männer in London, die ihre Kricgsschisse an gewiesen haben, auch solche Transporter an den Nord küsten Norwegens zu versenken, die rein zivilen Bedürf- nisscn dienen. Die lange Liste der bei dem im „Nord kapp" aufgeführten Attentat umS Leben gekommenen Zivilpersonen ist eine Anklage, die Europa sich merken wird. Auch die Namen dieser Tote» wird das nor wegische Volk in das Kapitel seiner Geschichte eintragen, das seine endgültige Befreiung von der englischen Bor- rnunbschast behandelt. Neue Epochen werden vorerst immer nur von weni- gen Männern begriffen. Zu diesen wenigen gehört in Norwegen Knut Hamsun. Als eine in Oslo erschct- nende Zeitung kürzlich einem verstorbenen Professor namenö Stang einen verherrlichenden Nachruf wid mete, setzte sich Knut Hamsun an seinen Schreibtisch und schrieb dem verantwortlichen Redakteur folgenden Bries: „Zu Ihrem tränentriesenden Nekrolog zur.hoch kulti vierten Persönlichkeit' des verstorbenen Pros. Stang sollten Sie hinzugesUgt haben, daß der gleiche Stang Vorsitzender de» Robel-KomiteeS mar und mithals, mit be iedenvprei» de» Ltsttting» einen deutschen » ken, »kN Seren» dit «eintärer Verfassung al» Landesverräter verurteilt hatte." Ham- sun wie» damit nicht etwa einen vergeßlichen Zeitungs mann in die Schranken zurück, sondern er erinnerte lein ganzes Volk daran, daß heute die Zeit gekommen ist, in der jeder sein persönliches Verhältnis zn seinem Volk und zu dem Schicksal, das den Völkern Europas neue Mcge weist, Stellung nehmen muß. Wohin Norwegen heute gehört, haben in jenem Lande, in dem in diesen Monaten nur an wenigen Plätzen die Sonne für einige Stunden am Tage scheint, bereits viele Menschen begriffen. Dafür sprechen nicht nur die täglich, man kann sagen, zu Hunderten bei der „NaSjonal Sämling" eingehenden neuen Mit- gliebSanträge, dafür ist nicht allein der Einsatz frei williger norwegischer Kämpfer an der Seite unserer Truppen an der Ostfront ein sichtbares Zeichen, nicht nur der zur Sicherung der Nahrungofrcihett des Lan de» arbeitende Arbeitsdienst Beweis, dafür spricht auch die Gesetzgebung in Norwegen, die bas Versorgungs problem behandelt. Dir Norweger sind von altersher rin SecmannS- und Fischervolk. Seefahrer und Fischer misten, baß jedermann seine Pslicht bis zum äußersten tun muß, wenn Gefahr droht. Sie misten auch, wenn aus See der Proviant knapp wird, kann jeder nur seine Nation verbrauchen unb nicht mehr. Diesen Gedankengang hat sich ein Gesetz zu eigen gemacht, daS vor wenigen Tagen in Norwegen in Kraft getreten ist. Es verlangt näm lich, baß zum Ausbau deS Landes, zur Ausnutzung aller Möglichkeiten der Selbsthilfe, jeder einzelne ar beiten muß. Nur wer arbeitet, soll in Zukunft auch Anspruch auf Lebensmittelversorgung haben. Seit Kriegsausbruch hat sich gezeigt, baß die Auffassung, nach ber die Handelsflotte des Lande» jederzeit in der groß sein, doch stellte» sie eine neue Bedrohung der linken britischen Flanke dar. Inzwischen seien die bri tischen Truppen südlich von Ipoh aus neue Stellungen zurückgezogen morden, die sich südlich von Bideo be finden dürften, das rund ll» Kilometer nördlich von Kuala Lumpur liegt. ES sind bereits heftige Vorposten- arsechte mit den Japanern im Gange, die, wie Reuter selbst zugibt, den Briten aus den Fersen sind. „Sunday" Times" schreibt: „Die Japaner haben Uber zwei Drittel von Malakka erobert und bedrohen auch das letzte Drittel. Sie besitzen bereits die meisten Gummi plantagen und Zinngrnben." Nach einer weiteren Reuter-Meldung aus London ist der Vorschlag gemacht worden, daß General Wavell in seiner Eigenschaft als alliierter Ober befehlshaber in Ostasieß sein Hauptquartier nach Soerabaja aus der niederländisch-indischen Insel Java verlegen soll. Diese Meldung verdient stärkste Beachtung, da sie offensichtlich zeigt, wie wenig man sich über -le Lage Singapurs noch Illusionen hingibt. Schon Henle betont man daher in London nicht nur, daß der Hasen SoerabajaS in eine starke Festung nm- gcwandelt worden ist, sondern auch, daß dieser Hasen für die Kriegsversorgung bereits eine „ebenso wichtige Zentrale wie Singapur" sei. Wehr-tenfiproNamatton Roosevelts Bericht unserer Berliner Schristlettung vr. Berlin, 6. Januar Roosevelt hat eine Proklamation erlassen, wonach alle Männer im Alter von 2N bis 1t Jahren einberufen werden können. Männer im Alter von bis St Jahren werden wahrscheinlich später eingezogen. Jedoch werden sie nicht Pit der Waffe in ber Hand kämpfen. In einer vom USA.-Außenamt herauSgegebrnen Erklärung welkben geeignete Persönlichkeiten" ans- (Lorregidor unter Bombenhagel Maftenangriffe auf Singapur - Neue japanische Erfolge auch in Nordborneo Prtvattelegramm
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