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Weißeritz-Zeitung : 14.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189505146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-14
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.05.1895
- Autor
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Mchmh-MW Die „Ärißeritz-Zeitung" erscheint wöcheiEch drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Ä Psg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postau- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. für die Königliche UmishaupLmannschast Dippold^^tte^sM)! für die Königüchm Amtsgerichte und die Siadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, welche bet »«» bedeutenden Auslage del Blattes «ine sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirtr Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im revaktionellea Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem .Lllustrirlen NnterhaltungSblatt". Mit land- und hauSwirthschastlicher Monat,beilage. Nr. 56. Dienstag, den 14. Mai 1895. 61. Jahrgang. -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonnabend, den II. dss. Mts., hielt der B e z i r k s l e h r e r v e r e i n im Bahnhofs Hotel seine erste diesjährige Versammlung ab. Herr Kirch schullehrer Schleinitz-HennerSdorf unterwarf unter dem Thcma „Die Lehrerbildung, eine soziale Frage" den jetzigen Bildungsgang der Lehrer einer objektiven Kritik und stellte Grundsätze fest, nach denen zukünftig die Ausbildung der Lehrer zu erstreben sei. Nach kurzer Aussprache und Ergänzung über diesen an regenden, ermunternden und mit manch kräftigem Wort gewürzten Vortrag referirten Herr Schuldirektor Raiche und Herr Lehrer Buckel über den bisherigen Verlauf der Angelegenheit des Lehrerheims, bezügl. über ein Angebot zu demselben. Die nächste Ver sammlung soll am 6. Juli in Bärenhecke stattfinden. — „Glück zu!" Der erste Vereinsabend nach Eröffnung des Sommerscmesters war von neuen Schütern zahlreich besucht, so daß sich eine starke Mit- tzliederzahl erhoffen läßt. Einen Vortrag halte Herr Slavtrath a. D. Bucher übernommen, der in packender Weise den Lebensgang des jugendlichen Helden und Dichter Theodor Körner entrollte und an paffenden Orten dessen patriotische Gedichte wiedergab. — Bei der Schützengesellschaft hat sich für nächsten Sonntag ein größerer Theil der Mitglieder der Dresdner Scheibenschützengesellschast zu einem Besuche angemeldet. Dem gemeinsamen Mittagsmahls im RathSkeller soll geselliges Beisammensein im Garten des Schützenhauses, resp. in der Schiebhalle, wo Sonn- tagSschießen statlfindet, folgen. Da Damen an der Parthie Theil nehmen, wird auch das übliche Tänzchen nicht fehlen. — Während besonder- die Leipziger Gegend Heuer unter schwerer Maikäfeffplage zu leiden hat, ist bis jetzt unsere Umgegend üollftändig verschont geblieben, so daß «in solcher Bursche in diesem Lenz bei uns zur Rarität gehört und der prächtig entwickelten Vegetation von dieser Seite kein Schaven droht. Ebenso scheint es, als ob die gestrengen Herren Pankratius, Serva tius und BonisaziuS gnädig verfahren wollten, da der erste schon ohne den lodtbringenden Nachtfrost vorüber gegangen ist. — Am Sonntag Abend 8 Uhr schwebte über unsere Stadl ein großer Luftballon. Wahrscheinlich war es der um 6 Uhr im Dresdner Zoologischen Garten aufgestiegene, der Chemnitzer Gefellschast zur Förderung der Luftschifffahrt in Sachsen gehörige Riesen-Ballon „Wettin" nut 4 Insassen. Nachdem derselbe in Niever- frauendorf ziemlich die Erde wieder berührt halte, er hob er sich wieder zu bedeutender Höhe und landete endlich in Hennersdorf. Pretzschendorf. Infolge Blitzschlages wurde am 10. dies. Ml»., deS Nachmittag- um I Uhr, da- Wohn haus deS WirthschastSbesttzerS Stenzel entzündet und fammt der angedauten Scheune bis aus die Umfassungs mauern zerstört. Von auswärts erschienen zur Hilfe leistung die Spritzen der Gemeinden Röthenbach und FriederSdorf. Schönfeld. Kaum acht Tage waren seit dem letzten Schadenfeuer vergangen, als am Freitag kurz vor 6 Uhr Abend» die Glocken abermals Sturm läuteten, eS brannte die sogenannte Mittelmühle. — Nach kurzer Zeit standen sämmtliche Gebäude in Hellen Flammen, trotzdem daß nach und nach sechs aus wärtige Spritzen, von Hermsdorf, Ammelsdors, Scyde, freiwillig« Feuerwehr von Reichenau, BärenselS und Hennersdorf zu Hilfe eilten, war «S doch nicht mög lich die vielen Vorräthe an Bretter und Klötzern, welche Herrn Holzhändlrr C. Kempe gehörten, zu retten. Herrn Kempe, der nicht versichert hat, entsteht ein Schaden von ca. 4000 Mark. Möbel und Vieh de» Besitzers Herrn Götze, ist gerettet bis auf 2 Bruthühner, welche ihrer Mutterpflicht oblagen und so ums Leben kamen. Ein zur Miethe dort wohnender Handarbeiter E. Göhler, der auswärts arbeitete, ist um seine ganze Habe gekommen, außer seinem sauer verdienten Spar pfennig sind ihm auch seine ganzen Kleider rc. mit verbrannt. Entstehungsursache deS Brandes ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt. Nassau. Bei dem am vergangenen Sonnabend über hiesige Gegend ziehenden Gewitter schlug gegen '/ei Uhr der Blitz in das Gut Nr. 32, Gutsbesitzer Butter gehörig und zündete, wodurch daS Wohnhaus und Scheune, beides noch mit weicher Dachung ver sehen, total eingeäschert wurde. — Von auswärtigen Spritzen erschienen die der freiwilligen Feuerwehr von Frauenstein und der Gemeinde ClauSnitz. Dresden. In der am 15. März d. I. auf Ein ladung des Bürgermeisters Gofferjö aus Netzschkau in Chemnitz abgehaltenen Versammlung der Bürgermeister der mittleren und kleinen Städte SachsenS ist von den Anwesenden einmüthig beschlossen worden, sich dem Vorgehen der großen Städte Sachsens anzuschließen und dem Altreichskanzler Fürsten Bismarck anläß lich seines 80. Geburtstages das Ehrenbürgerrechl zu verleihen. In dieser Versammlung konnte ferner mitgetheilt werden, daß von den 67 Städten SachsenS, welche ihre Verfassung nach der Städteordnung für mittlere und kleine Städte regeln, bereits 64 Städte ihre Zustimmung zur Verleihung des Ehrenbürgerrecht» an den Altreichskanzler ertheilt haben. Ausgeschloffen von dieser Ehrung haben sich btS jetzt die Städte Dahlen, Schirgiswalde und Ostritz. Ein in dieser Versammlung gewähltes Komitee, bestehend aus Bürger meister Gofferjö in Netzschkau, Stadtrath Freiherr v. Milkau in Tharandt und Bürgermeister Schneider in Dohna, wurde beauftragt, wegen der Anfertigung des Ehrenbürgerbrieses mit Künstlern ersten Ranges in Verbindung zu treten. Gemäß dieses Auftrages sind mit Herrn Professor Rade bei der königl. Kunst gewerbeschule zu Dresden Unterhandlungen angeknüpft worden, und es hat sich derselbe auch bereit erklärt, die Anfertigung des Ehrenbürgerbriefes zu Überneimen. Die Zeichnung zur Kassette, in welcher der Ehren bürgerbrief ruht, ist von Herrn Professor Pape an der königl. Kunstgewerbeschule zu Dresden gefertigt. Die Holzschnitzerei zur Kassette wird in der Kunsttischlerei deS Herrn Udlust und die Silberarbeit hierzu nach Angabe des Herrn Professor Richter in Dresden her gestellt. Die Arbeiten sind jetzt so weit vorgeschritten, daß die Uebernahme des Ehrenbürgerbrieses und der Kassette spätestens am 1. Juni d. I. durch das Komitee erfolgen kann. Hierauf wird voraussichtlich Mitte Juni d. I. die Ueberreichung des Ehrenbürgerbrieses durch die Bürgermeister der 64 Städte des König reichs Sachsen an den Altreichskanzler in Friedrichsruh erfolgen. Jedenfalls aber wird der Ehrenbürgerbrief vorher in Dresden während einer Woche öffentlich ausgestellt werden. — Ein Akt besonderer Hochherzigkeit wurde in der am II. Mai siattgehabten Generalversammlung des landwirthschastlichen Kreditvereins im Königreiche Sach sen vollzogen. Unter der Verwaltung dieses Instituts besteht seit einer Reihe von Jahren die bisher aus einige vierzigtausend Mark angewachsene Mehnert-Stif- tung, aus deren Erträgnissen Landwirthen bei der Ausbildung ihrer Söhne und Töchter Beihilfen ge währt werden. In Rücksicht auf die ungünstige Lage der Landwirthschaft einerseits, die es insbesondere dem kleinen Landwirth überaus erschwert, für die Berufs bildung seiner Kinder Sorge zu tragen und in ander tracht deS durch den Verkauf de» vormaligen „Goldn-n Ringes" — in welchem der landwirthschastliche Kredit verein früher seine Geschäftsräume hatte — an die ReichSpoftverwaltung erzielten besonderen Gewinn», wurde in der Generalversammlung beschlossen, der Mehnert-Etistung eine Summe von über 150000 M. zuzusühren, so daß ihr Kapitalstamm künftig volle 200000 M. beträgt. Hierdurch wird die Möglichkeit gegeben, daß den vielfach an die Verwaltung der Stif tung herantretenden Gesuchen künftig in ausgiebigerem Maße entsprochen werden kann als bisher. Oschatz. Den Wünschen der hiesigen Geschäfts leute ist Seitens des Kirchenvorstandes entsprochen worden. Derselbe hat beschlossen, den HauptgotteS- dienst Sonntags in die Zeit von 8 bl» -,<«I0 Uhr und den zweiten Gottesdienst in die Zeit von 10 bi» I I Uhr zu verlegen. Die Geschäfte können somit ununterbrochen von II bis 4 Uhr offen bleiben. Ob sich die an diesen Beschluß geknüpften Hoffnungen er- füllen werden, wird sich bald Herausstellen. Selbst verständlich hat dieser Beschluß nur für das Sommer halbjahr Giltigkeit. — Am Mittwoch Nachmittag standen wiederholt Gewitter über Oschatz. Es blitzte, donnerte und regnete säst ununterbrochen. Der das Gewitter begleitende Sturm hat in der vierten Stunde die in der Nähe der Stadt befindliche Merkwitzer Windmühle, die im Be triebe war, umgeworsen und zertrümmert. Die in der Mühle befindlichen Personen, 2 Müller und der Lehr ling, sind aus säst wunderbare Weise gerettet worden. Zwei davon sind ganz unversehrt geblieben, nur der Lehrling hat eine Kopfwunde davongetragen. — Bei einem am Mittwoch Mittag stattgehabten schweren Gewitter schlug der Blitz in das Wohnhaus des Semeindevorftands und Gutsbesitzers Aug. Mittag in Seeligstadt. DaS Gebäude stand sofort in Flammen. Zwei Kinder, ein I5jährigeS Mädchen und ein I2jähr. Knabe, wurden zu Boden geworfen; die Tochter lag besinnungslos unter Zuckungen auf dem Gesicht und blutete aus Mund und Nase. Dem Knaben waren nur die Füße gelähmt. Plauen i. V. Um das Handwerk zu fördern und zu ehren hat die hiesige Sewerbekammer beschlossen, Anerkennungsurkunden an Lehrlinge zu ver leiden, welche sich durch musterhaftes Betragen, muster- haste Leistungen und durch ein gutes Gesellenstück aus gezeichnet haben. Der erste Lehrling, der Gelbgießer- lehrling Ferd. Uhlig auS Crimmitschau, ist dieser Tage in dieser Weise ausgezeichnet worden. Hoffentlich er füllt sich die Hoffnung, die man in den betheiligten maßgebenden Kreisen an diese Einrichtung knüpft, daß andere Lehrlinge sich dadurch zu gutem Betragen und tüchtigen Leistungen anspornen laffen. AuS dem Vogtlande. Seitdem der Flachsbau wieder lohnender geworden ist, wenden sich ihm auch die Landwirthe des VogtlandeS vielfach zu — eignet sich doch gerade im oberen Vogtlande der Boden zum Anbau von Flachs und Hanf ganz vorzüglich. Leider sind die Gewerbzweige, welche Flach» und Hanf ver arbeiten, bei Deckung ihres Bedarfes noch immer zum größten Theile auf das Ausland angewiesen, und eS wird der deutschen Landwirthschaft wieder und wieder ans Herz gelegt, beide Jndustriegewächse intensiver anzubauen. Die Einfuhr von Flachs ist in den letzten zehn Jahren etwas zurückgegangen; sie betrug 1884 65185TonnenimWerthevon34Mill.Mark, 1894 wurden nur 54494 Tonnen im Werthe von etwa 30 Mill. Mark eingeführt. In dem gleichen Zeiträume stieg die Ein fuhr von Hanf von 40 308 aus 44 367 Tonnen und eS sind dafür im Jahre 1894 ebenfalls über 20 Mill. Mark ins Ausland geschickt worden. Bei weitem am stärksten kommt bei diesem Import Rußland in Frage; dasselbe lieferte im Jahre 1894 91,5 Proz. Flach» und 69,3 Proz. Hanf, demnach den weitaus größten Theil deS Rohmaterials, da» die deutsche Leinen- Industrie benöthigt. Bei der letzt«» im Vogtland« ausgenommen-» Anbau-Statistik wurden im Bezirke der königl. Amtshauptmannschaft O-lSnttz 64,45 Hektar, im Bezirk Plauen 72,83 Hektar mit Flach» bebaute Fläche festgestellt. Fortsetzung de« GSchfischen in der vettage.)
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